7. Detmolder Sommergespräch: Jüdische Genealogie im Archiv, in der Forschung und in Netzwerken

7. Detmolder Sommergespräch: Jüdische Genealogie im Archiv, in der Forschung und in Netzwerken

Organisatoren
Abteilung Ostwestfalen-Lippe, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Ort
Detmold
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.09.2010 -
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Von
Thomas Krämer, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Detmold

Am 1. September 2010 lud die Abteilung Ostwestfalen-Lippe des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen in Detmold Wissenschaftler, Genealogen, Archivare, und Interessierte zum mittlerweile 7. Detmolder Sommergespräch. Mehr als 100 Teilnehmer aus allen angesprochenen Sparten folgten dem Ruf, was als Bestätigung des Tagungskonzepts zu werten ist. Denn die Sommergespräche richten sich bewusst an ein nicht ausschließlich wissenschaftliches oder archivfachliches Publikum. Sie verstehen sich als Plattform, um den Austausch zwischen verschiedenen Gruppen historisch interessierter und arbeitender Personen zu ermöglichen und zu fördern. Die Ausrichtung einer solchen Veranstaltung schärft das institutionelle Profil eines modernen Archivs in der Öffentlichkeit. Mehr noch: Es ist durch seine Position am Schnittpunkt der Interessen einer höchst heterogenen Archivalien-Nutzerschaft für eine derartige Mittlerfunktion prädestiniert.

Nach den Begrüßungen durch den Leiter der Abteilung Ostwestfalen-Lippe, CHRISTIAN REINICKE, und den Detmolder Bürgermeister RAINER HELLER führte BETTINA JOERGENS (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Ostwestfalen-Lippe) in die Thematik der Tagung „Jüdische Genealogie im Archiv, in der Forschung und in Netzwerken“ ein. Sie verwies zunächst auf ein oft virulentes, gleichwohl gestiegenes, auch neuartiges Interesse an jüdischer Familiengeschichte, das sich unter anderem in einer wachsenden Zahl von Veröffentlichungen niederschlage.1 Das Detmolder Archiv eigne sich schon deshalb gut als Ausrichter einer solchen Tagung, weil in seinen Magazinen allein der Bestand der sogenannten Judenregister mehr als 900 Verzeichnungseinheiten umfasse. Diese bilden im Verbund mit den weiteren Beständen die Grundlage der historischen und genealogischen Forschung, aber auch für literarische Herangehensweisen und archivfachliche Fragen. Es lag daher nahe, sie in den Mittelpunkt einer Tagung zu stellen.

In ihrem Eröffnungsvortrag griff BIRGIT KLEIN (Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg) eine Beobachtung von Bettina Joergens auf, indem sie zustimmend konstatierte, dass Fragen nach Ab- und Herkunft Konjunktur hätten. In der jüngeren Vergangenheit hätten allerdings mehrfach Versuche, Abstammung zu instrumentalisieren, Zweifel an Sinn und Zweck einer jüdischen Genealogie aufkommen lassen. Während in jüngeren Publikationen einerseits die Existenz eines seit Jahrtausenden kontinuierlich bestehenden ‚jüdischen Volkes’ negiert wurde2, versuchten andererseits Forscher gerade dies kürzlich zu bestätigen.3 Dessen ungeachtet bezeuge der Umstand, dass sich erste Abstammungslisten bereits in der Bibel finden, die große Bedeutung, die die Abstammung innerhalb jüdischer Gemeinschaften einnehmen konnte. Solange der Jerusalemer Tempel und ein Königtum existierten, kam Herkunftsnachweisen immer auch eine (herrschafts-)legitimierende Funktion zu. Diese ging jedoch im rabbinischen Judentum verloren, was zu einem grundlegenden Wandel der Aufzeichnungspraktiken führte. Zwar gingen in die frühen Verschriftlichungen der Thora zahlreiche detaillierte Vorschriften zum Alltagsleben ein. Allerdings finden sich keine Hinweise zu Abstammungsnachweisen oder zur Art, wie diese zu führen wären. Klein führte dies auch darauf zurück, dass Juden angesichts der fehlenden Eigenstaatlichkeit zur Ausfertigung von Dokumenten auf nichtjüdische Autoritäten angewiesen waren. Sich Quellen zuwendend, die auf dem Ehe- und Erbrecht beruhten, ging die Referentin auf die ‚ketubba’ genannten, seit der Antike gebräuchlichen Eheverträge ein. Während sie deren Quellenwert für genealogische Fragestellungen aus verschiedenen Gründen als eher gering einschätzte, stellte sie die deutlich aufschlussreicheren sogenannten ‚tnaim’ heraus. Diese wesentlich detaillierteren Heiratsverträge, die im Mittelalter aufkamen, erlauben immerhin einen Einblick in die Familien- und Vermögensverhältnisse der Aussteller. Abschließend hob Klein hervor, dass die vergleichsweise schlechte Überlieferungssituation die Behandlung genealogischer, familienkundlicher und sozialgeschichtlicher Fragestellungen viel grundsätzlicher einschränke als die Aussagekraft der verschiedenen Quellen. So blieben die Nachlassinventare des Landrabbinats Heidingsfeld bei Würzburg, die in 20 Bänden Protokolle von 1719 bis 1814 tradieren, eine weitgehend singuläre Überlieferung. Außerdem erwiesen sich erhaltene Privatarchive jüdischer Personen als Rarität.

PETER HONIGMANN (Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland, Heidelberg) bekräftigte in seinem Vortrag zur Kulturgeschichte der jüdischen Registratur sogleich diese Aussage, indem er den Mangel an überliefertem Schriftgut auch auf eine „Indifferenz der Verantwortlichen in den Gemeinden“ zurückführte. Diese sei ebenso wie Verluste im Rahmen von Übergriffen oder durch Naturkatastrophen für die oftmals dünne Quellenbasis zum Innenleben jüdischer Gemeinden verantwortlich zu machen. Selbst Dokumente, die zentrale Ereignisse wie Geburt oder Tod festhielten, seien oft gar nicht entstanden. Diese Mischung aus Realismus und Resignation resultierte aus einer pessimistischen Sicht auf die Chancen langfristiger Aufbewahrung von Schriftzeugnissen. Als instruktives Beispiel führte Honigmann den Immobilienbesitz an, da es als normal erachtet wurde, dass selbst derart bedeutende Besitzurkunden schon nach drei Jahren nicht mehr vorgewiesen werden konnten und mussten. Insofern verwundert es nicht, dass Vorformen eines jüdischen Personenstandswesens nicht systematisch entwickelt wurden. So erfassen Mohelbücher prinzipiell nur die männlichen Mitglieder einer Gemeinde, doch selbst diese Gruppe wird meist nur sehr unvollständig und nach unterschiedlichen Kriterien erfasst. Grabsteine überwinden zwar diesen geschlechtsspezifischen Nachteil, verzeichnen aber oft nur das Todesdatum und bieten kaum weiterführende Angaben, die eine soziale oder genauere familiäre Zuordnung erlaubten. Noch selektiver sind Memorbücher, die verdienstvolle Verstorbene einer Gemeinde verzeichnen und hierzu in nicht wenigen Fällen auf chronologische Angaben weitgehend verzichten. Honigmann gelang es anhand dieser und weiterer Beispiele eindrucksvoll, das Paradoxon vor Augen zu führen, dass eine Gemeinschaft, zu deren elementaren Bezugspunkten die Schrift gehört, kaum schriftliche Zeugnisse produziert oder hinterlassen hat, die ihr Alltagsleben oder den Familienstand erhellen könnten. Wo sich Quellen erhalten haben, kamen die Impulse oft von außen und sind auf obrigkeitliche Interessen der Erfassung und Kontrolle zurückzuführen. Bewusst zuspitzend formulierte Honigmann daher die These, dass jüdisches Leben dort, wo es anfange aktenkundig zu werden, aufhöre zu existieren.

Der folgende Beitrag von TOBIAS SCHENK (Akademie der Wissenschaften zu Göttingen / Wien) ging mit den Juden- und Dissidentenregistern aus dem Raum Westfalen-Lippe auf eine dieser obrigkeitlichen Quellengattungen ein. Er identifizierte Judenmatrikel als Gradmesser der Integration jüdischer Bevölkerungsteile, die bislang weder im Allgemeinen, noch die umfangreichen Detmolder Bestände im Besonderen, die gebührende Aufmerksamkeit der Forschung gefunden hätten. Einsetzend mit einigen Anmerkungen zur Führung der Judenregister während des Ancien Régime legte Schenk den chronologischen Schwerpunkt seiner Ausführungen auf den Zeitraum von 1815 bis 1874/75. Hintergrund für die Anlage von Registern war das wachsende Interesse des Staates, Angaben zum Personenstand seiner Bürger möglichst vollständig zu erfassen.4 Zusätzlich sollte mit Hilfe dieser Daten eine bessere demographische und fiskalische Kontrolle der jüdischen Bevölkerung gewährleistet werden. Eine einheitliche Anlage der Register konnte aber erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach einer anfänglichen Phase stark differierender Registerführung durchgesetzt werden. Ausführungen zur Überlieferungssituation, die aufschlussreiche Einblicke in die Nutzung dieser Archivalien im Dienst der Rassenideologie während des Nationalsozialismus gewährte, schlossen den Vortrag ab.

BETTINA JOERGENS (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen, Abteilung Ostwestfalen-Lippe, Detmold) widmete sich in ihrem Beitrag ebenfalls einem komplexen und aufschlussreichen Aspekt der Überlieferungsgeschichte jüdischer Personenstandsunterlagen. Deren Verwendung während der NS-Diktatur exemplifizierte sie anhand des Detmolder Bestandes P 10, dessen äußerst heterogene Zusammensetzung Judenregister, Friedhofs- und Gräberverzeichnisse, Listen jüdischer Einwohner und deren Steueraufkommen umfasst. Die Vielfalt der Archivalien verdankt sich in erster Linie den unterschiedlichen Provenienzen: Zum einen entstand ein Teil dieser Unterlagen in den jüdischen Gemeinden selbst, zum anderen wurden seit den späten 1930er-Jahren bis 1945 zahlreiche personenbezogene Daten durch die Geheime Staatspolizei und die Ortspolizeibehörden gesammelt. Auf eine Zusammenstellung im Dienst der NS-Rassenpolitik deuten bereits Stempel und Signaturen des Reichsippenamtes hin, die auf einigen Archivalien zu finden sind. Um eine effiziente Führung des „Ariernachweises“ gewährleisten zu können, waren die damit befassten Stellen auf Informationen aus den Gemeinden angewiesen. Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch der von Joergens als Odyssee bezeichnete Weg der Archivalien: Auf unterschiedlichen Wegen gelangten die Unterlagen von ihren Entstehungsorten nach Berlin, bevor sie schließlich nach Thüringen überführt wurden, um verfilmt zu werden. Aus dieser Verfilmungsaktion gingen die bekannten Gatermann-Filme hervor.5 Nach Kriegsende ging die Irrfahrt weiter, indem der Bestand zuerst an das Personenstandsarchiv Brühl kam, bevor er letztendlich wieder nach Detmold gelangte. Der Referentin gelang es auf diese Weise am Beispiel eines kleinen Bestandes die äußerst verschlungene Wege der Überlieferungsgeschichte, deren Etappen längst noch nicht alle geklärt sind, nachzuzeichnen und in den Entstehungskontext der nordrhein-westfälischen Personenstandsarchive einzubetten. Gleichzeitig demonstrierte sie eindrücklich, vor welchen Hindernissen die Aufarbeitung jüdischer (Familien-)Geschichte steht.

Mit dem Beitrag von Bettina Joergens endete die erste Sektion der Tagung. WILFRIED REININGHAUS (Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf) eröffnete den folgenden Block, indem er das Historische Handbuch der jüdischen Gemeinden in Westfalen vorstellte und Vor- bzw. Nachteile eines solchen Großprojekts im Kontext der Tagung verortete.6 Das Gesamtwerk, das mit dem dritten Band 2012 abgeschlossen sein soll, umfasst einerseits Ortsartikel zu den jüdischen Gemeinden in den drei nordrhein-westfälischen Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold und Münster. Anderseits werden Überblicksartikel zu einzelnen Territorien, Epochen und übergeordneten Themen geboten. Ohne auf die allgemeinen Schwierigkeiten der Herausgeber, wie sie sich zum Beispiel durch die Koordination eines Autorenteams von über 200 Personen boten, näher einzugehen, skizzierte Reininghaus die spezifischen Probleme des Projekts, soweit sie im Zusammenhang mit dem Thema der Tagung standen. Insbesondere laufe das dem Werk zugrunde gelegte Ortsprinzip Gefahr, durch Migrationsprozesse und die Ortsungebundenheit der jüdischen Bevölkerung ausgehebelt zu werden. Diese, oft auch erzwungene, Mobilität verkompliziere zudem die Quellensituation, die sich meist äußerst disparat darstelle. Innerhalb der Quellen müsse zwischen jüdischen und nichtjüdischen Provenienzen unterschieden werden, da letztere allzu oft die Perspektive einer Mehrheitsgesellschaft auf eine Minderheit wiedergäben. Insgesamt bestätigte Reininghaus die bereits von Honigmann vorgetragene These eines „innerjüdischen Datendilemmas“. Dieses mache sich vor allem für das Mittelalter bemerkbar, so dass seine Behandlung hinter dem quellenreicheren 19. und 20. Jahrhundert zurückstehe.

Mit ELIZABETH HARDING (Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel) ging ein Mitglied des Redaktionsteams, das für das soeben vorgestellte Handbuch verantwortlich zeichnete, anschließend auf die Quellensituation und den Umgang mit Schriftzeugnissen ein. Gestützt auf Quellen obrigkeitlicher Provenienz wie Populationstabellen, lag der geographische Schwerpunkt der Ausführungen auf Ostwestfalen-Lippe. Obwohl die Aufstellung von umfangreichen Genealogien jüdischer Familien nur bedingt möglich sei, versuchte sie soziale Netzwerke in der frühen Neuzeit aufzuzeigen. Indessen bereite schon die flexible Namensgebung genealogischen Forschungen nicht unerhebliche Schwierigkeiten, wozu generelle Probleme wie Verschreibungen usw. treten. Zu- oder Beinamen könnten daher kaum zur Identifizierung von Familienverbänden herangezogen werden. Auf dieser Basis gelang es der Referentin überzeugend, die Wahrnehmung der Nichtjuden zu beschreiben. Diese war durch eine spürbare Distanziertheit gekennzeichnet und führte schließlich zu einer weitgehend ablehnenden Haltung und verschiedenartigen Exklusionsstrategien. Harding war sich der Einseitigkeit ihrer Quellenbasis durchaus bewusst. Sie unterstrich jedoch die Alternativlosigkeit des gewählten Ansatzes, da komplementäre, innerjüdische Quellen oft fehlten. Nichtsdestotrotz sprach sie sich dafür aus, die negative Perzeption in den Quellen ernst zu nehmen und sie im Sinne einer „Genealogie als sozialer Praxis“ nutzbar zu machen. Anhand jüdischer Namensgebungen und ihrer (späteren) Deutung ließen sich so Erkenntnisse über tieferliegende Denk- und Wahrnehmungsmuster der inner- wie nichtjüdischen Gemeinschaften gewinnen.

Den Abschluss der Vortragsreihe bildete der Beitrag von HELGA HEILBUT (Hamburger Gesellschaft für Jüdische Genealogie e.V., Bergisch-Gladbach), die sich der mannigfaltigen Recherchemöglichkeiten annahm, die das Internet und die darüber vernetzte Community der Genealogen für den einzelnen Forscher bietet. Sie illustrierte ihr Vorgehen am Beispiel der aus Lemgo stammenden Familie Hochfeldt, die sich schließlich in mehrere Zweige im In- und Ausland aufspaltete. Einleitend gab der Vortrag praktische Hinweise, die verhindern sollten, dass Genealogen in einer Flut von Daten ersticken. Daneben lag der Schwerpunkt der Ausführungen auf der Vorstellung verschiedener Internetforen, Interessengruppen und kommerzieller Angebote. Dennoch legte die Referentin Wert auf die Feststellung, dass die vielfältigen Möglichkeiten, die das Internet und die wachsende Vernetzung der genealogischen Forschung bieten, zwar Vieles erleichtern könnten. Diese seien aber nicht in der Lage, den persönlichen Kontakt zur Familie zu ersetzen, deren Mitglieder immer noch die ersten Ansprechpartner für jedes familiengeschichtliche Vorhaben sein sollten.

Neben den Vorträgen rundeten Führungen zum Archiv und seinen Beständen sowie mehrere Stände, an denen die Tagungsteilnehmer über relevante Literatur sowie interessante Projekte informiert wurden, das Angebot der Tagung ab. Nicht nur die Teilnehmerzahl, insbesondere die durchweg regen Diskussionen nach den Vorträgen und im Anschluss an die Tagung bewiesen, dass die Intention der Tagung, unterschiedliche Nutzergruppen miteinander ins Gespräch zu bringen, voll erfüllt wurde. Dazu trug nicht zuletzt auch der multiperspektivische Ansatz der Konferenz bei. Er hatte ebenso seinen Anteil daran, dass das Wissen um und das Verständnis für die unterschiedlichen Forschungsinteressen und -methoden von Wissenschaftlern, Genealogen und Archivaren wuchs: Während von Seiten der Genealogen eine umfangreichere digitale Bereitstellung von Archivalien angemahnt wurde, problematisierten Archivare und Historiker die manchmal allzu sorglose Verbreitung von Quellen, ohne deren archivalische Kontextinformationen zu beachten.

Konferenzübersicht:

Christian Reinicke: Begrüßung
Leiter der Abteilung Ostwestfalen-Lippe des Landesarchivs NRW, Detmold

Rainer Heller: Grußwort
Bürgermeister der Stadt Detmold

Bettina Joergens: Einführung
Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, Detmold

Einführungsvortrag:
Birgit Klein: Herkunft, Ehe und Vererbung: Die Bedeutung von Familie und Genealogie in der jüdischen Kultur
Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg

1. Sektion: Dokumentation und Archive

Peter Honigmann: Zur Kulturgeschichte der jüdischen Registratur
Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland, Heidelberg

Tobias Schenk: Juden- und Dissidentenregister aus Westfalen-Lippe: Eine Einführung in Quellenkunde und Überlieferungssituation
Akademie der Wissenschaften zu Göttingen / Wien

Bettina Joergens: Vom Reichssippenamt zum Personenstandsarchiv? Die Odyssee von Personenstandsunterlagen aus westfälischen jüdischen Gemeinden ins Personenstandsarchiv Detmold: der Bestand „P 10“
Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe, Detmold

2. Sektion: Forschung

Wilfried Reininghaus: Das Historische Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe
Präsident des Landesarchivs NRW

Elizabeth Harding: Genealogie und Schriftlichkeit als soziale Praxis: Quellenzeugnisse zur jüdischen Geschichte der Frühen Neuzeit in Ostwestfalen-Lippe
Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel

Helga Heilbut: International und vernetzt: Jüdische Genealogie heute und praxisnah
Hamburger Gesellschaft für Jüdische Genealogie e.V., Bergisch-Gladbach

Abschlussdiskussion

Anmerkungen:
1 Exemplarisch sei an dieser Stelle lediglich verwiesen auf: Viola Roggenkamp, Familienleben, 14. Auflage Frankfurt am Main 2009.
2 Shlomo Sand, Die Erfindung des jüdischen Volkes, 4. Auflage Berlin 2010.
3 Doron Behar, The Genome wide Structure of Jewish People, in: Nature 466 (2010), S. 238-242; Harry Ostrer u.a., Abraham's Children in the Genome Era: Major Jewish Diaspora Populations comprise distinct genetic Clusters with shared Middle Eastern Ancestry, in: The American Journal of Human Genetics 86,6 (2010), S. 850-859.
4 Siehe hierzu: Tobias Schenk, Juden- und Dissidentenregister des 19. Jahrhunderts aus Westfalen und Lippe. Eine archiv- und bestandsgeschichtliche Einführung, in: Westfälische Forschungen 60 (2010), im Druck.
5 Siehe hierzu: Hartmut Heinemann, Das Schicksal der jüdischen Personenstandsregister. Die verschlungenen Wege der Gatermann-Filme, in: Frank Bischoff / Peter Honigmann (Hrsg.), Jüdisches Archivwesen. Beiträge zum Kolloquium aus Anlass des 100. Jahrestages des Gesamtarchivs der deutschen Juden, zugl. 10. Archivwissenschaftliches Kolloquium der Archivschule Marburg, 13.-15. September 2005 (Veröffentlichungen der Archivschule Marburg 45), Marburg 2007, S. 193-215.
6 Susanne Freund u.a. (Hrsg.), Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Münster (Quellen und Forschungen zur jüdischen Geschichte in Westfalen 2), Münster 2008.


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