Die siebte Jahrestagung des Graduiertenkollegs „Identität und Erbe“ war die erste Tagung, die den für das Kolleg so wichtigen Begriff der „Identität“ explizit in den Mittelpunkt stellte. In seinen einführenden Worten betonte der Sprecher des Kollegs, HANS-RUDOLF MEIER (Weimar) die Bedeutung der Tagung, die vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse wie den derzeit ausgetragenen Kriegen in der Ukraine, in Israel/Palästina sowie in der Türkei/Kurdistan nochmals neue Brisanz erfahren habe. Die Schwerpunktsetzung auf den Identitätsbegriff sei kein Zufall: Bereits im Fortsetzungsantrag für das Graduiertenkolleg wurde betont, dass dem Thema Identität in der zweiten Förderperiode eine größere Rolle zukommen sollte. Gerade auch Identitätsfragen im Zusammenhang mit Macht, Gewalt, Konflikten und gezielter Zerstörung von Kulturerbe sollten durch das Kolleg in den Blick genommen werden. Meier wies auf Rechte und Rechtsextreme hin, die kulturelle und personale Identität gleichsetzen. Auch deshalb erfährt der Identitätsbegriff heute in verschiedenen Disziplinen eine kritische Bearbeitung. Bisweilen wird die Verwendung des Begriffs sogar bewusst vermieden. Doch bildet der Rückgriff auf Konzepte von Identität und Identitätsbildung einen wichtigen Bezugsrahmen – insbesondere für jene Communities, denen die Möglichkeit, Geschichte, Erinnerung und Wissensbestände selbst zu artikulieren abgesprochen wird. Im Rahmen dieser Tagung wird der Identitätsbegriff daher als Projektionsfläche verstanden, mit deren Hilfe sich Gruppen und Communities konstituieren und in Bezugnahme auf räumliches wie materielles Kulturerbe Gemeinsamkeiten imaginieren.
Im ersten Panel „Transformative Räume“ sollte es dann genau darum gehen: Welche Verständnisse von „Identität“ fördern Ermächtigungs- und Transformationsprozesse zu Tage und wie transformieren Communities darin bestehende Kulturerbe-Vorstellungen? KIRSTEN ANGERMANN, FRANKA FETZER, ULRIKE KUCH (alle Weimar) betrachteten mehrere Gebäude in Berlin, die im Rahmen von Hausbesetzungen von den 1970er-Jahren bis in die 2000er-Jahre Bekanntheit erlangten. Während die entsprechenden Besetzungen schon vielfach Gegenstand sozialwissenschaftlicher Forschungen waren, wird der Fokus im Rahmen dieses vorgestellten (Lehr-)Forschungsprojektes jedoch auf die materiellen Überlieferungen der Geschichte dieser Häuser gelegt, die (ehemals) besetzten Häuser demzufolge als materielles Erbe und Träger von Zuschreibungen und Erinnerungen in den Fokus genommen. Der Umgang mit diesem Erbe stellt sich denkbar unterschiedlich dar: Während beispielsweise am ehemaligen Tuntenhaus Forellenhof kaum mehr etwas auf die Besetzungsgeschichte hindeutet und Teile der damals involvierten Community für eine bessere Sichtbarkeit dieser Geschichte kämpfen, werden bauliche Spuren im ehemaligen Kunsthaus Tacheles aufwändig konservatorisch behandelt und nun als Teil eines Luxuswohnkomplexes mit integriertem privaten Kunstmuseum inszeniert wie monetarisiert. JAE-YOUNG E. LEE (Erkner) thematisierte, wie sich lokale Identitätskonstruktionen in ländlichen Räumen angesichts der digitalen Transformation verändern. Anhand zweier qualitativer Fallstudien aus Chile und Südkorea wurde klar, wie sich die etablierten Raumrealitäten der Bewohner:innen verändern, wenn sie beginnen sich in digitalen Ökonomien bewegen. ANA MARIA RODRIGUEZ BISBICUS (Berlin) begab sich auf eine künstlerische Recherche zum Zwischenraumverständnis der Autorin Gloria E. Anzaldúa, dem sogenannten nepantla. Nepantla wird als transformativer Raum betrachtet. Dessen spürbare und sichtbare Ausprägungen in der Stadt werden identifiziert und kartiert. BNAYA HALPERIN KADDARI und GILAD BARAM (beide Berlin) erkunden derzeit das ehemalige Reichsparteitagsgelände in Nürnberg filmisch – voraussichtlich bis 2026, wenn die Oper in die dortige NS-Kongresshalle einziehen soll. In zahlreichen der gezeigten Szenen setzten sie die Menschen, die mit dem Gelände auf verschiedene Weise zu tun haben, mit den Bauwerken in Kontrast. Neben vielen absurd anmutenden Beobachtungen von alltäglichen Geschehnissen bleibt wohl vor allem die eindrücklich festgehaltene Tätigkeit der Gärtner in Erinnerung, die vor der megalomanischen Kulisse des Kongresshallen-Hofs die scheinbare Sisyphos-Aufgabe haben, das Grün dort zurückzuhalten. Und die Arbeiter kommen auch zu Wort! Durch die auf diese Weise erfolgte Verknüpfung kollektiver und persönlicher Narrative gelang die Hinleitung zur zentralen Frage, die auch im Titel angelegt ist: Ist Wiedergutmachung in Deutschland möglich, oder anders gefragt: Kann das „Böse“ (wieder) „gut“ gemacht werden?
Das zweite Panel „Umstrittene Erbekonstruktionen“ schloss thematisch eng an. GALIT NOGA-BANAI (Jerusalem) widmete sich der Frage, ob die Judensau an der Wittenberger Marienkirche – wie bisweilen lautstark gefordert – entfernt werden sollte. Ihr Urteil war dabei klar: Nur ein in situ erhaltenes Objekt hat eine so zeitlose Erinnerungskraft und pädagogische Wirksamkeit – gerade auch weil die Judensau seit 1988 Bestandteil eines Mahnmals ist. Nicht vorrangig um das Zerstören, sondern um das Wiedererrichten vermeintlich historischer Stätten ging es bei SOLMAZ YADOLLAHI (Cottbus). Anhand jüngster Planungen für den Teheraner Toopkhaneh-Platz stellte Yadollahi dar, wie Spannungen zwischen traditionell-islamischer Qajar-Vergangenheit und seiner modernistischen und säkularen Pahlavi-Vergangenheit verhandelt werden. Über die Identitäten zu Sowjetzeiten gegründeter ukrainischer Städte sprach YEVHENIIA MOLIAR (Berlin). Zwar sei diese Zeitschicht ein wesentlicher Bestandteil der modernen Ukraine, angesichts des andauernden Krieges werde das entsprechende Erbe jedoch stärker in Frage gestellt als noch vor einigen Jahren – und wie das Beispiel Sieverodonetsk zeigt, durch Kriegshandlungen bisweilen auch völlig zerstört.
Ausgehend von der in der deutschen Publizistik vorherrschenden Vorstellung, dass Identitätspolitik erst kürzlich zum Phänomen geworden sei, übte ADRIAN DAUB (Stanford) zum Abschluss des ersten Konferenztages in seinem Keynote-Vortrag Kritik an der bisherigen Kritik von Identitätspolitik. Denn mit dieser falschen zeitlichen Verortung würden sowohl die Tradition identitätspolitischer Ansätze als auch die lange Tradition und Provenienz der eigenen Kritik ausgeblendet. Daub verortete hier Autoren wie Philip Rieff und den Strauss-Schüler Allan Bloom. Außerdem sei der Umgang mit dem Begriff Identitätspolitik kaum affirmativ, stets seien immer „die Anderen“ identitär. In der anschließenden lebhaften Diskussion reüssierte Daub auch im Hinblick auf die politische Situation in Deutschland mit dem Satz, dass „[…] nichts gefährlicher ist als ein Mensch, der eine Politik betreibt, von der er meint, sie nicht zu betreiben.“
Der zweite Konferenztag startete mit einem Panel, das den Blick hinter etablierte Sichtweisen auf Plätze, Städte und Landschaften ermöglichte, mit dem Ziel, vielerorts vorhandene koloniale Identitätskonstruktionen und Erinnerungspolitiken aufzuzeigen. Prototypisch wurde das beim Vortrag von PHILIP KRÜPE (Stuttgart) deutlich. Er setzte sich mit dem Malerischen in Architektur und Stadtplanung auseinander. Grundlegend wurde die ästhetische Kategorie des Malerischen und ihre affektiven, technologischen und politischen Funktionen erläutert um dann anhand der Fallstudie des Disney-Konzerns und derer städtebaulicher Aktivitäten den Bezug zu gegenwärtigen Tendenzen aufzuzeigen. Daran anschließend führte LEON BIELA (Freiburg) aus, wie sich das einzig für den preußischen Kriegshafen gegründete Wilhelmshaven als „Marinestadt“ inszeniert. Denn im Zuge der anhaltenden Deindustrialisierung wurde der geschichtliche Bezug seit den 1980er-Jahren reaktiviert. Besonders eindrücklich stehe hierfür ein Tourismuskonzept, das nach innen integrativ wirken sollte. Außerdem zu erwähnen seien die inzwischen vorgenommenen Rückbenennungen von Straßen sowie die Rekonstruktion von Denkmälern preußischer Zeit. Das Stadtviertel Pelourinho stand im Zentrum der Betrachtungen von GABRIELA IRACEMA RANDIG (Berlin). Als Teil der prototypischen Kolonialstadt Salvador da Bahia wurde dieser Stadtteil nach dem Pelourinho – also dem Pranger – benannt, der der Bestrafung von Versklavten diente. Randigs Interesse gilt dem Wandel des kolonialen Machtsymbols zum Schwarzen Symbolort und wie sich dieser Umdeutungsprozess erklären lässt. Zentral ist hierfür die von lokalen Schwarzen Akteur:innen vorangetriebene soziale Konstruktion von Raumbedeutung mittels Erzählungen, die Versklavte und deren Nachfahren in den Mittelpunkt stellen.
Wie können Museumspraktiken gezielt als Instrument des Widerstands genutzt werden? Und wie kann die vermeintliche Objektivität von Museen und deren Identitätskonstruktionen aufgezeigt werden? Dies wurde zur zentralen Frage im vierten Panel. Ausgehend von dieser weithin angenommenen musealen Objektivität beschäftigten sich NUSHIN ATMACA und SUSANNE BOERSMA (beide Berlin) mit ihrer eigenen Positionalität im Kontext ihrer Arbeit am Museum Europäischer Kulturen in Berlin. Selbst in einer ursprünglich kolonialen Einrichtung tätig, plädieren die beiden Kuratorinnen eindrucksvoll dafür, die eigene Macht Identitäten zu prägen, zu definieren und auszuschließen, als Teil der Ausstellungsentwicklung zu thematisieren. Wichtig sei dabei, dass diese Prozesse auch in Ausstellungen sichtbar gemacht werden. ERICA DE ABREU MALCHOW zeigte anhand der Soziomuseologie in Brasilien auf, wie eine Involvierung üblicherweise zum Schweigen gebrachter Gruppen und Minderheiten funktionieren kann und museale Praktiken zu einer Form des Widerstands werden können.
Das fünfte Panel nahm die Chancen identitätsstärkender Prozesse in den Blick. DHARA PATEL (Darmstadt) beschäftigte sich mit den sozialräumlichen Erfahrungen hochqualifizierter indischer Migrant:innen in Frankfurt am Main, einer stark wachsenden Bevölkerungsgruppe. Die bisherige Diskriminierung dieser Menschen äußere sich besonders eindrücklich in der Segregation, die vor allem durch die Ansiedlung kultureller und religiöser Einrichtungen dieser Gruppe im vorstädtisch-gewerblichem Umfeld (un-)sichtbar werde. Patel arbeitete die Bedeutung von integrativen und ausgewogenen Stadtvierteln kultureller Vielfalt heraus. Identitätskonstruktionen sollten vor diesem Hintergrund neu bewertet werden. Die Beziehung von Kulturerbe, Gentrifizierung und Partizipation stand bei NINA GRIBLING (London) im Mittelpunkt. Anhand einer Betrachtung des Amsterdamer Stadtviertel De Wallen sprach sie darüber, wie Ortsidentitäten durch Massentourismus verloren gehen und im Namen desselben Phänomens durch planerisches Handeln eine touristisch passendere Identität (hier: mittelalterliche Stadtstrukturen) erzeugt werde. Diese Heritagization diene der Entstehung attraktiver Räume für die Mittelschicht und zahlungskräftige Besucher:innen. Am deutlichsten werde das anhand der Debatte über eine Verlagerung der das Viertel prägenden Prostitution in ein neu zu errichtendes Erotik-Center an einem nicht näher spezifizierten Standort.
Anlässlich des 50. Jubiläums des Europäischen Denkmalschutzjahres 2025 stellte REGINE HESS (Zürich) in ihrer abschließenden Keynote die Frage, von wessen Erbe eigentlich die Rede ist und wer über die Erinnerung der Gesellschaft bestimmt: Denn Cultural turn, Postkolonialismus und Critical Heritage Studies hätten den Erbebegriff von einer kanonischen hin zu einer diskursiven Epistemologie verändert. „Minderheiten, Randständige und Menschen ohne Lobby“ verlangten in Absetzung von normativen Identitätskonzepten einen veränderten Umgang mit Denkmalen. Diesen Herausforderungen stellt sich ein entsprechendes Forschungsprojekt. Die Diskussion zu diesem Beitrag fiel äußerst lebhaft aus, nicht zuletzt aufgrund der als „klischiert“ bezeichneten Abbildung von Minderheiten.
Statt eines „monolithischen Schlusswortes“ endete die Tagung mit einer von NIKOLAI ROSKAMM (Erfurt) moderierten „offenen Runde für alle“, in der noch einmal hervorgehoben wurde, dass es notwendig war, den Begriff der Identität in den Mittelpunkt einer Tagung zu stellen. Dabei wurde auch deutlich, dass im Rahmen dieser Tagung die Kritik an Identitätskonstruktionen zwar auch ihren berechtigten Platz hatte, jedoch diese gesamte Debatte weit weniger in den Vordergrund gestellt wurde als während der bisherigen Arbeit des Kollegs. Denn in vielen Vorträgen wurde die Konstruktion von Identität auch als ein Zugang identifiziert, sich gegen existierende Identitätszuschreibungen aufzulehnen und eine Existenzberechtigung einzufordern.
Konferenzübersicht
Begrüßung
Hans-Rudolf Meier (Weimar) / Ulrike Kuch (Weimar)
Einführung
Fridtjof Florian Dossin (Weimar) / Niloufar Tajeri (Weimar) / Juan Carlos Barrientos (Weimar)
Panel I Transformative Räume
Moderation: Niloufar Tajeri / Fridtjof Florian Dossin
Kirsten Angermann (Weimar) / Franka Fetzer (Weimar) / Ulrike Kuch (Weimar): Ton, Steine, Erben – Was bleibt von Hausbesetzungen in Berlin? (de)
Jae-Young E. Lee (Erkner): Lokale Identitätskonstruktionen in digitaler Transformation: An den „Peripherien“ einer globalisierten Welt (de)
Ana Maria Rodriguez Bisbicus (Berlin): Tracing Nepantla (en)
Keynote 1
Moderation: Wolfram Höhne (Weimar)
Gilad Baram (Berlin) / Bnaya Halperin-Kaddari (Berlin): Lecture-screening des derzeit entstehenden Dokumentarfilms „Making Good Again“. Ein (nicht mehr ganz so) schwieriges Erbe. Über das Dokumentieren des sich wandelnden Nürnberger Reichsparteitagsgeländes (en)
Panel II: Umstrittene Erbekonstruktionen
Moderation: Juan Carlos Barrientos (Weimar) / Olga Zenker (Weimar)
Galit Noga-Banai (Jerusalem): Wenn diese Wand sprechen könnte: Die Judensau in Wittenberg (en)
Solmaz Yadollahi (Cottbus): Verhandlung der Identität Teherans: Die räumlich-diskursive Assemblage um den Wiederaufbau von Baladiyeh (en)
Yevheniia Moliar (Berlin): Die sowjetische Vergangenheit als Teil der Identität moderner ukrainischer Städte (en)
Keynote 2
Moderation: Stephanie Herold (Berlin)
Adrian Daub (Stanford): Das disidentifizierte Subjekt: Zur Kritik der Kritik von Identitätspolitik (de)
Einführung
Nadja Bournonville (Weimar) / Nicola Groß (Weimar) / Olga Zenker (Weimar)
Panel III (De)konstruktionen kolonialer Identitätsräume
Moderation: Niloufar Tajeri (Berlin) / Fridtjof Florian Dossin (Berlin)
Philipp Krüpe (Stuttgart): Gefühl und Gewalt: Malerische Architektur und Stadtplanung im englisch- und deutschsprachigen Raum seit dem 18. Jahrhundert. Ein ästhetisches Konzept affektiver Kontrolle und (sozial)räumlicher Segregation (de)
Leon Biela (Freiburg): Vorstellungen historisch determinierter Stadtidentität und exklusive Erinnerungspolitik in der „Marinestadt“ Wilhelmshaven (de)
Gabriela Iracema Randig (Berlin): Den Pelourinho durch Erinnerung (de)konstruieren: Zur sozialen Konstruktion eines Schwarzen Symbolortes in Brasilien (de)
Panel IV Visibilität durch Museumspraktiken
Moderation: Nadja Bournonville (Weimar) / Nicola Groß (Weimar)
Nushin Atmaca (Berlin) / Susanne Boersma (Berlin): Positionalitäten und Identitäten im Museum. Unser Weg zu einer persönlicheren, reflektierten institutionellen Praxis (de)
Erica de Abreu Malchow: Brasilianische Soziomuseologie, Identität und Widerstand (en)
Panel V Identität und Ermächtigung
Moderation: Juan Carlos Barrientos (Weimar) / Olga Zenker (Weimar)
Dhara Patel (Darmstadt): Unsichtbares Erbe, Segregierte Räume: Untersuchung sozialräumlicher Aushandlungsprozesse hochqualifizierter indischer Migrant:innen in Frankfurt am Main (en)
Nina Gribling (London): „Wir stehen hier schon ein paar hundert Jahre“: Verhandlungen über Erbe und Identität im Amsterdamer Rotlichtviertel (en)
Keynote 3
Moderation: Hans-Rudolf Meier (Weimar)
Regine Hess (Zürich): Das Forschungs- und Vermittlungsprojekt „A Future for whose Past? The Heritage of Minorities, Fringe Groups and People without a Lobby” zum 50. Jubiläum des Europäischen Denkmalschutzjahres (de)
Zusammenfassung und Verabschiedung
Nikolai Roskamm (Erfurt)