National Minorities in the Soviet Bloc after 1945

National Minorities in the Soviet Bloc after 1945

Organisatoren
Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg; Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa, Nordostinstitut, Lüneburg; Institut für Litauische Geschichte, Vilnius
Ort
Vilnius
Land
Lithuania
Vom - Bis
22.10.2014 - 25.10.2014
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Von
Carol Marmor, Philosophische Fakultät, Universität Passau

Nationalitätenfrage und nationale Minderheiten im östlichen Europa ist ein weit gefächertes Thema, das für den Zeitraum bis 1945 bereits ausführlich diskutiert worden ist. Inwieweit und ob die Paradigmen der Zwischenkriegszeit nach der Mobilisierung der Nation im Zweiten Weltkrieg weiterhin geltend gemacht werden können1, wurde zu einer der Hauptthemen der Nachwuchstagung, die vom 22. bis 25. Oktober 2014 in Vilnius gemeinsam vom Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung (Marburg), dem Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (Nordostinstitut, Lüneburg) und dem Institut für Litauische Geschichte (Vilnius) veranstaltet wurde. Die Rückkehr von nationalen Ordnungsmodellen nach 1945 brachte die östlichen Titularnationen dazu, neben einer enormen Wiederaufbauleistung sich mit Nachkriegsgrenzen und dem entstandenen Minderheitenproblem auseinanderzusetzen. Daneben befanden sich viele der ostmitteleuropäischen Staaten im sowjetischen Einflussgebiet, das imperiale Herrschaftspraktiken zur Norm machte. Das Machtzentrum Sowjetunion dagegen stand nach dem Großen Vaterländischen Krieg vor dem Dilemma, ein institutionelles Gerüst zu bilden, an welches die Nationalstaaten Teile ihrer Souveränitätsrechte abtreten sollten, ohne historisch gewachsene nationale Bindungen aufzulösen oder in ihren Handlungsmöglichkeiten ganz eingeschränkt zu sein. Insbesondere diese Beziehung gewinnt in der nationalstaatlichen Geschichtsschreibung der ehemaligen Sowjetrepubliken eine negative Färbung, die Sowjetunion habe die Völker territorialisiert, ihre Institutionen sowjetisiert und anschließend russifizieren lassen. Im „sowjetischen Gefängnis der Nationen“ habe es wenig Raum für die Entfaltung von Nationalkulturen und politische Partizipation gegeben.

„Russifizierung“ und „Polonisierung“ stellen holistische Konzepte dar, die binär zur Verwirklichung der Kulturautonomie in einem Vielvölkerstaat/Nationalitätenstaat der Zwischenkriegszeit stehen. Begreift man Nationen weniger als feste Entitäten und intendierte Gruppenhandlungen, sondern als soziale Praktiken und Denkweisen von „vorgestellten Gemeinschaften“, so werden nationalitätenpolitische Erfassungsprinzipien interessant. Rogers Brubakers „Ethnizität ohne Gruppen“ stuft Ethnizität als einen kognitiven Vorgang ein, der Kategorien und Hierarchien für den „Gärtner Staat“ produziert.2 So standen zwei grundsätzliche Erfassungsprinzipien nach 1945 zur Verfügung: Zum einen löste der Sowjetstaat über die „Ethnisierung der Anderen“ einen „institutionalisierenden Nationalitätenkonflikt“ aus, zum anderen haben die nationalisierenden Volksrepubliken im Prozess des Wiederaufbaus das Eigene ethnisiert. Von Bedeutung ist somit die Motivation der die Kategorien bestimmenden Akteure, um die Konstruktion von ethnischen Gruppen nachvollzuziehen. „Making Soviet People“ lässt sich über „Making Baltic People“ bis hinaus zur Konstruktion der „Russianness“ als eine unsichtbare Norm nachvollziehen.3 Die Produktion von Ungleichheiten stellt somit weniger eine explizite „Russifizierung“ oder eine „Polonisierung“ dar, sondern eine Ethnisierung der Anderen bzw. des Eigenen. Die daraus resultierende Divergenz von Nationalitäten-Konzepten lässt sich in der Interaktion zwischen Zentrum und Zentrum, sowie Zentrum und Peripherie sowie der Titularnation und der Minderheit nachvollziehen.

Nach Brubaker stellt das Verhältnis zwischen der Titularnation und der nationalen Minderheit eine Frage der governance dar, die ethnische Vielfalt bürokratisch erfasst und kartographiert. Der Vielvölkerstaat Sowjetunion förderte „Nationalismus von oben“ und formte „vorgestellte Gemeinschaften“ innerhalb der UdSSR. Dieser „chronischen Ethnophilie“ ging KAROL RAWSKI (Bochum) nach. Das „symbiotische Verhältnis“ zwischen dem Regime und sowjetischen Ethnographen habe sich nach 1945 regelrecht zu einer „angewandten Politikwissenschaft“ entwickelt. Die sowjetische Denkfabrik lieferte der Regierung notwendiges Expertenwissen und legitimierte ihre nationalitätenpolitischen Leitideen. Nicht zuletzt gilt es nachzufragen, inwieweit in einem diskursfreien Raum ein System von gegenseitigen Abhängigkeiten entstehen konnte, ohne dem eindimensionalen Diktat einer Fortschrittsideologie zu entgehen. Dagegen bildeten transnationale Scientific Communities herrschaftsferne Sphären, die Austausch zwischen Ost und West in „abgehobenen Räumen“ förderte.4 EGLĖ RINDZEVIČIUTĖ (Sciences Po, Paris) stellte überzeugend den „internationalisierenden Charakter des Kalten Krieges“ dar und zeigte, wie das politische Zentrum Moskau aus dem Baltikum stammende Technokraten zu Reformern erziehen ließ.5 Am Internationalen Institut für die angewandte Systemanalyse in Laxenburg, Österreich, trafen sich in den 1970er-Jahren Experten aus Ost und West, um den sowjetischen Bürokratieapparat über West-Ost-Transfers (Spieltheorie, Systemanalyse) vor einer abzeichnenden wirtschaftlichen Regression zu bewahren. Wenngleich das Expertenwissen als Referenzpunkt der Transfers galt, so verortete Rindzevičiutė die Akteure weniger im nationalstaatlich-republikanischem Kontext, als im Einflussfeld des politischen Zentrums. Schließlich handelten die Wissenschaftler in einer transnationalen Kommunikationsgemeinschaft nach den von den „Mitgliedern verinnerlichten Normen und Wertvorstellungen“ im Sinne des Systemerhalts.6 MARILIIS HÄMÄLÄINEN (Põlva) ging dem Zentrum-Peripherie-Verhältnis am Beispiel der Elitenbildung in der Estnischen SSR bis 1953 nach. Die Nomenklatura diente als Instrument der funktionalen Differenzierung, „Russianness“ als unsichtbare Norm in der Elitenbildung auf der lokalen Ebene einzuführen. Die Ethnisierung des Eigenen an der nicht-titulären Peripherie stellte zugleich einen Abgleich des Aneignungsprozesses der Region dar. Während die ethnischen Russen die führenden Positionen der ZK der KPE bis 1953 besetzten, verringerte das Zentrum nach 1953 die Anzahl der unionsweiten Stellen an der Peripherie. Eine Normalisierung der sowjetischen Herrschaft in der ESSR ist mit einem Anstieg von ethnischen Esten in der Parteihierarchie zu beobachten. Am Beispiel der Sicherheitsstrukturen der LSSR schilderte DARIUS JUODIS (Vilnius), wie die Litauer sich der unsichtbaren Norm der „Russianness“ widersetzten. Das gegenseitige Misstrauen zwischen zentralen und lokalen Entscheidungsträgern habe noch bis 1953 die Institutionalisierung von Sicherheitsstrukturen geprägt, was als Beweis eines ständigen Infragestellens der „Russianness“ als explizite Norm zu interpretieren sei.

Inwieweit und ob der „Normalisierungseffekt“ in den Sowjetrepubliken mit dem Jahr 1953 zu datieren ist, bleibt offen. Einen Wendepunkt im Vergleich zum nationalitätenpolitischen Erbe der 1920er-Jahre in der Nachkriegszeit stellt die Verfassungsdiskussion von 1977 dar. KIRYL KASCIAN (Bremen) ging der Neuerfindung einer allunionsweiten politischen Kultur am Beispiel der Verfassungsentwürfe in den Sowjetrepubliken 1978 nach. Die in der Verfassung wiederzufindenden Identitätsentwürfe des Sowjetvolkes zeugten von einer gefühlten Unsicherheit des Zentrums im Umgang mit dem nationalstaatlichen Erbe der Republiken, so der Referent. Zum einen differenzierte die Sowjetverfassung zwischen den Republiken mit und ohne Zwischenkriegserbe der Eigenstaatlichkeit. Zum anderen konstruierte sie kulturelle Differenz und lokale Identitäten über „Russianness“ als sichtbare Norm in der politischen Symbolik. INGA ZEMBLIENĖ (Vilnius) hinterfragte das Konzept der interethnischen Ehe in der Litauischen SSR in ihrer Umsetzung als „Verschmelzung der sowjetischen Völker“ in den 1970er-Jahren. So habe nach Zemblienė das Instrument der litauisch-tatarischen Ehe kulturelle Autonomie im Alltag begünstigt. Inwieweit und ob der Sowjetstaat bis in die Privatsphäre eindrang und das litauisch-tatarische Selbst mithilfe der „Russianness“ geformt hatte, soll über weitere Experteninterviews erklärt werden. CAROL MARMOR (Passau) stellte das Verhältnis zwischen dem politischen Zentrum Moskau und den Estnischen und Ukrainischen Sowjetrepubliken anhand des Kulturprogrammes der Olympischen Spiele 1980 in Moskau dar. Im Zuge dieser globalen Großveranstaltung förderte das sowjetische Machtzentrum lokale Akteure und Kulturen, die nicht zuletzt die Vielfalt des sovetskij narod repräsentieren sollten. In der Umsetzung des Kulturprogramms agierte die UdSSR als ein Imperium, das den nationalstaatlichen Anforderungen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) widersprach.

Im Umgang mit den Titularnationen lässt sich eine nationalitätenpolitische Dualität feststellen, die die Sowjetrepubliken aufgrund ihrer historischen Erfahrung differenzierte. Der „institutionalisierende Nationalitätenkonflikt“ verlagerte sich in der Nachkriegszeit von den Titularnationen zu den nationalen Minderheiten innerhalb der Sowjetrepubliken, die erst neu erfasst und geordnet werden mussten. Das „ethnisch Andere“ konnte so nach KRISTA GOFF (Ann Arbor) neu erfunden, kartographiert und auch wieder rückgängig gemacht werden. Am Beispiel der Talyschen, einer iranischsprachigen Gruppe in Aserbaidschan, erklärte sie, über welche gesellschaftlichen Diskurse und Träger die Gruppe der Talyschen konstruiert, internalisiert und dann wieder vom Zensus ausgeklammert werden konnte. TRIIN TARK (Tartu) ging dem sowjetischen „Gärtner Staat“ in der Estnischen SSR nach. Um ethnisch homogene Verwaltungseinheiten zu schaffen, deportierte er 1945 ethnisch Deutsche und Deutschsprachige nach Perm. Deutsche Kriegsgefangene aus dem europäischen Teil Russlands wurden gleichfalls in das Wolgagebiet umgesiedelt, wo sie für den Wiederaufbau eingesetzt wurden. ARKADIJ GERMAN (Saratov) schilderte den massiven Arbeitseinsatz von 38.000 Deutschen, deren kulturelle Praxis sich der unsichtbaren Norm der „Russianness“ zunehmend annäherte. VASILIJUS SAFRONOVAS (Klaipėda) beschrieb dagegen, wie eine ethnisch heterogene Gruppe aufgrund äußerer Einwirkungen als deutsch definiert werden konnte, obwohl diese aus Deutschen, Litauern und Memelländern bestand. Misslungene Gruppenzuordnung, aber auch eine misslungene Lituanisierung lassen sich anhand der gescheiterten Repatriierungspolitik feststellen, die 1958-1960 weniger ethnisch Deutsche als Sowjetbürger zur Auswanderung mobilisierte. ANNA ZADORA (Schiltigheim) verdeutlichte am Beispiel der Polen in Belarus, wie der Zentralstaat Feindbilder im Verhältnis zwischen der Titularnation der Weißrussen und der polnischen Minderheit in Belarus einsetzte. Die Identifikation der ethnischen Polen als das „signifikant Andere“ charakterisierte nicht zuletzt eine Fremdeinwirkung, die in Kontrast zur weißrussischen Nationsbildung stand und von der Akteursperspektive her weiterer Erforschung bedarf.

Am Beispiel der ethnisch russischen Literaten in der Litauischen SSR verdeutlichte VILIUS IVANAUSKAS (Vilnius), wie diese an der „Peripherie der großrussischen Literatur“ eine Vermittlerrolle übernahmen. Als Akteure zwischen der lokalen und der allunionsweiten Ebene machten sie die sowjetische Schriftsteller-Union auf die litauische Literatur aufmerksam. In Bezug auf den Umgang mit den ethnischen Russen in den Sowjetrepubliken soll weiterhin erforscht werden, wie das Zentrum die Minderheitenposition der ethnischen Russen regulierte. Diesbezügliche Praktiken geben nicht zuletzt Aufschluss über die alltäglichen Verhandlungen zwischen der Titularnation und der jeweiligen Ethnie, um die Sowjetisierungsmechanismen, das heißt die Frage nach „Russianness“ als sichtbare oder unsichtbare Norm, erklären zu können.

Die Entwicklung von Nationalstaaten unter den Bedingungen des Staatssozialismus wurde in den ostmitteleuropäischen Volksrepubliken nach 1945 über die Ethnisierung des Eigenen vorangetrieben. Dieser Homogenisierungsdruck fiel mit dem ökonomischen Aufbau der Nationalökonomien in einer Zeit des allgemeinen Wirtschaftswachstums zusammen. YAMAN KUOLI (Chemnitz) gab einen Einblick in die Diskurse der polnischen Elite im Umgang mit den neu gewonnenen Territorien in Schlesien. Wenngleich die „Polonisierung“ nach Władisław Gomułka noch 1945 über die Vertreibung von ethnischen Deutschen verwirklicht werden sollte, blieb die Abhängigkeit vom Wissen dieser Volksgruppe enorm. Aus Überlegungen der Wirtschaftlichkeit war der Staat 1951 gezwungen, die „unersetzbare“ Gruppe in den Wiederaufbau zu integrieren. Die „unternationale Nachkriegswelt“ (Eric Hobsbawm) forderte das nationalstaatliche Denken der staatlichen Akteure heraus und „internationalisierte“ eine territorial definierte Volkswirtschaft, indem auf Arbeitskräfte zurückgegriffen wurde, die offensichtlich der Mehrheitsethnie nicht entsprachen. Ähnlich gestaltete sich die Auswanderung der jüdischen Holocaust-Überlebenden von Stettin nach West-Berlin. ACHIM WÖRN (Berlin) beschrieb, wie die Verbliebenen über „Produktivierungs-Kampagnen“ beteiligt werden sollten, um die städtische Wirtschaft zu beleben. Dabei erzeugte die Ethnisierung des Eigenen einen Homogenisierungsdruck, der jüdische Holocaust-Überlebende dazu brachte, ihre Namen in polnische zu verwandeln.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerten sich die nationalitätenpolitischen Prinzipien der 1920er-Jahre von der Ausformung und Förderung der Titularnationen nach innen. Das bürokratische Denken der staatssozialistischen Staaten pflegte den Anspruch, über die Vielzahl von Ethnien und Volksgruppen zu verfügen, diese diskursiv zu gestalten und voneinander getrennt zu halten. Die Nationalitätenpolitik konstruierte eine „unsichtbare Norm“ der „Russianness“/„Polishness“, ohne in der Quellenüberlieferung tatsächlich ein Dokument über den Homogenisierungsanspruch überlassen zu haben und eine konkrete Strategie nachweisbar zu überliefern. Denn diese funktionierte durch eine implizite Norm, die in der Abgrenzung vom signifikant Anderen sich immer wieder neu produzierte. Diese unsichtbare Norm war wandelbar und stellte sich diskursiv immer wieder neu auf. Daraus erfolgten Neudefinitionen und Rücknahmen von nationalitätenpolitischen Annahmen, die die Auseinandersetzung um die ethnische Vielfalt in der „unternationalen Nachkriegswelt“ im Inneren austragen ließen.

Abschließend sei den Kommentatoren der Panels gedankt, die die Nachwuchs-Projekte systematisch hinterfragten und Verknüpfungen mit Forschungskontexten herstellten: Karsten Brüggemann (Tallinn), David Feest (Lüneburg), Heidi Hein-Kircher (Marburg), Darius Staliūnas (Vilnius).

Konferenzübersicht:

Darius Staliūnas (Vilnius), David Feest (Lüneburg), Heidi Hein-Kircher (Marburg): Welcome and opening remarks

David Feest (Lüneburg): Ethnic suppression or national mobilization? Problems of conceptualizing the Soviet approach to nationality after the Second World War

Panel I: Governance and nationality issues
Vorsitz: Karsten Brüggemann (Tallinn)
Kommentar: Darius Staliūnas (Vilnius)

Karol Rawski (Bochum): Ethnographic science andsoviet nationalities policy 1942-1991

Eglė Rindzevičiūtė (Paris): Nationally Anchored Soviet Technocrats?

Mariliis Hämäläinen (Põlva): The Soviet Nomenklatura: Case of Central Committee of the Estonian Communist Party from 1940 to 1953

Darius Juodis (Vilnius): The Lithuanian national cadres in the system of the Soviet security in the Lithuanian SSR in 1944-1953

Panel II: Variations in the soviet nationality policy
Vorsitz: Heidi Hein-Kircher (Marburg)
Kommentar: David Feest (Lüneburg)

Krista Goff (Ann Arbor): What makes a people: Soviet Nationality Politics and Minority. Experience after World War II

Kiryl Kascian (Bremen): Soviet constitutional law and national republics: unequal among equals?

Carol Marmor (Passau): Soviet nationality politics in sport and throughout sport – A cultural approach to the “golden seventies” through the prism of the XXII. Summer Olympic Games in Moscow

Inga Zemblienė (Vilnius): Interethnic family in Soviet Lithuania: Is this USSR “approach and amalgamation of nations” policy model?

Arkadij German (Saratov): Policy of the Soviet state concerning the German minority in the first post-war decade (1945-1955)

Panel III: Case studies: local situations of minorities in soviet republics
Vorsitz: Darius Staliūnas (Vilnius)
Kommentar: Karsten Brüggemann (Tallinn)

Anna Zadora (Schiltigheim): Poles in Belarus – eternal enemy and significant other

Vilius Ivanauskas (Vilnius): In the shadow of “titular nation”: literary people of national minorities and Lithuanian union of writers during soviet period

Triin Tark (Tartu): The fate of the remaining Germans in Estonia after 1944

Vasilijus Safronovas (Klaipeda): Germans, Memelländer or Lituanians? Germans in Memelland after 1945

Panel IV: Case studies: local situations of minorities in Poland (PRL)
Vorsitz und Kommentar: Heidi Hein-Kircher (Marburg)

Yaman Kouli (Chemnitz): The German minority in Poland between 1945 and 1960

Achim Wörn(Berlin): Jews in Stettin, 1946-1950

Anmerkungen:
1 Lutz Raphael, Imperiale Gewalt und mobilisierte Nation. Europa 1914-1945, München 2011.
2 Rogers Brubaker, Ethnizität ohne Gruppen, Hamburg 2007.
3 Jan Zofka, „Russianness“ als unsichtbare Norm. Mobilisierungsdiskurse des pro-russländischen Separatismus in Transnistrien im Zerfall der UdSSR, in: Zaur Gerasimov (Hrsg.), Kampf um Wort und Schrift. Russifizierung in Osteuropa im 19.-20. Jahrhundert, Göttingen 2012, S. 105-121, hier S. 108.
4 Susan Rößner, Ort und Raum. Funktionsmechanismen und Austauschprozesse in spezialisierten transnationalen Gemeinschaften, in: Barbara Schulte (Hrsg.), Transfer lokalisiert: Konzepte, Akteure, Kontexte, Leipzig 2006, S. 102-119, hier S. 104.
5 Klaus Gestwa / Stefan Rohdewald, Verflechtungsstudien. Naturwissenschaft und Technik im Kalten Krieg, in: Osteuropa 59 (2009), S. 5-15, hier S. 11-12.
6 Rößner, Ort und Raum, S. 105.


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