Akteure des Bauernkriegs im deutschen Südwesten. Motive – Strategien – Kommunikation – Lernerfahrungen

Akteure des Bauernkriegs im deutschen Südwesten. Motive – Strategien – Kommunikation – Lernerfahrungen

Organisatoren
Gesellschaft Oberschwaben, Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg
PLZ
88339
Ort
Bad Waldsee
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
07.03.2024 - 09.03.2023
Von
Aaron Bauer / Regina Fürsich / Marius Wieandt, Abteilung Landesgeschichte, Historisches Institut, Universität Stuttgart

Im Rahmen des Gedenkjahres „500 Jahre Bauernkrieg“ im Jahr 2025 verstand sich die Tagung als Auftakt zum Begleitprogramm. Anschließend an das letzte große Bauernkriegsgedenkjahr 1975, so konstatierte SIGRID HIRBODIAN (Tübingen) in ihren einleitenden Worten, hatte sich die Tagung inmitten des Aufstandszentrums Oberschwaben dementsprechend zum Ziel gesetzt, durch die Untersuchung zentraler Akteursgruppen neue Forschungsimpulse zu setzen. Zwar erwarte sie keinen fundamentalen Paradigmenwechsel wie im letzten großen Gedenkjahr von 1975, zu vielfältig seien die Ansätze der Forschenden und Vortragenden. Doch sei eben diese Fülle an Zugängen eine Chance, den Bauernkrieg durch diese neuen Facetten in neuem Licht zu betrachten.

Einleitend widmete sich ELMAR L. KUHN (Meersburg) den Grundlagen und Tendenzen der Bauernkriegsforschung. Er zeigte nicht nur den Forschungsstand von Wilhelm Zimmermann bis Peter Blickle auf und lieferte dabei verschiedene historische Deutungsansätze des Bauernkriegs, sondern vertiefte auch Aspekte der Legitimation und Organisation der Bauernhaufen. Hierbei betonte er das Potential künftiger systematischer biographischer Untersuchungen zu zentralen Akteuren. Mit Legitimation und Organisationsformen der Aufständischen im Rahmen der Christlichen Bruderschaft setzte sich CASIMIR BUMILLER (Bollschweil) ebenfalls ausführlich auseinander. Er hob die starke ideologische und konzeptionelle Anknüpfung dieser Organisation an die Christliche Vereinigung in Oberschwaben hervor, indem sich nach der Auflösung des oberschwäbischen Bündnisses die dortigen Ideen und Strukturen im Hegau, auf dem Schwarzwald und auf der Baar fortsetzten und der Hegau hierbei eine Scharnierfunktion zwischen verschiedenen Bauernhaufen einnahm. So knüpften etwa die Artikelbriefe der Christlichen Bruderschaft, mit denen Gemeinden zum Anschluss aufgefordert wurden, an die Rekrutierungsmechanismen der oberschwäbischen Haufen an. Daneben hob Bumiller aber auch die Gewaltandrohungen und Zwangsrekrutierungen durch die Hegauer Bauern hervor. Mit den Obrigkeiten der Reichsstädte Memmingen und Überlingen griff PEER FRIEẞ (München) eine weitere Akteursgruppe auf. Er sprach sich gegen eine Etikettierung der Reichsstädte als bauernfreundlich oder -feindlich aus und zeigte stattdessen auf, dass sich reichsstädtisches Handeln nutzbringender anhand von Aspekten wie Ökonomie, Aktionsradius, inner- und außerstädtischen Sicherheitsinteressen und Konfession nachvollziehen lässt. An den beiden Beispielen arbeitete er Handlungsweisen im Bauernkrieg heraus, die künftige Tendenzen der Ratspolitik in beiden Städten vorwegnahmen: Als Zentrum des Textilhandels agierte Memmingen im Bauernkrieg stärker überregional und als Kommunikationsschaltstelle, während Überlingen mit seinem Schwerpunkt im Getreidehandel verstärkt als lokale Ordnungsmacht im Nahraum auftrat.

Unter anderen Gesichtspunkten widmete sich auch WOLFGANG WÜST (Erlangen-Nürnberg) den Reichsstädten, insbesondere Augsburg. Er stellte deren Kommunikationsverhalten im Bauernkrieg und im Feldzug Herzog Ulrichs von Württemberg ins Zentrum und verdeutlichte unter anderem anhand von Missiven-/Briefbüchern die innovative Kraft dieser Krisensituation für die Entwicklung reichsstädtischer Kommunikationsnetze, Kanzleien und Nachrichtenwege. Ein Blick auf diese und andere Quellen, so Wüst, zeige dadurch eine andere Seite des frühmodernen Nachrichten- und Kriegswesens. Auch JANINE MAEGRAITH (Cambridge) plädierte für eine neue Lesart von Quellen, indem sie etwa Gerichtsprotokolle, Inventare, Testamente, Urfehden oder Chroniken auf die wirtschaftliche und rechtliche Rolle von Frauen im Bauernkrieg hin untersuchte. Der Bauernkrieg war keine frauenlose Zeit, doch obrigkeitliche Quellen beließen sowohl Frauen als auch große Gruppen von Männern oft namenlos oder schilderten sie topisch überzeichnet. Maegraith forderte deshalb der Quellenproblematik zum Trotz eine Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der ländlichen Gesellschaft von unten, mit deren Hilfe die Situation der Ungenannten beschrieben und hiermit der Kreis der Akteur:innen von 1525 erweitert werden könne. In seinem Abendvortrag verwies STEFAN SONDEREGGER (Zürich) darauf, dass die Bearbeitung des Bauernkriegs der Berücksichtigung rechtlicher und wirtschaftlicher Veränderungen im Vorfeld des Bauernkrieges als wesentlicher Rahmenbedingungen bedürfe. In einem beispielhaften Vergleich der Verhältnisse in Oberschwaben und der Nordostschweiz zeigte sich, dass die Herren durch eine schriftliche Verrechtlichung zunehmend versuchten, ihre korrodierenden Herrschaftsrechte abzusichern. Dies führte in Kombination mit Missernten und zunehmender Verschuldung zu einer deutlichen Verkleinerung des bäuerlichen Handlungsspielraums in beiden Regionen. Dennoch zeigte der Vergleich auf Seite der Bauern deren unternehmerisches und rechtlich findiges Handeln. Die stärkere Einbeziehung der Wirtschaftsgeschichte mache eine tiefergehende Erforschung der Ursachen des Bauernkriegs möglich. Nicht den Ursachen, sondern potentiellen Lösungsansätzen widmete sich DAVID VON MAYENBURG (Frankfurt am Main), indem er die Spielräume zwischen Verhandlungen, Gerichtsprozessen und Gewalt untersuchte. Auch er plädierte dafür, die Aufständischen in ihrer rechtlichen Kompetenz nicht zu unterschätzen. Voraussetzung für gerichtliche wie außergerichtliche Lösungen war das Ausformulieren konkreter Forderungen, was mitunter nur unzureichend erfolgte, wie von Mayenburg aufzeigen konnte. Die Aufständischen präferierten tendenziell gerichtliche Prozesse, während die Herrschaft eher auf außergerichtliche Verhandlungen setzte. Das Gelingen oder Scheitern rechtlicher Konfliktlösung hing teils von individuellen Akteuren, teils aber auch von den strukturellen Umständen ab; neben den Hürden eines Prozesses, den damit verbundenen Kosten sowie der Unsicherheit des Ausgangs konnte eine friedliche Lösung auch an den Gewaltphantasien der Herren oder der Uneinigkeit innerhalb der Gruppe der Aufständischen scheitern. Daran anschließend befasste sich EDWIN ERNST WEBER (Sigmaringen) mit der kontroversen Frage nach den Folgen des Bauernkriegs und führte die Einrichtung von Pazifizierungsinstanzen im Alten Reich, die das Konfliktpotential künftig in institutionelle Bahnen lenken sollten, auf die Krisensituation 1525 zurück. Angesichts dessen, dass Untertanenteilhabe und -partizipation in Oberschwaben nach dem Bauernkrieg der Normalfall waren und es nach dem Vertrag von Weingarten erst im späten 16. Jahrhundert zu weiteren Unruhen kam, die dann allerdings dezidiert politischen Charakter hatten, kann geschlossen werden, dass Lernerfahrungen aus dem Bauernkrieg Anwendung fanden. Allerdings stellte Weber auch fest, dass der Weingartener Vertrag im Großen und Ganzen keinen unmittelbaren Modellcharakter für die rechtliche, schiedliche und vertragliche Beilegung von Untertanenkonflikten in Oberschwaben besaß.

SILKE SCHÖTTLE (Ravensburg) erläuterte die mehrschichtige Akteursfunktion der Reichsstadt Ravensburg. Die vielfältigen Rollen waren bedingt durch verschiedene innerstädtische Akteure mit unterschiedlichen Interessen. Sie plädierte daher für eine Binnendifferenzierung innerhalb von Akteursgruppen. Denn durch Verknüpfung unterschiedlicher innerstädtischer Standpunkte gelang der Stadt eine ausgleichende und absichernde Positionierung zwischen obrigkeitlichem Vorgehen und aufständischen Forderungen, die sie ihre Sicherheitsinteressen wahren, jedoch zum Teil auch zwischen den Stühlen sitzen ließ. Zugleich betonte Schöttle auch das Kompetenznetzwerk des Rates, der für die vielfältigen situativen Anforderungen eine Reihe von Mitgliedern als Unterhändler und Vermittler zur Verfügung stellen konnte. Auch LEA WEGNER (Böblingen) kam in ihrer akteurszentrierten Untersuchung württembergischer Amtsträger im Rahmen der Konfliktforschung zu dem Ergebnis, dass Akteursgruppen stärker ausdifferenziert betrachtet werden müssen. Sie erläuterte, dass die spezifischen Herrschaftsverhältnisse, die Gefährdungslage des jeweiligen Amts oder die persönliche Solidarität der Amtsträger mit Herzog Ulrich die Entscheidungen über Flucht, Verhandlung, Widerstand oder Anschluss an die Aufstände beeinflussten. Außerdem gaben die Vorgaben der Regierung Spielräume für die Amtleute vor, die als Herrschaftsvermittler wiederrum auf die Gemeinden und Aufständischen einwirkten. Die Handlungsoptionen der Amtsträger konnten sich mit diesen individuellen Rahmenbedingungen entsprechend auch im Verlauf des Konflikts ändern und forderten somit situativ angepasste Reaktionen von den einzelnen Akteuren. Dass im Gegensatz zu den Entwicklungen in Oberschwaben das Schiedsgericht als Lösungsmöglichkeit durchaus funktionieren konnte, zeigte ARMAN WEIDENMANN (St. Gallen) anhand des Fürststifts St. Gallen. Zwar traten auch hier Ressourcenkonflikte als Ursachen der Unruhen auf, die auf den Asymmetrien der Stadt-Land-Beziehungen beruhten und sich im St. Galler Territorium vor allem in Übergriffen gegen die Eigentumsrechte der Herrschaften äußerten. Allerdings konnte die Herrschaft durch Verhandlungsangebote zunächst Zeit gewinnen. Die daraus resultierenden schiedsgerichtlichen Einigungen unter Vermittlung der Schirmorte hatten Ventilfunktion, wobei die Eidgenossenschaft als Ordnungsmacht auftrat, was eine friedliche Lösung im Vergleich zur Situation in Oberschwaben deutlich begünstigte. THOMAS T. MÜLLER (Wittenberg) widmete sich drei reformatorischen Akteuren, die jeweils in unterschiedlichen Räumen während der Ereignisse von 1525 agierten. Die drei Reformatoren Christoph Schappeler, Thomas Müntzer und Jakob Strauß unterschieden sich dabei hinsichtlich ihrer Gewaltbereitschaft und ihres Obrigkeitsverständnisses deutlich voneinander, was dann schließlich auch ihr jeweiliges Schicksal im Verlauf des Bauernkriegs verschieden beeinflusste. Deutlich wurde dabei nicht zuletzt die Vernetzung zentraler Akteure, die in vielen Fällen noch eingehender untersucht werden müsste.

Der prekären Situation des Adels in Oberschwaben näherte sich CLEMENS JOOS (Villingen-Schwenningen) anhand dreier Beispiele. Er arbeitete heraus, dass sich die Wahrnehmung der Aufstände zwischen Graf Felix von Werdenberg, Graf Gottfried Werner von Zimmern und Truchsess Wilhelm von Waldburg nicht wesentlich unterschied, indem alle drei den Forderungen der Bauern keinerlei Verständnis entgegenbrachten und die eigenen Herrschaftsrechte abzusichern suchten. Obwohl alle drei Adeligen von der militärischen Hilfe nahegelegener Städte oder des Bundesheeres abhängig waren, zeigten sich jedoch deutliche Unterschiede bei der Niederschlagung des Aufruhrs und der Wiederherstellung der Ruhe im Nachgang der Aufstände. Während Zimmern die Autonomiebestrebungen auf der Gemeindeebene zurückdränge, setzte Waldburg auf Wiedereingliederung und Werdenberg übte exzessive Gewalt aus. Gerade der gewaltsame Umgang Werdenbergs führte aber auch zu Widerspruch durch seine Standesgenossen und verweist damit auf ungeschriebene Regeln der herrscherlichen Gewaltausübung. Mit den Handlungsräumen des Niederadels setzte sich ANDREAS FLURSCHÜTZ DA CRUZ (Bamberg) am Beispiel Florian Geyers auseinander. Er zeigte auf, dass sich der fränkische Bauernführer als Grenzgänger zwischen den Konfliktlinien bewegte, weil er durch seine spezifische Position Zugang zu verschiedenen sozialen Sphären hatte. Die Frage, ob Geyer der einzige Niederadlige war, dem diese Position zukam, hängt eng mit der Herausforderung zusammen, zunächst die literarischen und ideologischen Ummantelungen zu durchdringen, mit denen die Person Geyers historiographisch umhüllt ist. Flurschütz skizzierte den Ritteradel als Scharnier zwischen Untertanen und Fürsten, der zunächst die antifürstlichen und antiklerikalen Impulse des beginnenden Aufruhrs unterstützt haben mag, bevor er zunehmend um die eigene Stellung im Falle eines Erfolgs des Aufstands besorgt war. Im Gegensatz dazu ermöglichen die Quellen für den thüringischen, sächsischen und hessischen (Hoch-)Adel durchaus ein differenziertes und persönliches Bild von dessen Sichtweise, wie JULIA MANDRY (Mühlhausen) anhand fürstlicher Briefwechsel darstellte. Die Reaktionen waren vom jeweiligen persönlichen Charakter abhängig, wobei jedoch allen der Schock über den Aufruhr der Untertanen gemein war. Eine selbstkritische Aufarbeitung erfolgte nach der Wiederherstellung von Herrschaft, Wirtschaft und Friede in keinem Fall. Die Schrecken des Bauernkriegs schlugen sich beim Adel noch lange nach 1525 in einer anhaltenden Skepsis und in Misstrauen gegenüber den Untertanen nieder.

Mit dem Weißenauer Abt Jakob Murer untersuchte PETER EITEL (Ravensburg) einen geistlichen Akteur, der sich um 1525 mit einer doppelten Bedrohungslage konfrontiert sah – einerseits durch die aufständischen Bauern in seinem Territorium, andererseits durch die seit längerem zunehmende Einflussnahme der vorderösterreichischen Landvogtei Schwaben auf klösterliche Rechte. Im Kontext dieser Spannungsverhältnisse ist Murers Schriftlichkeit zu lesen, insbesondere der von ihm angefertigte „Traditionskodex“, der gleichzeitig Rückschlüsse auf seine persönliche Weltsicht zulässt. Zusätzlich dazu verwies Eitel auf die Darstellung einer weiblichen Person in der bekannten Weißenauer Chronik, die in der späteren Version von 1725 nicht mehr erschien – eine Entwicklung, die es noch stärker einzuordnen gilt. Mehrschichtig war auch die Bedrohungslage im Fall der Fürstpropstei Ellwangen, wie DANIEL PFEIFER (Tübingen) aufzeigte, denn auch hier verknüpfte sich der Bauernkrieg mit einem bereits seit 1521 bestehenden Verfassungskonflikt um die Wahl des Fürstpropstes. Auch Säkularisationsbestrebungen im Zuge des aufkeimenden reformatorischen Gedankenguts in Ellwangen bedrohten die Grundfesten dieser geistlichen Herrschaft. Entsprechend inhomogen war auch der Ellwanger Haufen, indem die darin stark vertretene städtische Bevölkerung von den reformatorischen Ideen Johannes Kreß‘ und Georg Mumpachs beeinflusst war, während die ländlich geprägten Aufständischen durch eher klassisch bäuerliche Forderungen, die mit anderen Haufen vergleichbar waren, motiviert waren. Mit den Huldigungen hatten die Aufständischen damit letztendlich nicht nur die Rückführung in den Untertanenverband, sondern auch die Angehörigkeit zum alten Glauben zu beschwören.

Verschiedene Aspekte zogen sich – wie SABINE HOLTZ (Stuttgart) abschließend bilanzierte – zentral durch die Vorträge: Großes Potential für die künftige Bauernkriegsforschung bietet sich dementsprechend etwa in sozial-, wirtschafts- und rechtsgeschichtlichen Ansätzen und deren überregionalem Vergleich. Sozialgeschichtliche Fragestellungen können dazu beitragen, eine dringend notwendige stärkere Binnendifferenzierung innerhalb von Akteursgruppen vorzunehmen sowie neue Akteure zu erschließen. Außerdem wurden in der bisherigen Bauernkriegsforschung gendergeschichtliche Fragestellungen noch kaum beleuchtet, wobei sich Hinweise hierauf oft nur zwischen den Zeilen der Quellen herauslesen lassen. Ein Blick auf die ökonomischen Rahmenbedingungen des Bauernkriegs lässt ein neues Verständnis der Handlungszwänge und -spielräume zu. Zudem hat sich in rechtsgeschichtlicher Hinsicht gezeigt, dass die Bauern als rechtlich kompetente Akteure verstanden werden müssen. Für all diese Fragen bietet sich großes Potential einerseits in der Erschließung bisher für den Bauernkrieg unzureichend analysierter Quellengattungen, wie etwa serieller Quellen, sowie andererseits in einem neuen Blickwinkel auf bereits bekannte Quellen.

Konferenzübersicht:

Andreas Schwab (Weingarten) / Sabine Holtz (Stuttgart) / Ivanka Seitz (Bad Waldsee): Begrüßung

Sigrid Hirbodian (Tübingen): Einführung

Sektion 1: Bauern und Bürger

Moderation: Peter Rückert (Stuttgart) / Christine Reinle (Gießen)

Elmar L. Kuhn (Meersburg): Der Bauernkrieg in Oberschwaben. Organisation, Ziele und Akteure

Casimir Bumiller (Bollschweil): ‚Donth so wol und zihet zu uns, damit wir mögen verdriben die Tirannen‘. Kommunikation und interregionale Strukturen der ‚Christlichen Bruderschaft‘ im Bauernkrieg 1525

Peer Frieß (München): Die Reichsstädte Memmingen und Überlingen und ihr Verhalten im Bauernkrieg von 1525 im Vergleich

Wolfgang Wüst (Erlangen-Nürnberg): Bauernkrieg und Kommunikation: Die Krise von 1524/25 als Chance – Innovation und Reform in schwäbischen Reichsstädten

Janine Maegraith (Cambridge): Wo waren die Frauen im Bauernkrieg? Eine Spurensuche nach der ‚gemeinen‘ und aufständischen Frau in Tirol und Südwestdeutschland

Öffentlicher Abendvortrag

Stefan Sonderegger (Zürich): Die Bauern in Oberschwaben und der Nordostschweiz am Vorabend des Bauernkriegs. Wirtschaftliche Verhältnisse und politische Partizipation

David von Mayenburg (Frankfurt am Main): Verhandeln, Artikulieren, Prozessieren. Rechtliche Konfliktlösung als Alternative zur Gewalt?

Edwin Ernst Weber (Sigmaringen): Lernerfahrungen aus der Katastrophe? Bäuerlicher Widerstand und bäuerliche Partizipation in Oberschwaben nach der Niederlage von 1525

Sektion 2: Vermittler und Vordenker

Moderation: Dietmar Schiersner (Weingarten)

Silke Schöttle (Ravensburg): Nicht nur Vermittlerin – Die Reichsstadt Ravensburg als vielfache Akteurin inmitten des Bauernkriegs

Lea Wegner (Böblingen): ‚dieweil ich nun nit waiß, wer von rethen zu Tuwingen ist vnd wem ich schreiben sol‘. Die württembergischen Amtsträger im Bauernkrieg zwischen Treueeid und Selbsterhalt

Arman Weidenmann (St. Gallen): Konfliktbewältigung per Schiedsgericht: bäuerliche Unruhen im Fürststift St. Gallen 1525

Thomas T. Müller (Wittenberg): Prediger im Bauernkrieg: Thomas Müntzer, Jakob Strauß und Christoph Schappeler – Ein Vergleich

Sektion 3: Fürsten und Adel

Moderation: Thomas Zotz (Freiburg)

Clemens Joos (Villingen-Schwenningen): Perzeption und Reaktion des Adels. Das Beispiel Graf Felix von Werdenberg, Graf Gottfried Werner von Zimmern, Truchsess Wilhelm von Waldburg

Andreas Flurschütz da Cruz (Bamberg): Florian Geyer und die Narrative um seine Person

Julia Mandry (Mühlhausen): Die Sicht des thüringischen, sächsischen und hessischen Adels auf die Aufständischen im Bauernkrieg

Sektion 4: Klöster und geistliche Territorien

Moderation: Wilfried Setzler (Tübingen)

Peter Eitel (Ravensburg): Schreiben und Beschreiben als Krisenbewältigung. Jakob Murer, Abt von Weißenau – ein Leben in Bedrängnis

Daniel Pfeifer (Tübingen): Das Damoklesschwert über einem geistlichen Fürstentum. Reformationsbewegung, Bauernkrieg und Säkularisationsbestrebungen in der Fürstpropstei Ellwangen

Schlussdiskussion

Moderation: Sabine Holtz (Stuttgart)

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