Die historische Forschung zur alten Bundesrepublik hatte in den letzten Jahren nicht nur Konjunktur, sondern auch einen starken Wandel erlebt. Vor dem Hintergrund aktueller Forschungsdebatten um die Bonner Republik nahm die Tagung das 75-jährige Jubiläum zum Anlass, neue Kriterien und Deutungen unter der Leitfrage „Was hat die Bonner Republik ausgemacht?“ zu untersuchen. Gerade neuere Forschungen jenseits der klassischen Politikgeschichte boten einen kritischen Blick auf diese Zeit wie auch auf bisherige Deutungen. Trotz der breit angelegten Bereiche war es der Tagung dabei nicht möglich und von den Veranstaltern auch nicht beabsichtigt einen erschöpfenden Überblick zu präsentieren.
Das erste Panel widmete sich der Frage, inwieweit der Begriff Kanzlerdemokratie noch trägt angesichts der Herausarbeitung auch dunkler Seiten der Bonner Republik. Diese Aspekte griff KLAUS-DIETMAR HENKE (Dresden) auf. Er rückte die Parteienspionage Konrad Adenauers gegen die SPD-Führung durch die Organisation Gehlen bzw. seit 1956 durch den Bundesnachrichtendienst in den Fokus, die er als willentlichen und wissentlichen Bruch des Grundgesetzes bewertete. Zeitgebundene Besonderheiten wie beispielsweise der große Gestaltungsspielraum Adenauers oder die mangelnde Liberalisierung und Pluralisierung der Behörde hätten die lange unentdeckte Spionage ermöglicht. Die Instrumentalisierung des Bundesnachrichtendienstes zeige, dass Macht vor Recht gegangen sei und weniger die Sorge um Deutschland als um den eigenen Machterhalt bei Adenauer im Interesse gestanden habe. Mit der Perspektive von Bundesbeamten brachte ANNETTE WEINKE (Jena) einen anderen Blick auf die Bundesrepublik ein. Denn nicht nur nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin in den 1990er-Jahren reisten Bundesbedienstete wöchentlich mit dem Beamtenflieger, sondern pendelten auch in der Frühphase der Bonner Republik von ihrem Wohn- zum Dienstort. Weinke beleuchtete, wie sich Beamte aktiv in frühe Hauptstadtdiskurse der Bonner Bundesverwaltung einbrachten und diese als Hebel für beamtenpolitische Forderungen nutzten. Die Lebensrealität in Bonn „als Wartesaal für Berlin“ (John Le Carré) sei zunächst prekär gewesen, da durch Neubauprojekte der Provisoriumscharakter nicht gefährdet werden sollte. Danach näherte sich FABIO WOLKENSTEIN (Wien) dem Demokratieverständnis wie auch autoritären Tendenzen in der alten Bundesrepublik, besonders in der Ära Adenauer, unter anderem über die Auswertung des Demokratieindexes. Die frühe Phase der Bundesrepublik sei von einer gewissen Ambivalenz durch einerseits antidemokratische Subkulturen und andererseits einer gleichzeitigen demokratischen Stabilisierung gekennzeichnet gewesen. In Anlehnung an den Begriff einer „eingeschränkten Demokratie“ (Jan-Werner Müller) arbeitete Wolkenstein das Misstrauen gegen die Parlamentssouveränität und daraus resultierend die Machtkonzentration in der Person des Kanzlers ebenso wie die Gleichsetzung demokratischer Werte mit einer christlichen Ethik heraus. Protest als Form der Partizipation in der Demokratie und seine Entwicklung in der gesamten Bonner Republik untersuchte abschließend SABINE MECKING (Marburg). Im Verlauf von den 1950er bis in die 1980er-Jahre habe sich der Protest professionalisiert, eine Breite an Formen entwickelt und die Bürger hätten entsprechend ihrem gewachsenen politischen Interesse mehr Partizipation eingefordert. Die Reaktionen des politischen Establishments auf Bürgerinitiativen in den 1970er-Jahren schwankten zwischen der Bewertung als einem Korrektiv für staatliches Handeln und Misstrauen. Allerdings sei nicht jeder Protest in der Gesellschaft als legitim angesehen worden, was insbesondere gewalttätigen, extremistischen oder unsolidarischen Protest betreffe.
Das zweite Panel befasste sich mit der Einordnung der Bonner Republik in größere geschichtliche Zusammenhänge. BETTINA BROCKMEYER (Gießen) nahm die Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit in den Blick und verwarf sowohl die viel genutzten Begriffe „Amnesie“ und „Aphasie“ zur Beschreibung des Umgangs als auch die bisherige Phaseneinteilung. Neben der Frage, wie Erinnerung stattfand, setzte sie sich unter der Frage „Wer erinnert?“ exemplarisch mit verschiedenen Gruppen auseinander. In dieser Perspektive gelte es, Uneinheitlichkeit und Ambivalenzen aufzuzeigen wie beispielsweise eine aktive Passivität des behördlichen Umgangs. Daher sei weniger Amnesie, sondern eher Indifferenz sowie wenig Austausch und Auseinandersetzung auf offizieller Seite festzustellen. Abschließend zeigte Brockmeyer, dass eine Änderung erst 2004 mit der Entschuldigung von Heidemarie Wieczorek-Zeul (BMZ) eintrat. SIMONE DERIX (Erlangen) näherte sich anschließend der Forschung über den Umgang mit dem Nationalsozialismus. Derix beleuchtete, dass die bisherige Blickrichtung auf Kontinuität und Bruch fokussiert war und dabei einerseits die juristische Ahndung und andererseits die Gedenk- und Erinnerungskultur in den Vordergrund rückten. Die Deutung des Nationalsozialismus als unhintergehbarer Zivilisationsbruch, der eine irreversible Zäsur und somit Verpflichtung zur aktiven Distanzierung darstellte, habe dabei oft im Vordergrund gestanden. Sie zeigte darüber hinaus auf, dass viele Kontinuitäten – personell und institutionell – auf einen pragmatischen Umgang zurückzuführen seien. Dabei habe man – gerade in den Geschichtswissenschaften, die auch um gesellschaftliche Aufmerksamkeit als Ressource kämpften – einige Kontinuitäten übersehen, darunter das Ausmaß antisemitischer Gewalt oder fortgesetzte Praktiken als Spuren des Nationalsozialismus. ALEXANDER GALLUS (Chemnitz) untersuchte zentrale Weimar-Erzählmodi in der Bonner Republik, die den Umgang mit der „Ersten Demokratie“ charakterisierten und in denen Weimar als Formel zwischen anhaltendem Revolutionsbegehren und Verlusterfahrung genutzt worden sei. Er zeichnete nach, wie sich verschiedene Erzählmodi – ambivalent, negativ, positiv und nostalgisch – einerseits auf den Umgang mit dem Weimarer Erbe auswirkten, andererseits auch inwieweit Weimar ein Vorbild war für beispielsweise Walter Dirks, der seine Frankfurter Hefte nach dem Vorbild der Wochenzeitschrift Weltbühne gestaltete. BARBARA MANTHE (Bielefeld) schloss das Panel mit einer Untersuchung des öffentlichen Umgangs mit Rechtsradikalismus in der alten Bundesrepublik ab. Dabei zeigte sie lange Linien der öffentlichen Auseinandersetzung, beginnend in den 1950er-Jahren, auf, wobei sie ab den 1970er-Jahren qualitative als auch quantitative Veränderungen feststellte. Manthe arbeitete unter Einbeziehung der politischen Rahmenbedingungen heraus, wie unter anderem neue Erinnerungskultur, Zeitzeugen, und schulische Aufklärung diese Veränderungen beeinflussten. Geblieben sei die Präsenz des Rechtsradikalismus in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.
Die im alten Bundesrat stattgefundene Podiumsdiskussion nutzte das Grundgesetz als gegenwartsbezogene Perspektive, um die alte Bundesrepublik mit dem wiedervereinigten Deutschland zu verbinden. Dabei waren neben persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen auch die Bewertungen der Podiumsteilnehmer:innen zentral. FRANK DECKER (Bonn) sah insbesondere in der Erinnerung an und der Erinnerungskultur in Bezug auf die Geschichte der „alten Bundesrepublik“ ein besonderes Understatement. Wiederholt wurde betont, dass das Provisorium und die damit verbundene Anpassbarkeit, Agilität und Flexibilität das besonders Haltbare überhaupt erst ermöglichten. SILKE MENDE (Münster) sah das Narrativ des Erfolgs der alten Bundesrepublik nicht unbedingt als falsch an, hob jedoch gleichzeitig hervor, welche Akteure dabei im Vordergrund standen und aus Bonn heraus regierten – männliche, alte, weiße Akteure –, und welche – zum Beispiel weibliche und migrantische – wiederum nicht. Ergänzt wurde dies unter anderem durch FRANK BÖSCH (Potsdam), dessen Ausführungen zu diesem Narrativ die wirtschaftlichen Aspekte fokussierten, deren positive Bewertung angesichts der heutigen Klimakrise durchaus anders ausfallen würde. BARBARA HENDRICKS (Bundesministerin a.D.) hob den eher schwierigen Umzug des deutschen Regierungssitzes nach Berlin und das Ende der Bonner Zeit hervor. Resümierend lässt sich aus der Podiumsdiskussion eine ambivalente Erfolgsbilanz ziehen, bei der insbesondere der Föderalismus, der Sozialstaat sowie das Parteiensystem als wünschenswerte Kontinuitäten beschrieben wurden.
Das dritte Panel betrachtete die alte Bundesrepublik aus einer trans- und internationalen Perspektive. Dass die deutsche Rassismusgeschichte auch nach 1945 weiterging, belegte MARIA ALEXOPOULOU (Berlin) anhand der Migrationsgeschichte der Bonner Republik. Einwanderung habe lange für Unbehagen und Streit gesorgt. Obwohl von politischer Seite, beispielsweise von Willy Brandt oder auch der Bundeszentrale für politische Bildung, für Toleranz gegenüber Migranten „made in Germany“ geworben worden sei, blieb Alltagsrassismus ebenso omnipräsent wie eine diskriminierende Gesetzgebung. In der unwilligen Einwanderungsgesellschaft der Bundesrepublik hätten Migranten für ihre Rechte kämpfen müssen. Eine tiefgreifende Zäsur habe erst 2015 stattgefunden, als deutsche und syrische Fluchterfahrungen miteinander verglichen wurden. Die Grundlinien der Bonner Entwicklungszusammenarbeit mit dem globalen Süden, welche sich hauptsächlich auf die ehemaligen afrikanischen Kolonien fokussierte, stellte HUBERTUS BÜSCHEL (Kassel) dar. Die Entwicklungszusammenarbeit habe bereits in den 1950er-Jahren in den Ressorts verschiedener Ministerien vor der Gründung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit begonnen. Da sich weitere Akteure wie die christlichen Kirchen oder der Deutsche Entwicklungsdienst beteiligten, könne die frühe Entwicklungshilfe als halbstaatlich bezeichnet werden. Konzeptionell sei zunehmend auf Nachhaltigkeit durch Hilfe zur Selbsthilfe gesetzt worden. Abschließend zeigte Büschel weitere Forschungsperspektiven beispielsweise zu der Sicht der Entwicklungsempfänger, den Motiven der Entwicklungszusammenarbeit oder den Gründen für die fehlende gesellschaftliche Rückendeckung auf. Zuletzt untersuchte JÖRG REQUATE (Kassel) die Geschichte der politischen Gewalt in der Bundesrepublik aus einer transnationalen Perspektive. Verschiedene Grundbedingungen haben zu einer relativen Friedlichkeit in der Bundesrepublik geführt. Dennoch habe es Gewalt sowohl als exportierte Gewalt durch die deutsche Beteiligung an Auseinandersetzungen in kolonialen Kontexten als auch im internationalen Terrorismus der 1970er-Jahre gegeben. In der deutschen Öffentlichkeit seien transnationale Verbindungen von Terroristen wahrgenommen worden. Zugleich habe sich eine transnationale Öffentlichkeit herausgebildet, wie er am französischen Vorwurf gegen angebliche Folter in deutschen Gefängnissen und dem folgenden Besuch Jean-Paul Sartres bei Andreas Baader zeigte.
Der umwelt- und energiehistorischen Perspektive auf die Bonner Republik widmete die Tagung ein volles Panel. HENNING TÜRK (Bonn) arbeitete heraus, wie die bundesdeutsche Energiepolitik durch das Schlüsselereignis der Ölkrise 1973 überformt und hiernach von Fragen der Energiesicherheit dominiert wurde. Verwundbarkeit und Fragen der Krisenfestigkeit der deutschen Energieversorgung hätten zur Hinwendung zu Atom-, Kohle- und Gasenergie geführt, nicht aber zu einer Stärkung der Erneuerbaren. In internationaler Perspektive hob Türk das energiepolitische Zusammenrücken der westlichen Industrieländer in der IEA hervor, welche sich in Ablehnung zum Programm einer neuen Weltwirtschaftsordnung der sogenannten Entwicklungsländer konstituiert habe. Während der Nord-Süd-Konflikt mit Verschärfung des Kalten Kriegs Ende der 1970er in den Hintergrund trat, veranschaulichte Türk, wie energiepolitische Regularien auf die neue Konfliktsituation mit der Sowjetunion übertragen wurden. Nach dieser makroskopischen Perspektive untersuchte FRANK UEKÖTTER (Bochum) Umweltpolitik als Prozess und Teil bundesrepublikanischer Verhandlungsdemokratie am Beispiel der VDI-Kommission zur Reinhaltung der Luft. Der demokratische Prozess habe verschiedene Interessengruppen und Denkansätze unter einem gemeinsamen Nenner zusammengebracht, staatliche Strukturen reformiert, aber auch neue politische Kräfte wie die Grünen in den demokratischen Prozess integriert. Dass Uekötter vor allem die Aussicht auf Erfolg für die jeweils eigenen Interessen als zentralen Integrationsfaktor herausstellte, wurde von einigen Kommentaren aus dem Plenum als zu positive Perspektive gewertet, die die Verlierer und langfristige Probleme weitgehend ausblende. ELKE SEEFRIED (Aachen) schloss das Panel mit einer konstruktivistischen Perspektive auf „Nachhaltigkeit“ als Zentralwort bundesdeutscher Umweltpolitik ab. Sie zeichnete nach, wie sich unter diesem Begriff umwelt- und entwicklungspolitische Ansätze verbanden. Sozialdemokratische Aneignung wie auch die Institutionalisierung im Nord-Süd-Dialog hätten dabei zu einer bundesdeutschen Zurückhaltung bis in die späten 1980er-Jahre geführt. Unter Umweltminister Klaus Töpfer habe allerdings eine zügige Wende stattgefunden, die nicht nur die vielbeschworene umweltpolitische Führungsrolle der Bundesrepublik begründete, sondern an der auch der Wechsel von der Bonner zur Berliner Republik in Bezug auf das eigene Rollenverständnis abzulesen sei.
Der angestrebte internationale Vergleich wurde im fünften Panel in einem engen geografischen Rahmen vollzogen. GUNILLA BUDDE (Oldenburg) beschrieb nicht nur Emanzipationsgeschichte in BRD und DDR, sondern auch die wechselseitige Beeinflussung über die innerdeutsche Grenze hinweg. So lasse sich sowohl der Einzug von Weiblichkeit im ostdeutschen Diskurs als auch Forderungen nach akademischer Integration im Westen auf die wechselseitige Wahrnehmung zurückführen. Trotz grundsätzlicher ideologischer Unterschiede sei die gesellschaftliche Realität hinter den Debatten aber weit weniger different. Budde zeigte anhand von Frauengesetz und akademischer Frauenförderung in der DDR, dass besonders familiäre Prägungen und traditionelle Rollenbilder einer faktischen Gleichberechtigung auch hier hemmend im Weg standen, die Entwicklung von Frauenpolitik in Ost und West also einer gewissen Konvergenz unterlagen. SONJA LEVSEN (Tübingen) bot hiernach eine anschauliche Dekonstruktion der Westernisierungsthese. Im Gegensatz zur Deutung eines deutschen Sonderwegs sah Levsen Verwestlichungsthesen als positive Auflösung dieser Sonderwegsthese. Der Fokus der Forschung auf beispielsweise die deutsch-französische Kooperation habe dabei allerdings weiter bestehende Unterschiede verdeckt. Ein Umstand, der durch die Zusammenfassung unter ‚Europa‘ in der Globalgeschichtsschreibung noch einmal verstärkt wurde. Eine neue Differenzgeschichte sei dabei nicht nur lohnend, um die jeweilige Beziehungsgeschichte zu vertiefen, sondern auch um das Verhältnis von nationalen zu transnationalen Perspektiven besser zu beschreiben. Abschließend lieferte BERNHARD RIEGER (Leiden) hierzu direkt ein Beispiel. Anhand der britischen Sicht auf den Zweiten Weltkrieg entwarf er eine Periodisierung des britischen Selbstbildes, das in allen Phasen Unterschiede zur Bundesrepublik deutlich machte. Rationierungssystem und Überbleibsel der Kriegsgesellschaft zeigten sich als langwierig, Aufbruchsnarrative seien durch Pfundkrisen und internationale Verpflichtungen abgeschwächt worden. Im Kontext zunehmender sozialer Krisen der weiterhin bestehenden Klassengesellschaft sei in der Eigenwahrnehmung der konservative Bruch unter Thatcher als unvermeidbar erschienen. Die geschichtskulturelle Umwertung des Zweiten Weltkriegs – vom Zivilisationsbruch zur finest hour – habe dabei den Thatcher-Kurs unter Rückbezug auf Kriegswerte zusätzlich legitimiert.
Die Tagung illustrierte, wie offen und von Leerstellen geprägt das Forschungsgebiet Bonner Republik nach wie vor ist. Besonders das Nebeneinander von Erfolgsdeutungen und einer histoire noir hoben zahlreiche Beiträge ebenso hervor, wie den immer noch starken Einfluss zeitgenössischer Deutungen auf die zeithistorische Forschung. Insgesamt, so das Fazit der Veranstalter:innen, verstärke sich das fachwissenschaftliche Fremdeln mit der Bonner Republik und muss als dezidierter Aufruf zu wissenschaftlicher Vertiefung begriffen werden.
Konferenzübersicht:
Friedrich Kießling (Bonn) / Christine G. Krüger (Bonn): Begrüßung und Einführung
Panel 1: Kanzlerdemokratie revisited
Klaus-Dietmar Henke (Dresden): Mit aller Macht. Adenauers Grenzüberschreitung im Kampf gegen die SPD-Führung
Annette Weinke (Jena): Demokraten im Wartestand? Die Bonner Republik und ihre Beamten
Fabio Wolkenstein (Wien): Die Selbstverständlichkeit eingeschränkter Demokratie
Sabine Mecking (Marburg): Demokratie und Partizipation: Vom Protest zur Protestkultur
Panel 2: Vergangenheiten
Bettina Brockmeyer (Gießen): Amnesie – Aphasie? Zum Umgang mit der kolonialen Vergangenheit in der alten Bundesrepublik
Simone Derix (Erlangen-Nürnberg): Der Umgang mit dem Nationalsozialismus in der Bonner Republik. Vergangenheit und Zukunft eines Forschungsgebiets
Alexander Gallus (Chemnitz): „Weimar“ und die Sehnsucht nach der unabgegoltenen Revolution. Intellektuelle Erbschaften zwischen erster und zweiter deutscher Demokratie
Barbara Manthe (Bielefeld): Die Gegenwart als Vergangenheitsproblem? Der öffentliche Umgang mit dem Rechtsradikalismus in der alten Bundesrepublik
Podiumsdiskussion: Was bleibt von der Bonner Republik?
Moderation: Friedrich Kießling (Bonn)
Frank Bösch (Potsdam) / Frank Decker (Bonn) / Barbara Hendricks (Bundesministerin a.D.) / Silke Mende (Münster)
Panel 3: Die alte Bundesrepublik trans- und international
Maria Alexopoulou (Berlin): Die alte Bundesrepublik und die Migration. Versuch einer Standortbestimmung der unwilligen Einwanderungsgesellschaft
Hubertus Büschel (Kassel): „Helfen in der Welt“ – Strategien, Akteure und Praktiken bundesdeutscher Entwicklungszusammenarbeit
Jörg Requate (Kassel): Friedliche Zeiten? Transnationale Perspektiven auf die Entwicklung der politischen Gewalt in der Bundesrepublik
Panel 4: Umwelt- und Energiegeschichte
Henning Türk (Bonn): Energiesicherheit in der „Dekade der Energiepolitik“ (1973-1985)
Frank Uekötter (Bochum): Alles eine Frage des Timings: Aufstieg und Niedergang eines grünen Musterlands
Elke Seefried (Aachen): Unter dem Banner der Nachhaltigkeit: Deutsches Selbstverständnis und Umweltpolitik zwischen Bonner und Berliner Republik
Panel 5: Die alte Bundesrepublik im internationalen Vergleich
Gunilla Budde (Oldenburg): Emanzipierte Gesellschaften? Frauen in der Bundesrepublik und der DDR
Sonja Levsen (Tübingen): Vom Potenzial des vermeintlich Bekannten. Deutsch-französische und westeuropäische Perspektiven auf die Geschichte der Bundesrepublik
Bernhard Rieger (Leiden): „Won the War, Lost the Peace?“ Britische Blicke auf die Nachkriegszeit
Friedrich Kießling (Bonn) / Christine G. Krüger (Bonn): Abschlussworte zur Tagung