Misstrauen. Interdisziplinäre theoretische, methodische und empirische Zugänge zu Begriff und Praxis

Misstrauen. Interdisziplinäre theoretische, methodische und empirische Zugänge zu Begriff und Praxis

Organisatoren
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Ort
Bielefeld
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.08.2015 - 28.08.2015
Url der Konferenzwebsite
Von
Jeannie Moser, Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte, Technische Universität Berlin; Daniel Witte, Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“, Universität Bonn

Am 27./28. August 2015 fand am Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) eine von OLGA GALANOVA (Bielefeld) initiierte Tagung statt, die theoretische, methodische und empirische Zugänge zum Misstrauen sondierte. Am „Langen Tisch“ des ZiF kamen junge wie renommierte Forscherinnen und Forscher zusammen, um Begriff und Praxis des Misstrauens aus der Sicht von Soziologie und Rechtswissenschaft, von Zeitgeschichte und Politikwissenschaft, Ethnologie sowie Linguistik zu perspektivieren. Die Mikroanalysen galten damit äußerst heterogenen Bereichen, in denen sich Misstrauen manifestiert und handlungsbestimmend in Aktion tritt. So ging es in den Beiträgen, die jeweils kommentiert und dann gepaart diskutiert wurden, um so Unterschiedliches wie Mediation, Krebs-Diagnosegespräche oder den misstrauischen Alltag in sowjetischen Kommunalkas. Begleitet wurden sie von einer Posterausstellung, mit der weitere Aspekte, etwa die Verdachtshermeneutik der Psychoanalyse oder Misstrauen in Arbeitsbeziehungen, thematisiert wurden. Gemeinsam war den Beiträgen der Versuch, hinter die beobachtbare Oberfläche der Interaktion zu blicken, wie es Galanova in ihrem Eröffnungsvortrag formulierte.

Den Anfang machte der Zeithistoriker CONSTANTIN GOSCHLER (Bochum). Er sprach über ein institutionalisiertes Misstrauen beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), das in die Überkomplexität führe und sich etwa in der Trennung von Beschaffung und Auswertung von Daten sowie dem Need-to-know-Prinzip zeige. Die Spannung zwischen dem BfV und seiner gesellschaftlichen Wahrnehmung wiederum wurde als Radikalisierungsspirale des Misstrauens beschrieben, wobei sich das Misstrauen der Öffentlichkeit sowohl gegen Omnipotenz wie Impotenz richte. Ein weiteres strukturelles Problem betreffe sowohl die innere Organisation als auch die Außenwahrnehmung des BfV: Dieser verwalte ein Netz aus (Des-)Informationen und operiere mit Geheimnissen, d. h. prekärem Wissen, das falsch oder manipuliert sein könne und in das Misstrauen immer schon eingebaut sei. Insofern stünden sich Geheimdienst und Demokratie, Arkanum und Durchsichtigkeit unversöhnlich gegenüber, worauf auch LORENZ SCHULZ (Frankfurt am Main) in seinem Kommentar hinwies. Das BfV kollidiere (wie Geheimdienste generell) mit der modernen rechtsstaatlichen Idee von Transparenz. Zudem verfahre es jenseits der Strafprozessordnung, da es – anders als die Kontrollinstanz der Verwaltungsgerichtsbarkeit – ohne konkreten Tatverdacht ermittle und damit genuin misstrauisch agiere.

Mit dem Politikwissenschaftler RAMY YOUSSEF (Bielefeld) verschob sich das Problem des Misstrauens von möglichen Gefahren, die innerhalb des Staates lauern, auf seine gefährliche Umwelt. Diplomatie und Spionage wurden dabei systemtheoretisch grundiert und schlaglichtartig historisiert. Gaben Kautilyas Arthashastra oder frühneuzeitliche Fürstenspiegel explizite Empfehlungen dazu, mit welchem Maß an Vertrauen bzw. Misstrauen geopolitisches Strategien verbunden sein sollten, zeigte ein Blick auf das 20. Jahrhundert, wie Vertrauen und Misstrauen als wichtige Faktoren bei der Ausdifferenzierung von Systemen wirksam wären. Besonders hervorzuheben ist der Gedanke misstrauensmotivierter Spionage als profitables Instrument: Je misstrauischer Systeme, Institutionen oder Abteilungen seien, je größer also der Umfang, in dem sie geheime Informationen sammeln, desto mehr könnten sie in Verhandlungen riskieren und damit Vertrauen und Kooperation garantieren. KIRSTEN BÖNKER (Bielefeld) legte in ihrem Kommentar eine stärkere Konzentration auf Akteure nahe und wies darauf hin, dass Diplomatie niemals ein isoliertes, sondern immer ein eingebettetes System sei. Zudem betonte sie den eurozentrischen Bias des Rationalitätsbegriffs und schlug vor, an seiner Stelle auf die emotive Dimension von Misstrauen zu fokussieren.

Der Soziologe GEOFFREY RAYMOND (Santa Barbara, CA) berichtete von seinem Forschungsprojekt zu polizeilichen Routinekontrollen in den USA und sah dort Misstrauen augenscheinlich in Aktion, wobei die Grade von Vertrauen und Misstrauen variierten. Die untersuchten interaktiven Begegnungen wären um die Vorhersehbarkeit von Verhalten und seine Progressivität organisiert. Die Beispiele zeigten eine Reihe von Szenen der absoluten, teils vorsätzlichen, teils unbeabsichtigten Fehleinschätzungen des Gegenübers und der unterschiedlichen Sinnzuschreibung der Situation, die unmittelbar zur Eskalation führten. Das durchgängige Fehlen von Zwischenschritten wurde auf die Einbettung in eine spezifisch codierte Umgebungskultur der Kontrollen zurückgeführt, was THOMAS SCHEFFLER (Frankfurt am Main) in seinem Kommentar besonders hervorhob. In den USA sei das Systemvertrauen verloren gegangen, (Fehl-)Verhalten der Polizei werde in der Regel nicht sanktioniert, die Institution an sich weder für fair noch gerecht gehalten, was das Misstrauen gegenüber der Polizei steigere – und diese wiederum dazu motiviere, Routineinteraktionen, ebenfalls misstrauisch, auf das Ziel größerer Berechenbarkeit hin zu managen.

Seine materiellen Erkennungszeichen bekam das Misstrauen mit dem Vortrag des Kulturanthropologen ILYA UTEKHIN (St. Petersburg), der nachbarschaftliche Beziehungen in russischen Kommunalkas in Augenschein nahm. Insofern sich solche Gemeinschaftswohnungen unfreiwillig, heterogen und längerfristig zusammensetzen, private Rückzugsräume ebenso wie Verantwortungsträger fehlen, wurden Vorhängeschlösser an Klavieren, Küchenschränken und Herden oder sieben Glühbirnen mit sieben Schaltern auf der Gemeinschaftstoilette als gleichzeitig dinglicher wie symbolischer Teil eines nicht deklarierten Krieges zwischen Nachbarn und deren gegenseitiger Überwachung in einer transparenten, öffentlichen Sphäre identifiziert. Dass die totale Durchdringung von Verdacht, gegenseitigem Misstrauen und eine Denunziationspraxis aufgrund von Neid und Missgunst eine Besonderheit der (post-)sowjetischen Gesellschaft seien, entspreche jedoch, so FLORIAN MÜHLFRIED (Jena) in seinem Kommentar, dem westlichen Imperativ, Misstrauen zu überwinden – und damit einem diskursiven Vorurteil. Dabei sei Misstrauen ein probates Mittel, um in einer durchsichtigen und allen zugänglichen Umgebung (notwendige) Distanz zu schaffen und mithin eine Investition in die Bedingungen von Soziabilität.

Im Vortrag des Linguisten WOLFGNANG IMO (Duisburg-Essen) ging es um onkologische Therapieplanungsgespräche, die trotz bereits gestellter Diagnose mit (unsicheren) Prognosen und Wahrscheinlichkeitsaussagen operieren. Die Analyse galt dem Umgang mit dem Wunsch nach einer zweiten Meinung, der als Artikulation von Misstrauen gegenüber den behandelnden Ärztinnen und Ärzten aufgefasst wurde. Patientinnen und Patienten thematisierten die Hinzuziehung einer zweiten Meinung eher reaktiv, zögerlich und über Umwege, da sie eine solche als gesichtsbedrohend einschätzten; Ärztinnen und Ärzte hingegen befürworteten sie meist. Zudem entwickelten sie Strategien der vorgreifenden Absicherung und des Aufbaus von Vertrauen, indem sie auf Expertise, Standards, Studien und langjährige Erfahrung verwiesen oder sich in ein kollektives Wir zurückzögen. Auch wenn die Handlungskomplexität in solchen Gesprächen reduziert sei, basiere hier das Misstrauen auf einer fundamentalen Unsicherheit, was OLE PÜTZ (Soziologie, Bielefeld) in seinem Kommentar betonte. Damit verband sich die Frage, wann Unsicherheit zu Misstrauen werde bzw. ob es sich überhaupt um die Kommunikation von Misstrauen oder nicht vielmehr von Unsicherheit oder Überforderung handle.

Der Vortrag der Juristin und Mediatorin ULLA GLÄSSER (Frankfurt an der Oder) führte in das Praxisfeld der Mediation. Dort sei Misstrauen eine brisante Größe in der Konfliktgenese von Organisationen und Störfaktor von Kooperation. Es könne sich um eine misstrauische Partei, um Wiederholungs- oder aber Einzelfälle handeln, durch die plötzlich alles in einem anderen Licht erscheine. Es werde explizit im Vorfeld thematisiert oder aber implizit über fehlende Öffnungsbereitschaft, Empathie oder Lösungsorientierung angezeigt. Im Umgang wurden drei Varianten genannt: die Akzeptanz, der Abbau oder die Steigerung von Misstrauen. In Bezug auf letzteres überraschten mediatorische Verfahren seiner Funktionalisierung – etwa durch die Einbeziehung einer misstrauischen Außenperspektive (wie Anwältinnen und Anwälte) oder die präventive Diskussion von Schwachstellen und Einzelinteressen. Dass im Prozess der Mediation die Rolle des Dritten erheblich sei, darauf hob JUSTUS HECK (Bielefeld) in seinem Kommentar besonders ab – sei es um Misstrauen zu induzieren, um es zu explizieren und dadurch handhabbar zu machen, sei es um Vertrauen in ein System einzuspeisen. Insofern aber ein absolut neutraler und letztendlich vertrauenswürdiger Dritter unwahrscheinlich wäre, wurde der mediatorische Erfolg eher in der Verfahrensförmigkeit selbst vermutet.

Der Strafrechtler und Rechtsphilosoph LORENZ SCHULZ (Frankfurt am Main) befasste sich mit dem Misstrauen insbesondere in seiner institutionalisierten Form im Strafrecht: dem Verdacht. Als Ausnahme gegenüber dem Grundsatz der Unschuldsvermutung ist die Verdachtsfigur bereits dogmatisch prekär. Illustrieren ließ sich dies etwa am Beispiel der Untersuchungshaft. Deren Anordnung erfolge stets im Spannungsfeld von Fragen der Verhältnismäßigkeit einerseits, der Entscheidung zwischen nur hinreichendem oder aber dringendem Tatverdacht andererseits. Dabei warf Schulz einen durchaus kritischen Blick auf die eigene Disziplin: Er betonte, dass trotz der enormen Bedeutung, die dem Verdacht für die Strafrechtsdogmatik insgesamt zukomme, allenfalls für den dringenden Verdacht auf eine umfangreichere Judikatur zurückgegriffen werden könne, nicht jedoch für die darunter liegenden Verdachtsgrade. Doch auch diese stellten normierte und insofern dogmatisch „gezähmte“ Formen des Misstrauens dar. In diesem Sinne hob ANDRÉ KIESERLING (Bielefeld) die Notwendigkeit hervor, konsequenter zwischen spontanem und institutionellem Misstrauen zu unterscheiden. Der Blick auf das Recht verdeutliche überdies, dass Vertrauens- wie Misstrauensbeziehungen wesentlich als Schwellenphänomene zu fassen sind, bei denen Unbestimmtes in Bestimmtes überführt und Kontinua (etwa Wissen/Nicht-Wissen oder Sicherheit/Gefahr) dichotomisiert werden. Gerade diese Leistung von Schwellen lasse sich aber durch deren Juridifizierung steigern.

Mit der Frage der Stabilisierung von Misstrauenskommunikation befasste sich auch der Soziologe OLE PÜTZ (Bielefeld), der aus einer laufenden Studie über Misstrauen in sozialen Bewegungen berichtete. Am Beispiel einer Anti-Kernkraft-Initiative konnte dargelegt werden, dass das Misstrauen gegenüber politischen Gegnern dort ebenso konstitutiv zum Alltag gehöre wie misstrauische Kommunikation innerhalb der eigenen Gruppe. An einem konkreten Fall ließ sich dabei studieren, wie auf Misstrauen basierende Kleingruppen mit Ereignissen umgehen, die Misstrauen gegenüber dem politischen Kontrahenten unberechtigt und Vertrauen möglicherweise adäquat erscheinen lassen. Die sequenzanalytische Auswertung interner Kommunikation über eine in diesem Sinne paradoxe Erwartungsenttäuschung zeigte, wie quasi-ideologische Effekte den Charakter von Informationen transformieren und das einmal etablierte Misstrauen zu seiner eigenen Stabilisierung und Reproduktion beitragen kann. Dass Misstrauen einen wichtigen Antrieb für soziale Bewegungen darstelle, räumte auch WOLFGANG IMO (Duisburg-Essen) ein, der aber einen Begriff von Propaganda in der Darstellung vermisste. Zentrale Motive wie die Notwendigkeit von Vertrauensvorschüssen in klandestinen Gruppen sowie die Stilisierung politischer Gegner zu Feinden ließen ihn Parallelen zur democratic peace theory ziehen.

Schließlich warf der Soziologe ANDRÉ KIESERLING (Bielefeld) einen kritischen Blick auf unterschiedliche Gebrauchsweisen des Begriffs des Misstrauens. Verworfen wurde zunächst eine ‚erkenntnisanaloge‘ Auffassung, die dessen Grund in objektiven Eigenschaften des misstrauenden Subjektes sowie des zu misstrauenden Objektes sucht. Aus systemtheoretischer Perspektive rücke im Gegensatz zu Fragen nach richtiger oder falscher Zuschreibung von Vertrauens- bzw. Misstrauenswürdigkeit die Komplexität sozialer Situationen in den Blick, die im Medium beider Interaktionsschemata reduziert werden könne. Ausgehend von dieser begrifflichen Justierung diskutierte Kieserling die Unmöglichkeit konsequenten Systemmisstrauens als eine logische Folge funktionaler Differenzierung: Konsequentes Misstrauen in Politik oder Wirtschaft sei gleichbedeutend mit (bzw. führe unweigerlich zu) konsequentem Verzicht auf Systembeteiligung, was angesichts von Inklusionspostulaten nicht vorstellbar sei und daher vielmehr in Entfremdungsphänomene münde. DANIEL WITTE (Bonn) zog diese Einschätzung hinsichtlich einiger jüngerer Entwicklungen in Zweifel, wobei v. a. das Verwischen sicher geglaubter Grenzen zwischen Misstrauen, Paranoia und Kritik zunehmend zum Problem werde. Im Anschluss an die eingangs aufgebrochene Zurechnung auf Eigenschaften der beteiligten Subjekte bzw. Objekte votierte er für eine relationale Fassung von Misstrauen, das als eine Struktureigenschaft sozialer Beziehungen zu deuten sei.

Die Beiträge und Kommentare waren durchweg so reichhaltig und abwechslungsreich, dass sie eine rege Diskussionen belebt hielten und viele gewichtige Hinweise erarbeitet werden konnten: So etwa das Mischungsverhältnis, die Simultaneität und die Wechselspiele von Misstrauen und Vertrauen als eine heuristische Crux; das Misstrauen als etwas, das stets nach alternativen (vermeintlich verborgenen) Bedeutungsdimensionen fragt und (entgegen der Luhmannschen Fassung) in Hyperkomplexität lotst; das Misstrauen auch als eine wählbare Option, sich unabhängig zu machen von gelungenen Verhandlungen und Interaktionen; schließlich die Arbeit am Misstrauen im Gegensatz zum zukunftsgerichteten Vertrauen als eine genuin vergangenheitsbezogene Praxis.

Einen weitreichenden Konsens stellte die Einsicht dar, dass das Misstrauen nicht nur als Prokurator des Vertrauens oder gar als seine Abwesenheit oder Negierung zu verstehen ist, sondern eine irreduzible Kategorie eigener Dignität darstellt, die einer originellen Logik folgt und eigene soziale Formen hervorzubringen vermag. Die Bedingungen für die selbsterhaltende Reproduktion und selbststeigernde Verfestigung von Misstrauen, damit aber auch die Bedingungen für die Durchbrechung von misstrauischen Dynamiken zählten ebenfalls zu den wiederkehrenden Aspekten. Ein offenes Desiderat blieb die systematische Auslotung der Frage nach funktionalen und dysfunktionalen Formen des Misstrauens (oder: seinem ‚gesunden Maß‘) sowie ihrem Verhältnis zueinander. Schließlich provozierte gerade der ethnographische oder mikrosoziologische Zugriff vieler Beiträge Fragen nach einer kulturvergleichenden Analytik, in der – neben den bereits vielfach verhandelten ‚Kulturen des Vertrauens‘ – auch ‚Kulturen des Misstrauens‘ komparativ in den Blick zu nehmen wären.

Der große Facettenreichtum der Diskussion und die Breite der vertretenen Arbeitsfelder, theoretischen Zugänge und methodischen Werkzeuge gingen jedoch leider auch zu Lasten einer systematischen Erschließung allgemeiner Institutionalisierungs- und Professionalisierungspraktiken sowie der Schärfung des Begriffs des Misstrauens selbst. Abgesehen davon, dass dies auch nicht erklärtes Ziel der Tagung war, die sich vielmehr als kreativer Entdeckungszusammenhang verstand, liegt dies vermutlich auch in der semantischen Offenheit des alltagssprachlichen Misstrauensbegriffs begründet, nämlich seiner durchaus ambivalenten Fähigkeit, zahlreiche Nachbarbegriffe (Verdacht, Unsicherheit, Skepsis, Ungläubigkeit, Paranoia etc.) aufzunehmen, sowie in seiner ausgeprägten Neigung, sich gegen Reinigung und Einhegung mit aller Kraft zur Wehr zu setzen. Ob es in Zukunft gelingen mag, diese unscharfe Semantik gewinnbringend in den ‚Schraubstock‘ wissenschaftlicher Begriffsbildung zu zwängen, werden hoffentlich weitere Diskussionen zeigen.

Konferenzübersicht:

Olga Galanova: Einführung

Constantin Goschler (Bochum): Institutionalisiertes Misstrauen und Institutionenmisstrauen beim Bundesamt für Verfassungsschutz

Kommentar: Lorenz Schulz (Frankfurt am Main)

Ramy Youssef (Bielefeld): Diplomatie, Spionage und das Problem des Misstrauens in der Weltpolitik

Kommentar: Kirsten Bönker (Bielefeld)

Geoffrey Raymond (Santa Barbara, CA): Mistrust-in-action: The problem of “trust” in routine police encounters with the public

Kommentar: Thomas Scheffer (Frankfurt am Main)

Ilya Utekhin (St. Petersburg): Suspicion and Mistrust in Neighbours’ Relations: a Feature of Soviet Mentality?

Kommentar: Florian Mühlfried (Jena)

Wolfgang Imo (Duisburg-Essen): Das Problem der zweiten Meinung: Vom Umgang mit Misstrauen in onkologischen Therapieplanungsgesprächen

Kommentar: Ole Pütz (Bielefeld)

Ulla Gäßler (Frankfurt an der Oder): „Das nehme ich Ihnen nicht mehr ab...“ Vom Sprechen über Vertrauen und Misstrauen bei Mediationen in Organisationen

Kommentar: Justus Heck (Bielefeld)

Lorenz Schulz (Frankfurt am Main): Misstrauen zum Misstrauen aus juristische Perspektive

Kommentar: André Kieserling (Bielefeld)

Ole Pütz (Bielefeld): Zweifel an den Worten des politischen Gegners: Ein Fallbeispiel aus Anti-Atom Gruppen

Kommentar: Wolfgang Imo (Duisburg-Essen)

André Kieserling (Bielefeld): Misstrauen und Gesellschaftskritik

Kommentar: Daniel Witte (Bonn)

Postersession und Abschlussdiskussion


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