„Ihr seid die Fackelträger der Nation“. Ursprünge, Praxis und Folgen der NS-Elitebildung in den NS-Ordensburgen

„Ihr seid die Fackelträger der Nation“. Ursprünge, Praxis und Folgen der NS-Elitebildung in den NS-Ordensburgen

Organisatoren
Vogelsang-ip gemeinnützige GmbH, Schleiden/Eifel
Ort
Schleiden, Eifel
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.04.2009 - 03.04.2009
Url der Konferenzwebsite
Von
Michael Schröders, Bonn

Die im Wesentlichen zwischen 1934 und 1938 erbaute, ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang in der Nordeifel diente zwischen 1946 und 2005 als britischer bzw. belgischer Truppenübungsplatz. Mit deren Abzug Ende 2005 stellt sich die Frage nach einer Nachnutzung der Anlage. Vogelsang galt wegen seiner architektonischen Gestaltung wie auch durch die Einbettung in die umgebende Landschaft als bedeutendste der drei Ordensburgen der NSDAP und diente neben der von 1936 - 1939 betriebenen Schulung von Nachwuchsführern der NSDAP als repräsentative Kulisse für Selbstdarstellungen der Partei.

Im Kontext der Konversion dieses 101 Hektar großen Areals mit denkmalgeschützten Gebäuden soll zur Vorbereitung einer Dokumentation die Geschichte des Ortes im Kontext der NS-Herrschaft erarbeitet werden. Die von der Gesellschaft für interdisziplinäre Praxis (Köln) moderierte Tagung diente der Einleitung eines wissenschaftlichen Diskurses zur Orts- und Regionalgeschichte und zur Neugestaltung dieses architektonischen Überrestes aus der NS-Zeit.

Einleitend stellten der Geschäftsführer der Vogelsang-ip gGmbH, ALBERT MORITZ, und die wissenschaftliche Leiterin CHRISTINA THREUTER (Universität Trier) die mit den Stichworten Nationalpark- und Besucherzentrum, zeit- und regionalgeschichtliche Ausstellungen sowie Bildungsakademie umrissenen Ziele der Konversion vor. Die anschließenden Führungen von MONIKA HERZOG (Rheinisches Amt für Denkmalpflege) und KLAUS RING (Vogelsang-ip gGmbH) vermittelten den ca. 100 Teilnehmern ebenso einen Eindruck ihrer zwischen Heimatschutz-Architektur, geplantem Neoklassizismus und „neuem Bauen“ eklektizistisch changierenden Architektur wie ein Vortrag des Architekturkritikers DIETER BARTETZKO (Frankfurt am Main).1 Die Referenten betonten, dass der Ort als einziges, fast vollständig erhaltenes Landschaftsdenkmal aus der Zeit des „Dritten Reiches“ betrachtet werden müsse, das mittels architektonischer Elemente nationalsozialistische Ideologie abbildet und als Herrschaftsarchitektur verstanden werden müsse. Bartetzko interpretierte den Zentralbereich von Vogelsang vor der umgebenden Landschaft als Filmkulisse, die als Inszenierung der in einer imposanten Naturkulisse scheinbar verwurzelten Architektur verstanden werden müsse und den auszubildenden Nachwuchsführern die Suggestion einer gleichsam naturgegebenen, politischen Ordnung vermittelt habe. Der Journalist FRANZ-ALBERT HEINEN 2 führte in die Geschichte des Ortes ein und unterstrich, dass zwischen Abstoßung besonders durch die neoklassizistischen, nicht mehr ausgeführten Monumentalbauten, durch die ideologische Schulung und ihre Folgen im Krieg einerseits und andererseits der für Besucher erlebbaren Faszination als Landschaftsdenkmal Vogelsang einen ambivalenten Eindruck erzeuge. Dieser auch heute bestehende, nachhaltige Eindruck erzeuge Erklärungsbedarf.

Der zweite Tag war zunächst Kontinuitäten und Utopien der NS-Erziehungsideologie und -praxis vorbehalten. WOLFGANG KEIM (Universität Paderborn) verglich reformpädagogische, antiliberalistische Theorien der Weimarer Zeit (Herman Nohl, Peter Petersen, Berthold Otto) mit dem Nationalsozialismus; Gemeinsamkeiten habe es hinsichtlich ihrer nationalkonservativen Orientierung gegeben. Dadurch sei dem „Dritten Reich“ ein weitgehend widerstandsfreier Zugriff auf das Bildungswesen ermöglicht worden, zumal in der Rezeption eugenischer und rassenhygienischer Pläne und der anzustrebenden „Volksgemeinschaft“ in der Erwachsenenbildung ideologische Gemeinsamkeiten über den vermeintlichen Traditionsbruch 1933 hinaus erkennbar seien. Zugleich habe dies zur Entwicklung eines Auslesedenkens in der Pädagogik geführt bis hin zum Erziehungsziel, den Einzelnen für staatliche Ziele zu instrumentalisieren. Nach der Machtübernahme 1933 seien reformpädagogische Ansätze und Indienstnahme des Einzelnen im Rahmen einer utilitaristischen „Ertüchtigung“ zur Gemeinschaft und Wehrfähigkeit instrumentalisiert worden. Dies zeuge eher von Kontinuität im pädagogischen Denkens seit dem Kaiserreich.3 Daneben sei es auch, worauf in der anschließenden Diskussion hingewiesen wurde, nur in geringem Ausmaß zu einem Austausch pädagogischer Eliten und nicht zu einer einheitlichen NS-Erziehungstheorie gekommen.

HANS-ULRICH THAMER (Westf. Wilhelms-Universität Münster) widmete sich der in der völkischen und Jugendbewegung verankerten Erziehungsutopie des „Neuen Menschen“. Der Nationalsozialismus habe die eigentlich individualistische Utopie im Sinne rassistischer Politik radikalisiert und gewaltsam durchgesetzt, beginnend mit dem Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses 1933 bis zur Shoah. Politisierung und Gemeinschaftsbildung mittels Zwang trenne die nationalsozialistischen Erziehungsutopien von den individualistischen Lebensreform-Utopien seit den 1890er-Jahren. Die NS-Parteischulen und Ordensburgen könnten somit nicht als Eliteschulen verstanden werden. Ihre Erziehung sollte das Individuum durch eine politisch-ideologische Charakter- und Willensmanipulation im Sinne von Ian Kershaw vielmehr befähigen, zur Realisierung der imperialen und rassistischen Politik „dem Führer entgegen zu arbeiten“. Thamer warnte davor, die zeitgenössische Kritik an den Ordensburgen zu rationalisieren und die Schulungen als wissenschaftliche Ausbildung bzw. kognitive Erziehung zu betrachten, da mit dieser Menschenformung eher eine affektive Haltung evoziert worden sei; er betonte jedoch auch, dass zu konkreten Schulungsinhalten und dem Lehrpersonal weitere Forschungen notwendig seien.

WENDY LOWER (Universität München) und CHRISTIAN SCHNEIDER (Universität Kassel) widmeten sich Karrierewegen der Absolventen von Ordensburgen und Ausleseschulen im und nach dem Zweiten Weltkrieg. Lower konnte zeigen, dass ca. 50 Prozent dieser Gebietskommissare im Generalkommissariat Shitomir vor dem Krieg eine Ausbildung an den Ordensburgen durchlaufen hatten, bevor sie Mitte 1941 in Crössinsee mittels Vorträgen für ihren Osteinsatz vorbereitet wurden.4 Ihre Ausbildung zu Parteiführern habe diesen Männern, deren bürgerliche Existenzen als Handwerker und Selbstständige zuvor gescheitert seien, erst die Möglichkeit zu einer Karriere im Besatzungsapparat gegeben. Daneben sei jedoch zu fragen, inwieweit die selbstherrliche und gewalttätige Praxis im Besatzungsalltag sich mit der ideologisch geprägten Ausbildung erklären lasse. Lower regte zu diesem Kontext vertiefende Forschungen an, zumal auch die Nachkriegskarrieren der ca. 2000 Absolventen bislang nicht systematisch erforscht sind.

Christian Schneider attestierte in seiner Beschreibung von Nachwirkungen der Erziehung in den „Nationalpolitischen Erziehungsanstalten“ den z.T. prominenten Absolventen ein ungebrochenes Elitenbewusstsein, allerdings eher in charakterlicher als politischer Hinsicht. Die Absolventen, die wie der Herausgeber der „Zeit“ Theo Sommer oder der ehemalige Botschafter Rüdiger von Wechmar in Führungspositionen von Wirtschaft, Politik und Publizistik aufgestiegen seien, zeigten jedoch durchgehend eine konservative Haltung. Die vorgestellten Ergebnisse der für ein Filmprojekt durchgeführten Interviews wurden angesichts der nicht hinterfragten Repräsentativität kritisch gesehen.

Ein weitgehend offenes Forschungsfeld beschrieben THOMAS ROTH (Bonn) und STEFAN WUNSCH (Köln): die Einbettung des NS-Prestigeobjekts Vogelsang in die Regionalgeschichte. Im Kontext der neueren, regionalgeschichtlichen Forschung sei unter anderem zu fragen nach dem Verhältnis der im gesamten Rheinland weitgehend im katholischem Milieu verhafteten Bevölkerung zum Nationalsozialismus und dessen prestigeträchtigen Versuchen, mit Großprojekten zur Infrastrukturverbesserung im Rahmen der bereits in der Weimarer Republik durchgeführten Westhilfe-Projekte (z.B. Nürburgring 1927) politisch das Grenzgebiet im Westen zu durchdringen. Roth forderte dazu auf, zugunsten einer kultur-, wirtschafts- und sozialgeschichtlich orientierten, vergleichenden Regionalforschung den Begriff der Region auf das gesamte Rheinland auszudehnen sowie Beziehungen zwischen den Prestigeobjekten Ordensburg, Westwallbau und der einheimischen Bevölkerung zu erforschen, deren Verhältnis zur Ordensburg sowie zu den zahlreichen, propagandistisch herausgestellten Repräsentationsveranstaltungen der NSDAP.

Stefan Wunsch konkretisierte diese Fragen um Beispiele nationalsozialistischer Strukturpolitik vor dem Zweiten Weltkrieg. Könne Vogelsang deshalb als Infrastrukturprojekt begriffen werden, dass bei ihrem Bau neben Kölner und Aachener Baufirmen auch Handwerksbetriebe in der Eifel beteiligt wurden, so bedürfe diese Beobachtung eines erweiterten Kontextes als Teil einer wesentlich von der Deutschen Arbeitsfront initiierten und finanzierten politischen Expansionsstrategie. Diese sei z.B. mit dem Baubeginn der Rurtalsperre 1937 oder dem als belastend wahrgenommenen Westwallbau verbunden. Daneben müsse nach der Bedeutung des im Umkreis von Robert Ley und dessen im Parteigau Köln-Aachen beheimateter „Waldbröler Clique“ (Rüdiger Hachtmann5) zu beobachtenden Nepotismus gefragt werden, der eine enge Verflechtung zwischen Reichsorganisationsleitung und DAF erkennen lasse. Insgesamt führten die von Roth und Wunsch wie auch in der anschließenden Diskussion angesprochenen Beispiele zur Einschätzung eines umfangreichen Forschungsbedarfs z.B. auch zur regionalen Agrar- und Neuordnungspolitik.6 Explizit äußerte sich dies in der Aufforderung an den Träger der Konversion zur Recherche nach Archivalien und der Etablierung von Forschungsaufträgen. Dazu hat die Vogelsang-ip gGmbH ein Zeitzeugenprojekt initiiert, mit dessen Hilfe regionale Bezüge ebenso erforscht werden sollen wie Archivalien in privater Hand.7

FREERK HUISKEN (Universität Bremen) referierte weniger zum Problem der „Täterorte“ denn zum Umgang mit dem „Dritten Reich“ als Gegenstand einer durch abgrenzende Selbstlegitimierung geprägten Geschichtspolitik in der Bundesrepublik. Huiskens Thesen, die bundesdeutsche Demokratie definiere sich selbst über das Negativbild des „Faschismus“ und die öffentliche Einforderung von Scham und Verantwortung für die eigene Geschichte, wurden jedoch bestritten. Zugleich sei jedoch insbesondere in der Schule sowie in der Elitenrekrutierung der sich über Exzellenz-Wettbewerbe definierenden Universitäten anstelle einer Macht- und Funktionselite eine Leistungselite getreten, die sich lediglich als demokratisch bezeichne. Auf die Frage nach dem Umgang mit spezifischen Täterorten wie dem Obersalzberg oder dem Reichsparteitagsgelände Nürnberg ging Huisken nicht ein, sondern schlug vor, auf Vogelsang statt einer (nicht vorgesehenen) „Gedenkstätte“ eine „Denkstätte“ einzurichten zur Diskussion aktueller Probleme. In der anschließenden Diskussion wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, angesichts der gerade in den Ausleseschulen und Ordensburgen gelehrten Geschichtsideologie diese mentalitätsprägende, funktionale Erziehung einer kritischen und zugleich historisch kontextualisierten Analyse zu unterziehen. Als Ort für politische Gegenwartskritik mit Hilfe geschichtspolitischer Faschismus-Kritik eigne sich Vogelsang deshalb nicht. Huisken plädierte jedoch auch für eine offene, theoretisch fundierte Auseinandersetzung mit „Faschismen“, für die ein Bildungszentrum in Vogelsang der ideale Ort sei.

Die abschließende Podiumsdiskussion leitete JOST DÜLFFER (Universität zu Köln) mit einem Referat zum Konzept des NS-Dokumentationszentrums ein, das auf der Basis von Überlegungen eines wissenschaftliches Fachbeirates und eines Architekturwettbewerbes entwickelt wurde. Kernthema der Dokumentation könne nicht die Geschichte des „Dritten Reiches“ sein. Vielmehr bedürfe eine NS-Dokumentation in Vogelsang eines Alleinstellungsmerkmals, als das Dülffer die von diesem authentischen Ort ausgehende Darstellung der NS-Erziehung einschätzte. Dieses Konzept berücksichtige die Authentizität des denkmalgeschützten Ortes, die sowohl Überformungen als auch Rekonstruktionen der NS-Gebäude ausschließe. Vorgesehen sei eine dezentrale Struktur der Dokumentation, die neben einer Ankerausstellung zur NS-Erziehung drei authentische Gebäude der Anlage als Exponate zugänglich machen wolle. So könnten sowohl die ästhetische Architektur- und Raumerfahrung, die entindividualisierte, auf politische Gemeinschaftsbildung abzielende NS-Erziehung sowie das pseudoreligiöse Pathos des Nationalsozialismus dargestellt und analysiert werden. Diese Themenwahl bedinge, dass die Dokumentation zugleich die Faszinationskraft der Architektur zunächst zulassen müsse, bevor diese Bauten und Skulpturen entschlüsselt werden könnten. Dabei sollten neben Intentionen und Inhalten der Formung in den NS-Ausleseschulen auch deren historische Voraussetzungen und Wirkungen in der NS-Zeit und über die historischen Brüche 1933 und 1945 hinaus berücksichtigt werden. Zu berücksichtigen seien geschlechterübergreifend auch die übrigen Erziehungsinstitutionen vom NS-Kindergarten bis hin zu Reichsarbeitsdienst und Wehrmacht, um den totalitären Charakter des NS-Erziehungssystems darstellen zu können. Hinsichtlich dessen Wirkungen und Folgen mahnte Dülffer die systematische Erforschung von Karrierewegen , aber auch der politischen Schulung zumindest seit 1918 als vordringliches Desiderat an.

Hinsichtlich dieses Forschungsbedarfs wie der Ausstellungsthemen bestand unter den Podiumsteilnehmern Konsens, ebenso hinsichtlich der Einschätzung, dass der Täterort Vogelsang ein eigenes Profil erst entwickeln müsse. Besonders die Grenzlage im europäischen Kernraum an den Grenzen zu Belgien, den Niederlanden und Luxemburg, so Christina Threuter, berge für ein Bildungszentrum ein bislang nicht ausreichend berücksichtigtes Potenzial. Dem Einwand, dieses Konzept sei für eine NS-Dokumentation zu gigantisch, wurde mit der gleichzeitigen Planung von Bildungsangeboten für unterschiedliche Lerngruppen begegnet. Auch dafür bestehe pädagogischer Forschungs- und Planungsbedarf in bereits vorgesehenen Kooperationen z.B. mit Gedenkstätten. Zugleich wurde befürchtet, Vogelsang könne sich zu einem rechtsextremistischen Wallfahrts- bzw. Demonstrationsort entwickeln. Angesichts eines seit 2008 vorhandenen Leitbildes für die Konversion, einer solche Auftritte verbietenden Hausordnung und der seit 2006 gesammelten Erfahrungen mit lediglich acht Vorfällen dieser Art konnte diese Befürchtung nicht bestätigt werden.

Insgesamt führte diese Tagung zu einem breiten Konsens hinsichtlich des zeit- und regionalgeschichtlichen Entwicklungspotenzials, das Vogelsang berge. Als Bestandsaufnahme erfüllte sie das Ziel, wenn auch wichtige Themen unberücksichtigt blieben – so z.B. grenzübergreifende Fragen, da Teilnehmer aus den Benelux-Staaten fehlten. Angeregt wurden auch vertiefende Untersuchungen zu Kontinuitäten und Brüchen der Erziehung über 1945 hinaus sowie die Berücksichtigung von Tourismus- und Naturschutzgeschichte, die in einem den Ausstellungen angegliederten „Kulturraum“ vermittelt werden könnten.

Konferenzübersicht:

Monika Herzog (Rheinisches Amt für Denkmalpflege, Brauweiler): Kurzführung durch den Kernbereich von Vogelsang

Franz-Albert Heinen: Das Burgensemble zwischen Abstoßung und Faszination. Offene Diskussion unter Hinzuziehung historischen Bild- und Tonmaterials

Kontinuitäten und Traditionsbrüche

Wolfgang Keim (Universität Paderborn): Der Zugriff der Nationalsozialisten auf das Bildungs- und Erziehungswesen der Weimarer Republik

Hans-Ulrich Thamer (Westfälische Wilhelms-Universität Münster): "Der neue Mensch" als nationalsozialistisches Erziehungsprojekt. Anspruch und Wirklichkeit in den Eliteeinrichtungen des NS-Bildungssystems (AHS - Napola - SS-Junkerschulen - Ordensburgen)

Dieter Bartetzko (Frankfurt am Main): Die nationalsozialistische Verschmelzung von Architektur, Mensch und Landschaft. Die Architektursprache der Ordensburg Vogelsang (Referat im Gelände)

Wendy Lower (Universität München) und Christian Schneider (Universität Kassel): "Bewährung im Alltag". Karrierewege der Absolventen von Eliteeinrichtungen des NS-Bildungssystems im "Dritten Reich" und nach 1945

Thomas Roth (Bonn) und Stefan Wunsch (Köln): "Eifel-Investment". Vogelsang als nationalsozialistisches Infrastrukturprojekt und Wirtschaftsfaktor im Fokus der regionalgeschichtlichen Forschung.

Freerk Huisken (Universität Bremen): Scham, Abwehr und Verdrängung. Täterorte als Stör- und Problemfälle der deutschen Erinnerungskultur am Beispiel von "Burg Vogelsang"

Podiumsdiskussion: Lernort Vogelsang
Impulsreferat: Jost Dülffer (Universität zu Köln)

Diskussion mit dem Plenum

Anmerkungen:
1 Grundlegend mit Abbildungen Ruth Schmitz-Ehmke, Die ehemalige Ordensburg Vogelsang. Architektur, Bauplastik, Ausstattung, Umnutzung. Mit Ergänzungen von Monika Herzog. 3., veränderte und erweiterte Auflage, Worms 2008.
2 Franz-Albert Heinen, Gottlos, schamlos, gewissenlos. Zum Osteinsatz der Ordensburg-Mannschaften. Düsseldorf 2007.
3 Wolfgang Keim, Bildung versus Ertüchtigung. Gab es einen Paradigmenwechsel im Erziehungsdenken unter der Nazi-Diktatur ? In: Hartmut Lehmann / Otto Gerhard Oexle (Hrsg.), Nationalsozialismus in den Kulturwissenschaften. Band 2: Leitbegriffe – Deutungsmuster – Paradigmenkämpfe – Erfahrungen und Transformationen im Exil. Göttingen 2004, S. 222 – 258.
4 Wendy Lower, „On Him Rests the Weight of the Administration“. In: Dies./ Ray Brandon (Hrsg.): The Shoah in Ukraine. History - Testimony - Memoralization. Bloomington 2008, S. 224 - 247.
5 Rüdiger Hachtmann (Hrsg.), Ein Koloss auf tönernen Füßen. Das Gutachten des Wirtschaftsprüfers Karl Eicke über die Deutsche Arbeitsfront vom 31. Juli 1936. München 2006, S. 23.
6 Siehe Uwe Mai, „Rasse und Raum“. Agrarpolitik, Sozial- und Raumplanung im NS-Staat. Paderborn 2002, insbesondere S. 94ff., S. 204ff.
7 Nähere Informationen und Kontaktaufnahme zu diesem Forschungsauftrag des Geschichtsvereins des Kreises Euskirchen unter stephan.wunsch@netcologne.de .


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