PopHistory. Perspektiven einer Zeitgeschichte des Populären

PopHistory. Perspektiven einer Zeitgeschichte des Populären

Organisatoren
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF); Arbeitskreis Popgeschichte; Jürgen Danyel; Alexa Geisthövel; Bodo Mrozek
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
03.11.2011 - 05.11.2011
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Von
Alexa Geisthövel, Humboldt-Universität Berlin; Bodo Mrozek, Freie Universität Berlin/Zentrum für Zeithistorische Forschung

Während Musik-, Literatur-, und Kulturwissenschaftler sich schon länger theoretisch und empirisch mit Pop beschäftigten, habe die Zeitgeschichte dieses Feld bisher vernachlässigt, so der Ausgangspunkt der Konferenz „PopHistory. Perspektiven einer Zeitgeschichte des Populären“. Um der historischen Popforschung neue Impulse zu geben, hatten das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) und der Arbeitskreis Popgeschichte Historiker/innen und Popforscher/innen vom 3. bis 5. November 2011 nach Berlin in den Roten Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz geladen.

Zwar finde Pop in neueren Arbeiten immer öfter Erwähnung, doch werde der Begriff meist unreflektiert verwendet, konstatierte BODO MROZEK (Berlin/Potsdam) in seiner Einführung. Er sprach sich dafür aus, Pop von den älteren und breiteren Konzepten des Populären und der Massenkultur zeitlich zu unterscheiden und stärker als eine Epoche der Zeitgeschichte zu diskutieren. Eine künftige Popgeschichte erfordere neue Zäsuren, die konsequente Einbeziehung audiovisueller Quellen und supra-nationaler Perspektiven sowie die theoretische Unterfütterung eines historischen Pop-Begriffes, der sich von den eher ästhetisch geprägten und oftmals zeitlich unspezifischen Kategorien der Kulturwissenschaften signifikant unterscheiden müsse.

Den Auftakt bildeten zwei Beiträge, die bei ihrer Thematisierung von Pop gleich dessen Verfahrenstechniken anwandten. KLAUS THEWELEIT (Freiburg im Breisgau) und KALLE LAAR (Kreilingen) bedienten sich der Methode des Sampling: Theweleit schöpfte bei seinem Eröffnungsvortrag aus seinem umfangreichen Zettelkasten. Mit Mitteln der Montage und des Selbst-Zitats historisierte er Pop als sexualisierte, liberalisierende Erfahrung und radikalen Bruch mit den Körperbildern der Nazi-Generation innerhalb der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Klangkünstler Laar mischte zeittypische Musik mit Sprachdokumenten auf Vinyl und machte so populäre Klangschaften des 20. Jahrhunderts auditiv erfahrbar.

Die erste Sektion widmete sich dem Komplex „Pop zwischen Politik und Konsum“. In seinem Impuls stellte DETLEF SIEGFRIED (Kopenhagen) die Entgegensetzung dieser Sphären in Frage. Eine Dichotomie des Pop zwischen massenhaftem Konsum einerseits und der Politisierung durch Sub- und Gegenkulturen andererseits sei kein historisch konstanter Gegensatz. Seit den 1960er-Jahren hätten sich solche Widersprüche zunehmend aufgelöst. Konsum sei weder ein Reich der totalen Manipulation noch eines der unbegrenzten Freiheit, sondern „eine gemischte Sphäre, die von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen“ abhänge. Siegfried sprach sich dafür aus, im „eklatant übertheoretisierten und unterforschten Feld“ Pop Veränderungen der Gesellschaft und ihrer Teilgruppen zu analysieren. Die Chance einer Popgeschichte liege darin, auch dezidiert nicht-politische Praktiken in ihrer jeweiligen Zeit zu untersuchen.

Bei ihrer Analyse französischer Jugendkultur folgte FLORENCE TAMAGNE (Lille) dem Ansatz der britischen Cultural Studies. Anhand des als „La Nuit de la Nation“ im Sommer 1963 bekannt gewordenen Massenkonzerts der sich analog zur britischen Beat-Bewegung formierenden Yéyé-Szene schilderte sie die Entstehung einer an Musik und Mode orientierten Jugendkultur in Frankreich, die ein neues Kulturverständnis gegen den gesellschaftlichen Widerstand durchsetzen musste. Neue Medien wie die Zeitschrift Salut les copains seien zwar vergleichsweise wenig politisch gewesen, doch sei die Musikszene von kulturkonservativen Kräften als generationeller Protest wahrgenommen und Pop quasi auf der Straße durchgesetzt worden, womit Tamagne einem Bottom-Up-Konzept folgte.

KLAUS NATHAUS (Bielefeld) favorisierte dagegen ein Top-Down-Modell. Popkulturelle Inhalte seien weniger als Manifestationen kollektiver Deutungen zu verstehen, sondern vielmehr Ergebnisse eines professionellen Produktionsprozesses. So lasse sich die amerikanische Prägung deutscher Popmusik in den 1950er- und 1960er-Jahren mit der früheren Entwicklung der Marktforschung in den USA erklären. Da dort seit den 1930er-Jahren anhand der Jukebox-Nutzung der Publikumsgeschmack erforscht worden sei, hätten sich deutsche Musikproduzenten bevorzugt an amerikanischen Songs orientiert, „die ihr Hitpotenzial bereits unter Beweis gestellt hatten“. Popgeschichte solle daher nicht nur den Eigensinn der Konsumenten, sondern vor allem die Professionalisierungsstrategien der Produzenten untersuchen.

In seinem Kommentar vermittelte THOMAS MERGEL (Berlin) zwischen beiden konträren Ansätzen, indem er anregte, Pop auch als Amateurbewegung zu verstehen. Das Selber- und Nachmachen sei ein wesentliches Element von Pop-Praktiken, wie Mergel in seinem autobiographisch geprägten Kommentar am Beispiel der Punk-Musik ausführte. Die Analyse von Pop als Massenkultur biete somit die Chance für eine sozialgeschichtliche Perspektive auf die Kultur.

In ihrem Impuls zum zweiten Panel „Popgenerationen“ führte ANNA VON DER GOLTZ (Cambridge) in den Generationenbegriff ein, der als Kategorie sozialer Vergemeinschaftung mittlerweile zu den historischen Grundbegriffen gehöre. Die (umstrittene) Grundannahme, ähnliche Sozialisationsbedingungen führten langfristig auch zu einem ähnlichen Denken, Fühlen oder Handeln, biete Anknüpfungspunkte für die Popgeschichte. In der angelsächsischen Generationenforschung etwa werde Pop bereits als prägend für den Habitus von Altersgemeinschaften thematisiert. Von der Goltz warnte jedoch vor Vorstellungen „übergroßer Homogenität“. Alltagsästhetische Prägungen wie Tanzerfahrungen, Filme und Hörgewohnheiten hätten aber performativ Bindungen in bestimmten Geburtsjahrgängen hergestellt, womit Pop „potentiell generationsstiftend“ wirke.

Als ästhetische Poperfahrung untersuchte ÁRPÁD VON KLIMÓ (Pittsburgh) die „Beatlemania“. Unter diesem Begriff wurde die teils extrem emotionale Begeisterung von Teenagern für Beat-Musik, speziell die der Beatles, in den 1960er-Jahren verhandelt. Von Klimo analysierte mit Ungarn ein Land, das weit freier mit Pop umging als andere sozialistische Staaten. Allein in Budapest hätten Mitte der 1960er-Jahre rund 240 Beat-Bands existiert, deren bekannteste Band ihre Musik auch über das Medium des Musikfilms verbreiteten konnte. Beat habe damit über Ungarn hinaus als ästhetische Zäsur fungiert und zeitweise Hoffnungen auf eine kulturelle Öffnung des Systems für westlich beeinflusste Jugendkultur geweckt.

Das Verhältnis der Linken im Westen sei in den 1960er-Jahren von einer großen Skepsis gegenüber der amerikanischen Popkultur geprägt gewesen. Wie REBECCA MENZEL (Potsdam) zeigte, sprachen radikale Linke der Popkultur jeden gesellschaftsverändernden Impetus ab. Die Kulmination dieser Konflikte während der Chanson-Festivals auf Burg Waldeck um 1968 interpretierte Menzel als exemplarischen Konflikt zwischen Pop und Politik, der in dem Slogan „Stellt die Gitarren in die Ecke und diskutiert!“ mündete. Das Konzept einer an Pop orientierten Subkultur, wie es Berliner Kommunarden zeitweise verfolgten, sei stets umstritten gewesen. Menzel sprach daher von einer „doppeldeutigen Erfolgsgeschichte“: Pop half bei der Rekrutierung subkulturellen Nachwuchses, wurde aber andererseits als kommerziell abgelehnt. Die von ANDREAS GESTRICH (London) auf die Frage nach der Wirksamkeit des Generationenparadigmas zugespitzte Diskussion brachte eher Skepsis gegenüber der analytischen Kraft des Generationenbegriffes zum Ausdruck.

Die dritte Sektion „Pop postkolonial“ eröffnete MORITZ EGE (München) mit einem Impulsreferat, das verschiedene Lesarten des Sektionstitels vorstellte. In einem epochalen Sinn sei darunter Popkultur im zeithistorischen Kontext der Entkolonisierung zu verstehen, wobei diese im Anspruch globale Perspektive empirisch erst punktuell eingelöst worden sei. Gegenüber dem periodisierenden Ansatz verfolge die „Dezentrierung“ das Ziel, die oft verdeckt wirksamen Wissens- und Diskursformationen des Kolonialismus sichtbar zu machen und zu überwinden. Zu diesem Zweck sei das Widerstands- und Subversionspotenzial im Kolonialismus herauszuarbeiten, ohne Pop dabei per se zu einem Medium der postkolonialen Resistenz zu verklären.

In der ersten Fallstudie sprach SEBASTIAN KLÖß (Berlin) über den Notting Hill Carnival in London, bei dem es in den 1970er- und frühen 1980er-Jahren immer wieder zu Konflikten zwischen alteingesessenen Anwohnern und verschiedenen Gruppen karibischer Migranten kam. Die Gegner des Carnival sahen die hergebrachte Ordnung und die englische Festtradition bedroht: Der Carnival sei keine (legitime) Folklore, sondern trage Züge eines Popfestivals. Die Veranstalter und Träger des Carnival distanzierten sich ihrerseits von der Etikette „Pop“ und beharrten auf ihrem Anliegen, ihr eigenes kulturelles Erbe zu pflegen. Gegner wie Veranstalter waren sich darin einig, dass Pop für Oberflächlichkeit, Beliebigkeit, Trivialität und Kommerz stehe, wovon beide ihre Ansprüche auf Authentizität und kulturelle Tradition abgrenzten.

Ins Zentrum des Pop-Business zielte der Beitrag von MARTIN LÜTHE (München). Anhand von TV-Auftritten der 1960er-Jahre analysierte er, wie die Stars des Plattenlabels Motown schwarze Männlichkeit und Weiblichkeit darstellten. „Smokey“ Robinson und seine Backgroundsänger arbeiteten mit hohen Stimmen, introvertierter Gestik und Motorik gegen das Stereotyp des gefährlichen schwarzen Mannes an. Auch Diana Ross, die zentrale weibliche Motown-Ikone, näherte sich dem idealen Erscheinungsbild weißer Mittelschichtfrauen mit eleganter Abendkleidung und einem Mimiktraining, das die Aufmerksamkeit der Zuschauer von ihrem Mund (als einem „negroiden“ Körpermerkmal) ablenken sollte. Kontrovers diskutierten Podium und Publikum – unter Regie des Kommentators KASPAR MAASE (Tübingen) –, ob diese Strategie dazu beitrug, schwarze „race music“ akzeptabel zu machen und damit die Handlungschancen von Afroamerikaner/innen zu erweitern, oder ob sie als Anbiederung an die weiße Hegemonie zu verstehen sei.

Zur Einführung in die letzte Sektion „Selbstverhältnisse im Pop“ plädierte ALEXA GEISTHÖVEL (Berlin) dafür, übergreifende historische Erzählungen von Pop zu entwickeln. Sie ordnete Popkultur in den Diskurs des „gelebten Lebens“ ein, der seit dem Ende des 18. Jahrhunderts Erlebnisfülle und -intensität zu einem Maßstab menschlichen Lebens machte. Indem man die „Ästhetisierung des Alltags“ (Kaspar Maase) mit Michel Foucaults Konzept der Selbsttechniken verknüpfe, lasse sich Pop als Ressource für Subjektivierungsprozesse verstehen, die im historischen Kontext des fortgeschrittenen 20. Jahrhunderts situiert waren. In diesem Sinn habe das moderne Projekt der „Lebenssteigerung“ einen gemeinsamen Subtext verschiedenster popkultureller Strömungen gebildet, der immer darauf abzielte, „anders“ und „wirklich“ zu leben, praktisch jedoch sehr unterschiedliche Gestalt annehmen konnte.

Von dieser Vielfalt popkultureller Selbstverhältnisse zeugten die anschließend präsentierten Fallstudien: NADJA GEER (Berlin) beschäftigte sich mit intellektuellen Selbstentwürfen der westdeutschen Popintelligenz, die sich seit 1980 unter anderem um das Musikmagazin Spex formierte. Durch „Sophistication“, der anspielungs- und geistreichen Präsentation von Wissen, hätten sich Popintellektuelle gegen den etablierten progressiv-bürgerlichen Kulturbetrieb positioniert, dabei aber dessen Politik der Geschmacksurteile übernommen und auf die Spitze getrieben. Dabei kombinierten sie einen ausgeprägten Exklusivitätswillen mit einem „linken“ Selbstverständnis und einem eigenen Begriff der Subversion. Politisch sei er jedoch ins Leere gelaufen, weil er sich jeder Kommunikation verweigert habe, die über den Kreis der Eingeweihten hinausging, und sich stattdessen in nicht mehr anschlussfähigen Verfeinerungsprozessen verausgabte.

Aus körper- und transfergeschichtlicher Perspektive näherte sich MARCEL STRENG (Köln) dem Verhältnis von Asian Martial Arts und Popkultur. Ansatzpunkte dafür waren der von Carl Douglas interpretierte Hit „Kung Fu Fighting“ (1974), der das Motiv des wehrhaften Underdogs in die „exotische“ Welt der „funky Chinatown“ transferierte, Kung-Fu-Schnellkurse in der BRAVO, mit deren Hilfe sich Diskogänger/innen auf dem nächtlichen Heimweg schützen sollten, sowie die Ähnlichkeiten von Kampfsportarten und popkulturellen Bewegungsrepertoires von Elvis Presley bis zum Breakdance. Diese Beispiele führten zu allgemeinen popgeschichtlichen Fragen nach Techniken der Selbstdisziplinierung sowie der Orientalisierung der westlicher Gesellschaften.

Gewissermaßen gegenläufiges Material präsentierte HENNING WELLMANN (Berlin) in seinem emotionsgeschichtlichen Vortrag über den frühen Punk. Anstelle von Selbstbeherrschung sei nach außen getragene Wut ein zentrales Merkmal für das Verhältnis zu sich selbst und zur Welt gewesen. Über musikalische und körperliche Ästhetiken, soziale Praktiken und politische Aktionen richtete sie sich an verschiedene Adressaten: die Peer-Group, Repräsentanten des Staates und der bürgerlichen Gesellschaft und den eigenen Körper. Ausgehend von einer konstruktivistischen Lesart der Emotionen ließen sich zwei historisch relevante Effekte dieser „wütenden Kritik“ ausmachen: Punk habe das Spektrum legitimer Ausdrucksformen für Wut erweitert und eine Möglichkeit geschaffen, 'nicht dermaßen regiert zu werden' (M. Foucault).

In ihrem Kommentar benannte MAREN MÖHRING (Köln) Forschungsfelder, die sich aus der Schnittmenge von Pop und Selbstverhältnissen ergeben oder vertiefen lassen. Eine Geschichte des Körperwissens finde im Pop reichhaltigen Stoff für den experimentellen Umgang mit sich selbst, etwa in der Körpermodellierung oder im Drogenkonsum. Solche „Selbstversuche“, die das eigene Selbst gezielt zum Gegenstand von Umwandlungen machten, seien häufig mit Befreiungs- und/oder Subversionsversprechen einhergegangen. Zudem warnte sie davor, subjektivierungs- und popgeschichtliche Zäsuren an Narrative eines fundamentalen Bedürfnis- und Wertewandels zu knüpfen, der sich vermeintlich um 1900 bzw. um 1960 vollzogen habe.

In ihrem Tagungsresümee wiesen UTA POIGER (Boston) und JÜRGEN DANYEL (Potsdam) darauf hin, dass Pop sicherlich keine neue Meistererzählung bereithalte, aber zahlreiche produktive Anschlussstellen für die zeitgeschichtliche Forschung biete und sich das Themenspektrum auf weitere Felder erweitern ließe, etwa auf die Medien- und die Geschlechtergeschichte. Obgleich man über die Periodisierung der Popgeschichte noch diskutieren könne, scheine sich doch eine Kernzeit von den 1950er-/60er- bis zu den 1990er-Jahren abzuzeichnen.

Dieser zeitliche Schwerpunkt ergebe sich, wenn man audiovisuelle Massenmedien als ein Signum von Pop verstehe, wofür auch die Kultur- und Literaturwissenschaftler DIEDRICH DIEDERICHSEN (Wien) und MORITZ BASLER (Münster) während einer interdisziplinär besetzten Podiumsdiskussion am Vortag bereits übereinstimmend plädiert hatten. Während CHRISTOPH JACKE (Paderborn) dort die Bedeutung von Pop-Theorie unterstrich, forderte THOMAS LINDENBERGER (Wien) vehement empirische Arbeiten ein: „Wer als Historiker die Geschichte des Pop nicht kennt, der ist nicht in der Lage, das 20. Jahrhundert zu verstehen.“

Auch wenn über Zugänge und Methoden noch ebenso Klärungsbedarf bestand wie über die Frage, ob Pop als Quellenbegriff erforscht oder als historische Analysekategorie eingeführt werden soll, so herrschte über Lindenbergers Votum doch Einigkeit auf dieser Tagung, die nach Konzerten der Musiker Elvis Pummel (Dortmund/Tenne-See) und der Band Petting (Berlin) bei historistischen DJ-Sets von Musikkritikern mit pop-praktischen Selbstversuchen der Teilnehmer/innen und der interessierten Berliner Öffentlichkeit gegen drei Uhr morgens auf der Tanzfläche ihren Abschluss fand.1

Konferenzübersicht:

Begrüßung: Jürgen Danyel (ZZF)

Klaus Theweleit (Freiburg): So tun als gäbe es kein Morgen oder: 2000 Light Years from Home

Klangperformance mit Vinyl-Quellen der Zeitgeschichte von Kalle Laar (Temporary Soundmuseum, Kreilingen) und Empfang

Einführung: Bodo Mrozek (FU Berlin/ZZF): Don't know much about History: Historische Narrative von Pop. Einführung und Ausblick

Sektion 1: Pop zwischen Politik und Konsum

Impuls: Detlef Siegfried (Univ. Kopenhagen): Massenhafte Subkultur. Reaktionen auf die Kommerzialisierung des Authentischen in der Popkultur

Florence Tamagne (Univ. Lille): „La Nuit de la Nation” (22 June 1963): Youth Culture, Rock’n’roll and Moral Panic in France in the 1960s

Klaus Nathaus (Univ. Bielefeld): Warum war Popmusik in Deutschland anglo-amerikanisch geprägt? Professionalisierung in der Musikbranche im 20. Jahrhundert

Kommentar und Moderation: Thomas Mergel (HU Berlin)

Sektion 2: Popgenerationen

Impuls: Anna von der Goltz (Univ. of Cambridge): Popgenerationen? Die historische Generationenforschung und die Geschichte des Pop: Schnittstellen und Anknüpfungspunkte

Árpád von Klimó (Univ. Pittsburgh): Beatlemania im "Ostblock"? Das Beispiel Ungarn

Rebecca Menzel (ZZF): Pop-Askese? Das schwierige Verhältnis der alternativen Szene in der BRD zur Pop-Kultur der 1970er-Jahre

Kommentar und Moderation: Andreas Gestrich (DHI London)

Sektion 3: Pop postkolonial

Impuls: Moritz Ege (LMU München): Pop postkolonial: Periodisierungen und Dezentrierungen

Sebastian Klöß (HU Berlin): Notting Hill Carnival (1950er- bis 1970er-Jahre)

Martin Lüthe (LMU München): Postcolonial Motown? Performanzen schwarzer Körperlichkeit in der amerikanischen Popkultur der 1960er-Jahre

Kommentar und Moderation: Kaspar Maase (Univ. Tübingen)

Podiumsdiskussion: Ende der Popmoderne oder wie historisch ist der Pop?

Diedrich Diederichsen (Akad. d. bild. Künste Wien); Moritz Baßler (Univ. Münster); Christoph Jacke (Univ. Paderborn); Thomas Lindenberger (LBI f. Europ. Geschichte und Öffentlichkeit Wien)

Moderation: Bodo Mrozek (FU Berlin/ZZF)

Sektion 4: Selbstverhältnisse im Pop

Impuls: Alexa Geisthövel (HU Berlin): Anleitung zum gelebten Leben: Pop als Subjektivierungsressource

Marcel Streng (Univ. Köln): „Everybody was Kung Fu Fighting“. Popkultur als Körperpraxis 1970er- und 1980er-Jahre

Nadja Geer (Berlin): Sophistication – Symbolisches Kapital im Pop um 1980

Henning Wellmann (MPI f. Bildungsforschung, Berlin): Punk, oder die Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden. Emotionale Selbstverhältnisse in den Anfangsjahren der Punkbewegung

Kommentar und Moderation: Maren Möhring (Univ. Köln)

Abschlussdiskussion: Pop als Zeitgeschichte

Tagungsresümee: Jürgen Danyel (ZZF), Uta G. Poiger (Northeastern Univ., Boston)

Ausklang: PopTimes. Live-Musik und Tanzparty

Live:
Elvis Pummel (Dortmund/Tenne-See): Fifties Trash
Petting (Berlin): French Beat

Critics' Choice. Pop-Kritiker legen auf:

Andreas Müller (Deutschlandradio Kultur, Riddim): Early Reggae, Ska

Nadine Lange (Der Tagesspiegel): Afro Beat

Christian Schröder (Der Tagesspiegel): German Soul

Jenni Zylka (taz, Die Zeit): 20th Century Beat

Bodo Mrozek (FU, ZZF): R&B, Yéyé

DJ Lobotomy (Roter Salon): Punk&Roll

Anmerkung:
1 Die Organisator/innen der Tagung planen eine Publikation zum Thema. Der CfA findet sich hier: <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/index.asp?pn=termine&id=180828082>.


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Land Veranstaltung
Sprache(n) der Konferenz
Englisch, Deutsch
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