Textes et corps sous le scalpel. Pratiques de la mutilation en France (1500-1800)

Textes et corps sous le scalpel. Pratiques de la mutilation en France (1500-1800)

Organisatoren
Daniele Maira, Georg-August-Universität Göttingen; Ioana Manea, Universität Ovidius Constanţa; Sofina Dembruk, Universität Kassel
PLZ
37073
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
09.06.2022 - 11.06.2022
Von
Lisa Kemper, Georg-August-Universität Göttingen

Dass Körper- und Textpraktiken der Verstümmelung auch gegenwärtig eine starke Symbolkraft innehaben, zeigten die Organisator:innen in ihren einleitenden Worten zur internationalen Konferenz „Texte und Körper unterm Skalpell“. DANIELE MAIRA (Göttingen) hob zu Beginn chirurgisch-ästhetische Praktiken wie Tattoos, Piercings oder Botox hervor und verwies etwa auf Abramovićs „Rhythm 0“ (1974): Eine Inszenierung, in der die Künstlerin das Publikum aufforderte, etwa mithilfe eines Skalpells frei über ihren Körper zu verfügen. Auch erwähnte er Krankheitsbilder wie die Körperintegritäts-Identitätsstörung, bei der Betroffene sich ein Handicap wünschen. Verstümmelungen, also das Entfernen eines essentiellen Teils eines Ganzen, freiwillig oder ungewollt, hätten häufig einen ästhetischen, therapeutischen, moralischen oder bestrafenden Charakter. Man dürfe jedoch nicht vergessen, dass es – vor allem in der Literaturwissenschaft – auch metaphorische Formen gäbe. Copy and paste beispielsweise sei eine „entstellende“ Praktik, bei der Textpassagen aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herausgenommen und anderweitig neu eingefügt werden. Maira schlug dann die Brücke zu Textpraktiken der Frühen Neuzeit. Marot z.B. verwendet im Vorwort zu seiner Edition der Werke François Villons medizinisches Vokabular, um vorangehende Textausgaben als „verstümmelt“ zu diskreditieren: Es seien unfähige „(Text)Chirurgen“, die das Original „verletzt“ und ihm gewissermaßen „Narben“ zugefügt hätten. SOFINA DEMBRUK (Kassel) griff diesen Übergang auf und ging auf sich selbst entstellende Frauen ein. Insbesondere die eigenhändige Entstellung des Gesichts bedeute einen bewussten Angriff auf den Sitz der Schönheit schlechthin. Dembruk leitete zu ihrem Dissertationsprojekt über deformierte und hässliche Körper in der Renaissanceliteratur über, welches aufzeigt, dass Verstümmelungsszenarien durchaus als Inszenierungen von Hässlichkeit zu verstehen seien. Die drei erwähnten Beispiele – Florinde in der 10. Novelle des Heptaméron (1559), Spurina im Essai II, 33 (1588) von Montaigne und Célidée in d’Urfés L’Astrée (1610) – stellen dabei unterschiedliche Variationen desselben Motivs dar, wobei die Selbstverstümmelung in der Frühen Neuzeit einen Bedeutungswandel erfahre: Sie werde nicht mehr als Symbol für Tugendhaftigkeit gelesen – alle drei Figuren verstümmeln sich selbst, weil sie ihre Schönheit als Anreiz immoralischer Verblendung Dritter deuten – sondern kritisch als Angriff auf die Integrität des Körpers gewertet. Anschließend richtete IOANA MANEA (Constanța) den Blick wieder auf den Text als Körper. Das Beispiel der erasmischen Éloge de la folie sei dabei besonders eindrücklich, denn die französischen Translatoren seien insofern verstümmelnd tätig gewesen, als dass sie kirchenkritische Bezüge meistens systematisch zensiert hätten. Ein Blick in Bayles Dictionnaire historique et critique (1694-1697) habe daraufhin aufgezeigt, dass Atheismus-Vorwürfe, beispielsweise Luther gegenüber, aus verschiedenen Textverstümmelungen resultierten. Paradoxerweise sei es jener durch die Entstellung entstandene Mangel, der dem Text gewisse Effekte zukommen und ihn somit überdauern lasse. Zum Abschluss bezog die Rednerin sich noch auf das das Tagungsprogramm zierende Gemälde: Filippo Lauris Apollon écorchant Marsyas (1650-1700), auf dem zu sehen ist, wie der Gott den Satyr mithilfe eines Skalpells grausam für dessen Hybris bestraft. Die beiden Akteure sollten Anlass bieten, über Täter und Opfer, Gründe und Konsequenzen verschiedenster Verstümmelungspraktiken nachzudenken.

Im Rahmen der ersten Sektion über Poesie und Rhetorik des zerstückelten Körpers verwiesen sowohl FOLKE GERNERT (Trier) als auch URSULA HENNIGFELD (Düsseldorf) auf Verstümmelungspraktiken an männlichen und weiblichen Körpern in medizinisch-poetischen Werken des 16. Jahrhunderts (von Ronsard, Dolet, Rabelais oder Marot), die häufig durch grausam anmutende Bilder illustriert wurden. Sezierungen und auch Vivisektionen, die öffentlich stattgefunden hätten, spiegelten sich motivisch auch in den literarischen Korpora wider, sodass von einer „Poesie der Grausamkeit“ gesprochen werden könne. Betont wurde außerdem, dass die französische Sprache durch Entlehnung medizinischer Termini aus dem Lateinischen und Italienischen einerseits bereichert, andererseits womöglich verzerrt und somit „entstellt“ wurde. Analogien zwischen körperlicher und metaphorischer Verstümmelung standen also gleich zu Beginn im Vordergrund.

In der Keynote Lecture warf VICTOR IERONIM STOICHIŢĂ (Freiburg) eine kunstgeschichtliche Perspektive auf und zeigte, dass etwa Torsi durch ihre Fragmentarizität als verstümmelte oder verstümmelnde Kunst betrachtet werden können. Im Zentrum des Vortrags stand die Künstlerin Vigée-Lebrun, königliche Malerin Marie-Antoinettes. Sie gilt als Spezialistin für das Zeichnen von zumeist gekrönten Köpfen, und dies in einer Epoche, in welcher es nicht unüblich war, dass eben jene Köpfe – zumeist durch die Guillotine – gerollt sind. An dieser Stelle wurde also verdeutlicht, dass eine politisch motivierte (Höchst-)Strafe in Form der Enthauptung als eine Art der Verstümmelung betrachtet werden kann.

Die nächste Sektion beschäftigte sich mit Verstümmelungen innerhalb der dämonologischen und hagiographischen Tradition. Nachdem der Vortrag von KIRSTEN DICKHAUT (Stuttgart) entfallen musste, analysierte MARIE GUTHMÜLLER (Berlin) vor allem die Selbstgeißelung heiliger Frauen wie Jeanne des Anges oder Louise du Néant. Diese Praktiken hätten es zum Ziel gehabt, Dämonen auszutreiben. Dass derartige Maßnahmen im 17. Jahrhundert nicht zwangsläufig mit Wahnsinn oder Hysterie in Verbindung gebracht wurden, sondern häufig als Merkmal von Heiligkeit gelesen wurden, konnte anhand der Selbstmordbriefe der literarischen Heldinnen untermauert werden. DANIEL FLIEGE (Berlin) untersuchte die Bedeutung von stigmata-ähnlichen Wunden, die während des Exorzismus der Besessenheit von Loudun (1630er-Jahre) bei den Nonnen entstanden sind: Dazu stellte er vergleichend die Autobiographie der Jeanne des Anges mit den Beschreibungen ihres Exorzisten Surin im Triomphe de l’amour und dessen Autobiographie, Science expérimentale, gegenüber. Während Surin erklärt, er als Exorzist habe Einfluss auf die Gestalt der Wunden, bezeichnet Jeanne jene als ein Geschenk der Gottesgnade.

In der Sektion über den Zusammenhang von Verstümmelung und Sexualität analysierte NATHALIE GRANDE (Nantes) inwiefern Vergewaltigungen in Erzählungen des 16. und 17. Jahrhunderts von Verstümmelungsakten begleitet oder sogar per se als solche betrachtet wurden. Auch berichtete sie von Beispielen, in denen Frauen sexuelle Übergriffe durch eine Verstümmelung bzw. Kastration des Vergewaltigers rächen. Andere Frauen hätten sich sogar selbst verstümmelt, um sexueller Gewalt zu entgehen. Der Kastration als therapeutischer Maßnahme begegnete dann JÉRÔME LAUBNER (Basel/Paris) in seiner Untersuchung des medizinisch-literarischen Diskurses über Syphilis im 16. und 17. Jahrhundert. Diese wurde als Krankheit des Verlustes betrachtet, da sie häufig die Amputation des infizierten Körperteils zur Folge hatte. Im Gegensatz dazu sei die kurative Verstümmelung infizierter Frauen irrelevant gewesen; sie wurden lediglich abwertend als Überträgerinnen der Krankheit dargestellt, betonte der Redner.

RAINER ZAISER (Kiel) beschäftigte sich mit literarischer Verstümmelung durch Nicht-Einhalten oder verfälschte Wiedergabe poetischer Regeln. Diese Entstellungsformen seien häufig über einen langen Zeitraum entstanden, weil Übersetzer:innen oder Autor:innen von (Lehr-)Büchern, versehentlich oder absichtlich, Änderungen gegenüber dem Original vorgenommen hätten. Ein besonders einprägsames Beispiel stellte die aristotelische Formulierung, dass eine Tragödie „crainte et pitié“ spürbar mache sollte, dar. Jene Regel sei, je nach Autor, Epoche und Sprache, sehr verschieden tradiert und somit teilweise dogmatisch „verstümmelt“ worden. Dieser im metaphorischen Sinne „entstellende“ Prozess, der manchmal schlichtweg mit Vereinfachungen zu tun habe, hätte dafür aber häufig das „Überleben“ eines Werkes befördert. IOANA MANEA sprach ebenfalls von textueller Verstümmelung im Rahmen einer Kontroverse zwischen den beiden Philosophen La Mothe Le Vayer und Antoine Arnauld. Es sei dabei hauptsächlich um die Abhandlung De la vertu des païens (1641) und um die damit verbundene Debatte des Verstandes und des (un-)moralischen Handelns von Heiden und Atheisten gegangen, die auch eng verbunden mit theologischen Streitigkeiten zwischen Jansenisten und etwa Molinisten sei. Manea brachte diesbezüglich den Begriff der „Untreue“ ins Spiel, der darüber hinaus in der Übersetzungswissenschaft Erwähnung findet, wenn eine Translation das Original eher ungenau oder bewusst verfälschend, also „verstümmelnd“, wiedergibt. Diese textuelle Untreue betreffe besonders häufig theologische Bezüge.

Unter Betrachtung des Philomèle-Mythos beschäftigte sich DOMINIQUE BRANCHER (Basel) mit dem Entfernen der Zunge als Spielart der Verstümmelung. Philomèles Vater hat sie, nachdem er sie vergewaltigt hat, ihrer Zunge beraubt, um seine grausame Tat für immer in Schweigen zu hüllen. Die Rednerin betrachtete die Zunge als Kommunikationsorgan und unterstrich den linguistischen Zusammenhang von „mutilation“ (Verstümmelung) und „mutisme“ (Stummheit), der sich im Deutschen bei „stumm“, „verstummen“ und „verstümmeln“ ebenfalls zeigt. KATHERINE DAUGE-ROTH (Bowdoin) sprach darüber, wie etwa bei Bois-Regard Hautentstellungen beschrieben werden. Sie betonte, dass vor allem Tattoos eine freiwillige Verstümmelungsart darstellten, z.B. um eine Gruppenzugehörigkeit zu markieren. Außerdem explizierte sie, dass häufig angenommen wurde, die Mütter und ihr Verhalten während der Schwangerschaft seien die Ursache kutaner Entstellungen ihrer Kinder. SOFINA DEMBRUK (Kassel) hat in Zusammenarbeit mit BJÖRN REICH (Gießen) das mittelalterliche Liber de moribus (um 1300) von de Cessoles in der französischen Übersetzung de Vignays (Le jeu des échecs moralisé, 1504) hinsichtlich des darin omnipräsenten Motivs der Körperverstümmelung – besonders häufig das Erblinden durch Verlust eines Auges – vorgestellt. Das Bild des Schachbrettes diene als Körperanalogie und bezeichne das Zusammenspiel eines aus verschiedenen Teilen zusammengesetzten (Gesellschafts-)Körpers. Die moralische Funktion dieser oft grausamen Exempla begründe sich in ihrer besonderen Einprägsamkeit, wie es in der Rhetorica ad Herennium festgehalten ist. Diese attribuiere extremen Bildern eine mnemonische Funktion.

Verschiedene Formen der Verstümmelung, im Werk des französischen Dichters Delille, aber auch bei Rousseau oder Voltaire, stellte der Beitrag von HUGUES MARCHAL (Basel) dar. Es wurden zunächst körperliche Entstellungen erläutert, die teilweise durch „reparierende“ Prothesen ausgeglichen wurden. Darauffolgend schlug Marchal eine Brücke zur metaphorischen Verstümmelung: Eine Londoner Ausgabe des Gedichts Le Malheur et la pitié (1803) sei so zensiert worden, dass sie als verstümmelt gelte. Auch kam die Frage auf, inwiefern Delille, durch das „Zerschneiden“ einzelner Gedichte und das Wiedereinfügen einiger Bruchstücke in einen anderen Kontext, selbstverstümmelnd agierte. CĂTĂLIN AVRAMESCU (Bucarest) beleuchtete Mucius Scaevola, einen römischen Volkshelden, der vom 16. bis 18. Jahrhundert in vielzähligen Gemälden portraitiert wurde. Dieser habe 508 v. Chr. seine rechte Hand freiwillig dem Feuer geopfert, nachdem der Etruskerkönig Lars Porsenna ihn ergriffen hatte. Diese Selbstverstümmelung, bei der Scaevola sich keinerlei Schmerzen hätte anmerken lassen, habe den König so beeindruckt, dass er ihn freiließ. Anders als in den vorherigen Beispielen weiblicher Selbstverstümmelung zum Erhalt einer Tugend wie der Jungfräulichkeit, werde bei Scaevola die Selbstgeißelung zu einer republikanischen Tugend.

In der letzten Sektion präsentierte LAURENCE MACÉ (Rouen) zunächst ihr digitales Projekt „ECuMe“ (Édition Censure et Manuscrit), welches mit teils handschriftlich zensurierten Manuskripten eine Form verstümmelter Texte enthält. Dann sprach sie von unterschiedlichen Verwendungen des Verstümmelungsbegriffes in der Epoche der Lumières. Sie skizzierte die Entstellung des Knies des Protagonisten in Diderots Roman Jacques le fataliste (1796) als eine Form der Körperverstümmelung, zeigte aber auch metaphorische Applizierungen auf. Besonders eindrücklich erschien der Fall von Flauberts Madame Bovary (1856). Die Zensur jenes Werkes wurde nicht nur mit geschriebenem Wort dargestellt, sondern auch durch eine von Lemot angefertigte Karikatur, welche die Sezierung der Protagonistin zeigt. Auch LISA KEMPER (Göttingen) befasste sich mit Textverstümmelungen. Zum Abschluss der Tagung analysierte sie, wie Voltaire besagtes Wortfeld in seiner Korrespondenz gehäuft verwendet, um Zensur, Fälschungen und Raubdrucke seiner Werke zu beklagen. Dabei stellte sie die Hypothese auf, dass er besonders Briefe an bekannte und einflussreiche Persönlichkeiten nutzte, um seine Werke mit scharfen Worten nicht nur besser zu vermarkten, sondern auch für eine Anerkennung der Autorenschaft und eine Form des Copy Rights zu kämpfen, für die sich auch andere Autoren einzusetzen begannen.

Abschließend kann festgehalten werden, dass die Tagung eindrücklich unter Beweis gestellt hat, wie ergiebig die eingehende Beschäftigung mit dem Themenkomplex verschiedenster Verstümmelungspraktiken sein kann und dass dieses Forschungsfeld noch einige Möglichkeiten zu bieten hat. Die verschiedenen Formen der Entstellung – ganz gleich ob körperlich, textuell, metaphorisch, freiwillig oder ungewollt – ziehen sich durch die unterschiedlichsten Disziplinen, (literarischen) Gattungen, Epochen, Sprachen und Kulturräume und ähneln sich trotz ihrer Verschiedenartigkeit in zumindest einem Aspekt: Ihnen allen scheint eine ausgeprägte Symbol- und auch Anziehungskraft inne zu wohnen, die einige Autor:innen und Künstler:innen gekonnt für ihre unterschiedlichen Zwecke einzusetzen wissen.

Konferenzübersicht:

Ouverture du colloque
Daniele Maira (Göttingen); Sofina Dembruk (Kassel); Ioana Manea (Constanţa)

Le corps déchiqueté: éloquence et poésies de la cruauté

Folke Gernert (Trier): Et luy fit arracher les mamelles à tenailles ardantes. Martyre et corps ravagés dans les œuvres (littéraires) de quelques médecins poètes du XVIe siècle

Ursula Hennigfeld (Düsseldorf): “Décharné, dénervé, démusclé, dépulpé”: la poésie de la Renaissance et la vivisection

Keynote Lecture
Victor Ieronim Stoichiță (Freiburg): L’imaginaire du corps chez Élisabeth Vigée Lebrun: entre “décapitation” et “reconstruction imaginaire” du corps dynastique

La mutilation dans la tradition démonologique et hagiographique

Marie Guthmüller (Berlin): Entre démonologie, pratique ascétique et folie: l’automutilation chez Jeanne des Anges et Louise du Néant

Daniel Fliege (Berlin): Marquée en ma chair, quoiqu’il n’y ait rien de sensible. À propos des blessures démoniaques et divines dans la Science expérimentale de Jean-Joseph Surin (vers 1663)

Mutilation et sexualité

Nathalie Grande (Nantes): Viol et mutilation dans les nouvelles de François de Belleforest et de Jean-Pierre Camus (XVIe-XVIIe siècles)

Jérôme Laubner (Basel/Paris): Vérolés mutilés, vérolés évirés dans les discours littéraires et médicaux (XVIe-XVIIe siècles)

Mutilations des Anciens et des Modernes I

Rainer Zaiser (Kiel): Aristote sous le scalpel: la mutilation de la Poétique dans le débat au sujet des règles au XVIIe siècle

Ioana Manea (Constanța): La mutilation du texte dans la polémique à propos de la vertu des païens entre La Mothe Le Vayer et Antoine Arnauld

Mutilation et esthétique

Dominique Brancher (Basel): De l’éloquence de la bouche “élanguée”. Mutilation buccale et puissance vocale (16e et 17e siècles)

Katherine Dauge-Roth (Bowdoin): Un corps “sans histoire”: marques cutanées et corrections médicales à l’époque moderne

Sofina Dembruk (Kassel): Esthétique d’État et mutilations exemplaires

Mutilations des Anciens et des Modernes II

Hugues Marchal (Basel): Triompher du fer mutilateur: portrait de Jacques Delille en polype

Catalin Avramescu (Bucarest): Mucius Scaevola, la vertu républicaine et l'Ancien Régime

Textes et livres amputés

Laurence Macé (Rouen): Manuscrits censurés, corps mutilés

Lisa Kemper (Göttingen): “L'un mutile l'Histoire générale, l'autre estropie Pandore”. Voltaire face à la censure et la contrefaçon

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