Wallensteinbilder im Widerstreit. Eine historische Symbolfigur in Geschichtsschreibung und Literatur vom 17. bis zum 20. Jahrhundert

Wallensteinbilder im Widerstreit. Eine historische Symbolfigur in Geschichtsschreibung und Literatur vom 17. bis zum 20. Jahrhundert

Organisatoren
Historisches Institut, Universität Stuttgart; Haus der Geschichte Baden-Württemberg; Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg
Ort
Stuttgart
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.10.2009 - 10.10.2009
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Von
Siglind Ehinger, Historisches Institut, Abteilung Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität Stuttgart

Die sich wandelnde Darstellung und das sich wandelnde Verständnis der in der historischen und literaturwissenschaftlichen Forschung polarisierenden Figur Albrechts von Wallenstein thematisierte die Tagung „Wallensteinbilder im Widerstreit“, die vom 8. bis 10. Oktober 2009 im Haus der Geschichte in Stuttgart stattfand. Das interdisziplinär angelegte Kolloquium, organisiert und konzipiert von Joachim Bahlcke (Stuttgart) und Christoph Kampmann (Marburg an der Lahn), war eine Veranstaltung des Historischen Instituts der Universität Stuttgart in Kooperation mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg und dem Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg. Ziel der Tagung war die epochenübergreifende, komparatistische Untersuchung des Wandels von Geschichte, Geschichtsschreibung und Geschichtsverständnis in Bezug auf eine einzelne historische Persönlichkeit: Wallenstein, einer von vielen Akteuren des Dreißigjährigen Krieges, aber in besonderem Maße erinnerte und in politischer und konfessioneller Hinsicht schwer einzuordnende Symbolfigur. Aus der Auseinandersetzung mit Wallenstein, die bereits kurz nach seinem Tod einsetzte, sind Wallensteinbilder entstanden, die sich aufgrund ihrer Kontinuität, ihrer fachlich und geographisch grenzübergreifenden Breite und Intensität für eine diachrone Suche nach historischen Deutungsmustern anboten. Die Referate zeigten spezifische Wallensteinbilder innerhalb ihres historiographischen und literarischen Kontextes auf und wurden durch rege Diskussionen ergänzt. Besondere Aufmerksamkeit kam innerhalb des Kolloquiums dem Wallensteinbild Friedrich Schillers zu, das zur Polarisierung der Deutung Wallensteins erheblich beigetragen hat.

Die erste Sektion beschäftigte sich mit frühneuzeitlichen Wallensteinbildern. CHRISTOPH KAMPMANN (Marburg an der Lahn) stellte die den Dreißigjährigen Krieg behandelnden Werke von Bogislaw Philipp von Chemnitz und Samuel von Pufendorf, bezüglich ihrer Charakterisierung Wallensteins eng zusammengehörend, in den Vordergrund seiner Ausführungen. Bei beiden protestantischen Autoren, die, abgesehen von Gustav II. Adolf, auf Personencharakterisierungen und Polemik weitestgehend verzichteten, falle die durchweg negative Beurteilung Wallensteins auf, dessen kommunikative Schwächen wie Misstrauen und Jähzorn besonders bemängelt würden. Diese Sonderstellung Wallensteins hänge mit der Herrscherpanegyrisierung Gustav II. Adolfs zusammen. Wallensteins didaktische Funktion sei die einer negativen Kontrastfigur als Teil der protestantischen Herrschermemoria. Interessanterweise hätten die Autoren die Konfessionsproblematik aber gerade nicht thematisiert. Es ergab sich kein spezifisch protestantisches Bild von Wallenstein. ARNO STROHMEYER (Salzburg) zeichnete die Wallensteinbilder nach, die der katholische Autor Galeazzo Gualdo Priorato festhielt. Kontrastierend wurde die Wallensteindarstellung des ebenfalls katholischen Autors Franz Christoph von Khevenhüller herangezogen. Anhand der Biographie Prioratos von 1643, die den Feldherrn über weite Strecken positiv zeichne, wurden drei Faktoren herausgestellt, die die Konstruktion des Bildes maßgeblich prägten: Die antik-humanistische Vorstellung „historia magistra vitae“, eine an der Moralistik orientierte Darstellungsweise und die Lebenssituation des Autors. Das Wallensteinbild Khevenhüllers bewege sich vor allem um die Frage von Schuld oder Nicht-Schuld des Feldherrn. Dass der Feldherr das Urteil „schuldig“ erhielt, müsse im Zusammenhang mit Khevenhüllers Nähe zum Wiener Hof gesehen werden. Das zweite Wallensteinbild Prioratos aus einem Werk von 1673, entstanden am Wiener Hof, sei im Hinblick auf die Memoria des Dargestellten konzipiert und zeige wieder ein recht wohlwollendes Bild des Feldherrn, diesmal allerdings flankiert von der viel Raum einnehmenden positiven Zeichnung Kaiser Ferdinands II. Prioratos Werke zeigen also, dass im Umfeld des Kaiserhofs nicht nur Wallenstein-kritische Bilder entstanden. Ausschlaggebender als die konfessionelle Zugehörigkeit war auch hier der Kontext der Entstehung, wie etwa die Nähe zum Habsburgerhof.

HANS OTTOMEYER (Berlin) ging in seinem ikonographisch ausgerichteten Vortrag der Frage nach, wie Bilder über Geschichte entstehen. Ausgehend von Anthonis van Dycks Wallensteinportrait wurden in chronologischer Anordnung unterschiedliche Bildklassen bzw. Sach- und Schriftquellen bis in die Gegenwart auf ihre Bedeutung und Bildsprache hin untersucht. Leitend war der Gedanke, dass schriftliche Quellen ebenso wenig wie Gemälde auf eine Wirklichkeit verweisen, sondern durch eine bestimmte Perspektive dem Betrachter eine Sichtweise nahe legen. Geschichtsbilder entstünden vor allem durch das Zusammenwirken von Bildern, Gehörtem und Gelesenem. Die Untersuchung von Geschichtswahrnehmung wurde hierbei als Forschungsdesiderat von Geschichte und Kunstgeschichte aufgezeigt. Durch das Thema der Fiktionalität von Texten wurde auf die nächste Sektion verwiesen, die sich Friedrich Schiller zuwandte. NORBERT OELLERS (Bonn) nahm die Einordnung von Schillers Wallenstein-Trilogie innerhalb der historischen Dramen des Dichters vor und verdeutlichte die Entwicklung von Schillers Geschichtsphilosophie, die durch die Reklamation des Rechts, als Historiker auch zu Dichten und zu Philosophieren, die Aristotelische Trennung von Geschichtsschreibung und Dichtung aufgehoben habe. Schiller habe in seiner Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs das Rätsel der Figur Wallenstein nicht lösen können. Gerade die biographische Uneindeutigkeit habe Schiller fasziniert und dazu bewogen, diese Lücken poetisch auszufüllen. In der nachfolgenden Diskussion lehnte der Referent - mit Verweis auf Schillers Briefe und den Prolog zu Wallensteins Lager - Gegenwartsbezüge im Drama, wie etwa solche zur Französischen Revolution, folgerichtig ab. Schiller habe Geschichte immer mehr als Stofflieferant gesehen und die dichterische Autonomie gegenüber dem historischen Stoff postuliert. HOLGER MANNIGEL (Osnabrück) arbeitete das Wallensteinbild Schillers innerhalb seiner Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs heraus. Das anfänglich negative Wallensteinbild sei geprägt von einem teleologischen Geschichtsverständnis, das innerhalb der Abhandlung allerdings schwinde. Wallensteins Rückschläge und Tod interpretierte Schiller, der vor allem Wallensteins Verletzung des Maßes kritisierte, als Zurechtrückungen durch eine ausgleichende Gerechtigkeit. Demgegenüber weise die Schlussbeurteilung Wallensteins einen signifikanten Bruch auf: Dort heißt es, ein Beweis für seinen Verrat sei noch nicht gefunden und das Vorgehen des Kaiserhauses sei nicht gerechtfertigt gewesen: „So fiel Wallenstein, nicht weil er Rebell war, sondern er rebellierte, weil er fiel“ (Schiller). Der Dichter brach hier, ebenso wie bei seiner Charakterisierung Gustav II. Adolfs, mit dem traditionellen Geschichtsbild.

Den Bogen zurück zum Drama schlug ARND BEISE (Marburg an der Lahn), der die Urteile von Schillers Zeitgenossen anhand zahlreicher Rezensionen thematisierte. Schillers Wallensteinbild wie überhaupt das ganze Drama habe vor allem Kritik und Unverständnis ausgelöst. Das Publikum habe zwar das Fremde und Unheroische an Wallenstein erkannt, dies jedoch als Mangel oder Provokation empfunden. Demgegenüber begriffen die Kritiker des 20. Jahrhunderts Wallenstein als eine Vorform des neueren Romanhelden: In ihm zeige sich das Problematischwerden von Held und Schicksal in der Moderne. Die Rolle des Zufalls im Drama, die Schillers Zeitgenossen als nicht gattungsgemäß ablehnten, habe sozusagen die alte Notwendigkeit ersetzt. Die eigentliche Tragik liegt demzufolge in Wallensteins mangelndem Bewusstsein seiner fehlenden Autonomie. JOHANNES SÜSSMANN (Paderborn) thematisierte anhand von Wallensteinromanen des 19. und 20. Jahrhunderts den kaum praktizierten Gebrauch von Romanen als Quellen. Die Gegenüberstellung von Fakten und Fiktionen trage nicht und müsse aufgegeben werden zu Gunsten des Gegensatzes von Referentialität und Fiktionalität. Geschichtsdichtung sei nicht als Quelle für das Geschehene zu betrachten, sondern gebe Auskunft über den Gebrauch von Geschichte, über die Erzeugung von Geschichtsvorstellungen. Aus der chronologischen Untersuchung von Romanen mit Wallensteinfiguren, eingebunden in unterschiedliche (politische) Kontexte, ergebe sich keine kontinuierliche Verwendung der Figur. Insofern müsse die These von Wallenstein als eines deutschen „Erinnerungsortes“ in Frage gestellt werden. Verdichtungsmomente von Wallensteinromanen wurden erwartungsgemäß in den 1860er und 1930er-Jahren festgestellt. Für den gleichen Zeitraum referierte LUDGER UDOLPH (Dresden) über Wallensteinbilder in der tschechischen Literatur, wobei Jaroslav Durychs Roman-Trilogie Bloudění (dt. Irren/Irrsal) von 1929 im Mittelpunkt stand. Dort sei Wallenstein als eine äußerst düstere Figur beschrieben. Das Besondere an Durychs Roman liege in der Auseinandersetzung des Autors mit dem damals vorherrschenden tschechischen Geschichtsbild: anti-habsburgisch und geprägt von der Überhöhung und Idealisierung des Hussitismus und der nationalen und konfessionellen Katastrophe in der Folge der Schlacht am Weißen Berg, die das „Temno“ einleitete. Durych, seit den 1930er-Jahren Verehrer des spanischen Diktators Franco, lehnte dieses Geschichtsbild ab und wertete den spanischen Katholizismus auf.

THOMAS BRECHENBACHER (Potsdam) zeigte ausgehend vom ghibellinischen Wallensteinbild August Friedrich Gfrörers, das als positives Bild eine Ausnahme darstellte, die Professionalisierung innerhalb der großdeutschen Geschichtsschreibung auf. Sie habe im Laufe ihrer Entwicklung ein methodisches und interpretatorisches Instrumentarium und Niveau geschaffen. Während die frühen großdeutschen Historiker die kaiserliche Seite in das Zentrum rückten und damit den Feldherrn Tilly als Gegenbild zu Wallenstein aufbauten, entstand später, etwa bei Moriz Ritter, ein komplexeres Bild Wallensteins. Demgegenüber habe die kleindeutsche Historiographie, die HILMAR SACK (Berlin) übernahm, wenig Notiz von Wallenstein genommen. Er habe als negative Kontrastfigur zur „reinen Gestalt“ Gustav II. Adolf fungiert. Die Kleindeutschen seien vor allem der Interpretation Wallensteins als eines verhinderten Reichseinigers entgegengetreten, da diese Vorstellung einer Reichseinigung gänzlich gegen ihre Interessen ging. Der Umschwung kam mit Leopold von Ranke, dessen Wallensteinbiographie GERRIT WALTHER (Wuppertal) textnah darstellte. Die Biographie, die bei Ranke für eine Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs stehe, gehe der Idee nach, dass jeder Mensch etwas von den Tendenzen seiner Zeit zeige und zugleich als Persönlichkeit in die Geschichte eingreife. Insofern ist Wallensteins Leben bei Ranke immer Anlass zur Schilderung von Universalgeschichte. Literarisch-methodisch habe Ranke eine Distanz zu Wallenstein geschaffen, die das moralische Urteil dem Leser überlasse. Wallenstein erscheine als strategisch begabter und durch Machtwillen motivierter Mensch, dessen Macht aber nur abgeleitet gewesen sei. Ranke spreche von Selbstüberschätzung und Hybris, wofür Wallenstein jedoch lediglich als Beispiel stehe.

Auf die Geschichte der Wallensteineditionen im Kontext der jeweiligen Zeitumstände ging NORBERT KERSKEN (Marburg an der Lahn) ein. Während es den früheren Editoren um die juridische Frage nach Schuld oder Nichtschuld Wallensteins gegangen sei, der Wallensteinstoff also wie ein Fall vor dem Weltgericht behandelt wurde, habe seit Mitte des 19. Jahrhunderts die historische Fragestellung mehr an Bedeutung gewonnen. Die größten Editionsleistungen hätten Archivare und Bibliothekare erbracht. Die Vorgehensweise der Editoren spiegle den allgemeinen Verwissenschaftlichungsprozess der Geschichte wieder. Der Popularisierung des Wallensteinbildes vor allem im 19. Jahrhundert ging ROBERT LUFT (München) anhand von Schulbüchern für den Geschichtsunterricht nach. Hier werde Wallenstein vor allem als Militär lebendig. Im Unterschied zu deutschen Schulbüchern, verfasst von Lehrern, seien österreichische Schulbücher von Historikern wie Anton Gindely geschrieben worden. Insofern fände sich in den österreichischen Schulbüchern im Gegensatz zu den deutschen nicht das Wallensteinbild Schillers.

Vor dem Hintergrund des tschechoslowakischen Nationalstaats stellte JOACHIM BAHLCKE (Stuttgart) das Wallensteinbild des bedeutenden tschechischen Historikers Josef Pekař vor. Dieser beschäftigte sich bereits in seiner Habilitationsschrift von 1895 mit Wallenstein, den er, etwa aufgrund seiner Verwurzelung im böhmischen Adelsystem, in der tschechischen Geschichte einordnete und als rachsüchtig und ehrgeizig beschrieb. Aus Pekařs Enttäuschung über die fehlende Anerkennung durch die deutsche Historikerzunft sei eine theoretische und thematische Umorientierung zum Typus des nationalbewussten Historikers erfolgt, was aber sein recht differenziertes Wallensteinbild nicht signifikant beeinflusst habe. Nach seinem Tod sei der Historiker vielmehr für deutlich abweichende Geschichtsauffassungen vereinnahmt worden, von Tschechen wie von Deutschen. Im Anschluss behandelte WINFRIED SCHULZE (München) das Wallensteinbild des österreichischen Historikers Heinrich von Srbik, der sich vor allem auf Wallensteins letzte Lebensjahre konzentrierte. Er habe Wallenstein bei aller Schuld Friedensabsichten zugestanden und seinen Tod als Auftragsmord gewertet. Das Wallensteinbild Srbiks, der gegenüber dem Nationalsozialismus aufgeschlossen und seit 1938 NSDAP-Mitglied war, stehe im Gegensatz zu seinen gesamtdeutschen Vorstellungen, die ihn den reichsdeutschen Historikern nahe gebracht habe. Srbik schätze Pekař, weshalb von einer Kontroverse Pekař – Srbik im eigentlichen Sinne nicht gesprochen werden könne.

Mit dem Wallensteinbild Hellmut Diwalds setzte sich ROLAND GEHRKE (Stuttgart) auseinander. Wallenstein erfahre in Diwalds Biographie von 1669 eine dezidiert positive und rechtfertigende Darstellung, dessen Verrat als Missverständnis enttarnt werde. Dem diplomatisch weitsichtigen und um Frieden bemühten Wallenstein sei der Kaiser als Reichsverderber gegenübergestellt, der die ihm gebotene Machtchance nicht erkannt habe. Noch negativer erscheine Maximilian Herzog von Bayern. Im Zusammenhang mit Diwalds pessimistischem Geschichtsbild vom Kontinuum des deutschen Verhängnisses lasse sich von einem nationalkonservativen deutschen Wallensteinbild sprechen. Über die zwei Jahre später erschienene Wallensteinbiographie Golo Manns referierte HANS-CHRISTOF KRAUS (Passau). Das Buch, das als Manns Lebenswerk gilt und zum Erfolgsroman avancierte, sei zumindest partiell eine Art von Epochendarstellung, vor allem aber ein dichtes Charakterportrait Wallensteins, das zugleich keine geschlossene Deutung vorgebe. Die politischen und charakterlichen Fehler des Generalissimus seien bei Mann der Ursprung für dessen tragisches Ende. Insofern gehe es dem Autor um das Scheitern des politischen Menschen. Mit seiner Vorstellung von Historie als Kunst folge Golo Mann der historischen Tradition der Klassik, was ihn in die Reihe von Ranke, vor allem aber den von ihm bewunderten Schiller stelle.

In der darauf folgenden Abschlussdiskussion erwies sich, ähnlich wie bereits in den lebhaften Gesprächen zwischen den Referaten, dass das Konzept der Tagung, eine einzelne Figur in den Mittelpunkt zu stellen, aufgegangen war. Bestätigt wurde der Gedanke, dass Historiographiegeschichte eines Gegenstandes bedarf. Der Dialog zwischen den verschiedenen Disziplinen und Teildisziplinen war durchweg möglich und zeigte, dass die Interdisziplinarität noch ausgebaut werden könnte und gerade in Bezug auf die Erforschung der Entstehung von Geschichtsbildern und Geschichtswahrnehmung notwendig ist.

Konferenzübersicht:

Joachim Bahlcke (Stuttgart)/Christoph Kampmann (Marburg an der Lahn): Thematische Einführung

Sektion 1: Das Wallensteinbild in der Reichspublizistik und Historiographie des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation (1634-1800)

Christoph Kampmann (Marburg/Lahn): Prägungen und Wandlungen im Wallensteinbild protestantischer Autoren im Alten Reich vor 1800

Arno Strohmeyer (Salzburg): Die Lebensbeschreibung Albrechts von Wallenstein des Galeazzo Gualdo Priorato (1643) und das Wallensteinbild katholischer Autoren im Alten Reich

Hans Ottomeyer (Berlin): Das Porträt des Feldherrn – Wallenstein in seiner Zeit

Sektion 2: Der Wendepunkt: Schillers Wallenstein

Norbert Oellers (Bonn): Das Wallensteindrama und seine Stellung unter den historischen Dramen Schillers

Holger Mannigel (Osnabrück): Entstehung und Wandel des Wallensteinbildes Schillers als Historiker

Arnd Beise (Marburg/Lahn): Die zeitgenössische Rezeption der Wallensteindramen Schillers

Sektion 3: Der literarische Wallenstein nach Schiller
Johannes Süßmann (Paderborn): Deutsche Wallensteinromane im 19. und 20. Jahrhundert

Ludger Udolph (Dresden): Das Wallensteinbild in der tschechischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts

Sektion 4: Das Wallensteinbild in der großdeutschen und der kleindeutschen Historiographie

Thomas Brechenmacher (Potsdam): Großdeutsche Geschichtsschreibung und Wallensteinbild

Hilmar Sack (Berlin): Kleindeutsche Geschichtsschreibung und Wallensteinbild

Sektion 5: Das Wallensteinbild in der wissenschaftlichen und populären Historiographie im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert

Gerrit Walther (Wuppertal): Biographie als Experiment. „Wallenstein und seine Zeit“ als individuelle Universalgeschichte bei Leopold von Ranke

Norbert Kersken (Marburg/Lahn): Die Wallensteineditionen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts: Auswahlprinzipien und Geschichtsbild

Robert Luft (München): Die Popularisierung des Wallensteinbildes in Mitteleuropa im 19. und frühen 20. Jahrhundert

Sektion 6: Die mitteleuropäische Wallensteinhistoriographie nach dem Ersten Weltkrieg: die Kontroverse Pekař – Srbik

Joachim Bahlcke (Stuttgart): Geschichtsdeutungen der Vormoderne im tschechoslowakischen Nationalstaat. Das Wallensteinbild von Josef Pekař (1870-1937)

Winfried Schulze (München): Heinrich von Srbik und sein Wallensteinbild

Sektion 7: Die mitteleuropäische Wallensteinhistoriographie nach dem Zweiten Weltkrieg

Roland Gehrke (Stuttgart): Das nationalkonservative deutsche Wallensteinbild im geteilten Deutschland

Hans-Christof Kraus (Passau): Golo Manns Wallensteinbild im Kontext seines Lebenswerkes

Kontakt

Siglind Ehinger, Historisches Institut, Abteilung Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität Stuttgart
E-Mail: <siglindehinger@web.de>