Quo vadis DEFA-Forschung?

Quo vadis DEFA-Forschung? Neue Perspektiven im Umgang mit dem Filmerbe der DDR

Organisatoren
Institut für Medienforschung, Universität Rostock; Historisches Seminar, Universität Leipzig; DEFA-Stiftung
PLZ
18055
Ort
Rostock
Land
Deutschland
Fand statt
In Präsenz
Vom - Bis
29.05.2024 - 31.05.2024
Von
Anna Krüger, Historisches Institut, Universität Rostock

„Quo vadis DEFA-Forschung?“ – mit dieser umfassenden Fragestellung luden die Veranstalter:innen zur internationalen Konferenz nach Rostock. Ziel der dreitägigen Tagung war nicht nur eine Erhebung des Status Quo der aktuellen DEFA-Forschung mit all ihren Institutionen, Projekten und einzelnen Wissenschaftler:innen, sondern darüber hinaus die Erarbeitung neuer Perspektiven und Fragestellungen, die den aktuellen Interessensetzungen der einzelnen Fachdisziplinen – wie etwa der Film- und Medienwissenschaft, der Geschichte, der Germanistik und vielen anderen – Rechnung tragen sowie die Stärkung des weitverzweigten wissenschaftlichen Netzwerkes auch über die Tagung hinaus und unter Einbezug des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Die Filmproduktion der Deutschen Film AG, kurz DEFA, aus den Jahren 1946 bis 1992 ist mit etwa 700 Spiel- und 450 Kurzfilmen und 2.500 Dokumentarfilmen sowie einer Fülle an Synchronisationen, nicht veröffentlichtem Material und zahlreichen Filmparaphernalia ein einzigartiges, umfangreiches und zugleich in sich abgeschlossenes Quellenkorpus. Die DEFA-Stiftung, deren Aufgabe es ist, das Filmerbe der DDR zu bewahren und für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen, bietet Wissenschaftler:innen Zugang zu diesem Material und Unterstützung bei seiner inhaltlichen Auswertung, die längst nicht abgeschlossen ist und sich gemeinsam mit den wissenschaftlichen Diskursen weiterentwickelt.1

Eröffnet wurde die Tagung mit Grußworten der Rektorin der Universität Rostock, ELIZABETH PROMMER (Rostock), der Vorsitzenden der DEFA-Stiftung, STEFANIE ECKERT (Berlin) und den Organisator:innen der Tagung, ELIZABETH WARD (Leipzig) und ANDY RÄDER (Rostock). Neben der allen Grußwörtern gemeinsamen Feststellung der Unabgeschlossenheit der Forschung zum DEFA-Filmerbe sowie der ungebrochenen Bedeutung des Quellenmaterials betonten vor allem Elisabeth Ward und Andy Räder die Wichtigkeit, den zukünftigen Blick der Forschung auch über Westeuropa und die USA hinaus zu weiten und auch Forschende außerhalb dieser Gebiete in den Diskurs einzubinden, dies konnte im Rahmen der besprochenen Tagung noch nicht ausreichend umgesetzt werden.

In einem Podiumsgespräch kamen zunächst Vertreter:innen derjenigen Institutionen zu Wort, die unmittelbar an der Bewahrung, Organisation und Erschließung des umfangreichen Quellenmaterials von und über die DEFA beteiligt sind und der Wissenschaft so erst den Zugang zu diesem ermöglichen. STEFANIE ECKERT (Berlin) stellte zunächst die DEFA-Stiftung, KERSTIN RISSE (Berlin) und ALEXANDRA LUTHER (Berlin) und DIANA KLUGE (Berlin) sprachen über die Bestände zum Filmerbe der DDR im Bundesarchiv und in der Deutschen Kinemathek, RALF FORSTER (Potsdam) und BARBARA ZIEREIS (Potsdam) gaben Einblicke in die Arbeit mit den Film betreffenden Sachquellen und VICTORIA I. RIZO LENSHYN (Amherst) berichtete über die Arbeit der DEFA Film Library in den USA. Im Vordergrund des Gesprächs standen vor allem die Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung der einzelnen Institutionen sowie ein insgesamt positiver Blick auf die Zukunft der DEFA-Forschung.

Im Anschluss eröffnete MICHAEL GRISKO (Erfurt) gemeinsam mit der Studentin EMILIA PAESELER (Erfurt) die Ausstellung „60 Jahre ‘Nackt unter Wölfen`“, eine umfangreiche Posterausstellung, die während eines Seminars mit Studierenden maßgeblich von diesen konzipiert und entwickelt worden war und für interessierte Institutionen zur Ausleihe bereitsteht.

Im Rahmen des Gesprächs „Immer bleibt etwas übrig, ein Rest, der nicht aufgeht.“ sprach STEFANIE ECKERT (Berlin) mit dem ehemaligen DEFA-Kameramann PETER BADEL (Berlin) über seine Erfahrungen in den DEFA-Filmstudios und den aktuellen Umgang mit dem DEFA-Filmmaterial. Badel beklagte, dass Veränderungen und Dekontextualisierungen des Ausgangsmaterials, vor allem aus DEFA-Dokumentarfilmen, in aktuellen Produktionen keine Seltenheit seien und kritisierte den intransparenten und bedenklichen Umgang heutiger Film- und Fernsehschaffender mit dem historischen Material. An diesem Gespräch sollte auch der DEFA-Dokumentarfilmer Thomas Heise teilnehmen. Von seinem Tod nach kurzer, schwerer Krankheit am 29. Mai 2024 in Berlin erfuhren die Tagungsteilnehmer:innen am folgenden Tag, eine Nachricht, die alle Anwesenden erschütterte und berührte, von denen viele den Verstorbenen gut kannten.

Die filmische Auseinandersetzung mit der sozialistischen Gegenwart und Vergangenheit der DDR stand im Fokus des nächsten Panels. SEÁN ALLAN (St Andrews/Bonn) beleuchtete die Filme „Bankett für Achilles“ (1975) und „Biologie“ (1990) unter dem Aspekt sozialistischer Bildgebung als Erweiterung des ideologischen Systems der DDR und stellte das in den Filmen konstruierte Gefälle zwischen einem umweltbewussten Sozialismus und einem inhärent umweltschädigenden Kapitalismus dar. Anschließend sprach SABINE HAKE (Austin) aus filmhistorischer Sicht am Beispiel der filmischen Auseinandersetzung mit der DDR-Uranabbaugesellschaft Wismut über das filmische Bild der DDR-Arbeitskultur. Im letzten Beitrag des Panels sprach MARIANA IVANOVA (Amherst) über das Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart im Film und die Frage, inwieweit historische Bilder für die Gegenwart neu genutzt werden können und wie konkrete Orte und Regionen, wie zum Beispiel Hoyerswerda oder das Ostberliner Industriegebiet Stabilität und Resilienz auch über das Ende von DDR und DEFA hinaus vermitteln können.

MATTHIAS STEINLE (Paris) eröffnete mit einem Beitrag zu weiblichen Perspektiven im Dokumentarfilm der DDR das Panel über Geschlechterfragen und Sexualität. Vor allem die Biographie von Marion Keller als Entwicklerin und Moderatorin der DDR-Wochenschau sowie das Schaffen der Filmemacherin Sabine Katins dienten dabei als Beispiele für die Handlungsspielräume weiblicher Filmschaffender. Einen anderen Aspekt beleuchtete EVELYN HAMPICKE (Berlin), die in ihrem Beitrag anhand von Protagonistinnen im DEFA-Spielfilm den Blick auf „die Ostfrau als homogene, gehorsame Masse“ aufbrach zugunsten eines differenzierteren Blicks auf weibliche Filmfiguren als selbstermächtigte Handelnde mit eigener Agency. YULIA YURTAEVA-MARTENS (Babelsberg) ergänzte mit ihrem Beitrag zu Geschlechterperspektiven als populäres Thema der aktuellen filmwissenschaftlichen Forschung und erweiterte den Blick auf Frauen hinter der Kamera. FAYE STEWART (Chapel Hill) untersuchte hingegen das sozialistische Kino auf Queerness und queere Perpektiven. Sie betonte dabei das stetige Überschneiden des „socialist gaze“ und des „queer gaze“.

Um neue Perspektiven auf frühe DEFA-Produktionenging es im nächsten Panel, das CHRISTIAN PISCHEL (Leipzig) mit einem Vortrag über das politische Denken des frühen DEFA-Films einleitete. JARED ZIEGLER (Sydney) verwies in seinem Beitrag zu den „Halbstarken“-Filmen darauf, die Filme und ihre Rezeption immer aus einer vergleichenden Perspektive zu analysieren. Im letzten Beitrag des Panels widmete sich DANIEL JONAH WOLPERT (Cambridge) der Frage, inwiefern Identitätsfragen in den frühen DEFA-Filmen für gegenwärtige gesellschaftspolitische Diskurse in Deutschland anschlussfähig sind.

In seinem Beitrag über das mediale Umfeld der DEFA umriss MICHAEL WEDEL (Babelsberg) den Unterschied zwischen Aufführungsrealität und Filmberichterstattung. MARTIN BRADY (London) und HELEN HUGHES (Guildford) beschrieben die Nutzung von sowohl authentischen als auch zweifelhaften Archivmaterialien im Film „Unternehmen Teutonenschwert“ (1958) und ANDREAS KÖTZING (Dresden) verwies in seinem Vortrag auf das Verhältnis zwischen dem Ministerium für Staatssicherheit und Film, das bisher nur unzureichend untersucht ist.

Bisher oft vernachlässigten, inzwischen aber relevanten und aktuellen Fragestellungen widmeten sich die nächsten Vortragenden. ULRIKE SCHNEIDER (Potsdam) fragte nach dem Umgang mit dem jüdischen Filmerbe der DEFA in der Zeit seit 1990 und nahm dabei verschiedene nationale und internationale Filmreihen mit jüdischen Sujets in den Blick. Der Beitrag von LISA SCHOß (Berlin) schloss inhaltlich daran an und untersuchte die Schnittstelle zwischen jüdischen Studien und DEFA-Forschung anhand der Biographien jüdischer Filmemacher:innen nach dem zweiten Weltkrieg. EVAN TORNER (Cincinnati) beleuchtete das Verhältnis von Blackness und Whiteness im DEFA-Film sowohl anhand der Themen als auch anhand der Arbeits- und Karrieremöglichkeiten schwarzer Schauspieler:innen. Trotz der in der DDR herrschenden Vorstellung einer multi-ethnischen Utopie und der generellen Unterstützung für die schwarze Befreiungsbewegung waren sie jedoch nur in Nebenrollen zu sehen. GRIT LEMKE (Berlin) widmete sich schließlich dem sorbischen Film und seiner Rolle in der DEFA und beleuchtete vor allem die Arbeit der sorbischen Produktionsgruppe in Bautzen.

Das nächste Panel beschäftigte sich vor allem mit den Filmen der DEFA als Instrument der Selbstdarstellung der DDR nach außen. So beleuchtete STEPHAN EHRIG (Glasgow) verschiedene Blickwinkel auf den sozialen Wohnungsbau der DDR und seine mediale Darstellung in Bezug auf Gender, Klasse und Alter, während TOM MAULUCCI (Storrs) sich einem konkreten Ort zuwandte. In seinem Beitrag widmete er sich der (Re-)Präsentation Rostocks und der Ostseeregion in den DEFA-Filmen. DARIA GORDEEVA (München) präsentierte dagegen eine Typologie von filmischen „DDR-Realitäten“ anhand von zehn gegenwärtigen deutschen Kinoproduktionen und ihren Strategien für eine DDR-Erinnerungskultur.

Um Themen wie Bildung und Erziehung drehten sich die Vorträge im nächsten Panel. CAROLIN POMMERT (Berlin) zeigte anhand von Beispielen aus den Archiven der Charité die Besonderheiten des medizinischen Lehrfilms der DDR und problematisierte dabei aktuelle Fragen nach Datenschutz und dem Recht am eigenen Bild der damals für die Beschreibung verschiedener Krankheitsbilder gefilmten Personen. KERRIN VON ENGELHARDT (Berlin) berichtete ebenfalls über die Besonderheiten des DEFA-Lehrfilms, nahm jedoch ein allgemeineres Spektrum an Filmen in den Blick, um den DEFA-Lehrfilm als Gattung greifbar zu machen. CHRISTIAN RÜDIGER (Berlin) widmete sich dem Thema der Körper- und Geschlechtsinszenierungen im DEFA-Schulfilm und schlug so auch den Bogen zu aktuellen Fragen der Film- und Erziehungswissenschaft.

Die Vorträge des darauffolgenden Panels fokussierten sich auf Aspekte von Musik, Ton und Synchronisation. ESTHER KONTARSKY (Berlin) eröffnete das Panel mit einem Vortrag zu Heiner Carows Film „Ikarus“ (1975) und dessen Filmmusik. WOLFGANG THIEL (Potsdam) stellte einen Vergleich ost- und westdeutscher Filmmusiken in den Vordergrund seiner Überlegungen, während SYLVIE KITANOVA HUME (Melbourne) das Spannungsfeld zwischen Unterhaltung und politischer Kontrolle in den 1970er-Jahren in den Fokus nahm. Die Beiträge machten deutlich, dass der DEFA-Film nicht nur aus film- sondern auch aus musikwissenschaftlicher Perspektive ein lohnendes Forschungsfeld sein kann.

Das Publikum der DEFA-Filme stand im Mittelpunkt des nächsten Panels. JOSEPH GARNCARZ (Köln) beschrieb das Spannungsfeld zwischen der Macht und dem Einfluss des Politbüros auf die Lenkung des Publikums, etwa über Eintrittspreise und die Zahl der Kopien für den Verleih und den Wünschen der Zuschauer:innen. ANNA LUISE KISS (Berlin) stellte in ihrem Beitrag ein Citizen-Science Projekt vor, in welchem sie am Beispiel Potsdams nach Filmbezügen im städtischen Raum forschte. Neben den Ergebnissen reflektierte sich auch die Vor- und Nachteile der Bürger:innenforschung. Eine ähnliche Ausrichtung hatte der Beitrag von MARKUS PLAUL (Erfurt), der anhand des Projektes „Kino in der DDR“ ebenfalls Bürger:innen in die Forschung einbezogen hatte. Er wies auf die Schwierigkeiten der digitalen Erreichbarkeit und Kompetenzen älterer Mitforschender aus dem außeruniversitären Umfeld hin.

Der Filmausbildung an der einzigen Filmhochschule der DDR und jungen Filmschaffenden widmete sich das folgende Panel. ILKA BROMBACH (Babelsberg/Potsdam) stellte die Filme der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen und präsentierte ein multiperspektivisches Forschungsprojekt zur „Hochschulfilmgeschichte“. PERRINE VAL (Paris) weitete in ihrem Vortrag den Fokus und begab sich auf Spurensuche zu den außereuropäischen Studierenden der Filmhochschule und der DEFA.

Vier Redner:innen wandten sich im Anschluss einer inter- und transnationalen Perspektive zu. CARLA STEINBRECHERS (St Andrews) Vortrag zum internationalen politischen Lied im DDR-Dokumentarfilm, legte den Fokus auf Chile und die Bedeutung des politischen Liedes im Diskurs der DDR in den 1970er-Jahren. CLAUDIA SANDBERG (Melbourne) stellte die Figur des Spions als politisches Thema und ästhetische politische Fantasie in den Vordergrund ihrer Ausführungen. Eine bislang vernachlässigte Perspektive nahm KIMBERLEY ST. JULIAN-VARNON (Philadelphia) ein, die in ihrem Beitrag Blackness in der sozialistischen Bildsprache auf den Grund ging. Sie betrachtete dabei nicht nur den DEFA-Film, sondern auch das Kino der ehemaligen Sowjetunion. Sie kam zu dem Schluss, dass sich in der DDR neben allen rassistischen Klischees und fragwürdigen dramaturgischen und erzählerischen Entscheidungen zumindest um eine realistische Darstellung schwarzer Lebenswelten bemüht wurde. Dem sowjetischen Film attestierte sie dagegen einen nicht nur entmenschlichenden, sondern auch völlig unreflektierten Zugang zu Blackness.

Das letzte Panel bot die Möglichkeit, sich der DEFA genrespezifisch und methodenreflektiert zu nähern. DANNY PINTO (Chicago) sprach über neue theoretische Ressourcen und Modelle, die über die Abbildtheorie und die Gattung Spielfilm hinausweisen und erprobte diese Konzepte Fallstudien zu Werken von Jürgen Böttcher, Cornelia Schleime, Ibrahim Shaddad und Joris Ivens. EVELYN PREUSS (Norman) zeigte in ihrem Vortrag auf, dass die DEFA mit ihren Filmen dem DDR-Publikum die Möglichkeit bot kulturelle Praktiken zum Leben in Demokratie einzuüben. THOMAS STEGMAIER (Passau) fokussierte sich auf die satirische Kurzfilmreihe „Das Stacheltier“ und zeichnete anhand derer das Spannungsfeld zwischen Unterhaltung und politischer Agitation nach. Den letzten Beitrag lieferte MATT PARRY (Cambridge), der mit Überlegungen zum Zug als Motiv des experimentellen Kinos der späten DDR den Bogen zu den größeren Fragen der von der DDR postulierten immer vorwärts gerichteten Mobilität von Gesellschaft und Politik spannte.

Den Abschluss der Tagung bildete eine Podiumsdiskussion über mögliche Zukunftsperspektiven der DEFA-Forschung, die durch einen Impulsvortrag von SEBASTIAN HEIDUSCHKE (Corvallis) eingeleitet wurde, der nicht nur einige Punkte der vergangenen Tage erneut aufgriff, sondern vor allem ein neues Projekt vorstellte und zur Mitarbeit öffnete, dass allen DEFA-Forschenden aller Fachrichtungen zur gemeinsamen Gestaltung und Vernetzung offenstehen soll. Er schlug die Einrichtung des „DEFA Global Scholars Network“ vor, das in den kommenden Jahren aufgebaut werden soll.

Diesen Vorschlag sowie weitere Möglichkeiten und Herausforderungen des Forschungsfeldes nahm das Podium, bestehend aus Stefanie Eckert , Sevastian Heiduschke, Mariana Ivanova und Anna Luise Kiss dankbar auf und diskutierte über die vielfältigen Möglichkeiten und Forschungsansätze. Dabei wurden auch die schwierigen Arbeits- und Forschungsbedingungen der Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen und Qualifikationsstufen thematisiert. Die gesamte Konferenz stand unter diesem Ziel der Erneuerung und Vernetzung, um die DEFA-Forschung gut gerüstet in die Zukunft zu bringen.

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Eröffnung der Tagung

Elizabeth Prommer (Rostock) / Stefanie Eckert (Berlin) / Andy Räder (Rostock) / Elizabeth Ward (Leipzig)

Panel 1: Institutionen, Archive und DEFA-Forschung / Institutions, Archives and DEFA Research

Einblicke in die Arbeit

Undine Beier (Berlin) / Kerstin Risse (Berlin)

Diana Kluge (Berlin)

Ralf Forster (Potsdam) / Barbara Ziereis (Potsdam)

Victoria I. Rizo Lenshyn (Amherst)

Moderation/Chair: Stefanie Eckert (Berlin)

Eröffnung der Ausstellung "60 Jahre Nackt unter Wölfen"

Michael Grisko (Erfurt)

„Immer bleibt etwas übrig; ein Rest, der nicht aufgeht.“ Ergänzendes Material im Gespräch mit Thomas Heise und Peter Badel

Panel 2: Sozialistische (Spiel)Räume / Socialist Spaces and Places

Mariana Ivanova (Amherst): Heritage and (East German) Cinema: A Pertinent Relationship

Seán Allan (St Andrews / Bonn): DEFA, Generational Change and the Socialist Anthropocene: „Bankett für Achilles“ (Gräf, 1975) and „Biologie“ (Foth, 1990)

Sabine Hake (Austin): Learning from the Historians: Wismut across the Disciplines

Moderation/Chair: Helen Hughes (Guildford)

Filmvorführung „Bankett für Achilles“ (1975, Regie: Roland Gräf)

Panel 3: Gender und Sexualität / Gender and Sexuality

Matthias Steinle (Paris): „Frau-Augenzeuge“ und weibliche Perspektiven im (DEFA-) Dokumentarfilm

Evelyn Hampicke (Berlin): Vom „Weggehen“ zwischen Mauern. Frauenfiguren im DEFA-Spielfilm 1965/66

Yulia Yurtaeva-Martens (Babelsberg): DEFA und Fernsehen: Geschlechterperspektiven

Faye Stewart (Chapel Hill): Queering Socialist Cinema

Moderation/Chair: Sebastian Heiduschke (Corvallis)

Panel 4: Neue Perspektiven auf frühe DEFA-Produktionen / New Perspectives on DEFA's Early Production

Christian Pischel (Leipzig): Enthusiasmus und Eigensinn – Arbeit und Liebe. Das politische Denken des DEFA-Films zwischen 1946-1966

Jared Ziegler (Sydney): Unpacking the “Halbstarken” Film: An analysis of the news media and film production in 1950s East and West German Cinema

Daniel Jonah Wolpert (Cambridge): Countered Images: Did DEFA create a new Germany?

Moderation/Chair: Christian Rüdiger (Berlin)

Panel 5: Politik, Publizistik und Archiv / Politics, Journalism and Archive

Michael Wedel (Babelsberg): Das mediale Umfeld der DEFA. Filmpublizistik und Filmberichterstattung in Funk und Fernsehen der DDR

Martin Brady (London) / Helen Hughes (Guildford): “Operation Teutonic Sword” and Socialist Archiveology

Andreas Kötzing (Dresden): Das Ministerium für Staatssicherheit und der Film – ein Desiderat?

Moderation/Chair: Christian Pischel (Leipzig)

Panel 6: Vermessung der Vergangenheit / Reframing DEFA

Ulrike Schneider (Potsdam): Perspektiven auf ein „Jüdisches Filmerbe“ bei der DEFA: Dokumentarfilme und deren Rezeption nach 1990

Lisa Schoß (Berlin): An der Schnittstelle von Jüdischen Studien und DEFA-Forschung: Eine (ost-)deutsch-jüdische Filmgeschichte?

Evan Torner (Cincinnati): Whiteness and Blackness in DEFA Films

Grit Lemke (Berlin): Serbska filmowa skupina: Die "DEFA-Produktions-gruppe sorbischer Film" aus postkolonialer Perspektive

Moderation/Chair: Andreas Kötzing (Dresden)

Panel 7: (Re-)Präsentationen der DDR / (Re)Presenting the GDR

Stephan Ehrig (Glasgow): DEFA and Housing. Perspectives on Gender, Class, and Age

Tom Maulucci (Storrs): The DEFA "Foreign Ministry Films": Presenting Rostock and the Baltic

Ute Wölfel (Reading): The Third Reich ‘Theatre’: DEFA Antifascism in International Context

Daria Gordeeva (München): Die DDR im Film

Moderation/Chair: Daniel Jonah Wolpert (Cambridge)

Panel 8: Bildung und Erziehung / Reappraising Educational Remits

Carolin Pommert (Berlin): Der medizinische Lehrfilm zwischen DEFA und Charité-Filmstudio

Kerrin von Engelhardt (Berlin): Kein Kino, aber DEFA - Die Lehrfilm-Produktion in den DEFA-Studios

Christian Rüdiger (Berlin): Körperwelten-Poetologische Perspektiven auf Körper-, Gender- und Geschlechtsinszenierungen im DEFA-Schulfilm

Moderation/Chair: Ralf Forster (Potsdam)

Panel 9: Musik, Ton und Synchronisation / Music, Sound and Dubbing

Esther Kontarsky (Berlin): Die Filmmusik zum DEFA-Film "Ikarus" von Heiner Carow (1975)

Wolfgang Thiel (Potsdam): Filmmusik aus Ost- und West-Deutschland zwischen 1946 und 1989 im Vergleich

Sylvie Kitanova Hume (Melbourne): “Cabaret” between Politics and Entertainment: East German Film Control in the 1970s

Moderation/Chair: Carla Steinbrecher (St Andrews)

Panel 10: Publikum / Audience

Joseph Garncarz (Köln): Die Wahl der Zuschauer: Die staatliche Organisation des Kinos und die Filmpräferenzen der Kinobesucher in der DDR, 1949-1990

Anna Luise Kiss (Berlin): Das Filmerbe der DDR als Forschungsfeld für Bürger:innen?

Markus Plaul (Erfurt) / Patrick Rössler (Erfurt): Kinoerfahrungen konservieren. Citizen Science als Forschungsstrategie: das Projekt "Kino in der DDR"

Moderation/Chair: Michael Wedel (Babelsberg)

Panel 11: Filmausbildung / Film Education

Dieter Wiedemann (Potsdam): Von der Filmausbildung für Deutschland zur Filmausbildung für die DEFA und das DFF – Anmerkungen zur Wechselwirkung von Filmausbildung von Filmausbildung und Film- und Fernsehproduktion in der DDR

Ilka Brombach (Babelsberg/Potsdam): Die Filme der HFF „Konrad Wolf“ 1954-1990. Strategien des Umgangs mit dem Hochschulfilmerbe nach 1990, Perspektiven des Forschungsprojekts zur Hochschul-(film)-Geschichte

Perrine Val (Paris): Außereuropäische Studenten der Filmhochschule Babelsberg und der DEFA

Moderation/Chair: Yulia Yurtaeva-Martens (Babelsberg)

Panel 12: DEFA International & Transnational

Carla Steinbrecher (St Andrews): Internationales Politisches Lied im DEFA-Dokumentarfilm: Fallbeispiel Chile

Claudia Sandberg (Melbourn): DEFA, Cuba and the Figure of the Spy: Political Fantasy meets Visual Pleasure

Kimberly St. Julian-Varnon (Philadelphia): Blackness in the Socialist Imaginary: Black Characters in East German and Soviet Film

Lauren Cuthbert (Aberdeen): Looking outward, looking in: Memorialisation of German and Vietnamese histories through ‘tote Gegenstände’ in Heynowski and Scheumann’s “Meiers Nachlass” (1975) and “Eintritt kostenlos” (1976)

Moderation/Chair: Evan Torner (Cincinnati)

Panel 13: Methodenreflexion und Genre / Experiments with Methods and Genre

Danny Pinto (Chicago): Beyond Abbildtheorie, Beyond the Spielfilm: Expanding Methodologies, Interlocutors, and Archives of the Moving Image in the GDR

Evelyn Preuss (Norman): From East Germany with Worry, or: Lessons in Democracy—Love, DEFA

Thomas Stegmaier (Passau): Das Stacheltier: Der satirische Kurzfilm zwischen Unterhaltung und Agitation

Matt Parry (Cambridge): Vorwärts immer, rückwärts nimmer(?): Mobility, History, and The Train as Motif in Late East German Experimental Cinema

Moderation/Chair: Seán Allan (St Andrews/Bonn)

Zukunftsperspektiven / Future Directions

Impuls

Sebastian Heiduschke (Corvallis): Das DEFA Global Scholars Network: Ein Plädoyer für ein transnationales Forschungsnetzwerk

Podiumsdiskussion / Panel Discussion

Stefanie Eckert (Berlin)

Mariana Ivanova (Amherst)

Anna Luise Kiss (Berlin)

Sebastian Heiduschke (Corvallis)

Moderation/Chairs: Andy Räder (Rostock) / Elizabeth Ward (Leipzig)

Abschlussdiskussion

Anmerkungen:
1 Website der DEFA-Stiftung: https://www.defa-stiftung.de/filme/bestaende-entdecken/defa-produktionen/ (20.08.2024).

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