Weder Ost noch West. Ein Themenschwerpunkt über die schwierige Geschichte der Transformation Ostdeutschlands

Von
Annette Schuhmann, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

West-Ost-Brillen sind omnipräsent, gleichzeitig herrscht eine merkliche Unlust an sich ständig wiederholenden, auch intellektuell erschöpfenden Frage-Antwort- oder Täter-Opfer-Spielen. Wir können die Ost-West-Deutungskonflikte kleinreden oder wegwünschen, da sind sie trotzdem.
Die Sprache wird wieder rauer. Je größer die als westdeutsch wahrgenommene Ignoranz ist, desto dramatischer werden die Titel von überaus erfolgreichen Büchern oder Konferenzen. „Integriert doch erst einmal uns“ – „Kolonie Ost?“ sind hier zwei aktuelle Beispiele.
„Wo kommen Sie eigentlich her?“ Diese Frage kennen vermutlich alle, die zu Ostdeutschland forschen. Als ob wir als Historikerinnen in der Antike gelebt haben müssten, um zur Antike zu forschen. Oder anders formuliert: Haben ostdeutsche Forscherinnen, die über Ostdeutsche schreiben, qua Geburt eine höhere Legitimität? Oder sind sie womöglich zu sehr selbst emotional involviert?
Wohin soll das Skizzierte in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung über aktuelle Problemlagen führen? Darauf gibt unser Dossier keine Antwort. Hier wird vielmehr aus unaufgeregter Perspektive zu Beginn des Jubiläumsreigens eine erste Bestandsaufnahme der zeithistorischen Forschungen zur langen Geschichte von 1989/90 geboten. Ebenso kommen Stimmen außerhalb der historischen Zunft zu Wort, die Ihre Eindrücke und ihre Erwartungen formulieren.
Die Beiträge des Themenschwerpunktes bieten ein breites Spektrum, das jedoch keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

|https://zeitgeschichte-online.de/thema/weder-ost-noch-west|

West-Ost-Brillen sind omnipräsent, gleichzeitig herrscht eine merkliche Unlust an sich ständig wiederholenden, auch intellektuell erschöpfenden Frage-Antwort- oder Täter-Opfer-Spielen. Wir können die Ost-West-Deutungskonflikte kleinreden oder wegwünschen, da sind sie trotzdem.
Die Sprache wird wieder rauer. Je größer die als westdeutsch wahrgenommene Ignoranz ist, desto dramatischer werden die Titel von überaus erfolgreichen Büchern oder Konferenzen. „Integriert doch erst einmal uns“ – „Kolonie Ost?“ sind hier zwei aktuelle Beispiele.
„Wo kommen Sie eigentlich her?“ Diese Frage kennen vermutlich alle, die zu Ostdeutschland forschen. Als ob wir als Historikerinnen in der Antike gelebt haben müssten, um zur Antike zu forschen. Oder anders formuliert: Haben ostdeutsche Forscherinnen, die über Ostdeutsche schreiben, qua Geburt eine höhere Legitimität? Oder sind sie womöglich zu sehr selbst emotional involviert?
Wohin soll das Skizzierte in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung über aktuelle Problemlagen führen? Darauf gibt unser Dossier keine Antwort. Hier wird vielmehr aus unaufgeregter Perspektive zu Beginn des Jubiläumsreigens eine erste Bestandsaufnahme der zeithistorischen Forschungen zur langen Geschichte von 1989/90 geboten. Ebenso kommen Stimmen außerhalb der historischen Zunft zu Wort, die Ihre Eindrücke und ihre Erwartungen formulieren.
Die Beiträge Beiträge des Themenschwerpunktes bieten ein breites Spektrum, das jedoch keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

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