Koloniale Spurenlese und post-/dekoloniale Perspektiven in der Wissenschaft / Tracing colonialism and developing post-/decolonial research perspectives

Koloniale Spurenlese und post-/dekoloniale Perspektiven in der Wissenschaft / Tracing colonialism and developing post-/decolonial research perspectives

Organisatoren
Freie Universität Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.05.2013 - 25.05.2013
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Von
Maria Theresia Starzmann, Institut für Vorderasiatische Archäologie, Freie Universität Berlin

Als Wissenschaftler/innen finden wir uns in soziale Netzwerke eingebettet, die sich bis in die Archive erstrecken, die die Gegenstände unserer Forschungsarbeiten beinhalten. Dies gilt im besonderen Maße für die sogenannten Feldwissenschaften, wie Archäologie und Ethnologie, aber auch für benachbarte akademische Disziplinen wie Geschichte oder Afrikastudien, die wiederholt die Begegnung mit dem ‚Anderen’ oder ‚Fremden’ thematisieren. Dabei spielt für die sozialen Netzwerke, die sich zwischen lokalen Gruppen und ausländischen Forscher/innen entspinnen, der historische Kontext kolonialer Expansionsbestrebungen eine wichtige Rolle. Dass dieses koloniale Erbe einer intensiven und reflexiven wissenschaftlichen Aufarbeitung bedarf und teilweise bereits erfährt, hat die Konferenz „Koloniale Spurenlese und post-/dekoloniale Perspektiven in der Wissenschaft“ mit Beiträgen von internationalen Akademiker/innen zum Ausdruck gebracht.

Wie in dem einleitenden Beitrag von MARIA THERESIA STARZMANN (Berlin) angeführt wurde, war es ein Ziel der Tagung, das Phänomen Kolonialismus in seiner historischen Dimension zu erfassen und dabei auch die Vielschichtigkeit kolonialer Projekte in verschiedenen kulturellen Kontexten herauszuarbeiten. Dies wurde beispielhaft in den Vorträgen von SARAH CROUCHER (Middletown) und ENRIQUE MARTINO (Berlin) getan, die ihre Forschungsarbeiten zu kolonialen Projekten in Afrika vorstellten. So sprach Sarah Croucher über ihre archäologische Arbeit zum omanischen Kolonialismus im Ostafrika des 19. Jahrhunderts. Ihre Forschungsergebnisse zeigten, dass koloniale Akteure in verschiedenen Teilen der Welt zwar an globalen ökonomischen Netzwerken teilnahmen und somit in den kapitalistischen Weltmarkt eingebunden waren. Doch lassen die materiellen Hinterlassenschaften der omanischen Plantagenwirtschaft auf Sansibar auch darauf schließen, dass es lokale Ausprägungen verschiedener kolonialer Systeme gab, die jeweils von einer historisch und kulturell spezifischen sozialen Ordnung charakterisiert waren.

Dass trotz regionaler Unterschiede die transnationale Wirkkraft kapitalistischer Interessen gerade im Kontext des europäischen Kolonialismus nicht zu unterschätzen ist, machte Enrique Martino in seinem Vortrag deutlich. So bedienten sich sowohl die deutschen und französischen als auch die spanischen Kolonialmächte in Afrika eines militärischen Apparates, der mit Hilfe von Zwangsarbeit die nötige Infrastruktur schuf, um eine imperiale Wirtschaftsordnung zu verwirklichen. Dabei verließ man sich auf stumpfe Brutalität, um das bestehende koloniale System mit Vorstellungen von Autorität und Legitimität zu umgeben.

Da die Nachwirkungen des Kolonialismus oft bis heute spürbar sind – sowohl auf politisch-wirtschaftlicher als auch auf psychologischer Ebene: etwa wenn Erfahrungen wie Zwangsarbeit oder Genozid in ein individuelles oder kollektives Trauma münden – diente die Tagung auch der kritischen Auseinandersetzung mit denjenigen Spuren, die koloniale Projekte bis in die Gegenwart hinterlassen haben. Wie Maria Theresia Starzmann betonte, ging es vor allem darum, kritische Reflexionen über die Rolle von Wissenschaftler/innen anzustellen, die in postkolonialen Kontexten tätig sind und sich um eine partizipatorische akademische Praxis bemühen. Dadurch werde es möglich, die longue durée kolonialer Machtverhältnisse und ihre Konsequenzen für die damalige wie für die heutige politische Praxis sichtbar zu machen.

WAZI APOH (Accra) bemerkte, dass eine solche Herangehensweise erlaube, die koloniale Vergangenheit als ein gemeinsames Erbe zu verstehen, dessen kritische Untersuchung Möglichkeiten für den internationalen Dialog und für politische Kooperationen in der Gegenwart aufzeigen kann. So beschäftigt er sich in seiner Forschungsarbeit nicht allein mit der Erfassung archäologischer Hinterlassenschaften des deutschen Kolonialismus in der Volta-Region Ghanas, um die Praxen und Lebenswelten der verschiedenen kolonialen Akteure in ehemaligen deutschen Verwaltungsbezirken zu dokumentieren, sondern widmet sich auch der Entwicklung eines nachhaltigen Tourismuskonzeptes. Da es nicht zuletzt darum geht, das Schweigen über den deutschen Kolonialismus in Ghana zu brechen – die historische Aufarbeitung vor Ort ist bisher vor allem dem britischen Kolonialismus gewidmet –, ist die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung und die Dokumentation mündlicher Überlieferungen ein zentraler Bestandteil dieser Forschungsarbeit.

Auch in den Vorträgen von ULRIKE SCHAPER (Berlin) und MICHAEL PESEK (Berlin) wurde nicht nur auf den Forschungsgegenstand Kolonialismus als ein historisches Phänomen abgezielt, sondern auf metawissenschaftlicher Ebene kritisch beleuchtet, inwiefern die Wissensproduktion verschiedener akademischer Disziplinen in koloniale Diskurse eingebettet war und ist. Entsprechend ist selbst die juristisch-politische Dimension des Kolonialismus letztlich nicht ohne Bezug auf den wissenschaftlichen Kolonialismus zu denken (der im Übrigen auch das Fach der ‚Kolonialwissenschaften’ einschließt, die um 1907 an verschiedenen deutschen Universitäten und Hochschulen eingeführt wurden). So zeigte Ulrike Schaper wie rechtsanthropologische Forschungsarbeit in den ehemaligen Kolonien stark von kolonialen Stereotypen durchsetzt war und zudem in ihrer methodischen Ausrichtung maßgeblich von den vorhandenen kolonialen administrativen und infrastrukturellen Gegebenheiten geprägt wurde. Zugleich betonte sie, dass wir uns von der Vorstellung lokaler Gruppen als passive oder gar unwissende Subjekte lösen müssen, da es gerade im Bereich der Rechtsanthropologie Einheimische selbst waren, die wesentlich zu den Wissenssammlungen der Europäer über afrikanisches Recht beitrugen.

Michael Pesek besprach in seinem Beitrag Beispiele politischer Regimewechsel sowie den Zerfall politischer Einheiten in Afrika im Wandel von der vorkolonialen bis zur postkolonialen Zeit. In seinem Vortrag beleuchtete er, wie der Untersuchungsgegenstand des politischen Machtwechsels in verschiedenen akademischen Disziplinen (insbesondere in Ethnologie/Anthropologie, Geschichte und Politikwissenschaften) auf höchst unterschiedliche Weise fokussiert wird und er ging darauf ein, wie eine Untersuchung der Geschichte von Machtwechseln von einer interdisziplinären Herangehensweise – die letztlich eine Schärfung unserer analytischen Begrifflichkeit nach sich ziehen würde – profitiert.

Eine Annäherung an das Thema Kolonialismus aus der Perspektive einer Wissensgeschichte stellte der Beitrag von HELGA VOGEL (Berlin) dar. Hier fand, angeordnet um eine kritische Analyse der Trope ‚Harem’, eine Auseinandersetzung mit der Konstruktion und Projektion orientalistischer Stereotype in den Interpretationen archäologischer und philologischer Quellen vor allem im Bereich der Fächer Vorderasiatische Archäologie und Altorientalistik statt. Es wurde aufgezeigt, dass die Produktion disziplinärer Sprechweisen über ‚alt-orientalische’ Frauen eine Form epistemischer Gewalt darstellt, die nicht nur die hegemoniale Stellung von Männern als Träger der (westlichen) Zivilisation (und der vorgenannten Disziplinen) deutlich macht, sondern die es uns auch ermöglicht, Orientalismus als eine spezifische Ausformung kolonialer Diskurse zu erkennen.

Eine kritische Auseinandersetzung mit der Konstruktion archäologischen Wissens bot auch STEFAN ALTEKAMP (Berlin), dessen Beitrag vor allem die kulturpolitische Bedeutung der Klassischen Archäologie im Maghreb im Kontext imperialer Bestrebungen hervorhob. Angesichts der Tatsache, dass die institutionalisierte Archäologie in Italienisch-Ostafrika und Italienisch-Libyen während des italienischen Kolonialismus sowohl in personeller als auch in wirtschaftlicher Hinsicht deutlich gestärkt wurde, wird Archäologie nicht nur als wissenschaftliche, sondern auch als administrative und politisch ausgerichtete Praxis erkennbar. Als solche trug die Kolonialarchäologie wesentlich zum Selbstverständnis Italiens als Nation und moderner ‚Kulturstaat’ bei.

Eine weitere institutionengeschichtliche Analyse der deutschen Auslandsarchäologie stellte der Beitrag von MALTE FUHRMANN (Istanbul) dar. Anhand des Beispiels vom Erwerb des Pergamon-Altars wurde zunächst die Anschaffungspolitik deutscher Museen im 19. Jahrhundert analysiert und in ihrem zeitgenössischen kulturellen Kontext verortet, der von einer kolonialen Mentalität geprägt war. Dabei wurde aufgezeigt, dass in fast allen Fällen die Umstände, unter denen archäologische Sammlungen aus Westasien ihren Weg in deutsche Museen fanden, bis heute eine ungenügende Aufarbeitung erfahren. Und doch sind es gerade jene historischen Umstände, die bei der Rückführung von Kulturgütern in ihre jeweiligen Herkunftsländer eine prominente Rolle spielen, was wiederum die Auswirkungen kolonialer Machtpolitik bis in die Gegenwart deutlich macht.

Dass die kolonialen Machtgefälle der Vergangenheit nicht nur im Bereich internationaler Beziehungen, sondern auch in akademischen Praxen bis heute fortwirken, haben verschiedene postkoloniale und dekoloniale Studien aufgezeigt. So werden in der zeitgenössischen Wissenschaft nicht selten längst überholte essentialistische Denkkategorien reproduziert, die bereits in der Vergangenheit die Konstruktion kolonialer Subjektivitäten motiviert haben. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass diese Konstruktionen die gegenwärtigen Verhältnisse zwischen ‚uns’ und ‚den Anderen’ maßgeblich mitstrukturieren – und das heißt auch: zwischen westlichen Wissenschaftler/innen und subalternen Gruppen in denjenigen Ländern, in denen wir wissenschaftlich tätig sind. Wie TONIA DAVIDOVIC (Kiel) deutlich machte, finden diese anhaltenden hegemonialen Machtverhältnisse gerade in den Alltagspraxen wissenschaftlicher Feldarbeit einen deutlichen Ausdruck. Basierend auf mehreren ethnographischen Untersuchungen archäologischer Ausgrabungen in Europa, Westafrika und Südasien analysierte sie das Verhältnis zwischen westlichen Archäolog/innen und einheimischen Bevölkerungsgruppen, wobei deutlich wurde, dass die ausländischen Wissenschaftler/innen den lokalen Akteuren meist jede Form von ‚agency’ absprechen und diese nicht (oder nur in sehr beschränkter Form) an der Produktion, Dissemination und Rezeption von archäologischem Wissen teilhaben lassen.

Dass solche Ausschlussmechanismen nicht nur Ausdruck hegemonialer Beziehungen zwischen verschiedenen Ländern sein müssen, sondern auch im inner-nationalen Kontext auftreten können, zeigte der Beitrag von LEILA PAPOLI YAZDI (Neyshabour). In ihrem Vortrag beleuchtete sie Facetten eines internen Kolonialismus im heutigen Iran, der darin besteht, dass es überwiegend in Europa ausgebildete iranische Intellektuelle sind, die in der Archäologie des Iran die Deutungshoheit haben. Dies bedeutet, dass die iranische Archäologie seit Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem im Dienste nationaler Ideologien betrieben wird, womit letztlich die Bedingungen westlicher Vorherrschaft reproduziert werden, während lokale oder indigene Narrative zur iranischen Vergangenheit weitgehend ausgeblendet bzw. als ‚irrational’ und ‚mythisch’ zurückgedrängt werden.

Wesentlich im Bereich postkolonialer Studien ist aber gerade die Anerkennung solcher indigener, nicht-westlicher Wissensformen, so dass auch marginalisierte soziale Gruppen an der Produktion und Rezeption von Wissen teilhaben können. Dies ist aus mehreren Gründen wichtig: erstens resultieren die beschriebenen kolonialen Denk- und Handlungsmuster, die soziale Grenzen ständig neu konstruieren, in radikal verschiedenen Erfahrungshorizonten, denen die Erzählstrukturen des westlichen Wissenskanons nicht gerecht werden können. Hinzu kommt, dass eine Öffnung akademischer Institutionen hin zu anderen Wissensformen aufdecken kann, dass die scheinbar neutral markierten Positionen, von denen aus akademisches Wissen produziert wurde und wird – das Sprechen über weibliche Geschichtserfahrungen aus der Perspektive des (europäischen weißen) Mannes etwa – weder neutral noch universell gültig sind. Schließlich ist das Problem der Dominanz westlicher Perspektiven nicht allein eine Angelegenheit der institutionalisierten Wissensproduktion, sondern hat auch Konsequenzen für Lebensbereiche außerhalb der akademischen Welt. In diesem Zusammenhang diskutierte BELINDA KAZEEM-KAMINSKI (Wien) Fragen zu Repräsentation, Macht und Autorität im musealen Kontext anhand des Beispiels der Kuratierung einer Ausstellung über „Angelo Soliman – Ein Afrikaner in Wien“ im Wien Museum (2011-2012). Trotz Verweise auf postkoloniale Theorie, die die Machtposition der Kurator/innen der Ausstellung zu relativieren suchten, wurde hier deutlich, dass die Entwicklung des Ausstellungskonzeptes von dem normierenden, wenn auch weitgehend unsichtbaren Konstrukt des ‚Weißseins’ getragen wurde und auf diese Weise bestehende Stereotype über ‚einen Afrikaner in Wien’ bestärkte.

Die Unsichtbarkeit der eigenen Machtposition wurde auch im Beitrag von ANDREW EPSTEIN (New Haven) analysiert, der sich mit der politischen Geographie kolonialer Siedlungspolitik in den Vereinigten Staaten auseinandersetzte. In einem historischen Vergleich wurden dabei Gemeinsamkeiten zwischen Kolonisierungsprozessen im Staat New York im frühen 20. Jahrhundert und Projekten von Landnahme in urbanen Räumen, wie etwa in New York City im frühen 21. Jahrhundert, herausgearbeitet: in beiden Fällen spielt die Markierung subalterner Personen und Gruppen eine wesentliche Rolle für Praxen der Besiedlung und Übernahme fremden Landes sowie für Ressourcenraub. Tatsächlich profitieren heutige Gentrifizierungsvorgänge von einer kolonialen Rhetorik, die ‚urbane Pioniere’ in die ‚Großstadtwildnis’ aussendet oder innerstädtische ‚Territorien’ mit Hilfe von Überwachungsmaßnahmen ‚gezähmt’ sehen möchte. Die Konstruktion bzw. Reproduktion solcher sozialer Kategorien, die sowohl vergangene als auch gegenwärtige hegemoniale Beziehungen festschreiben, finden hier abermals ihre Entsprechung in (neo-)kolonialen Praxen der Ausgrenzung und Ausbeutung.

Das Offenlegen vergangener wie auch gegenwärtiger kolonialer Beziehungen war ein Ziel der Tagung, wobei es insbesondere darauf ankam, die Kontinuität kolonialer Machtverhältnisse aufzuzeigen und zu kritisieren. Die einzelnen Beiträge, die sich dieser kolonialen Spurenlese widmeten, wurden begleitet von Diskussionsbeiträgen in englischer Sprache von BRIAN BROWN (Berkeley), ULRIKE HAMANN (Frankfurt am Main), ARNULF HAUSLEITER (Berlin), MAXIMILIAN WILDING (Brno), CHRISTINE GERBICH (Berlin) und MARTA LUCIANI (Wien), sowie einem abschließendem Kommentar von FRIEDHELM PEDDE (Berlin). Nicht nur dass der Kolonialismus eine komplexere Sichtweise verdient als ihn als ein rein territoriales Phänomen einzuordnen, sondern auch die Tatsache, dass koloniale Projekte ihre Spuren oftmals in der Metropole selbst hinterlassen haben, wurde in diesen Diskussionen immer wieder zum Ausdruck gebracht.

Um gerade diesen letzten Aspekt noch einmal aufzugreifen, endete die Tagung mit einem Stadtrundgang zur Kolonialgeschichte Berlins, der von JOSHUA KWESI AIKINS (Bielefeld) in Zusammenarbeit mit Berlin Postkolonial e.V. und dem August Bebel Institut durchgeführt wurde. Hier ging es vor allem um das Sichtbarmachen der gewaltvollen und schmerzhaften Vergangenheit des deutschen Kolonialismus – einer Vergangenheit, die in die urbane Geographie Berlins eingeschrieben ist und doch weitgehend unsichtbar bleibt. In diesem Zusammenhang wurde auch diskutiert, welch zentrale Bedeutung eine verantwortungsvolle Erinnerungspolitik für die Opfer kolonialer Unterdrückung und für ihre Nachfahren hat: wie der Eklat im Jahr 2011 um die Rückgabe der sterblichen Überreste namibischer Opfer des deutschen kolonialen Genozids gezeigt hat, ist eine einfache Anerkennung historischer Tatsachen, die den Kolonialismus als ein abgeschlossenes Phänomen einer längst vergangenen Ära abtun, ungenügend. Vielmehr müssen gerade in Hinblick auf die lange Lebensdauer kolonialer Machtverhältnisse, die auch unsere Arbeit als Wissenschaftler/innen durchdringen, Wege für eine verantwortungsvolle politische Praxis gefunden werden, die nicht zuletzt Möglichkeiten einer ‚restorative justice’ berücksichtigt.

Die Finanzierung der Tagung wurde durch Mittel der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung ermöglicht.

Konferenzübersicht:

Maria Theresia Starzmann (Institut für Vorderasiatische Archäologie, Freie Universität Berlin): Begrüßung und Einleitung

Wazi Apoh (Department of Archaeology and Heritage Studies, University of Ghana): Die Archäologie des deutschen Kolonialerbes in Ghana – Neue Sichtweisen auf eine gemeinsame Vergangenheit und ihre Bedeutung für die Entwicklung Deutsch-Ghanaischer Beziehungen in der Gegenwart

Sarah K. Croucher (Wesleyan University): Eine komplexe Sichtweise auf den Kolonialismus – Die Archäologie der Nelken-Plantagen auf Zanzibar

Moderation:
Brian Brown (Department of Near Eastern Studies, University of California, Berkeley)

Ulrike Schaper (Friedrich-Meinecke-Institut, Freie Universität Berlin): Die Sammlung afrikanischen Rechts in Kamerun – Koloniale Verstrickungen und koloniale Implikationen der frühen Rechtsanthropologie in Deutschland

Enrique Martino (Seminar für Afrikawissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin): Imperiale Gebilde – Zwangsarbeit für die öffentliche Infrastruktur im westlichen Zentralafrika

Moderation:
Ulrike Hamann (Institut für Politikwissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt am Main)

Helga Vogel (Institut für Vorderasiatische Archäologie, Freie Universität Berlin): Orientalismus, Gender und die Repräsentation der ,Orientalin’ in den Diskursen der altorientalischen Fächer

Malte Fuhrmann (Orient-Institut Istanbul): Im Schatten zweier Reiche – Das umstrittene Erbe der deutschen Kleinasienarchäologie des 19. Jahrhunderts

Moderation:
Arnulf Hausleiter (Orient-Abteilung, Deutsches Archäologisches Institut Berlin)

Michael Pesek (Seminar für Afrikawissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin): Machtwechsel in der Geschichte Afrikas

Stefan Altekamp (Winckelmann-Institut, Humboldt-Universität zu Berlin): Annäherung an die Geschichte der Kolonialarchäologie im Maghreb

Moderation:
Maximilian Wilding (Department of Archaeology and Museology, Masaryk University)

Belinda Kazeem-Kaminski (Institut für Internationale Entwicklung, Universität Wien): „Moving the Center“ – Postkoloniale Theorie im Museum

Andrew B. Epstein (Department of History, Yale University): Siedler an unerwarteten Orten

Moderation:
Christine Gerbich (Berliner Antike Kolleg, Freie Universität Berlin)

Tonia Davidovic (Sozial- und Kulturanthropologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel): Koloniale Agenden der heutigen archäologischen Wissensproduktion – Eine ethnographische Annäherung

Leila Papoli Yazdi (Department of Archaeology, Neyshabour University): Wir kolonisieren unsere eigene Vergangenheit! – Die Reproduzierung kolonialer Strukturen durch Archäologen im postkolonialen Iran

Moderation:
Marta Luciani (Institut für Orientalistik, Universität Wien)

Abschlussdiskussion:
Friedhelm Pedde (Orient-Abteilung, Deutsches Archäologisches Institut Berlin)

Joshua Kwesi Aikins (Graduate School in History and Sociology, Universität Bielefeld): Stadtführung zur Kolonialgeschichte Berlins


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