Die Tagung wollte anhand eines breiten Themenspektrums zeigen, inwieweit Regionalität als Zugang zur Mikro- und Makrogeschichte geeignet ist, unterschiedliche Themenbereiche, Epochen, methodische Zugänge sowie geisteswissenschaftliche Disziplinen weiterzuentwickeln und in einen gemeinsamen Diskurs zu bringen.
MILOŠ ŘEZNÍK (Warschau) stellte einleitend fest, Regionalitätsforschung basiere auf differierenden Vorstellungen von Region, Regionalität sowie Homogenität und müsse sowohl historische Brüche als auch Kontinuitäten beachten. Regionen seien durchweg Konstruktionen, bei denen man keine „reinen“ Phänomene beobachten könne. Zwar spiele die Naturgeographie eine Rolle, Herrschaft werde aber über Menschen ausgeübt, nicht über Räume. Řezník betonte die Interdependenz von Veränderung und Kontinuität, äußerer Stabilität und innerem funktionalem Wandel. Kategorien des Wandels seien Veränderungen der Funktionalitäten wie beispielsweise administrativer Strukturen und Praktiken, aber auch in der Pulsierung der Regionen – also von wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen – oder im Sozialverhalten zu sehen. Drittens nannte er transregionale Migrationen, die – wie bei Kaschuben in Kanada, die sich noch nach mehreren Generationen mit der Herkunft ihrer Vorfahren identifizierten – auch mit der Migration von Identitätszuschreibungen einhergehen können. Namensverschiebungen und Neuzuordnungen wie beim heutigen Pomorze Zachodni (Westpommern), das der östlichen Hälfte der historischen Region Pommern entspreche, bildeten den vierten Punkt. Fünftens würden Regionen durch Globalisierungs- und Glokalisierungseffekte zu Marken, was die Kommodifizierung sowie den Konsum von Traditionen und Folklore ermögliche. Nur Wandel erlaube Longue durée, da sich Stabilität durch Wandel bilde.
PRZEMYSŁAW WISZEWSKI (Wrocław) untersuchte, warum im Mittelalter in Katalonien, Schlesien und Transsilvanien Nationen entstanden, in anderen Regionen jedoch nicht. Die drei Regionen entwickelten sich sehr unterschiedlich: Katalonien wurde zu einem ethnisch und sprachlich homogenen Gebilde. In Schlesien überdauerten sprachliche und kulturelle Unterschiede, wobei den Subregionen und ihren Herrschern größere Bedeutung zukam als den Ethnien. Transsilvanien hingegen blieb ein ethnischer Flickenteppich. Für Wiszewski war der Wandel der politischen Situation ausschlaggebend für die – keineswegs zwangsläufige – Ausbildung nationaler Identitäten, die ihrerseits von den Herrschern zur Stärkung der eigenen Position gefördert wurden.
Von den Quellen ausgehend zeigte DARIUSZ ADAMCZYK (Warschau), wie Münzfunde Auskunft über Entwicklungsgrad, wirtschaftliche Entwicklung und Modernisierungen geben können. Schlesien könne um 1300 aufgrund der dort bis heute betriebenen Rohstoffförderung und -verarbeitung, seiner hohen Urbanisierung sowie seiner kommerziellen und monetären Verflechtungen mit Mitteleuropa als eine mitteleuropäische Wirtschaftsregion betrachtet werden.
Die Suvalkija kann laut RUTH LEISEROWITZ (Warschau) nicht auf eine historische staatliche Entität zurückblicken. Dennoch seien dort eine bewegte Geschichte sichtbar und zahlreiche Narrative lebendig. Die Kultur des einst peripheren Gebietes habe sich im Laufe des Betrachtungszeitraums tiefgreifend geändert, da das Gebiet zur Transitregion geworden sei und die Bevölkerung durch Verkehr, Post, Militär und neue Kommunikationsmittel Kontakt zur modernen Welt erhalten habe.
Die Longue durée der jüdischen Geschichte, aber auch die große Heterogenität des lettischen Judentums betonte IVETA LEITANE (New Haven). Selbst germanophile Juden hätten noch eine deutsch-hebräische und eine deutsch-jiddische Fraktion gebildet. Ein Zentrum jüdischen Lebens sei Mitau gewesen. Zudem habe das lettische Judentum viele bekannte Persönlichkeiten hervorgebracht.
JAKUB ADAMSKI (Warschau) erkannte in einer besonderen Monumentalität der schlesischen Sakralbauten und dem Dekor des Backsteinmauerwerks einen modus silesiacus, der sich im 13. Jahrhundert an französischen und oberrheinischen Vorbildern orientiert, im 14. Jahrhundert aber eine künstlerische Eigenständigkeit entwickelt habe. Die Kirchen seien als lokale Identifikationsfaktoren im Auftrag der Herrschenden bewusst im schlesischen Stil gestaltet worden. Diese These wurde lebhaft diskutiert. Angemerkt wurde, dass in vielen Regionen ähnlich gebaut wurde, viele Bauformen und Bauleute bei neuen Projekten übernommen wurden, die Quellen fehlten, aus denen sich rekonstruieren ließe, wie und warum die Stilistik geplant wurde, und dass es keine qualifizierte stilistische Zuordnung gebe. Miloš Řezník merkte an, dass die Architekturformen Ausdruck einer bestimmten Repräsentation oder Denkweise seien, die in späterer Zeit dann als Identität einer Region gesehen würden.
Diesen Befund thematisierte auch der Vortrag von ROMANA KÁLNAI PETRÁKOVÁ (Warschau). Der Begriff Schlesien sei als ästhetische Kategorie und – auch mit einer nationalen Implikation – als Bezeichnung für die entsprechende regionale Zugehörigkeit benutzt worden. Seit dem anthropological turn im 19. Jahrhundert werde Kunstwerken ein nationaler Charakter zugeschrieben, der auf der Vorstellung einer ethnisch definierten Volksseele basiere. Das Kulturnationen innewohnende Selbstverständnis, ihre kollektive Gefühlswelt und ihr Formgefühl würden laut dieser Deutung durch die Kunstwerke dieser Nation zum Ausdruck kommen. Im Falle Schlesiens hätten die Kunsthistoriker die angeblich gefundenen Spezifika der mittelalterlichen Sakralkunst stets ihrer eigenen Nation zugeschrieben, sodass beispielsweise die Heilig Kreuzkirche je nach Autor als deutsches, polnisches oder tschechisches Bauwerk definiert wurde. Kálnai Petráková analysierte diesbezüglich die Vorstellungen der deutschen Kunsthistoriker Heinrich Wölfflin, August Grisebach, Dagobert Frey und Hans Tintelnot, die dem nationalen Formgefühl eine Longue durée zuwiesen. Die Charakteristika, die sie als typisch für Schlesien ausmachten, bewertet Kálnai Petráková als nicht überzeugend. Sie warf zudem die Frage auf, ob eine Betrachtung Schlesiens als einheitlicher kunstgeographischer Raum der politischen Zersplitterung der Region gerecht werde.
Die (kultur-)politische Instrumentalisierung schlesischer Sakralkunst beschrieb AGNIESZKA PATAŁA (Wrocław). Deutsche wie polnische Kunsthistoriker hätten die schlesische Sakralkunst im 20. Jahrhundert durch Ausstellungen, Kataloge, die Gestaltung von Museen und durch Publikationen für ein breiteres Publikum erschlossen. Sie hätten sakrale Kunstwerke aus Schlesien in der Zwischenkriegszeit und nach 1945 auch außerhalb Schlesiens benutzt, um neue polnische Räume zu integrieren und um neue nationale Narrative zu schaffen. Das Scheitern einer geplanten gemeinsamen großen Ausstellung zu mittelalterlicher Kunst in Warschau, Krakau, Breslau und Posen sei ein Beispiel für die dabei entstehenden Probleme.
AGNIESZKA LINDENHAYN-FIEDOROWICZ (Berlin) demonstrierte an zahlreichen Beispielen die gegenseitige Beeinflussung des pommerschen und des brandenburgischen Baustils im 14. und 15. Jahrhundert. Wechselnde Vorbildrollen erklärte sie aus politisch-wirtschaftlichen Veränderungen. Sie stellte fest, dass Bauten der Bettelorden weitaus reicher dekoriert waren als bisher angenommen, und wies darauf hin, dass nicht nur die Landesherren, sondern auch die Stadtbürger die Architektur zur Aufwertung des Stadtraumes nutzten. Die Longue durée des regionalen Baustils zeige sich in der Gestaltung des Märkischen Museums in Berlin um 1900.
CHRISTOFER HERRMANN (Berlin) interpretierte die für den Deutschen Orden charakteristische Burgenform als Herrschaftssymbol. Der Orden habe zu Beginn der Kolonisierung des Preußenlandes sehr unterschiedlich gebaut. Erst als er seine Herrschaft gesichert hatte und repräsentativ bauen konnte, errichtete er Kastellburgen mit einheitlichem Grundriss und Gebäudegliederung nach Vorbild der Klöster.
Die Rolle von Karl-Heinz Clasen und Nils von Holst für die Architekturgeschichte des Deutschordenslandes analysierte TOMASZ TORBUS (Gdańsk). Clasen sei bis 1970 der einzige Kunsthistoriker gewesen, der sich mit der mittelalterlichen Kunst des Ordenslandes beschäftigt habe. Er und der Publizist Niels von Holst hätten das Bild vom Kolonialland Preußen geprägt. Dieses sei zwar durch den Nationalsozialismus entwertet worden, einige Kunsthistoriker hätten es aber weiter vertreten.
ALENA BAGRO (Warschau) gab einen Überblick über die Befestigungsarchitektur im Rajon Terebowlja um 1700. 14 zum Teil gewaltsame Grenzänderungen hätten den Bau von Befestigungen notwendig gemacht, diese seien aber nur selten von der Krone, in der Regel von Magnaten als private Wehr- und Repräsentationsbauten errichtet worden. Sie beschrieb den Einfluss westeuropäischer Vorbilder und Baumeister sowie von technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen.
JERZY GORZELIK (Katowice) machte in Oberschlesien entlang der Grenze des Abstimmungsgebietes eine Phantomgrenze aus, die noch heute beispielsweise an der Beflaggung der Kirchen an Festtagen erkennbar sei. Im zweisprachigen, katholischen Oberschlesien sei im Kulturkampf aus einem dichten Netz katholischer Vereine, symbolischer Orte und kirchlicher Organisationen ein regionaler, ursprünglich unpolitischer Nationalismus entstanden. Mit der Volksabstimmung 1922 orientierte sich Oberschlesien östlich der Abstimmungsgrenze an Polen, da die dortige katholische Kirche zum Bistum Krakau gehörte und polnisch agitierte. Das westliche Oberschlesien blieb als Teil des Bistums Breslau deutsch geprägt. Die Priester im östlichen Teil hätten auch in Symboliken wie Kirchenfenstern für Polen agitiert, im westlichen Teil seien derartige Versuche demonstrativ abgelehnt worden. Diese Unterschiede hätten nach 1945 weiterhin bestanden und Johannes Paul II. habe die Nationalisierung der Kirche verstärkt.
Den in ganz Polen als traditionelle Architekturform bekannten Zakopane-Stil führte KAJA SCHELKER (Leipzig) neben dem heimattümelnden Intellektuellen Stanisław Witkiewicz vor allem auf eine Gruppe modernistischer Architekten zurück, die während der deutschen Besatzungszeit Entwürfe in einem für deutsche Augen akzeptablen Stil zeichneten und dies teilweise nach 1945 umsetzen konnten. Der in Zakopane gepflegte Stil erlangte so die von Witkiewicz beabsichtigte Rolle als Teil polnischer Selbstbehauptung.
Die Reaktionen des podolischen Adels auf die Polnischen Teilungen war Thema von OLGA BARVINOK (Warschau). Versuche der russischen Verwaltung, Podolien ins Zarenreich zu integrieren und die staatlichen Strukturen zu modernisieren, stießen auf eine hartnäckige Verteidigung überkommener Privilegien durch die Adligen, die als Versuch aufgefasst wurden, den polnisch-litauischen Staat wieder zu errichten. Die wichtigsten Konfliktlinien waren Religionszugehörigkeit, Sprache, Abstammungsnachweise und das Recht, Land zu erwerben.
Galizien sei eine Erfindung der Habsburger, um nach der Dritten Polnischen Teilung die Annexion der Region rechtfertigen zu können, so ROMAN MELNYK (Lwiw). Im liberalen österreichisch-ungarischen Galizien sei daraufhin im 19. Jahrhundert von Ukrainern die Idee eines ukrainischen Piemonts als Keimzelle für einen ukrainischen Staat entstanden. Diese Idee sei 1918 zwar gescheitert, während der Ukrainisierung in der Sowjetrepublik Ukraine in den 1920er-Jahren aber wieder aufgelebt. Aufgrund des Terrors dort wurde der Gedanke in den 1930er-Jahren im polnischen Teil der Ukraine weitergepflegt, von 1945 bis 1991 sei er dann aber verschwunden gewesen. Erst mit den Unabhängigkeitsbestrebungen ab 1988 wurde der Piemont-Gedanke wieder propagiert, erreichte aber nur im Gebiet um Lwiw eine gewisse Bedeutung.
Für MAGDALENA KARDACH (Poznań) bilden die ostpreußischen Familienfriedhöfe mit ihrem spezifischen Charakter ein wesentliches Element der Landschaft. Sie dokumentiert die Lage und den Zustand der Friedhöfe detailliert in Karten und Datenbanken. Zur Interpretation ihrer Gestaltung zieht sie literarische Quellen heran, insbesondere wenn die Gräber auf prähistorischen Hügelgräbern angelegt oder mit Runen, neuheidnischen Lebenszeichen oder nationalsozialistischer Symbolik geschmückt wurden.
JACEK PONIEDZAŁEK (Olsztyn) ging davon aus, dass die Narrative, was kulturelles Erbe sei, bis ins 20. Jahrhundert hinein von nationalstaatlichen gouvernementalen Akteuren festgelegt worden seien. Heute würden sie von verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren ausgehandelt. Materielle und immaterielle Ressourcen könnten nur in Verbindung mit einer dynamischen sozialen Praxis prägende Elemente der kollektiven Identität werden und würden aktuellen Bedürfnissen sowie Kontexten angepasst. Dissonante Narrative bezeichnete er als problematisches Erbe. Auch dieses Erbe werde trivialisiert und in wirtschaftliches Kapital umgewandelt, verliere dabei seinen kulturellen Wert und werde zur Ware. Poniedziałek bedauerte, dass nach dem politischen Umbruch 1989 und der Neugestaltung der Selbstverwaltung inklusive der Richtlinien zum Umgang mit dem kulturellen Erbe 1999 in Ermland und Masuren keine eindeutige Definition des kulturellen Erbes und kein regionaler Kanon geschaffen worden sei, obwohl dies gerade in dieser Region, wo ein weder nationalstaatlich noch ethnisch polnisches Erbe in einen polnischen Narrativ integriert werden solle, besonders herausfordernd sei. Stattdessen sei die Kommerzialisierung in den Vordergrund gestellt worden.
RALF MEINDL (Warschau) führte aus, das Ermland werde heute als geographische Region gesehen und vermarktet, sei aber tatsächlich eine Kulturregion innerhalb willkürlicher geographischer Grenzen. Die spezifische, zutiefst katholisch geprägte Geschichte des Ermlandes habe Narrative erzeugt, die über die Auflösung des Fürstbistums Ermland 1772 und den Bevölkerungsaustausch 1945 hinaus so wirkmächtig blieben, dass vertriebene Ermländer in der Bundesrepublik ebenso wie polnische Neusiedler im Ermland sich bis heute als Ermländer definieren und eine spezifische ermländische Kultur postulieren, die sich aber neben katholischer Praktiken in weiten Teilen als beliebige Andenken- und Esskultur erschöpft.
Nach CHRISTHARDT HENSCHEL (Warschau) ist Nordmasowien keine klassische Region, sondern eine Übergangs- und Konfliktzone, in der die Grenzlage die sozialen Praktiken geprägt habe. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts hätten regionale Eliten versucht, der Marginalisierung des Landstrichs durch Regionalisierung entgegenzuwirken. Das regional ausgerichtete deutsche Besatzungsregime im Zweiten Weltkrieg habe diese Regionalisierung ebenso wie das Narrativ der Volksrepublik vertieft, die neugewonnenen Gebiete Polens würden wie im Mittelalter aus Masowien besiedelt. Eine Rolle spielten während der Volksrepublik lokale Entgegnung auf nationale Narrative – beispielsweise die Betonung der Schlacht von Mława. Letztlich seien zwar Regionalisierungsprozesse, aber keine Region entstanden.
Die Regionsbildung im Memelland wurde laut SILVA POCYTĖ (Klaipėda) dadurch verstärkt, dass die Ostgrenze des Deutschen Reiches polemisch als Grenze zu Asien bezeichnet wurde und viele Memelländer zum zivilisatorisch höherstehenden Raum gehören wollten. Die Zwischenkriegszeit sei von einer Kluft zwischen litauisch und deutsch orientierten Memelländern geprägt gewesen – insbesondere aufgrund des Eindrucks, Litauen wolle die traditionelle Lebensweise und Kultur der Memelländer zerstören. Nach 1945 verlor das Memelland 90 Prozent seiner Bevölkerung. Regionalistische Bestrebungen waren in der Sowjetunion nicht möglich, sie lebten erst nach 1990 wieder auf. 2014 wurde das Memelland als fünfte Region Litauens – als Kleinlitauen (Mažoji Lietuva) – anerkannt.
Das regionale Forschungsdesign der einzelnen Beiträge machte sie über die Grenzen ihrer engeren Themen- und Disziplinenbereiche hinweg anschlussfähig und sorgte für lebhafte Diskussionen. Der Ansatz bewährte sich also – insbesondere in der Interdisziplinarität und der Forschungstiefe. Für die Entwicklung weiterführender Forschungsprojekte wäre allerdings eine stärkere Fokussierung auf enger definierte Räume, Themenbereiche oder Epochen wünschenswert.
Konferenzübersicht:
Regionalisierungsprozesse und Identitäten
Moderation: Romana Kálnai Petráková (Warschau)
Miloš Řezník (Warschau): Wandernde Regionalitäten? Wie verträgt sich Longue durée mit historischen Wandeln
Przemysław Wiszewski (Wrocław): Communities on the border. Catalonia, Silesia, and Transylvania – between nation and regional community (9th–15th c.)
Dariusz Adamczyk (Warschau): Von der piastischen Peripherie zur mitteleuropäischen Modernisierungsregion. Schlesien als Wirtschaftsstandort 1000–1300
Regionen im Baltikum
Moderation: Miloš Řezník (Warschau)
Ruth Leiserowitz (Warschau): Von Neuostpreußen bis zur Suvalkija. Eine litauische Region sucht ihre Identität
Iveta Leitane (New Haven): Jewish culture in Latvia as a (trans)regional phenomenon
Regionalität gotischer Architektur
Moderation: Romana Kálnai Petráková (Warschau)
Jakub Adamski (Warschau): Sakralarchitektur als Grundlage der kulturellen Eigenart einer Region? Zur regionalspezifischen Besonderheit der gotischen Kirchenbaukunst in Schlesien
Agnieszka Lindenhayn-Fiedorowicz (Berlin): Die Regionalität der mittelalterlichen Kirchenbaukunst Pommerns und ihre Wechselwirkung mit der Architektur der Mark Brandenburg
Christofer Herrmann (Berlin): Der Kastellburgentypus des Deutschen Ordens – eine programmatische Herrschaftsarchitektur in den Regionen Preußen und Livland zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert
Regionale Spezifika – kritisch betrachtet
Moderation: Jakub Adamski (Warschau)
Agnieszka Patała (Wrocław): Śląsk jako odrębny region w badaniach i prezentacji sztuki gotyckiej (XIX–XXI w.) [Schlesien als eigenständige Region in der Erforschung und Präsentation der gotischen Kunst (19. bis 21. Jahrhundert)]
Romana Kálnai Petráková (Warschau): Schlesisch als ästhetische Kategorie in der Architekturforschung
Tomasz Torbus (Gdańsk): Das Deutschordensland Preußen – historiographische Herangehensweisen: Architektur eines abgeschotteten Koloniallandes oder „normale“ Baulandschaft eines norddeutschen Backsteingebietes?
Architektur und Regionalität – epochenübergreifend
Moderation: Agnieszka Lindenhayn-Fiedorowicz (Berlin)
Alena Bagro (Warschau): Regionalna specyfika architektoniczna na przełomie XVI i XVII stulecia na przykłdazie (pogranicznego) powiatu trembowelskiego [Regionale archtitektonische Besonderheiten an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert am Beispiel der (Grenz-)Rajon Terebowlja]
Jerzy Gorzelik (Katowice): Granica fantomowa 1922 i dwa katolicyzmy? Narodowe uniwersum symboliczne w przestrzeniach sakralnych Górnego Śląska [Phantomgrenze 1922 und zwei Katholizismen? Das nationale symbolische Universum in den sakralen Räumen von Oberschlesien]
Kaja Schelker (Leipzig): Longue durée des regionalen Bauens – die Baukultur Zakopanes über den Zakopane-Stil hinaus
Transformationen in Podolien und Galizien
Moderation: Olga Gontarska (Warschau)
Olga Barvinok (Warschau): Transformacja praw szlachty podolskiej po rozbiorach (XVIII/XIX wiek) [Rechte des podolischen Adels im Wandel nach den Teilungen (18./19. Jahrhundert)]
Roman Melnyk (Lwiw): „Piedmont“ in the East of Europe: (post-)Austrian Galicia in Ukrainian discourse and politics from the 1860s to the 1990s
Ermland und Masuren
Moderation: Christhardt Henschel (Warschau)
Magdalena Kardach (Poznań): Semantyka cmentarzy rodowych Prus Wschodnich w świetle źródel literackich i nieliterachkich od XIX do połowy XX wieku [Semantik der Familienfriedhöfe Ostpreußens im Lichte literarischer und nichtliterarischer Quellen vom 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts]
Jacek Poniedzałek (Olsztyn): Komercjalizacja kłopotliwego dziedzictwa kulturowego – pryzpadek Warmii i Mazur [Kommerzialisierung von problematischem Kulturerbe – der Fall Ermland und Masuren]
Ralf Meindl (Warschau): Kapliczki und Dzyndzałki – das Ermland in Tradition und Imagination
Wandel der Regionalität
Moderation: Ralf Meindl (Warschau)
Christhardt Henschel (Warschau): Grenzland und Annexionsgebiet. Regionsbildungsprozesse in Nordmasowien im 19. und 20. Jahrhundert
Silva Pocytė (Klaipėda): Brüche in der Regionalität des Memellandes im 20. Jahrhundert