Gedenksymposium für Thomas Welskopp

Gedenksymposium für Thomas Welskopp

Organisatoren
Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Universität Bielefeld; Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS); SFB 1288 „Praktiken des Vergleichens“; Universitätsgesellschaft Bielefeld; Friedrich-Ebert-Stiftung; Hans-Böckler-Stiftung; Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets
Ort
Bielefeld
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
13.10.2022 - 14.10.2022
Von
Torben Möbius, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Universität Bielefeld; Daniele Toro, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Universität Bielefeld

Am 19. August 2021 verstarb Thomas Welskopp nach kurzer schwerer Krankheit wenige Tage vor seinem 60. Geburtstag. Nachrufe und öffentliche Beileidsbekundungen brachten nicht nur den Verlust und die Wertschätzung von Kolleg:innen und Freund:innen zum Ausdruck, sondern bewirkten zugleich eine frühe Aufarbeitung seines breiten intellektuellen Vermächtnisses.1 Die Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld – Welskopps Wirkungsstätte als Student bis 1988 und seit 2004 wieder als Professor für die Geschichte moderner Gesellschaften – veranstaltete am 13. und 14. Oktober 2022 ein Gedenksymposium im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF), um ihn und sein Lebenswerk zu würdigen. Mitgetragen wurde die Veranstaltung des Gedenksymposiums von einigen der akademischen Einrichtungen und Stiftungen, in deren Rahmen Welskopp maßgeblich mitgewirkt hatte: die Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS), der SFB 1288 „Praktiken des Vergleichens“, die Universitätsgesellschaft Bielefeld, die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Hans-Böckler-Stiftung und die Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets.

Nach den Begrüßungsworten der Prorektorin für Forschung und Lehre, Birgit Lütje-Klose, blickten der Fakultätsdekan FRANK GRÜNER (Bielefeld), die Sprecherin des SFB 1288 ANTJE FLÜCHTER (Bielefeld) und der BGHS-Direktor KLAUS WEINHAUER (Bielefeld) auf Welskopps siebzehnjähriges Wirken als Professor zurück. So habe er sich menschlich stets durch seine unprätentiöse Art ausgezeichnet und in Lehre und Forschung das Programm einer „Geschichte moderner Gesellschaften“2 theoretisch versiert verfolgt. Welskopp habe sich nicht nur als dynamischer Denker und Übersetzer der Praxistheorie, sondern auch durch seine Erfahrung und seinen Humor als wichtiges Bindeglied im Kommunikationsgefüge von Verbundprojekten wie dem SFB 1288 ausgewiesen. Die kollegiale Atmosphäre sei ein Merkmal, das Welskopps Tätigkeit auch als langjähriger Direktor der BGHS seit ihrer Gründung im Jahr 2008 gekennzeichnet habe. Welskopps innovatives Denken, seine internationale Ausrichtung und seine theorieorientierte Zusammenarbeit prägten nach wie vor die Alltagspraxis der Graduiertenschule. Insbesondere habe er sich hier für eine lebendige Interdisziplinarität eingesetzt, die bis heute nachwirke.3

Die darauffolgenden Vorträge verschoben die Perspektive von Welskopps akademischer Arbeitspraxis hin zu den Schwerpunktsetzungen seiner Forschungstätigkeit. So stellte STEFAN BERGER (Bochum) in Anlehnung an Welskopps zentrale Beschäftigung mit der Geschichte industrieller Arbeitsbeziehungen erste Vorüberlegungen zu einer Globalgeschichte der Erinnerung an die Deindustrialisierung an. Ausgangspunkt für diese Analyse bot ein Verständnis von Deindustrialisierung als Strukturwandel globalen Ausmaßes, der neben den vielbeachteten politischen und sozialen auch mit kulturellen Folgen einhergeht. Damit lade sich dieses globale Phänomen mit einer genuin erinnerungskulturellen Dynamik auf, die durch spezifische, lokale Semantiken dekliniert werde. Berger stellte eine viergliedrige Typologisierung vor, die nicht nur auf der neuen Rolle (bzw. sogar dem Verschwinden) von Arbeit und Arbeitermilieus, sondern auch auf der Entwicklung von einmal mehr, einmal weniger antagonistischen Erinnerungsformen und konfliktträchtigen agonistischen Interventionen „von unten“ beruhte. So ließe sich nach Berger unterscheiden zwischen einer Erinnerung unter neoliberalen Bedingungen (etwa in Südwales), einer kosmopolitischen Erinnerung im Zeichen korporatistischer Prozesssteuerung (so im Ruhrgebiet und häufig in Westeuropa), einem postkommunistischen Weg der Erinnerung mit einer stark antagonistischen, kapitalismusunkritischen Haltung (etwa in den ehemaligen sozialistischen Ländern) und schließlich den zahlreichen Wegen der Erinnerung im „globalen Süden“, die zwischen Komplizenschaft und Gegenerinnerung gegen den „globalen Norden“ schwanken.

Das erste Podiumsgespräch, moderiert von UWE WALTER (Bielefeld), befasste sich mit Welskopps fachlichen Schwerpunkten aus der Sicht von Kolleg:innen und Schüler:innen. So schilderten STEFAN LAFFIN (Hannover), ALAN LESSOFF (Normal, Illinois) und TERESA MALICE (Bielefeld) auch anhand zahlreicher persönlicher Erinnerungen die enge Verwobenheit zwischen Welskopps Charakter und seiner Forschungsagenda. Als besonders schwierig erweise sich der Versuch, über seine Person im rein akademischen Sinne zu denken, denn als Projektleiter und Betreuer habe er einerseits große Handlungsspielräume in der selbstständigen Auswahl und Erforschung von Themen geschaffen, während er sich zugleich die jeweilige thematische Ausrichtung seiner Mitarbeitenden sehr schnell mit Detailfreude zu eigen machte. Selbst Welskopps eigene Fachinteressen, von der Arbeiter- Unternehmens- und Kapitalismusgeschichte über die frühe Sozialdemokratie hin zur Prohibition und der US-amerikanischen Geschichte im Allgemeinen,4 ließen sich eher als großangelegte Themenkomplexe verstehen, anhand derer es Wesen und Entwicklung der industriellen Moderne – nicht zuletzt aus vergleichender Perspektive – zu untersuchen galt. Auf methodischer Ebene habe Welskopp seine vielseitige Analyse industrieller Gesellschaften durch eine langjährige historiographiegeschichtliche Auseinandersetzung und (praxis-)theoretische Erweiterung der „Sozialgeschichte der Väter“, sprich: der historischen Sozialwissenschaft Bielefelder Prägung, ergänzt.5

Unter einem verwandten Blickwinkel befasste sich nachfolgend JÜRGEN KOCKA (Berlin) in seinem Vortrag mit der historiographischen Entwicklung der westdeutschen Sozialgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen ihren Vertreter:innen in Bielefeld und Westberlin. Demnach ließen sich zwischen der Bielefelder Geschichtsfakultät und dem Friedrich-Meinecke-Institut bezeichnende Ähnlichkeiten und Verflechtungen feststellen. Als Einrichtungen neu gegründeter Reformuniversitäten hätten beide Institute innovative und dynamische Schauplätze dargestellt, die unter dem prägenden Einfluss von Hans Rosenberg und Gerhard A. Ritter standen. Zudem habe sich an beiden Standorten – wenn auch mit etwas mehr Akzentuierung in Bielefeld – die wissenschaftliche Traditionskritik am Historismus mit einer linksliberalen Westorientierung verbunden, die auch durch internationale Austauschprogramme und Kooperationen praktiziert worden sei. Schließlich sei die Komparatistik in beiden Zentren als entscheidendes heuristisches Mittel geschätzt worden. Obwohl skeptisch gegenüber dem „Schulen“-Begriff, schlug Kocka hierfür die Bezeichnung einer „Berlin-Bielefelder Schule“ vor. Diese sei als fachliches und persönliches Beziehungsgeflecht beider Standorte besonders evident, wenn man etwa den akademischen Abstand zu Heidelberg als weiterem sozialgeschichtlichen Zentrum in der frühen Nachkriegszeit berücksichtige. Welskopp habe nach Kocka entscheidend dazu beigetragen, das sich bis in die 1980er-Jahre herauskristallisierende Muster einer historischen Sozialwissenschaft zu verändern. Beide Standorte habe Welskopp während seines Studiums in Bielefeld sowie in der Promotions- und Habilitationszeit an der Freien Universität Berlin von 1989 bis 1999 hautnah erfahren. Seine Haltung zur „Sozialgeschichte der Väter“ sei in diesem Sinne nicht als Überwindung, sondern vielmehr als Weiterentwicklung im Sinne einer praxeologisch verstandenen Sozialgeschichte zu verstehen. Diese Auseinandersetzung und Weiterentwicklung habe ihn im Laufe seines gesamten wissenschaftlichen Werdegangs umgetrieben und nur durch seinen Tod ein zu frühes Ende gefunden.

Der zweite Tagungstag begann mit drei Grußworten, die aufzeigten, dass Welskopps Arbeit als Historiker außergewöhnlich eng verbunden war mit außeruniversitären wissenschaftlichen und politischen Institutionen. Zunächst beschrieb ANJA KRUKE (Bonn) die jahrzehntelange Verbindung Welskopps mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, deren Stipendiat er während der Promotion war. Welskopp war anschließend als Professor nicht nur langjähriger Vertrauensdozent der Stiftung, sondern insbesondere hinsichtlich der Geschichte der SPD, der Arbeiter:innenbewegung sowie der Geschichte der Arbeit fachlich mit der Stiftung über gemeinsame Projekte verbunden. Ähnliches berichtete JENS BECKER (Düsseldorf) für die Hans-Böckler-Stiftung, der Welskopp beratend als Betreuer von Stipendiat:innen und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats zur Seite stand. Becker verwies auf ein letztes vielversprechendes Projekt zur Co-Autorschaft von Friedrich Engels beim „Kommunistischen Manifest“, das nicht mehr vollendet werden konnte. Schließlich sprach JÜRGEN MITTAG (Bochum) von der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets. Dieser hob das Ruhrgebiet und insbesondere die Stadt Bochum als wissenschaftlichen und persönlichen Bezugspunkt von Welskopp hervor. Insofern sei die jahrzehntelange wissenschaftliche Beschäftigung mit der Stahlindustrie dem eigenen Sozialraum entsprungen. Die Institution verliere mit Welskopp eine entscheidende Figur, deren Expertise seit Ende der 1990er-Jahre die dortige Arbeit im Rahmen des wissenschaftlichen Beirats – dessen Vorsitz Welskopp zwischenzeitlich innehatte – geprägt habe. Am Ende verwies Mittag auf die Parallelen zum britischen Sozialhistoriker Eric Hobsbawm, den Welskopp sehr verehrte. Wie Hobsbawm habe sich Welskopp sozialen Gruppen, Akteuren und Handlungsfeldern gewidmet, die in der modernisierungstheoretischen und organisationsfixierten Arbeiter:innengeschichte ausgeklammert worden seien.

Die anschließende Podiumsdiskussion stand unter dem Motto „Zusammen gedacht: Praxeologie nach Thomas Welskopp“. Bezugspunkt der Diskussion war die Gedenkschrift, die zu Ehren des Verstorbenen im September 2021 erschien.6 Diese war eigentlich als Festschrift zu Welskopps 60. Geburtstag geplant und musste aufgrund des plötzlichen Todes noch umgewidmet werden. Dies berichteten die Herausgeber der Schrift, GLEB J. ALBERT (Zürich), DANIEL SIEMENS (Newcastle) und FRANK WOLFF (Osnabrück). Diese Schrift sollte Welskopps Themen widerspiegeln. Zusammen mit KIRSTEN BÖNKER (Köln) und BETTINA HITZER (Dresden), die ihre Beiträge aus dem Band vorstellten, berichteten sie von ihren wissenschaftlichen und persönlichen Erfahrungen mit Welskopp, die sie als Studierende, Promovierende unter seiner Betreuung oder als seine Assistent:innen erlebt hatten. Wie alle Vortragenden zeichneten sie dabei das Bild eines unprätentiösen Historikers und überaus freundlichen und humorvollen Kollegen. Ausdruck dieser Art sei laut Siemens auch, dass Welskopp einige äußerst gehaltvolle und inspirierende Aufsätze nicht strategisch platziert, sondern in Sammelbänden oder weniger einschlägigen Zeitschriften „versenkt“ habe.7

Abschließend versuchte DIETMAR SÜß (Augsburg) in seinem Vortrag, Welskopps Arbeiten, die eher im 19. und frühen 20. Jahrhundert angesiedelt sind, auf die Analyse postindustrieller Gesellschaften zu übertragen. Schließlich habe die Zeitgeschichte seine Studien kaum wahrgenommen – obwohl sie hierfür sehr anregend seien. Süß plädierte dafür, dass sich die Zeitgeschichte mit Welskopps konzeptionellen Überlegungen zum Kapitalismus auseinandersetzen müsse. Gegen den Begriff der „sozialen Marktwirtschaft“ solle Deutschland nach 1945 als eine spezifische Ausformung einer kapitalistischen Gesellschaft betrachtet werden. Insbesondere sollten seine Ideen zu einem modernen Klassenkonzept beachtet, auf die Zeit nach 1945 übertragen und systematisch weitergeführt werden, um festgefügte Erzählungen von der Auflösung alter Klassenstrukturen aufbrechen zu können.8 Dieses Konzept sei hinreichend offen, um auch Mehrdimensionalität und Dynamik von Klassenzugehörigkeiten „nach dem Boom“ gerecht zu werden und könne auf neue außerbetriebliche und postindustrielle Arbeitsfelder angewendet werden.

„Historiker lassen sich ungern selbst historisieren.“ – Mit diesen Worten eröffnete Welskopp einen gemeinsam mit Bettina Hitzer im Jahr 2010 herausgegebenen Band zur westdeutschen Sozialgeschichte.9 Insofern erscheint Kockas Bemerkung, Thomas Welskopp hätte großen Spaß daran gefunden, die Historisierung seiner eigenen Person zu erleben, vor diesem Hintergrund nur allzu passend. Das Gedenksymposium hat in dieser Hinsicht einen ersten Beitrag geleistet, der Thomas Welskopps Gespür für Ironie und seinem geschichtswissenschaftlichen Scharfsinn gleichermaßen entspricht.

Konferenzübersicht:

Birgit Lütje-Klose (Bielefeld) / Frank Grüner (Bielefeld) / Antje Flüchter (Bielefeld) / Klaus Weinhauer (Bielefeld): Grußworte und Einführung

Stefan Berger (Bochum: Erinnerungsgeschichte von Deindustrialisierungsprozessen – vergleichende Perspektiven.
Moderation: Christina Morina (Bielefeld)

Podiumsgespräch: Geschichte Leben und vergleichen: Thomas Welskopp und seine Themen

Stefan Laffin (Hannover) / Alan Lessoff (Normal, USA) / Teresa Malice (Bielefeld)
Erweiterte Moderation: Uwe Walter (Bielefeld)

Jürgen Kocka (Berlin): Sozialgeschichte zwischen Berlin und Bielefeld.
Moderation: Vito F. Gironda (Bielefeld)

Anja Kruke (Bonn) / Jens Becker (Düsseldorf) / Jürgen Mittag (Bochum)

Podiumsgespräch: Zusammen gedacht: Praxeologie nach Thomas Welskopp

Gleb J. Albert (Zürich) / Kirsten Bönker (Köln) / Bettina Hitzer (Dresden)
Daniel Siemens (Newcastle) / Frank Wolff (Osnabrück)

Dietmar Süß (Augsburg): Was bleibt von der Maloche? Thomas Welskopp und die Geschichte postindustrieller Gesellschaften.
Moderation: Klaus Weinhauer (Bielefeld)

Anmerkungen:
1 Vgl. n.n., Die Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets trauert um Prof. Dr. Thomas Welskopp, 19.08.2021: http://www.isb.ruhr-uni-bochum.de/mam/content/aktuelles/nachruf_welskopp.pdf (21.11.2022); Daniel Siemens, Kinder, zum Sinne, zur Freiheit! In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.08.2021: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/nachruf-auf-den-historiker-thomas-welskopp-17494446.html (21.11.2022); n.n., „Mehr Geschichte – aber ohne falsche Nostalgie“. Zum Tode von Thomas Welskopp, 21.08.2021: https://www.fes.de/archiv-der-sozialen-demokratie/artikelseite-adsd/mehr-geschichte-aber-ohne-falsche-nostalgie-zum-tode-von-thomas-welskopp (21.11.2022); Stefan Müller, Wir trauern um Thomas Welskopp (1961–2021), 23.08.2022: https://www.germanlabourhistory.de/2021/08/23/wir-trauern-um-thomas-welskopp-1961-bis-2021/ (21.11.2022); Henk te Velde, Thomas Welskopp, 5 September 1961—19 August 2021, 23.08.2022: https://www.associationforpoliticalhistory.org/?p=1964 (21.11.2022); Gleb J. Albert, Keine Angst vor der Systemfrage. In: WOZ Die Wochenzeitung, 2021/35, 02.09.2021: https://www.woz.ch/2135/thomas-welskopp-1961-2021/keine-angst-vor-der-systemfrage (21.11.2022); Vito F. Gironda, Nachruf auf Thomas Welskopp, 22.09.2021: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/geschichtswissenschaft/gedenken-thomas-welskopp/nachruf/ (21.11.2022); Jan-Otmar Hesse, Christian Kleinschmidt, Werner Plumpe, Erinnerungen an Thomas Welskopp (1961–2021). In: Zeitschrift für Unternehmensgeschichte 67 (2022/1), S. 101–106; Daniel Siemens, Thomas Welskopp (1961–2021). In: Historische Zeitschrift 315 (2022/1), S. 96–104; Stefan Berger, Thomas Welskopp (1961–2021). From Social History to the Cultural History of Society. In: Moving the Social 67 (2022), S. 151–157.
2 So die Eigenbezeichnung für den Arbeitsbereich. Vgl. Thomas Welskopp, Geschichte moderner Gesellschaften. Ein Konzept. Online-veröffentlichtes Konzeptpapier, April 2005. S. 1–7: https://www.uni-bielefeld.de/fakultaeten/geschichtswissenschaft/abteilung/arbeitsbereiche/moderne/documents/Geschichte-moderner-Gesellschaften.pdf (22.11.2022).
3 Vgl. hierzu den ersten, programmatischen Aufsatz der BGHS-Zeitschrift „InterDisciplines“: Thomas Welskopp, Irritating Flirtations. Reflections on the Relationship Between History and Sociology since the 1970s. In: InterDisciplines 1 (2010/1), S. 9–42.
4 Repräsentativ für die jeweiligen Themenschwerpunkte die Monographien: Thomas Welskopp, Arbeit und Macht im Hüttenwerk. Arbeits- und industrielle Beziehungen in der deutschen und amerikanischen Eisen- und Stahlindustrie von den 1860er bis zu den 1930er Jahren, Bonn 1994; Ders., Unternehmen Praxisgeschichte. Historische Perspektiven auf Kapitalismus, Arbeit und Klassengesellschaft, Tübingen 2014; Ders., Das Banner der Brüderlichkeit. Die deutsche Sozialdemokratie zwischen Vormärz und Sozialistengesetz, Bonn 2000; Ders., Amerikas große Ernüchterung. Eine Kulturgeschichte der Prohibition, Paderborn 2010.
5 Vgl. dazu Thomas Mergel / Thomas Welskopp (Hrsg.), Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft. Beiträge zur Theoriedebatte. München 1997; Thomas Welskopp, Die Sozialgeschichte der Väter. Grenzen und Perspektiven der Historischen Sozialwissenschaft. In: Geschichte und Gesellschaft 24 (1998), S. 169–194; Ders., Westbindung auf dem “Sonderweg”. Die deutsche Sozialgeschichte vom Appendix der Wirtschaftsgeschichte zur Historischen Sozialwissenschaft, in: Wolfgang Küttler u.a. (Hrsg.), Geschichtsdiskurs, Band 5. Globale Konflikte, Erinnerungsarbeit und Neuorientierungen seit 1945. Frankfurt a.M. 1999, S. 191–237; Ders., Grenzüberschreitungen. Deutsche Sozialgeschichte zwischen den dreißiger und den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts, in: Christoph Conrad / Sebastian Conrad (Hrsg.), Die Nation schreiben. Geschichtswissenschaft im internationalen Vergleich, Göttingen 2002, S. 296–332; Bettina Hitzer / Thomas Welskopp (Hrsg.), Die Bielefelder Sozialgeschichte. Klassische Texte zu einem Geschichtswissenschaftlichen Programm und seinen Kontroversen. Bielefeld 2010.
6 Vgl. Gleb J. Albert / Daniel Siemens / Frank Wolff (Hrsg.), Entbehrung und Erfüllung. Praktiken von Arbeit, Körper und Konsum in der Geschichte moderner Gesellschaften (=Politik- und Gesellschaftsgeschichte, 112). Bonn 2021.
7 Vgl. das aktuelle und umfassende thematisch gegliederte Werksverzeichnis in ebd., S. 447–456.
8 Thomas Welskopp, Ein modernes Klassenkonzept für die vergleichende Geschichte industrialisierter und industrialisierender Gesellschaften, in Karl Lauschke / ders. (Hrsg.), Mikropolitik im Unternehmen. Arbeitsbeziehungen und Machtstrukturen in industriellen Großbetrieben des 20. Jahrhunderts. Essen 1994. S. 46–106.
9 Bettina Hitzer / Thomas Welskopp, Die „Bielefelder Schule“ der westdeutschen Sozialgeschichte. Karriere eines geplanten Paradigmas?, in: Dies. (Hrsg.), Bielefelder Sozialgeschichte, S. 13–31, hier S. 13.

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