Regionale Erinnerungsorte

Regionale Erinnerungsorte

Organisatoren
Professur für Europäische Regionalgeschichte am Institut für Europäische Geschichte, TU Chemnitz; Dialog mit Böhmen e.V., Greiz; Antikomplex o.s., Prag
Ort
Greiz
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.11.2011 - 13.11.2011
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Von
Jos Stübner, Institut für Europäische Geschichte, TU Chemnitz

Wenn die transnationale und die Globalgeschichtsschreibung die Nationalgeschichte konzeptionell auf der einen Seite herausfordern, bietet dann am anderen Ende die Region einen alternativen Bezugspunkt? Unter diese Metafrage lässt sich die vom 11. bis 13. November 2011 im thüringischen Greiz abgehaltene Tagung über „Regionale Erinnerungsorte“ stellen. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten deutsch-tschechischen Ziel3/Cíl3-Projektes "Grenzüberschreitungen - Neue Wege von Land zu Land". Die konzeptuelle Vorbereitung lag beim Lehrstuhl für Europäische Regionalgeschichte der Technischen Universität Chemnitz.

Das Konzept des lieu de mémoire in der Folge Pierre Noras erscheint zwar auf den ersten Blick für die Geschichtswissenschaft ausgereizt. Dass die Erinnerungsorte dabei aber überwiegend mit dem nationalen Rahmen verknüpft blieben, betonte MILOŠ ŘEZNÍK (Chemnitz) in seinem Eröffnungsvortrag, in dem er den Forschungshintergrund der Tagung skizzierte. Řezník wies auf verschiedene Ansätze zur Erweiterung des Erinnerungsortkonzeptes etwa für religiöses kollektives Bewusstsein oder durch eine komparatistische Anlage hin. Sein Postulat für eine verstärkte Untersuchung von Erinnerungsorten im regionalen Kontext zielte in zwei Richtungen. Zum einen gelte es spezifisch regionale oder lokale Erinnerungsorte zu analysieren und zum anderen müsse nach der lokal-regionalen Verankerung von nationalen und über das Nationale hinausgreifenden Erinnerungsorten gefragt werden.

Nach dieser Maßgabe war es das Ziel der Tagung, die Möglichkeiten einer regionalen Erinnerungsortforschung zu erkunden. Der Anspruch bestand darin, nicht lediglich das Konzept der Erinnerungsorte von der Nation auf die Region zu übertragen und womöglich in eine gegenseitige Konkurrenz zu setzen, sondern vielmehr nach der Wechselseitigkeit dieser Bezugsebenen zu fragen. Ergänzend zu einer großen Bandbreite an Fallbeispielen für historisches Erinnern – mit einem gewissen Schwerpunkt auf Ostmitteleuropa – wurden aktuelle Ausstellungs- und Musealisierungsprojekte vorgestellt und damit der Bogen zur gegenwärtigen Erinnerungskultur geschlagen. Den historiographischen Horizont erweiterten zudem Beiträge aus denkmalpflegerischer und anthropologischer Perspektive.

Zu Beginn vermittelte der Direktor des Thüringischen Staatsarchivs in Greiz HAGEN RÜSTER (Greiz) einen Einblick in den historischen Hintergrund des Tagungsortes und bot dabei einen Vorgeschmack auf die unterschiedlichen Erinnerungspolitiken und -konflikte, die sich an einem Ort konzentrieren können.

Die erste Sektion widmete sich regionalen Erinnerungsorten auf einer allgemeineren Ebene und stellte unterschiedliche methodische Annäherungsmöglichkeiten an den Gegenstand vor.

Mit FRANK BRITSCHEs (Leipzig) Ausführungen zu sächsischen Erinnerungsfeiern im 19. Jahrhundert stand zunächst das Medium der Erinnerungsproduktion im Fokus. Anhand der Schiller- und Lutherfeiern zeigte er nicht nur die sich wandelnden Bedeutungen – etwa von Freiheits- zu preußisch geprägten Einheitsfeiern –, sondern auch die Veränderung in der äußeren Form der Feiern. Als Orte von Aushandlungs- und Aneignungsprozessen böten die Erinnerungsfeiern ein besonderes Forschungspotential. Kritisch hinterfragt wurde in der Folgediskussion die vorgebliche soziale Inklusivität der bürgerlichen Feiern.

Auf die Verknüpfung von Topologie und Biographie als epistemische Voraussetzung historischen Erinnerns im 19. Jahrhundert wies LENKA ŘEZNÍKOVÁ (Prag) am Beispiel von J.A. Comenius hin. Ausgangspunkt war dabei die Feststellung einer neuen räumlichen (und zeitlichen) Dimension biographischen Erzählens im 19. Jahrhundert, welche in der Literatur der Aufklärung noch marginalisiert gewesen war, und die mit dem Bedeutungszuwachs von Raum für die Konzeption von Nation und Staat zusammenfiel. Dementsprechend entstanden für Comenius in den böhmischen Ländern an verschiedenen Lebensstationen der historischen Figur lokal-regionale Erinnerungsstätten, die durch das Gesamtnarrativ zugleich in einem nationalen Kontext standen.

Wie sich die neuere denkmalpflegerische Praxis dem Komplex aus Raum, Zeit und Erinnerung annimmt, zeigte DOMINIQUE FLIEGLERs (Weimar) Beitrag. Fliegler präsentierte anhand eines aktuellen Projektes zum ehemaligen Waldhufendorf Nakléřov (Nollendorf) im Böhmischen Erzgebirge den Versuch, Regionen als Palimpsest zu begreifen, "verschwundene" Kulturlandschaften auszuweisen und dabei auch an gerade nicht für Repräsentationszwecke bestimmtes Material anzuknüpfen. Die Visualisierung des Vergangenen erfolgt über Karten, die im Sinne des Chronotopos von Bachtin die Zeitschichten einer Region widerspiegeln. Einzelne Überreste werden als Spuren verstanden, die auf Gewesenes verweisen. Die Beiträgerin problematisierte auch die Fokussierung der Denkmalpflege auf das Materielle, wodurch nur textlich zu erfassende historische Entwicklungen unberücksichtigt blieben. Inwieweit materielle Orte eine kontinuierliche Erinnerung transportieren, war eine der Fragen, um die die Tagung kreiste. Grundsätzlich wurde das Statische eines so verstandenen Erinnungsortkonzeptes kritisiert und für eine Erweiterung, die dem Wandel und auch den Brüchen im Verständnis der jeweiligen Erinnerungsorte Rechnung trägt, plädiert.

Die Beiträge des zweiten Veranstaltungstages konkretisierten Erinnerungsvorgänge um verschiedene Regionen. In der Sektion Grenze und Region wurde das westböhmische Egerland/Chebsko zum einen anhand eines Erinnerungsortes in der Region und zum anderen in seiner Gesamtheit als imaginierte Region behandelt. ELISABETH FENDL (Freiburg im Breisgau) stellte mit dem 1913 errichteten Jahnmal bei Eger ein Symbol des grenzübergreifenden Deutschnationalismus vor. Dabei ging die Referentin nicht nur auf den Entstehungshintergrund und die völkische Ästhetik des Monuments ein, sondern thematisierte auch dessen weitere Nutzung, die Zerstörung 1945 und die Erinnerung auf tschechischer und sudetendeutscher Seite nach dem Zweiten Weltkrieg. Ebenso kam die Bedeutungsvermittlung durch Feiern und regelmäßige Ausflüge von Schulklassen zur Sprache.

Die Definition von Region selbst wurde im Beitrag von MARKUS KRZOSKA (Gießen/Jena) problematisiert. Für das Egerland zeigte er, dass es zwar einerseits ein Beharren auf einer langen Tradition vermeintlicher Besonderheit und Andersartigkeit gab, zugleich aber die geographisch-politischen Konturen niemals eindeutig bestimmbar waren. Krzoska wies auf verschiedene im 19. Jahrhundert entwickelte historiographische Stränge der Egerlandvorstellung hin. Das Typische der Region entdeckte man etwa in dem ethnologischen Konstrukt des Egerländers und verband dies mit einer traditionellen Vorpostenrolle im vorgeblichen Kampf der Deutschen gegen die Slawen. Der bereits vor dem Ersten Weltkrieg gegründete Landsmannsverein Egerländer Gmoin setzte nach 1945 die Erinnerung im Rahmen sudetendeutscher Vertriebenenfolklore fort, wobei die Region selbst als Erinnerungsort zunehmend uniform und stereotyp, als besonders schöne Landschaft etwa, erscheint.

Die nächsten drei Beiträge waren regionalen Erinnerungskulturen gewidmet, die eine Stadt zum Fluchtpunkt haben.

Während HANNA KOZIŃSKA-WITT (Halle) über das Krakaubild der regionalen konservativen Elite referierte und auf der Grundlage einer Zeitschriftenanalyse zeigte wie der Krakau-Mythos einer geistigen Hauptstadt des vergangenen Polens vor und nach dem Ersten Weltkrieg gerade auch in Entgegensetzung zu anderen polnischen Metropolen entwickelt wurde, befasste sich AGNIESZKA KUDEŁKA (Potsdam/Toruń) nicht mit der Stadtimagination als Ganzes, sondern mit der Denkmalvielfalt innerhalb des Stadtraums des zweiten galizischen Zentrums Lemberg. In diesem aus Krakauer Sicht multiethnischen Babel lenkte Kudełka den Blick auf die Akteursseite, indem sie die Handlungsmöglichkeiten verschiedener innerstädtischer Interessengruppen schilderte.

Der Vortrag provozierte die für die Tagung grundsätzliche Frage, inwieweit die jeweiligen regionalen Monumente für eine spezifisch regionale Identitätsstiftung überhaupt eine Bedeutung besaßen oder ob nicht vielmehr beliebig an historische Personen mit Ortsbezug angeknüpft wurde, um das Nationale zu transportieren. Dem ging der anschließende Beitrag von MAREIKE WITKOWSKI und MARKUS EVERS (Oldenburg) in differenzierter Weise nach. Die Figur des Grafen Anton Günther von Oldenburg, der sein Land im Dreißigjährigen Krieg überwiegend schadlos halten konnte, war nie ein Anknüpfungspunkt regional-separatistischer Exklusivität, sondern über das ganze 19. Jahrhundert hindurch ein Transmissionsriemen zu den verschiedenen Spielarten des deutschen Nationalismus. Nach dem Ersten Weltkrieg und insbesondere für den Nationalsozialismus schien es schwieriger, den Grafen in das gewünschte nationale Narrativ einzubauen.

Mit dem Dreißigjährigen Krieg stand dann ein Großereignis als Erinnerungsfolie zur Debatte. Das frühneuzeitliche Thema funktioniert gewissermaßen als internationaler, transnationaler und transregionaler Erinnerungsort: NINA FEHRLEN (Tübingen) legte dar, wie das Gesamtereignis Dreißigjähriger Krieg nach 1989 einen Erinnerungsaufschwung erfuhr. Im Falle des aktuellen kulturhistorischen Tourismusprojektes „Schwedenstraße“ wird Erinnerung an verschiedenen lokalen Gegenständen und Ereignisorten fixiert und zugleich in den größeren Gesamtzusammenhang der deutsch-schwedischen Zeit in Norddeutschland gesetzt.

Auch in INGER SCHUBERTHs (Wachtberg) Beitrag zum Schlachtfeld Lützen wurde die internationale Dimension des Erinnerns an den Dreißigjährigen Krieg sichtbar. Der Sterbeort Gustav Adolfs wurde im 19. Jahrhundert sowohl von deutschen Protestanten wie auch von schwedischer Seite beansprucht. Über die Analyse von Gästebüchern der Gedenkstätte in Lützen versucht Schuberth die räumlichen Kreise, die der Erinnerungsort Lützen zog, und die Wertigkeit, die man ihm beimaß, zu eruieren. Ob sich mit einer solchen Quelle nun die tatsächliche emotionale Wirkung und der Stellenwert eines Erinnerungsortes qualifizieren lassen, war Gegenstand der Diskussion, womit auch ein neuralgischer Punkt der Gesamtthematik berührt wurde.

Die beiden Schlussbeiträge des zweiten Veranstaltungstages waren mikroperspektivisch konkreten Stätten zugewandt, die nicht unmittelbar Teil einer größeren Erzählung sind. Das eröffnete die Möglichkeit, spezifische Erinnerungsprozesse kleinteilig nachzuzeichnen, warf aber zugleich wiederum die Frage nach der tatsächlichen regionalen Identitätsstiftung auf. NANINA EGLI (Zürich) setzt sich mit dem Wandel der Nutzung zweier Gebäude von Habsburger Provenienz in der Schweiz im 19. Jahrhundert auseinander. Der Verwendungszweck von Burg Kyburg und Kloster Neufelden stand immer auch in einer Beziehung zu der historischen Interpretation des Ortes und eben auch der Positionierung gegenüber der Habsburger Monarchie. Egli plädierte dafür, den Begriff regionale Erinnerungsorte durch Geschichtsorte zu ersetzen, um der immer wieder neu zugewiesenen Bedeutung besser gerecht zu werden.

Mit dem Krautmarkt von Brno/Brünn hatte die Anthropologin JANA NOSKOVÁ (Brno) einen Gegenstand gewählt, der nicht per se als Erinnerungs- oder Gedenkort sakralisiert war und bei dem die Alltagsnutzung im Vordergrund stand. Gleichwohl lassen sich vor dem lange Zeit multiethnischen Hintergrund der Stadt ethnifizierende Deutungszuschreibungen feststellen, wie Nosková aufgrund eines Vergleichs von deutsch- und tschechischsprachigen Reiseführern sowie allgemeinen Publikationen über die Stadt im 20. Jahrhundert darlegte. In zeitlich versetzten Erinnerungsberichten sind es Nuancen und Auslassungen, die hier ein und demselben Gegenstand eine unterschiedliche Prägung verleihen.

Wie Erinnerung und Erinnerungsorte heute produziert werden und welche Reflexionsbemühungen dahinter stehen, wurde im letzten Teil der Tagung sehr anschaulich illustriert. Nach Miloš Řezníks Präsentation einer Fotoausstellung mit dem Thema „Sächsischer Erinnerungsort Königgrätz. Sächsische Denkmäler von 1866 im nordöstlichen Böhmen", die 2008 in Chemnitz, Dresden und Hradec Králové zu sehen gewesen war, konnte MAIK REICHEL (Lützen) unmittelbar an Inger Schuberths Beitrag vom Vortag anknüpfen und über aktuelle Projekte rund um das Schlachtfeld von Lützen berichten. Der dortige Erinnerungsort wird nicht nur durch verschiedene Ausstellungen weitergepflegt, die thematisch auch über das eigentliche Ereignis hinausführen. Auch die derzeitigen archäologischen Unternehmungen auf dem Schlachtfeld werden öffentlich präsentiert, was die Grabungsarbeit selbst zum Bestandteil des Erinnerungsortes werden lässt.

Über den Konzeptionsprozess und den inhaltlichen Aufbau der im Oktober dieses Jahres in Görlitz zu Ende gegangenen sächsischen Landesausstellung zum Thema Via Regia referierte SWEN STEINBERG (Dresden). Darin wurde die vielfältige Problematik nachträglicher Erinnerungskonstruktion ersichtlich; ob es sich um die historisch nur bedingt zutreffende Bezeichnung Via Regia, die Immaterialität des Gegenstandes oder die fragwürdige Einzigartigkeit einer solchen Straße handelte. Steinfeld stellte das Görlitzer Ereignis zudem in einen allgemeineren Kontext, indem er sich der Geschichte der Landesausstellungen selbst zuwandte.

BLANKA MOURALOVÁ (Ústí nad Labem) informierte schließlich über eine geplante Dauerausstellung in Ústí nad Labem zur Geschichte der Deutschen in Böhmen. Die Schwierigkeit besteht in diesem Fall darin, eine Leerstelle im historischen Bewusstsein der tschechischen Bevölkerung füllen, nicht aber zugleich das Narrativ einer jahrhundertealten nationalen Dichotomie reproduzieren zu wollen. Die beiden letzten Beiträge gaben zugleich jedoch auch Anlass zur Hoffnung, dass Museen durch die Nutzbarmachung des Ausstellungsareales die Gefahren der Linearität des Textes überwinden und Un-Eindeutigkeiten eben „im Raum“ stehen lassen könnten.

In seinen abschließenden Bemerkungen hob Miloš Řezník die Potentiale hervor, die sich erst aus dem Vergleich verschiedener Regionen, wie sie auf der Tagung vorgestellt worden waren, ergeben. Řezník merkte auch an, dass man die Bildung regionaler Identität als solcher nicht aus dem Blick verlieren dürfe. Er unterstrich die Bedeutung des Zusammenspiels verschiedener Gruppen mit unterschiedlichen identifikatorischen Bezugsebenen und zugleich deren Wandel. Eingedenk eines im Verlaufe der Veranstaltung wiederkehrenden Punktes stellte Řezník noch einmal die immanente Ahistorizität jeglichen Erinnern fest.

Die Tagung zeichnete sich durch ihre thematische Breite und die Vielzahl der Beiträge aus. Wenngleich bereits der Tagungsaufruf in diese Richtung zielte, so ist doch die Bedeutung von Materialität für regionale Erinnerungsorte augenfällig. Dies schließt auch an bestehende Annahmen an, wonach das scheinbar Konkrete vor Ort als Transmissionsriemen für die größere vorgestellte Gemeinschaft der Nation dient.1 Hier wäre noch verstärkt dem Vermittlungsprozess des Erinnerungsortes etwa über lokal-regionale Veranstaltungen sowie mit dem Erinnern verbundenen Interessen und Konflikten nachzugehen. Auch die Rezeption und der tatsächliche Stellenwert eines Erinnerungsortes im Verhältnis zu anderen Bezugspunkten ließen sich noch systematischer überprüfen.

Vielleicht bietet die geplante Folgetagung zum Thema touristischer Vermarktung von Geschichte in der Region die Möglichkeit, aktuelle Erinnerungsproduktion im Lichte der historischen Forschung noch weiter zu hinterfragen.

Konferenzübersicht:

Einführung

Miloš Řezník (Chemnitz): Das Konzept der Erinnerungsorte im regionalen Kontext

Hagen Rüster (Greiz): Greizer Erinnerungsort(e)

Perspektiven regionaler Erinnerung

Frank Britsche (Leipzig): Erinnerungsfeiern in Sachsen im 19. Jahrhundert

Lenka Řezníková (Prag): Topographie des biographischen Gedächtnisses. J.A. Comenius und räumliche Organisation des biographischen Narrativs im 19. (und 20.) Jahrhundert

Dominique Fliegler (Weimar): Historische Kulturlandschaft als Erinnerungsort

Grenze und Region – Das Egerland

Elisabeth Fendl (Freiburg): Der Jahnmalhügel in Eger

Markus Krzoska (Gießen/Jena): Erinnerungsort Egerland - „Eghalanda halts enk z‘samm“

Stadt und Region

Hanna Kozińska-Witt (Halle): Krakau als regionaler Erinnerungsort der Krakauer Konservativen

Agnieszka Kudełka (Potsdam/Toruń): Lemberger personen-, ereignis- oder ortsbezogene Denkmäler zwischen 1867 und 1939 als „schwankende Erinnerungsorte“? Stadt, Region, Nation und Staat als „konkurrierende Bezugsebenen“?

Mareike Witkowski/Markus Evers (Oldenburg): Oldenburger Erinnerungsorte

Ereignis und Region – Der Dreißigjährige Krieg

Nina Fehrlen (Tübingen): Der Dreißigjährige Krieg und Gustav Adolf als deutsch-schwedische Erinnerungsorte – lokale, regionale, nationale und transnationale Ausprägungen einer grenzüberschreitenden Gedächtniskultur vom 17. Jahrhundert bis heute

Inger Schuberth (Wachtberg): Lützen als internationaler und regionaler Erinnerungsort

Lokale Erinnerungsstätten einer Region

Nanina Egli (Zürich): „Heil dir in Ewigkeit, o Rudolf von Habsburg“. Habsburger-Erinnerungsorte im Schweizerischen Historismus und die regionale Verehrung für den „Erbfeind“

Jana Nosková (Brno): Der Krautmarkt in Brno – ein regionaler Erinnerungsort?

Gegenwärtiges Erinnern und Musealisierung

Miloš Řezník (Chemnitz): Die Fotoausstellung „Sächsischer Erinnerungsort Königgrätz. Sächsische Denkmäler von 1866 im nordöstlichen Böhmen“

Maik Reichel (Lützen): Ausstellungspräsentation – Die blut‘g Affair‘ bei Lützen. Wallensteins Wende

Swen Steinberg (Dresden): Via Regia – Präsentation der 3. Sächsischen Landesausstellung in Görlitz

Blanka Mouralová (Ústí nad Labem): Collegium Bohemicum – Konzept einer ständigen Ausstellung zur Geschichte der Deutschen in den böhmischen Ländern

Anmerkung:
1 Vgl. etwa Celia Applegate, A Nation of Provincials. The German Idea of Heimat, Berkeley u.a. 1990.