Kontexte und Konkretionen. Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit

Kontexte und Konkretionen. Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit

Organisatoren
Luisa Coscarelli / Maximiliane Gürth, Universität Hamburg: DFG-Graduiertenkolleg Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.06.2017 - 01.07.2017
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Von
Daniel Fliege / Maria Schaller, DFG-Graduiertenkolleg 2008 "Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit", Universität Hamburg

Unter dem Titel „Kontexte und Konkretionen“ befasste sich vom 30. Juni bis 01. Juli 2017 ein vom Hamburger DFG-Graduiertenkolleg „Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit“ organisiertes, interdisziplinäres Symposium mit Phänomenen, die die Interaktion zwischen den frühneuzeitlichen Konfessionen dokumentieren. Anhand von konkreten historischen, literarischen und künstlerischen Beispielen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert untersuchten die Beiträge, in welchen Kontexten konfessionelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten zeitgenössisch verhandelt und Konfessionsgrenzen überwunden wurden.

Den Tagungsauftakt bildete der Vortrag von THOMAS THROCKMORTON (Hamburg), der nachzeichnete, wie Otto von Schwerin (1616–1679) am Hof des Großen Kurfürsten erfolgreich bikonfessionell agierte. Nachdem Schwerin sehr jung vom Luthertum zum reformierten Glauben konvertiert war, wirkte er als Ratgeber und engster Vertrauter Friedrich Wilhelms und nahm damit sowohl formell als auch informell eine der mächtigsten Stellungen bei Hofe ein. Wie Throckmorton überzeugend aufzeigte, verhielt sich Schwerin in Bezug auf konfessionelle Fragen wenig konsistent, sondern handelte in Abhängigkeit vom jeweiligen sozialen und politischen Kontext äußerst flexibel. Sowohl im Positiven als auch im Negativen schlüpfte er hierbei in die Rolle eines „interkonfessionellen Vermittlers“, der nicht entlang fester konfessioneller Grenzen agierte, sondern auf ihnen zu balancieren suchte.

Anschließend präsentierte MARJORIE E. PLUMMER (Bowling Green, KY) den Fall der zeitweise als Simultankirche genutzten Kirche St. Albanus und Cyriakus in Welver (Kreis Soest) und rekonstruierte die Hintergründe der 1697 unmittelbar neben dem alten Kirchengebäude errichteten katholischen Kirche St. Bernhard. St. Albanus und Cyriakus, das vor der Reformation den ansässigen Zisterzienserinnen als Klosterkirche gedient hatte, fungierte nach der Reformation gleichzeitig Katholiken und Protestanten als Kirche. Erst 1649 wurde die Kirchengemeinde durch Druck der Stadt Soest offiziell evangelisch, doch die katholischen Nonnen konnten weiterhin ihren Gottesdienst auf einer räumlich abgetrennten Empore abhalten, während den Protestanten das Kirchenschiff vorbehalten blieb. In Welver sei damit, so Plummer, ein „inoffizielles Simultaneum“ entstanden, das nicht ohne Konflikte von statten ging.

JOHANN ANSELM STEIGER (Hamburg) widmete sich der Kanzel in St. Marien zu Rostock, die 1574 vermutlich von dem Antwerpener Bildhauer Rudolf Stockmann (gest. 1622) gefertigt und 1723 mit einem Schalldeckel versehen wurde. Als visuelles Kompendium des christlichen Glaubens veranschaulicht dieses von Seiten der Forschung bisher nur unzureichend beachtete Artefakt norddeutscher Sakralkunst der Frühen Neuzeit die wichtigsten Stationen der Heilsgeschichte. Aufschlussreich war Steigers Deutung des komplexen Bild- und Inschriftenprogrammes der Kanzel, mittels dessen diese selbst zur Predigerin avanciert. Die Bildsujets greifen sowohl auf druckgraphische Vorlagen aus lutherischen als auch katholischen (z.B. Antwerpen) sowie reformierten (Zürich) Kontexten zurück und sind damit von besonderer interkonfessioneller Relevanz. Brisanterweise wurde ausgerechnet für das zumeist als lutherisch geltende Gesetz- und Gnademotiv auf eine aus Antwerpen stammende Vorlage zurückgegriffen.

Aus kunsthistorischer Perspektive untersuchte SUSANNE WEGMANN (Köln) das Motiv „Gesetz und Gnade“, das lange gemeinhin als das lutherische Glaubensbild schlechthin angesehen wurde. Wegmann fragte nach altgläubigen Versionen und späteren katholischen Übernahmen. Sie resümierte zunächst die Forschungslage, wobei sie sich insbesondere auf die Bilanzierung von Johannes Erichsen stützte[1], dem zufolge derartige Darstellungen als genuin lutherische Bilder zu gelten haben. Hierauf versuchte Wegmann, sich von Miriam Flecks Deutung abzugrenzen, die in dem Bildmotiv eine allgemeine transkonfessionelle Glaubensallegorie und kein lutherisches Bekenntnis sehen will.[2] Am Beispiel der sogenannten Kölner Kabinettscheiben (1538, New York, Metropolitan Museum of Art), eines Holzschnittes aus einem von Albrecht Glockendon d.J. gestalteten Evangelistar (1554, Nürnberg) sowie eines Epitaphs von Michael Zierer (1585, Münster zu Ingolstadt) zeigte sie schließlich auf, dass das Motiv „Gesetz und Gnade“ genuin lutherisch funktioniert und in katholischen Kontexten Umdeutungen unterzogen wurde.

Im Fokus des Vortrages von TIM LORENTZEN (Kiel) stand die „Pia ordinatio“, eine Zeremonialordnung für Mönche und Kanoniker, die der Reformator Johannes Bugenhagen (1485–1558) im Jahre 1535 veröffentlichte. Wie Lorentzen anschaulich erläuterte, sollte Bugenhagens Schrift keinesfalls eine Interkonfessionalität im Kloster herstellen, sondern vielmehr der sanften Beseitigung des Mönchstums dienen. Ein Hauptanliegen der „Pia ordinatio“ sei die seelsorgliche Entlastung der Gemeinde gewesen, die Altgläubige aufnehmen und gegebenenfalls versorgen sollte, jedoch ihren Glauben nicht zu verantworten brauchte. Noch immer weitestgehend unbekannt ist, dass Bugenhagens Text in der Frühen Neuzeit nicht allein lokal, sondern auch international rezipiert wurde. So habe die Schrift etwa das „Book of Common Prayer“ inspiriert, das der Erzbischof von Canterbury Thomas Cranmer (1489–1556) verfasste.

Mit Philipp Agricolas (erwähnt 1571, gestorben nach 1594) „Vnd schon Christlich Gesprech“ von 1582 setzte sich CHRISTIAN SCHMIDT (Göttingen) auseinander. Der Text inszeniert eine Unterhaltung zwischen drei Figuren – einem Lutheraner, einem Katholiken und einem Engel Gottes –, die sich im Jahre 1582 auf dem Weg zum Augsburger Reichstag treffen und über die Bedeutung des wahren Glaubens diskutieren. Zu Beginn eröffnet Agricola einen konfessionspolitischen und eschatologischen Kontext. Obgleich er selbst Lutheraner war, werde damit, so Schmidt, a priori keiner Konfession die Glaubenswahrheit zugeschrieben. Der Prolog suggeriere, dass sich der Engel in der Funktion des Vermittlers und als tertium comparationis auf einem „Mittelweg“ zwischen den Konfessionen positioniere. In Wirklichkeit aber, so konnte Schmidt deutlich machen, trage er eine genuin lutherische Theologie vor, bewerte aber auch vorreformatische Autoren positiv. Der anfangs suggerierte „Mittelweg“ laufe so auf eine Konversion des Katholiken zum Luthertum hinaus, sei damit nur rhetorisch und diene der Plausibilisierung lutherischer Positionen.

SAMUEL KARP (Hamburg) untersuchte eine Reisebeschreibung, die der Jesuit Daniel Papebroch (1628–1714) im Jahre 1660 über das mehrheitlich lutherische Frankfurt verfasste. Wie Karp verdeutlichte, gebe der Bericht den Anschein, es handele sich um einen „römisch-katholischen Stadtraum“, da Papebroch systematisch „katholische Orte“ wie Ordenssitze und den Dom besucht habe. In der Werkstatt des reformierten Matthäus Merian d.J. (1621–1687) lässt Papebroch konfessionelle Deutungen beiseite. Während er die konfessionelle Zugehörigkeit Merians nicht einmal erwähnt, hebt der Jesuit stattdessen hervor, dass der Maler, Kupferstecher und Verleger prominente Anhänger verschiedener Konfessionen wie Kaiser Leopold oder König Karl Gustav von Schweden porträtiert habe. Die Nichterwähnung von Merians eigener Konfession deutete Karp dahingehend, dass der Werkstattbesuch nicht Ort und damit Kontext konfessioneller Auseinandersetzung gewesen sei, sondern die Begegnung in einem Gelehrtenkontext stattfand. Dazu trüge auch Papebrochs Begeisterung für die Frankfurter Buchmesse bei. Er trete in Frankfurt primär als Gelehrter auf, weswegen konfessionelle Differenzen keine Rolle spielten.

Der Migration von Anhängern der Griechisch-Orthodoxen Kirche im Alten Reich widmete sich STEFANO SARACINO (Wien). Die Geschichte der Beziehungen zwischen den Konfessionen und den griechisch-orthodoxen Gläubigen im Alten Reich zusammenfassend plädierte Saracino für eine „migrationsgeschichtliche Perspektivierung“, denn die Migration eröffne die Möglichkeit, die eigene konfessionelle Identität auszuhandeln. Zu diesem Zweck stellte Saracino drei Typen von Migranten vor: 1. Almosenfahrer (Kleriker), 2. Studenten, 3. Händler. Anhand der Untersuchung von drei, seiner Aufstellung entsprechenden Fallbeispielen kam er zu folgendem Fazit: Die hohe Mobilität der griechisch-orthodoxen Migranten im Alten Reich habe nicht nur zu einer ständigen Aushandlung mit anderen Konfessionen geführt, die zur Anpassung an die jeweilige Mehrheitsgesellschaft zwang, sondern diese Anpassungen konnten auch zu einer Verbesserung der eigenen Position beitragen.

Wege des konfessionellen Miteinanders beleuchtete KIRSTEN ANNA VAN ELTEN (Braunschweig) am Beispiel der lutherischen Universität Rinteln, die 1647 bis 1665 von den reformierten Fürstentümern Schaumburg-Lippe und Hessen-Kassel und hierauf allein von Hessen-Kassel verwaltet wurde. Der Beginn der gemeinsamen Verwaltung war von einer langen Vorbereitungsphase geprägt, in der sich die beteiligten Akteure und Akteursgruppen zunächst verhandlungsbereit zeigten. Die Einführung reformierter Praxis an der Universität Rinteln war damit zunächst auf einen Ausgleich und die Involvierung der lutherischen Professorenschaft angelegt. Am Ende des 17. Jahrhunderts, als nur noch Hessen-Kassel für die Universitätsverwaltung zuständig war, sollte sich diese jedoch in zunehmendem Maße von der pro-reformierten Politik des Landesherrn zur Sorge vor einer Verdrängung veranlasst sehen.

Der Vortrag von ASAPH BEN-TOV (Erfurt/Gotha) befasste sich mit dem Jenenser lutherischen Orientalisten und Theologen Johann Ernst Gerhard d.Ä. (1621–1668) und der Frage nach Konfessionalität, Interkonfessionalität und ihren Grenzen in der Gelehrtenrepublik des 17. Jahrhunderts. Durch seinen Vater, den bedeutenden lutherischen Theologe Johann Gerhard (1582–1637), war Gerhard d.Ä. für eine theologische Laufbahn geradezu prädestiniert, sollte jedoch der Gelehrtenkarriere zeit seines Lebens den Vorzug geben. Vor dieser Folie konstatierte Ben-Tov eine grundlegende konfessionelle Ambivalenz, die das Verhalten Gerhards bestimmte. Attackierte er die katholischen und reformierten Widersacher seines Vaters (die ersteren deutlich stärker), sollte Gerhard auf seiner peregrinatio academica philologische und konfessionelle Fragen mit Andersgläubigen ebenso aufgeschlossen diskutieren wie mit dem großen lutherischen Orientalisten Hiob Ludolf (1624–1704), mit dem ihn eine enge Freundschaft verband.

ROGIER GERRITS (Hamburg) analysierte die Verwendung von Allegorien in Paul Perrot de la Sales (Ende 16.-Anfang 17. Jh.) „Exercice spirituel“ von 1606. Im Vorwort der „Exercice“ rechtfertigt sich der Reformierte für die typologisch-allegorische Exegese des Alten Testaments, um einer Kritik an seinen Auslegungen zuvorzukommen, so Gerrits. Perrot de la Sale insistiert dabei auf einer christologischen Deutung des Alten Testaments, ohne die der bloße Literalsinn keinen Wert habe: Vielmehr müssten im Sinne des Theologen und Humanisten Jacques Lefèvre d’Etaples (1450–1536) sensus litteralis und sensus spiritualis übereinstimmen. In seinem Beitrag konnte Gerrits die verbreitete Forschungsmeinung zum Teil relativieren, dass Reformierte der Allegorese generell kritisch gegenüberstünden: Perrot de la Sale kritisiert nicht ein Zuviel an allegorischer Textauslegung an den Katholiken, sondern gerade deren vermeintliche Neigung, beim Literalsinn stehen zu bleiben.

ISABELLE GARNIER-VIGNES (Lyon) untersuchte, welche sprachlichen Ausdrücke konfessionelle Grenzen in der französischen Literatur des 16. Jahrhunderts markierten. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen war die Beobachtung, dass Autoren der 1520er- und 1530er-Jahre immer wieder dieselben auf den ersten Blick scheinbar bedeutungslosen Ausdrücke verwandten. Diese sich über die Verwendung eines begrenzten sprachlichen Repertoires theologischer Ausdrücke konstituierende Gemeinschaft werde, so Garnier-Vignes, durch connivence zusammengehalten. Mit Hilfe von harmlos wirkenden Ausdrücken wie vive foy, dem französischen Pendant zum lutherischen sola fide, deren Bedeutung sich nur einem Kreise Eingeweihter erschließt, hätten die sogenannten Évangéliques ihre religiösen Ansichten dissimulieren können, wofür Garnier-Vignes anschließend einige Beispiele zitierte. Sie konnte deutlich machen, dass sich diese écriture concertée nicht allein auf das Milieu der Évangéliques beschränkte, sondern deren Sprache fortlebte und sich bis zu Théodore Agrippa d’Aubigné (1552–1630) weiterentwickelte, ja auch zum Gegenstand sprachlicher pastiches wurde, so in Pierre de Ronards (1524–1585) „Discours des misères de ce temps“ (Erstveröffentlichung 1572). Anhand eines Vergleichs von Textvarianten des „Discours“ konnte sie jedoch auch deutlich machen, wie der konfessionelle Kontext im Frankreich der Religionskriege Anpassungen nötig machte, um nicht in den Verdacht zu geraten, häretische Ansichten durch sprachliche Markierungen auszudrücken. In einem letzten Schritt zeigte Garnier-Vignes am Beispiel des Adjektivs catholique, wie Begriffe von beiden Konfessionen für sich beansprucht und gedeutet wurden.

Die Verfolger des „wahren Glaubens“ und ihre heilsgeschichtliche Rolle im Märtyrerdrama der Reformationszeit thematisierte CORA DIETL (Gießen). Wie Heiligkeit im Kontext der konfessionellen Auseinandersetzungen des 16. und 17. Jahrhunderts in dieser Form des geistlichen Dramas inszeniert wurde, machte Dietl anhand zweier protestantischer Beispiele anschaulich. Eindrücklich erörterte sie, wie der Reformator Jan Hus in der 1537 von Johannes Agricola (1494-1566) publizierten „Tragedia Johannis Huss“ zum exemplarischen Nachfolger Christi und Vorgänger Martin Luthers stilisiert, die Konzilsherren in Konstanz aber mit den Peinigern Christi gleichgesetzt werden. Für das „Catharinae Martyrium“, das Wolfgang Waldung (1554/55-1621) im Jahre 1602 veröffentlichte, analysierte Dietl demgegenüber die lutherische Aneignung der Hl. Katharina im Nürnberger Schultheater, wobei sie ein besonderes Augenmerk auf die Rolle des Teufels in der Tragödie legte.

Abschließend untersuchte MAXIMILIANE GÜRTH (Hamburg) Sebastian Wilds (gestorben nach 1583) Weihnachtsspiel aus dessen 1566 erschienenen Dramensammlung „Schöner Comedien vnd tragedien zwölf“ auf Phänomene transkonfessioneller Bezugnahme hin, um zu zeigen, wie das Spiel von unterschiedlichen Konfessionen im Kontext des gemischt-konfessionellen Augsburg und dessen Tradition der Meistersinger genutzt werden konnte. Sie zeigte anhand von ausgewählten Textpassagen, dass im Wildschen Drama mittelalterliche Traditionen des geistlichen Spiels fortleben und gleichzeitig Transformationsprozesse zu beobachten sind, die das Drama in den Kontext der Reformation setzen. Dabei konzentrierte sie sich insbesondere auf die Frage, welche strukturellen und inhaltlichen Merkmale das Drama als interkonfessionell geprägtes Spiel ausweisen, so dass es bikonfessionell genutzt werden konnte. Wilds Weihnachtsspiel kann damit als ein Beispiel dafür gelten, wie Autoren ihre Stücke gleichzeitig in die mittelalterliche Tradition einschreiben und konfessionsübergreifend den historischen Bedingungen Rechnung tragen.

Das Symposium zeigte nicht allein den Bedarf weiterer Mikrostudien zur Rekonstruktion von Austauschprozessen zwischen den frühneuzeitlichen Konfessionen, sondern verdeutlichte zugleich auch, wie die interdisziplinäre Betrachtung die theoretischen Perspektiven der einzelnen Beiträge in besonderer Weise schärfen kann.

Konferenzübersicht:

Begrüßung

Thomas Throckmorton (Hamburg): Erfolgreich bikonfessionell agieren – Otto von Schwerin am Hof des Großen Kurfürsten

Marjorie E. Plummer (Bowling Green, KY): Building New Catholic Churches: Religious Diversity and Interconfessional Relations in the Soester Börde, 1649-1750

Johann Anselm Steiger (Hamburg): Ein Kompendium des christlichen Glaubens: Die Kanzel in St. Marien zu Rostock (1574/1723) und deren interkonfessionelle Relevanz

Susanne Wegmann (Köln): Abgrenzung und Einvernahme. Die altgläubigen Versionen von Gesetz und Gnade

Tim Lorentzen (Kiel): Interkonfessionalität im Kloster? Johannes Bugenhagens „Pia ordinatio“ von 1535

Christian Schmidt (Göttingen): Der interkonfessionelle Engel. Mittelwege in Philipp Agricolas „Dialogus Vnd schon Christlich Gesprech“ (1582)

Samuel Karp (Hamburg): „adaequavit eam Francofortum Antverpiensi“ – das Bild Frankfurts in einer Reisebeschreibung des Jesuiten Daniel Papebroch

Stefano Saracino (Wien): Griechisch-Orthodoxe und die protestantischen Konfessionen im Alten Reich: Überlegungen zur Einbeziehbarkeit des Themas in die Interkonfessionalitätsforschug

Kirsten Anna van Elten (Braunschweig): Wege des konfessionellen Miteinanders: Die Universität Rinteln zwischen den Konfessionen

Asaph Ben-Tov (Erfurt/Gotha): Der Fall Johann Ernst Gerhard d. Ä. (1621-1668): Konfessionalität, Interkonfessionalität und ihre Grenzen in der Gelehrtenrepublik des 17. Jahrhunderts

Rogier Gerrits (Hamburg): „il ne vous est de Christ rien que l’habit resté“ – Allegorie und Interkonfessionalität in der „Exercice spirituel“ (1606) von Paul Perrot de la Sale

Isabelle Garnier-Vignes (Lyon): 1515-1616: Identifier les marqueurs linguistiques de connivence confessionnelle dans la littérature française

Cora Dietl (Gießen): Die Verfolger des „wahren Glaubens“ und ihre heilsgeschichtliche Rolle im Märtyrerdrama der Reformationszeit

Maximiliane Gürth (Hamburg): Konfessioneller Grenzgang im geistlichen Drama der Reformationszeit – Die Weihnachtsspiele von Sebastian Wild und Hieronymus Ziegler

Abschlussdiskussion