Städte sind nicht nur Orte, wo sich Migration abspielt, sie erfahren auch selbst durch Migration und menschliche Mobilität Veränderungen, die oft von Migranten bewusst beeinflusst wurden. Den dynamischen Beziehungen zwischen Migration und städtischem Raum, zwischen Neuankömmlingen und etablierten Stadtbewohnern widmete sich die hier besprochene Tagung, die zu einem Dialog zwischen Migrationsforschung, sozialen Transformationsstudien und Stadtgeschichte anregte. In der Einführung erläuterten die Organisatoren MARTIN BAUMEISTER (Rom), CHRISTIAN WICKE (Utrecht), OLGA SPARSCHUH (Wien), DAVID TEMPLIN (Osnabrück) und BRUNO BONOMO (Rom) die Konzeption, die wissenschaftlichen Hintergründe, insbesondere zugrundeliegende Schlüsselbegriffe wie „soziale städtische Bewegungen“ und „städtischer Aktivimsus“.1 Der Untersuchungszeitraum umfasste das gesamte 20. Jahrhundert, wenngleich mit einem Schwerpunkt auf der Zeit nach 1945. Die Organisatoren erläuterten die Ziele der Tagung, wobei die wissenschaftlichen Leitfragen und der Aufbau der Tagung auf einer innovativen typologischen Triade beruhten: Durch die Betrachtung von urbanem Aktivismus durch, gegen und für Migrantinnen und Migranten, sollte es möglich werden, sich nicht nur auf Aktivistinnen und Aktivisten im politischen Sinne zu konzentrieren, sondern auch andere von Migration in die Stadt betroffene Menschen und ihr Handeln in den Blick zu nehmen. Hinzu kam ein öffentlicher Abendvortrag und eine Exkursion zu einer ehemaligen Pasta-Fabrik, die in den frühen 1990er Jahren durch Flüchtlinge besetzt wurde, und zum Spin Time Lab, das 2013 besetzt wurde und im Rom der Gegenwart als alternatives Wohn- und Lebensmodell u.a. für zahlreiche Migrant:innen fungiert.
MARKIAN PROKOPOVYCHs (Durham) Vortrag über Transmigration in Budapest und Wien um 1900 beleuchtete anhand zweier Fallbeispiele insbesondere das städtische polizeiliche Überwachungssystem, das auf eine Tradition seit der frühen Neuzeit zurückblicken konnte. Das Tagebuch eines ungarischen Bauern überliefert dessen geglückte Reise über Wien nach New York, während Polizeiquellen Aufschluss über gescheiterte Auswanderungsversuche ungarischer Bauern nach Nordamerika geben.
SARAH JACOBSON (Berlin) untersuchte auf Basis von Flugblättern, Zeitzeugeninterviews und Presseartikeln Hausbesetzungen durch süditalienische Migranten während der 1970er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland und in Italien. Trotz der Unterschiede zwischen ihren beiden Fallbeispielen – Hausbesetzungen in großem Stil in Turin gegenüber vereinzelten Besetzungen in Frankfurt am Main – habe es ähnliche Organisationsstrategien gegeben, die darauf abzielten, Solidarität unter den Anwohnern zu schaffen: erstens das Verteilen von speziell an Frauen gerichteten Flugblättern; zweitens das Einrichten sozialer Dienste wie von Kindertagesstätten; drittens hätten die Migranten durch wirksame und gezielte Besetzung öffentlicher Räume ihre unerträglichen Wohnbedingungen sichtbar gemacht und Druck auf die kommunalen Regierungen ausgeübt. In ihren Fallbeispielen versuchte die Referentin zu unterstreichen, wie sehr der städtische Raum Proteststrategien prägte.
Während Historiker lange Zeit die Entstehung antikolonialistischer Nationalbewegungen in Afrika, Asien und Lateinamerika nach dem Zweiten Weltkrieg primär aus ideen- und politikgeschichtlicher Perspektive untersucht hatten, plädierte MICHAEL GOEBEL (Berlin) in seiner Fallstudie über das Paris der Zwischenkriegszeit mit zwei Hauptargumenten für einen alltags- und sozialgeschichtlichen Erklärungsansatz. Zum einen sei die soziale Erfahrung der Migration selbst ein Motor des Antikolonialismus geworden: die ethnische Zugehörigkeit migrantischer Bewohner habe sich in Form von Netzwerken auch in der Stadtstruktur widergespiegelt; zum anderen habe sich die ungleiche Behandlung klar in den bestehenden juristischen Komplikationen für französisch-koloniale Heiraten manifestiert; Wohlfahrts- und Sozialpolitik für die lokalen Migrantengemeinden vor Ort und Antikolonialismus hätten sich auf diese Weise nach und nach verwoben, wie auch das prominente Beispiel Ho Chi Minhs zeige. Weiterhin habe der interkulturelle Austausch zwischen den verschiedenen Migrantengemeinden, wie Goebel u.a. anhand des Beispiels der Union Intercoloniale darlegte, zu einer zusätzlichen Stärkung des Antikolonialismus beigetragen.
Der Vortrag SIMON GOEKEs (München) über griechische Migration, Gastronomie, internationale Solidarität und Exilpolitik in München während der 1960er und 1970er Jahre stützte sich auf Sekundärliteratur, Interviews, Lokalpresse und Fotos. In der bayerischen Hauptstadt, in der es auch schon vor dem griechischen Militärputsch eine große griechische Gemeinde gegeben hatte, etablierte sich mit diesem Ereignis eine veritable Tavernenkultur. Diese Treffpunkte linker Vertreter der griechischen Gemeinde machten München zu einem wichtigen Zentrum des griechischen Widerstands gegen die Militärjunta. In den Tavernen selbst sei zwar kein Widerstand organisiert worden, doch seien dort viele Freundschaften zwischen deutschen und griechischen Aktivisten entstanden. Griechische Migranten und griechische Kultur hätten einen entscheidenden Beitrag für die alternative Kulturszene der Stadt geleistet. Hierbei wurde besonders der Zusammenhang zwischen Migration, räumlicher Aneignung und der Herausbildung eines alternativen Milieus deutlich.
GRAZIA PRONTERA (Salzburg) beleuchtete die „agency“ von Migranten auf institutioneller Ebene, indem sie die Tätigkeiten des 1974 eingerichteten Münchner Ausländerbeirats vor dem Hintergrund einer zunächst sozialdemokratischen (1972–78) und später christdemokratischen (1978–84) Kommunalregierung anhand archivalischer Quellen untersuchte. Aufgrund seiner begrenzten Interventionsmöglichkeiten habe der Ausländerbeirat, der soziale Integration sowie politisches Engagement förderte und sich gegen Diskriminierung wandte, seine Ziele nicht unmittelbar erreichen können; dennoch habe er das Bewusstsein für die Belange ausländischer Bewohner in der Stadt gestärkt und Interaktionen zwischen deutschen und ausländischen Einwohnern gefördert; viele der von ihm während der 1970er Jahre eingereichten Vorschläge seien später verwirklicht worden. Der Ausländerbeirat könne daher als institutionalisierte Form von urbanem Aktivismus gedeutet werden.
PANIKOS PANAYI (Leicester) legte in einer höchst anregenden Keynote eine differenzierte Untersuchung zu Migration und Aktivismus im London des 20. Jahrhunderts vor: sie beleuchtete erstens das Agieren von Rassisten – vom antideutschen Lusitania-Pogrom 1915 über die Notting Hill-Ausschreitungen 1958 bis hin zu den Protesten im East End der späten 1970er-Jahre. Zweitens ging es um Revolutionäre – migrantische Eliten im Exil wie jene, die gegen den organisierten und strukturellen Rassismus in ihren Nachbarschaften ankämpften. Drittens standen Migranten im Fokus, die zu parlamentarischen Repräsentanten aufstiegen – mit Lionel De Rothschilds Wahl ins Parlament für die Stadt London stellte bereits das Jahr 1858 den Beginn der symbolischen Emanzipation der Juden dar, 1890 zogen zum ersten Mal asiatische Vertreter ins Parlament ein, 1987 wurden farbige und asiatische Vertreter aus dem Wahlbezirk gewählt. Damit zeigte er, dass sich die britische Hauptstadt von einer eher migrantenfeindlichen Metropole zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Laufe von knapp 100 Jahren zu einem multikulturellen, aber nicht konfliktfreien Raum entwickelte.
STEFANO GALLO (Neapel), dessen Vortrag die zweite Sektion zu urbanem Aktivismus gegen Migrant:innen einleitete, veranschaulichte anhand des Beispiels italienischer Binnenmigration zwischen Ende des 19. Jahrhunderts und Mitte des 20. Jahrhunderts die Auswirkungen administrativer Diskriminierung auf die Herausbildung städtischen Aktivismus’ gegen Migranten. Dabei unterschied er drei Ebenen, auf denen sich die Diskriminierung während des gesamten Untersuchungszeitraums, vom liberalen Italien bis in die frühen Jahre der Republik, in unterschiedlicher Dimension abgespielt habe: erstens das gegen Individuen gerichtete System polizeilicher Prävention; zweitens das System der Zuerkennung der kommunalen Mitgliedschaft, das bereits seit 1865 über die Einwohnermeldeämter bestand; drittens das arbeitspolitische System. Die fortgesetzte staatliche Diskriminierung durch die „Legge contro l’urbanesimo“ von 1939 habe in den frühen Jahren der Republik, wie Gallo an behördlichen Berichten festmachte, erste Proteste gegen Migranten zur Folge gehabt.
ANDREAS WEIGL (Wien) zeigte die entscheidende Bedeutung der 1990er-Jahre für die Politisierung der österreichischen Migrationspolitik auf. Der Fall des Eisernen Vorhangs habe Ängste vor einem „Massenexodus“ aus Südost- und Mittelosteuropa ausgelöst, welche die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) unter ihrem Vorsitzenden Jörg Haider geschürt habe. Das Scheitern des 1993 gestarteten Referendums „Österreich zuerst“, das eine Gegenbewegung in Form der von der NGO „SOS Mitmensch“ initiierten „Lichtermeer“-Demonstration am 23. Januar auf dem historisch symbolträchtigen Heldenplatz in Wien erfuhr, habe wachsende xenophobe Tendenzen innerhalb der österreichischen Gesellschaft nicht verschleiern können. 2002 habe für die innerlich zerstrittene FPÖ zwar eine zehnjährige Krise begonnen, doch die nach wie vor aktuelle Migrationsfrage habe ihr weitere comebacks ermöglicht.
MALTE BORGMANN (Berlin) beschäftigte sich mit den frühen Protesten gegen die Unterbringung von Asylbewerbern während der 1970er und 1980er Jahre in Westberlin, wo ihre Zahl in den 1970er Jahren stark anstieg. Bereits ab 1974 wurden Forderungen von Lokalpolitikern laut, zur „Abschreckung“ Wohnlager einzurichten und lediglich Sachleistungen zu gewähren; dieses Ansinnen habe der von der SPD geführte Berliner Senat 1977 teilweise umgesetzt, als er u.a. ein Zentralamt für Asylbewerber in Kreuzberg einrichtete. Die dort herrschenden chaotischen Bedingungen, von denen die Presse berichtete, seien zu einem Symbol der Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit geworden. Die darauffolgenden Proteste in Wedding gegen die vom Senat geplante Verlegung des Amts nach Tiergarten, die der dortige Bürgermeister Horst Bowitz unterstützte, hatten zwar letztlich keinen Erfolg. Versuche zur Unterbringung von Asylsuchenden stießen jedoch auch in anderen Stadtbezirken auf Widerstand, was zur Folge hatte, dass viele Migranten in heruntergekommenen Privatwohnungen in der Innenstadt lebten oder Unterkünfte am Stadtrand errichtet wurden. Auch wenn die Proteste nur von kurzer Dauer gewesen seien, unterstreiche die Tatsache, dass eine kleine Zahl von Aktivisten in der Lage war, große Teile der Bürgerschaft zu mobilisieren und auch bei Politikern Gehör zu finden, nicht nur die Anschlussfähigkeit rassistischer Positionen in jenen Jahren, sondern hatte auch langfristige Konsequenzen für den städtischen Raum.
CARSTA LANGNER (Jena) beleuchtete lokalen Widerstand gegen die Unterbringung von Migranten in Ostdeutschland in den 1990er Jahren, nachdem infolge der Wiedervereinigung das in der Bundesrepublik geltende Ausländergesetz auf das Gebiet der ehemaligen DDR übertragen worden war. Als viele Ostdeutsche begannen, Flüchtlinge und Migranten zu unterstützen, stieß dies in anderen Teilen der Gesellschaft auf massive Feindseligkeit; nicht nur Mitglieder des äußersten rechten politischen Spektrums hätten verbale und körperliche Angriffe wie in Rostock 1992 verübt. Neben vielen Ostdeutschen, die in die lokalen Entscheidungsprozesse miteinbezogen worden seien und bei der Verhinderung der Unterbringung von Migranten selbstbewusst und erfolgreich vorgegangen seien, seien auch Westdeutsche in die Proteste involviert gewesen.
Zu Beginn der dritten Sektion, in der urbaner Aktivismus für Migrant:innen im Fokus stand, analysierte DANIEL RENSHAW (Reading) die komplexe, von Armut, Missionierung und Vorurteilen geprägte Beziehung aktivistischer kirchlicher Gruppen wie der „Church Army“ und proletarischer jüdischer Gemeinden 1900–1914 in den Städten Großbritanniens. Er diskutierte die Art und Weise, wie sich christliche Missionare an die Armen wandten, zeigte, dass die Church Army zeitgenössisches antisemitisches und gegen Migranten gerichtetes Gedankengut in ihre Predigten und Schriften aufnahm, und untersuchte die christlichen Reaktionen auf den Aliens Act von 1905. Auf diese Weise hätten kirchliche Gruppen das Narrativ, das Migranten für städtische Armut und städtischen demographischen Wandel verantwortlich machte, bekräftigt, an anderer Stelle aber auch angezweifelt.
BRIAN SHAEV (Leiden) behandelte die Rolle von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Beamten bei der Aufnahme und Integration von Heimatvertriebenen und „Gastarbeitern“ im sozialdemokratisch regierten Dortmund der Nachkriegsjahre. Die soziale Unterstützung der Flüchtlinge während des Wiederaufbaus, zu der ein 1949 begonnenes, stark finanziertes Unterkunftsprogramm gehörte, wurde erst 1959 reduziert. Für das Agieren der lokalen Beamten im „roten“ Dortmund sei eine Inklusionsrhetorik kennzeichnend gewesen: So wurde die historische Verbundenheit mit dem schlesischen Waldenburg, aus dem die größte Zahl der Dortmunder Heimatvertriebenen stammte, heraufbeschworen; aber auch Flüchtlinge aus der sowjetischen Zone, Polen und ab den 1960er-Jahren „Gastarbeiter“ wurden von den Beamten willkommen geheißen. Dies habe Dortmunds Identität als „Schmelztiegel“ (Günther Samtlebe) aller europäischen Völker gefestigt.
TAHIRE ERMAN (Ankara) untersuchte linken Aktivismus in informellen Wohnsiedlungen (gecekondu) vom Land zugezogener Binnenmigranten in der Peripherie türkischer Metropolen während der 1970er Jahre auf Basis von Interviews. Nach dem Militärmemorandum von 1971 war die Errichtung neuer gecekondus verboten. Die dennoch errichteten Siedlungen waren Gegenstand territorialer Konflikte zwischen der Mafia, der Staatsmacht, von Ultranationalisten und der radikalen Linken, die zum Teil gewalttätig ausgetragen wurden. Dabei reichten die linken Interventionen, die darauf abzielten, den armen Bevölkerungsschichten eine Wohnmöglichkeit zu geben, von der Errichtung von Häusern über den Aufbau von Infrastruktur bis zur Organisation politischer Seminare. Das im Unterschied zu vielen Angehörigen der sunnitischen Mehrheit von den Aleviten willkommen geheißene Experiment der Linken, an dem sich insbesondere Universitätsstudenten beteiligten, endete mit dem Militärputsch vom 12. September 1980. Das linke Projekt, unter den armen gecekondu-Bewohnern ein Klassenbewusstsein zu schaffen, sei gescheitert: Im Zuge der neoliberalen Stadtpolitik der Özil-Regierung, welche die gecekondus legalisierte, wurden die ursprünglich armen Bewohner zu Eigentümern ihrer Wohnungen.
Während ALESSANDRA GISSI (Neapel) in ihrem Schlusskommentar hervorhob, wie stark die Erfahrung der Migration im Stadtraum zum Motor persönlicher und kollektiver Identitätsbildung wurde, lud sie dazu ein, künftige Forschung mit weiteren Dynamiken und Thematiken von Antikolonialismus über Rassismus und der agency verschiedener Akteure bis hin zu gender und Geschichte der Arbeit zu verbinden. Dagegen schlug ALEXANDER SEDLMAIER (Bangor) in einem Gedankenexperiment vor, die „Karten neu zu mischen“ und die untersuchten Fallstudien unter anderen Begriffspaaren wie Illegalität/Legitimität, lokal/global oder Erfolg/Misserfolg in neue, produktive Beziehungen zu setzen. Tatsächlich wurde in der Abschlussdiskussion deutlich, dass eine isolierte Behandlung von Aktivismus durch, gegen und für Migranten zwar einen ersten analytischen Zugriff ermöglicht, aber angesichts der Komplexität der Auseinandersetzungen innerhalb von Städten nur bedingt sinnvoll erscheint. Gleichwohl gelang es dieser Tagung, zahlreiche interessante und innovative Fallstudien zu 100 Jahren Stadtgeschichte in unterschiedlichen politischen und lokalen Kontexten vorzulegen. Die Beiträge, in denen immer wieder die Fragen der Unterbringung, der Kontrolle über den städtischen Raum und der Rolle lokaler Institutionen prominent zum Vorschein kamen, zeigten insbesondere die Wechselwirkungen zwischen der Stadt als Ort und dem dortigen Aktivismus. Letztlich verdeutlichte die Tagung ein bekanntes Problem des Forschungsfeldes: Es gilt zu unterscheiden zwischen der Stadt als aktivistisches Objekt, wobei städtischer Wandel bewusst erzeugt werden soll, und als aktivistischer Raum, wobei die Stadt als Katalysator anderer Formen von Aktivismus fungiert. Beide Dimensionen sind nicht immer klar zu trennen, doch wird diese Unterscheidung wohl weiterhin die historische Thematik städtischer Bewegungen prägen.
Konferenzübersicht:
Eröffnung: Migration, Urban Space and Forms of Activism
Martin Baumeister (Rom) / Christian Wicke (Utrecht) / Olga Sparschuh (Wien) / David Templin (Osnabrück) / Bruno Bonomo (Rom): Eröffnung
Panel 1: Migrant Activism
Chair: Bruno Bonomo (Rom)
Markian Prokopovych (Durham): Locating Transmigrants in Vienna and Budapest around 1900: Spaces, Institutions, Informal Networks
Sarah Jacobson (Berlin): Organizing from the Neighbourhood. Southern Italian Migrants and Housing Occupations in 1970s Italy and West Germany
Michael Goebel (Berlin): Local Struggles over Global Order. Migration and Anticolonialism in Interwar Paris
Simon Goeke (München): Solidarity, Gastronomy, and Exile Politics. Leftist Anti-Junta Resistance and the Alternative Lifestyle in Munich during the 1960s and 1970s
Grazia Prontera (Salzburg): Navigating Political Spaces. The Role of Migrant’s Activism in Munich’s Local Consultive Body during the 1970s and 1980s
Keynote: Panikos Panayi (Leicester): Racists, Revolutionaries and Representatives in London. From Hostile Environment to Multiculturalism
Panel 2: Urban Activism against Migration
Chair: Christian Wicke (Utrecht)
Stefano Gallo (Neapel): Internal Urban Oriented Migration in 20th Century Italy. Exploring the Social Consequences
Andreas Weigl (Wien): From the Referendum “Austria First” to the “Sea of Lights” (Lichtermeer). Urban Activism on Immigration after the Fall of the Iron Curtain in Vienna
Malte Borgmann (Berlin): “We want to live peacefully again”. Anti-Migrant Protest and its Influence on the Accommodation of Asylum Seekers in West Berlin
Carsta Langner (Jena): “A Danger to Upscale Living” – Local Engagement against the Accommodation of Migrants in the Postsocialist Society of East Germany in the 1990s
Exkursion: Migration and Activism in Contemporary Rome: from the Pantanella Factory to Spin Time
Panel 3: Urban Activism for Migrants
Chair: David Templin (Osnabrück)
Daniel Renshaw (Reading): The Church Army and Jewish Communities in Urban Britain, 1900−1914. Poverty, Proselytization and Prejudice
Brian Shaev (Leiden): Civil Society Activism for Migrants in Dortmund, 1945−1968
Tahire Erman (Ankara): Contested Spaces in the Turkish Urban Periphery. Leftist Interventions in Informal Neighborhoods of Rural Migrants
Abschlussdiskussion – Urban Activism and Migration
Chair: Olga Sparschuh (Wien)
Alessandra Gissi (Napoli) / Alexander Sedlmaier (Bangor): Kommentare
Anmerkungen:
1 Vgl. auch Tim Verlaan / Christian Wicke (Hrsg.), Urban Activism in Western Europe from the 1950s to the 1980, London forthcoming 2024; Martin Baumeister / Dieter Schott / Bruno Bonomo (Hrsg.), Cities Contested: Urban Politics, Heritage and Social Movements in Italian and West German cities of the 1970s, Frankfurt/New York 2017.