Durch die stark in der Öffentlichkeit geführte Debatte über die Rolle der Hohenzollern beim Aufstieg des Nationalsozialismus, rückt das Interesse an der Positionierung des Adels als sozialer Gruppe vor, während und nach der NS-Diktatur wieder in den Vordergrund. Für andere Adelsregionen, etwa Westfalen und Preußen, liegen für dieses Themenfeld bereits einige Studien vor, doch der rheinische Adel ist in dieser Zeit trotz seiner großen Bedeutung für die Regionalgeschichte kaum erforscht.
Vor diesem Hintergrund sollte die am 30. und 31. Oktober stattgefundene Tagung der Vereinigten Adelsarchive im Rheinland e.V. (VAR) erste Grundsteine für eine wissenschaftliche Untersuchung der politischen Haltung des rheinischen Adels während der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus legen. Eine wichtige Basis dafür bildeten die in den Mitgliedsarchiven schlummernden Quellen, die bis jetzt weitestgehend unveröffentlicht blieben, aber eine unabdingbare Ergänzung zu Überlieferungen anderer Archive bieten.
Diese Themenpunkte griffen die Referierenden auch in der ersten Sektion, die zur Einführung diente, auf. ECKHART CONZE (Marburg) ging auf den bisherigen Erkenntnisstand der historischen Adelsforschung ein. Demnach bildete der deutsche Adel eine wesentliche Stütze des autoritären Kaiserreiches, demgegenüber der Systemwechsel 1918 eine tiefe Zäsur, aber keineswegs das Ende der Adelsgeschichte markiere. Insbesondere wirkten strukturelle Kontinuitäten wie die starke Territorialität und Familienbindung im adligen Selbstverständnis, sowie Überwölbung dieser kleinräumigen Perspektive durch die Nationalisierung fort. Gerade dieses Selbstverständnis kann durch die familienbiographischen Zugänge der Forschung gut erfasst werden. Vielerorts blieb die lokale Machtstellung des (begüterten) Adels in informeller Weise erhalten, weniger wohlhabende Adlige litten hingegen nach dem Ersten Weltkrieg unter mangelnden beruflichen Perspektiven. Entsprechend unterschiedlich waren die Strategien zum Erhalt der eigenen sozialen Gruppe, der sich teils als antimodernitätsfeindlicher Rückzug ins private Umfeld, teils auch in einer fortschreitenden Radikalisierung durch Antisemitismus und Antirepublikanismus äußern konnte. Zugleich greifen zu starke Vereinfachungen wie die anscheinend stärkere Resistenz katholischer Adelslandschaften oder die Reduktion auf adlige Vertreter:innen des Widerstands zu kurz. Der Referent mahnte die Dringlichkeit einer weiteren Präzisierung der deutschen Adelsgeschichte durch regionalhistorische Forschungen an, da sich bereits jetzt erhebliche soziale Nord-Süd- und Ost-West-Unterschiede abzeichneten.
Danach erläuterte HELMUT RÖNZ (Bonn), warum insbesondere ein rheinischer Fokus auf die Adelsgeschichte interessant wäre, indem er die regionale Sonderentwicklung der Rheinprovinz nach 1918 skizzierte. Die Besatzung der linksrheinischen Gebiete und ab 1923 des Ruhrgebietes durch alliierte Truppen engte den politischen Handlungsspielraum der Berliner Zentralregierung ein und stellte damit die kommunalen Verwaltungen angesichts der wirtschaftlichen Härten der Hyperinflation und des Ruhrkampfes vor erhebliche Herausforderungen. Diese Ausgangslage begünstigte ein neues rheinisches Regionalbewusstsein, dass sich 1918-1923 in einem teilweise radikalen Separatismus äußerte, sich aber langfristig vor allem durch die im Provinzialverband geschaffenen kulturellen und sozialen Institutionen verstetigte. Auch auf lokaler Ebene durchliefen viele Städte des Rheinlandes ungeheure Modernisierungsschübe in Verwaltung, Stadtentwicklung und Gesellschaft. Bis zum Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft fand die NSDAP in der Rheinprovinz nur wenig gesellschaftlichen Rückhalt, nach 1933 aber fügten sich Bevölkerung und Verwaltung der Region ohne besondere Widerständigkeit in den Alltag der Diktatur ein. In Bezug zur Rolle des Adels wies er auf den in der Weimarer Zeit sukzessive zurückgehenden Anteil dieser sozialen Gruppe unter den leitenden Beamten der Rheinprovinz hin, diese Entwicklung erfuhr auch im Nationalsozialismus keine Umkehr.
GREGOR PATT (Pulheim) nahm vor allem die Quellenlage in den Blick und erläuterte die Bedeutung der VAR für die Forschung. Denn diese eröffnen durch zahlreiche Selbstzeugnisse und Ego-Dokumente nicht nur einen Einblick in die Motivationen der Adeligen in wichtigen wirtschaftlichen, militärischen und politischen Positionen, sondern bieten auch Einsichten in das Leben anderer Familienmitglieder. Außerdem ermöglichen sie kultur- und sozialhistorische Zugänge. Gleichzeitig plädierte er für die Öffnung weiterer privater Adelsarchive, um Forschungslücken zu füllen. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass das Öffnen privater Archive ein intimes Unterfangen darstellt, da es für die Erben um die eigene Familiengeschichte geht, wie der Referent herausstrich. Nichtsdestotrotz bietet die Öffnung eine Möglichkeit, diese persönlichen Geschichten differenziert zu be- und verarbeiten.
Die zweite Sektion beschäftigte sich mit den Facetten der Beteiligung von Adeligen am Nationalsozialismus und den Problemen von dessen Erforschung. Ebenso hoben die Referierenden die Schwierigkeiten der Wahrnehmung dieser Facetten sowohl in der Fremd- als auch der Selbstwahrnehmung hervor.
MARKUS RAASCH (Mainz) machte auf Aspekte des Themas rheinischer Adel in der NS-Zeit aufmerksam, die auch im weiteren Verlauf der Tagung immer wieder hervortraten. So betonte er, dass Personen und Gruppen nicht von vorne herein eingeordnet werden sollten und deren häufig widersprüchlichen Komplexitäten beachtet werden müssen. Ein Umstand, der sich insbesondere durch die im Laufe der Tagung vorgestellten Biografien zog. Er betonte auch, dass mögliche Alternativen, die sich aus dem Handeln der Adeligen hätten ergeben können, sowie Traditionslinien auch nicht außer Acht gelassen werden dürfen.
JOHANNES THOMÉ (Pulheim) nutzte die Untersuchung der NSDAP-Mitgliedschaft als möglichen Zugang zur Frage nach Nähe und Distanz der rheinischen Adeligen zum NS. Dafür verglich er die Angehörigen der Rheinischen Ritterschaft mit der Mitgliederkartei der NSDAP im Bundesarchiv. Der Vergleich zeigte, dass es keine signifikanten Auffälligkeiten beim rheinischen Adel in Relation zur Gesamtbevölkerung festzustellen sind. Erst durch die Hinzunahme von Familien- und Entnazifizierungsakten ließen sich verschiedene Haltungen, die über das Spektrum der Täterschaft bis hin zum Widerstand reichten, erkennen. Die Mitgliederkartei für sich genommen sei dementsprechend nicht aussagekräftig genug, könne aber einen guten Überblick zu Tendenzen bieten.
KEYWAN KLAUS MÜNSTER (Bonn) präsentierte das Projekt „Widerstand im Rheinland 1933-1945“ des Internetportals „Rheinische Geschichte“, welches die Facetten dieses Themenfeldes durch eine breite Basis von Quellen, Literatur, aber auch Zeitzeugengespräche quantitativ und qualitativ erforscht. Widerstandsgruppen und Einzelpersonen werden so erfasst und die Ergebnisse in einer interaktiven Karte online zur Verfügung gestellt. Der Referent wies jedoch auf die besondere Herausforderung einer differenzierten Betrachtung von Einzelfällen hin, da unter „Widerstand“ das gesamte Spektrum von passiver Verweigerung über non-konformes Verhalten bis hin zur systematischen Bekämpfung des Regimes zu fassen sei. In Bezug auf den rheinischen Adel seien aber bisher nur wenige Fälle von Widerstand zu finden, was allerdings auch dessen geringe Personenzahl im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung widerspiegle.
PETER WEBER (Pulheim) griff die Problematik der Selbst- und Fremdwahrnehmung der Facetten von Mittäterschaft oder Widerständigkeit am Abend bei einer Podiumsdiskussion auf. An dieser beteiligten sich Mitglieder von Adelsfamilien aus verschiedenen Generationen. Mittelpunkt der Gesprächsrunde war die lange ausgebliebene Beschäftigung der Adelsfamilien mit der NS-Zeit, welche Weber auf die Sprachlosigkeit und Verdrängungsmechanismen innerhalb der Familien zurückführte. In der Diskussion wurde deutlich, dass, neben der häufig mangelnden Bereitschaft sich der Verstrickung der eigenen Familienangehörigen in das Regime zu stellen, auch die eindimensionale Überhöhung einzelner Familienmitglieder zu scheinbar unfehlbaren Ikonen des Widerstandes eine generationenübergreifende Belastung darstellen kann. Dieser Befund mündete in den eindringlichen Appell, sich der Geschichte der eigenen Familien offen zu stellen. Dieser Prozess könne mitunter schmerzhaft sein, wirke letztlich aber befreiend.
Auch am zweiten Tagungstag wurde der Aspekt der Selbstwahrnehmung wieder aufgegriffen: HANS-WERNER LANGBRANDTNER (Aachen) stellte die Ergebnisse seines Oral History Projektes zu den Erfahrungen von Mitgliedern adeliger Familien vor, die in der Zeit zwischen 1926 und 1949 geboren wurden. Teilweise hatten sie aus eigener Anschauung über ihr Erleben des Zweiten Weltkrieg berichtet, teilweise die rückblickende Haltung ihrer Familien auf den Nationalsozialismus in der Nachkriegszeit geschildert.
Rheinischen Adeligen als Soldaten und Paramilitärs widmete sich die vierte Sektion. Die Bedeutung von Selbstzeugnissen und Ego-Dokumenten zur Ermittlung von Einstellungen, Erfahrungen und Fremd-/Selbstwahrnehmung wurde dabei deutlich.
VERENA LEMKE-SCHMEHL (Bonn) untersuchte Feldpostbriefe und Tagebücher, um die Einstellung rheinisch-westfälischer Adeliger zum Ersten Weltkrieg zu ermitteln. Die Wahrnehmung des Krieges durch die Soldaten, insbesondere ihre Einschätzung der militärischen Lage, war der Schwerpunkt der Untersuchung. Dabei wurde deutlich, dass gerade diese Erfahrungen die Rezeptivität für Kriegsmythen und die Bereitschaft in paramilitärischen Gruppen mitzuwirken maßgeblich beeinflussten.
EKKEHARD KLAUSA (Berlin) befasste sich näher mit Felix Graf von Loës Rolle im Stahlhelm auf Grundlage von dessen Korrespondenz. Seine katholische Gesinnung motivierte seine Unternehmungen, nämlich einerseits Stahlhelm und katholische Kirche einander näher zu bringen und andererseits den Stahlhelm auf Abstand zum NS zu halten. Aus diesem Grund verweigerte sich Loë der zwangsweisen Eingliederung des Stahlhelms in die SA und trat als Landesführer zurück. Andererseits kann Loës Haltung nicht mit Eindeutigkeit bestimmt werden, da er später der Führer eines Reitersturms der SA wurde. Eine wichtige Rolle für die Entwicklung von Loës Aktivitäten im Stahlhelm spielte dessen wechselvolle Beziehung zu Studienrat Heinrich Mahnken, der gemeinsam mit Loë Landesführer war.
Wie sich der Krieg auf die adeligen Familiengefüge auswirkte und welche Beziehungsmuster zu erkennen sind, stellte JAQUELINE MULACK (Köln) anhand des Briefwechsels der Familie Wolff Metternich dar. Muhlack konnte dabei auf ca. 500 Feldpostbriefe aus dem Nachlass Franz Graf Wolff Metternichs zurückgreifen. Der Informationsaustauch und die gegenseitige Beratung der Eheleute Metternich machten die wichtigsten Aspekte des Briefwechsels aus. Dabei blieben beide Briefpartner innerhalb ihrer traditionellen Rollenmuster und Kompetenzbereiche, wobei beide Elternteile in ständiger Sorge vor einem möglichen Kriegseinsatz ihrer Söhne waren.
Die Konzentration auf einzelne Biografien in der fünften Sektion zeigte, welche verschiedensten Formen des Widerstandes und der Kollaboration innerhalb des rheinischen Adels zu finden waren und welche unterschiedlichsten Motive es für beides geben konnte. Ebenso zeigten sich die Komplexitäten in der Haltung des Adels gegenüber dem NS, da ein und dieselbe Person sowohl kollaboratives als auch widerständisches Verhalten zeigen konnte.
In dem Vortrag von ESTHER RAHEL HEYER (München/Berlin) trat vor allem die Karriere als leitende Kraft im Handeln Franziskus Graf Wolff Metternichs als Kunstschützer im besetzten Frankreich hervor. Er verfolgte aber auch die Bewahrung seiner wissenschaftlichen Reputation als Kunsthistoriker und Denkmalschützer. Dabei arbeitete er als Beauftragter für den Kunstschutz mit den Nationalsozialisten zusammen, genoss aber dennoch internationales Ansehen und kooperierte nach Kriegsende mit den Alliierten. In verschiedenen Filmen, Büchern und Artikeln zu seinem Wirken wird er auch heute noch als „Retter der Mona Lisa“ dargestellt, doch verfälscht diese populäre Mythenbildung seine tatsächlichen Aktivitäten während der Besatzung.
Den christlichen Glauben als Motiv zur Kollaboration, aber auch als Konfliktherd, brachte DOMINIK POTTHAST (Wadersloh) durch die Biografie des Fürsten und Altgrafen Franz-Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Krautheim und Dyck zum Ausdruck. Salm trat zunächst der NSDAP bei, da er auf das Christentum als Grundlage des neuen Staates vertraute. Nachdem sich dieses Versprechen aber nicht erfüllte und er seinen katholischen Glauben in Gefahr sah, kam es zu Salms Bruch mit den Nationalsozialisten und zum Rückzug ins Private.
Auch in der Biografie des Paul Freiherrn von Eltz-Rübenach, die ANDREAS VON METTENHEIM (Berlin) präsentierte, spielte der Katholizismus eine große Rolle im Bruch mit den Nationalsozialisten. War Eltz-Rübenach als Post- und Verkehrsminister zunächst an der Umsetzung der politischen Ziele Hitlers beteiligt, so führten sein tiefer Glaube und Hitlers Kirchenpolitik 1937 zu seinem Rücktritt, der als eine offene Kritik am Regime wahrgenommen wurde.
Die letzte Sektion der Tagung fragte, was den rheinischen Adel als soziale Gruppe ausmacht und was dessen spezifischen Ziele und Interessen im Verhältnis zum Nationalsozialismus waren.
MANUEL HAGEMANN (Pulheim) konzentrierte sich dabei besonders auf die Rheinische Ritterschaft. Während sie sich vor der NS-Machtergreifung eher um eine politische Distanz bemühte, hoffte sie ab 1933 mit Unterstützung des Regimes ihre nach dem Ersten Weltkrieg verlorene Autonomie wiederzuerlangen. Nach Scheitern dieses Vorhabens trat die Ritterschaft in den folgenden Jahren wieder eher unpolitisch auf. Ihr wichtigstes Ziel war der Erhalt des Stifts Ehreshoven, der als Wohnsitz für unverheiratete adlige Damen diente. In den Kriegsjahren schien der Erhalt des Stiftes durch die drohende Aberkennung der Gemeinnützigkeit und die Kriegsschäden in Gefahr zu sein. Nach dem Ende des Krieges konnte sich die Ritterschaft jedoch materiell und organisatorisch wieder erholen, zeigte aber keinerlei Interesse an der Aufarbeitung ihrer jüngsten Vergangenheit.
BARBARA JAHN (Berlin) schloss die Tagung mit Ausführungen zur Situation des Adels nach 1945. Sie stellte dabei das hohe Maß an Solidarisierung des rheinischen Adels mit vertriebenen Standesgenossen aus dem Osten heraus, die sich nun im Rheinland ansiedelten. Trotzdem behielten die rheinischen Adeligen ihre eigene Identität, die sich durch traditionelle und zum Teil exklusive Feste und die tiefe Verankerung im katholischen Glauben ausdrückte.
In der abschließenden Diskussion kristallisierte sich vor allem die katholische Konfession als wichtiger Faktor im Handeln des rheinischen Adels heraus. Damit trat die Frage hervor, ob Katholizismus, Opportunismus oder doch Ideologie als Motivation gegenüber dem Nationalsozialismus überwog. Des Weiteren müssen Komplexitäten im Verhalten des Adels zum NS beachtet werden. Eine ausschließliche Einordnung in die Kategorien „Widerstand“ und „Kollaboration“ hat sich als nicht passend erwiesen, da beide Handlungsstrategien komplexen Motivationen unterliegen und auch miteinander verbunden sein können. Die Tagung zeigte vor allem, dass noch viele Lücken in der Forschung zum rheinischen Adel in der Zeit von 1918 bis heute existieren. Nur durch die Öffnung weiterer Adelsarchive können Forschungslücken gefüllt und eine Ausdifferenzierung des Themas ermöglicht werden.
Konferenzübersicht:
Gregor Patt (Pulheim) / Maximilian von Fürstenberg (Pulheim): Eröffnung und Grußworte
Sektion I: Eine Einordnung: Adel und Rheinland von 1918 bis 1950
Moderation: Manuel Hagemann (Pulheim)
Eckart Conze (Marburg): Adel zwischen Kaiserreich, Nationalsozialismus und Bundesrepublik. Chancen und Grenzen regionaler Studien
Helmut Rönz (Bonn): Das Rheinland zwischen 1918 und 1950
Gregor Patt (Pulheim): Ungehobene Schätze. Quellen der Vereinigten Adelsarchive im Rheinland e. V. zu Weimarer Republik und NS-Zeit
Sektion II: Nationalsozialistische Gesinnung, Mitläufertum und Widerstand: Der rheinische Adel während der NS-Diktatur
Moderation: Gregor Patt (Pulheim)
Markus Raasch (Mainz): Ausgewählte Aspekte zum Thema Rheinischer Adel in der NS-Zeit
Johannes Thomé (Pulheim): Mitgliedschaften rheinischer Adliger in der NSDAP und in parteinahen Organisationen
Keywan Klaus Münster (Bonn): Projekt „Widerstand im Rheinland 1933–1945“. Erkenntnisse für und Fragen an die Erforschung des rheinischen Adels
Peter Weber (Pulheim): Geschichte aus der Distanz: Betroffenheit, Verdrängung, Bewältigung. Öffentliche Abendveranstaltung mit anschließender Publikumsdiskussion
Sektion II: Selbstwahrnehmung des rheinischen Adels in der Erinnerung: Ergebnisse von Zeitzeugengesprächen
Moderation: Juliano de Assis Mendonça (Pulheim)
Hans-Werner Langbrandtner (Köln): Gespräche mit Zeitzeugen über die Erinnerungen an Krieg und NS-Zeit. Präsentation und Analyse der Ergebnisse
Sektion IV: Kriegshandwerk, Revanchismus und Fronterfahrung: Rheinische Adelige als Soldaten und Paramilitärs
Moderation: Juliano de Assis Mendonça (Pulheim)
Verena Lemke-Schmehl (Bonn): Vom Rheinland an die Front. Kriegserfahrungen katholischer Adelsoffiziere im Ersten Weltkrieg und ihre Folgen
Ekkehard Klausa (Berlin): Felix Graf von Loë und seine Rolle im Stahlhelm 1926–1933
Jacqueline Muhlack (Köln): „Von Deinem eigenen Befinden schreibst du nie.“ Beziehungsmuster im Briefwechsel der Familie Wolff Metternich während des Zweiten Weltkrieges
Sektion V: Zwischen Glaube, Ehre und Karriere: Biographien ausgewählter rheinischer Adeliger in Führungspositionen
Moderation: Markus Thulin (Pulheim)
Esther R. Heyer (Bonn/München): Franziskus Graf Wolff Metternich – Karriere eines Kunsthistorikers in nationalsozialistischer Zeit
Dominik Potthast (Münster): Fürst und Altgraf Franz-Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Krautheim und Dyck – ein Streiter Christi in herausfordernden Zeiten
Andreas von Mettenheim (Berlin): Paul Freiherr von Eltz-Rübenach. Technokrat, Politiker, Katholik im Kabinett Hitlers
Sektion VI: Kontinuität und Neuanfänge: Der rheinische Adel in der unmittelbaren Nachkriegszeit
Moderation: Gregor Patt (Pulheim)
Manuel Hagemann (Pulheim): Die rheinische Ritterschaft 1933–1950
Barbara Jahn (Berlin): Adel im Rheinland nach 1945