Radikale Überzeugungstäter? Studentische Protest- und Gewaltformen zwischen den Befreiungskriegen und dem Bologna-Prozess

Radikale Überzeugungstäter? Studentische Protest- und Gewaltformen zwischen den Befreiungskriegen und dem Bologna-Prozess

Organisatoren
Oliver Auge / Martin Göllnitz, Regionalgeschichte, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Christian Suhm, Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald
Ort
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.07.2017 - 07.07.2017
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Von
Lisa Bittner / Nele Dittrich, Abteilung für Regionalgeschichte, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Radikale Protestformen gewaltbereiter Studierender sind nicht nur ein markantes Merkmal der 68er-Bewegung, sondern auch aller ihnen vorausgehenden studentischen Aktivismen seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Ziel dieser Tagung sollte es sein, die studentischen Gewalt- und Protestformen in einen übergreifenden gesamtgesellschaftlichen Kontext zu bringen und vor allem deren permanenten Wandel sowie weitere auf sie einwirkende Faktoren zu untersuchen. In der Einführung zur Tagung durch CHRISTIAN SUHM (Greifswald) und OLIVER AUGE (Kiel) wurde insbesondere auf die lange bestehende Zusammenarbeit des Alfried Krupp Kollegs und der Kieler Abteilung für Regionalgeschichte verwiesen. Letzterer betonte die Aktualität studentischer Gewalt und Proteste, was er anhand aktueller Fälle im Hochschulbereich veranschaulichte. Die Geschichte der Studierenden sei Teil der Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, die bereits seit 2010 einen Forschungsschwerpunkt der Abteilung für Regionalgeschichte in Kiel bilde. Ein Beispiel hierfür sei das seit 2015 online einsehbare Kieler Gelehrtenverzeichnis, welches seither stetig erweitert werde. Mitorganisator und -veranstalter MARTIN GÖLLNITZ (Kiel) hielt inhaltlich fest, dass die bisherige Universitätsgeschichte die Studentenschaft oft vernachlässigt und sich zu stark den Lehrenden gewidmet habe. Dabei seien die Studierenden für die Geschichte von Universitäten und Städten als Teil der Gesellschaft nicht minder wichtig. Im 19. und 20. Jahrhundert hätten die politischen und gesellschaftlichen Protest- bzw. Gewaltformen durch Studierende immer weiter zugenommen. Auffallend seien dabei ihre militante Vorstellung von Politik sowie ihre latente Gewaltbereitschaft, die alle studentischen Protestphasen wie die Befreiungskriege von 1813/14 oder die 68er-Bewegung miteinander gemein hätten.

Den ersten Vortrag hielt HARALD LÖNNECKER (Chemnitz / Koblenz) über deutsche Studenten während der Befreiungskriege von 1813 bis 1815. Er stellte heraus, dass sich nach der Niederlage Preußens 1806 „eine neue Qualität von Mentalität und Habitus“ entwickelte. Antinapoleonisch motiviert, konzentrierten sich die Studenten ab 1813 in verschiedenen militärischen Einheiten, von denen besonders das Lützower Freikorps bekannt wurde. Trotz fehlenden militärischen Erfolgs und selten länger als ein Jahr bestehend, formten sie aufgrund eines bürgerlichen Wiedererkennungswertes den darauffolgenden „Mythos vom Befreiungskrieg“ maßgeblich mit. Die studentischen Kämpfer, geprägt von nationaler Hingabe, gingen als Vorbilder vom kommunikativen ins kulturelle und kollektive Gedächtnis über. Rückblickend erscheint der Befreiungskrieg in vielerlei Hinsicht als „akademischer Kampf“. Er mündete in die deutsche Nationalbewegung und innerhalb dieser in ihre früheste Form: die Burschenschaft.

An den vorangegangenen Vortrag knüpfte JAN SCHLÜRMANN (Kiel) mit seiner Frage nach unterschiedlichen Formen studentischer Gewalt sowie deren Motivationen und Zielen zwischen den Jahren 1817 und 1849 an. Schlürmann unterschied hierbei zwischen der individuellen Gewalt, also dem traditionellen Zweikampf und der später geregelten Mensur, sowie der kollektiven Form von Gewalt. Letztere wandte sich beispielsweise gegen Handwerksburschen. Erst 1848/49 organisierten sich die Studenten zu einer militärischen Truppe. Beide Formen zeigen laut Schlürmann eine Tendenz der Reglementierung. Ebenso sei nach dem missglückten, aber die Studenten mobilisierenden Frankfurter Wachesturm von 1833 eine neue Form studentischer Gewalt entstanden. Mit den Ideen der französischen Februarrevolution von 1848 habe sich eine paramilitärische Gewaltausübung mit dem Ziel entwickelt, die Revolution nach Deutschland zu tragen und diese als „militante Speerspitze“ anzuführen. Dies sei den deutschen Studenten jedoch nicht gelungen.

DIRK ALVERMANN (Greifswald) legte seinen Fokus auf das Ende der Greifswalder Burschenschaft (1833–1837) und den bestehenden Diskurs, ob deren Mitglieder nur harmlose demagogische Theoretiker oder radikale Sozialisten waren. Hierbei wurde insbesondere die Gesellschaft der Volksfreunde behandelt. Anhand der vorgestellten Protagonisten, wie zum Beispiel Otto Lüning, zeigte sich, dass durchaus eine Entwicklung von den liberalen Zielen zu sozialrevolutionären Ideen zu erkennen sei. Die Radikalität sei je nach zeitgenössischem Betrachter unterschiedlich hoch eingestuft worden. Während die preußische Polizei von „radikal“ sprach, sei Lüning für Friedrich Engels wiederum nicht radikal genug gewesen, was dieser in seinem Pamphlet „Die wahren Sozialisten“ zum Ausdruck brachte. Dass sich die Volksfreunde Otto Lüning und Gustav Ehrhardt zum Ende ihres politischen Lebens von den radikalen Ideen entfernten und wieder der liberalen Reform zuwandten, ist nach Meinung Alvermanns für die Zeit des Vormärz nichts Ungewöhnliches.

In ihrem Beitrag widmete sich MIRIAM RÜRUP (Hamburg) den Anerkennungskämpfen jüdischer Studentenverbindungen im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Von den allgemeinen Verbindungen ausgeschlossen und als nicht männlich anerkannt, gründeten die jüdischen Studenten eigene Verbindungen mit denselben Ritualen wie die der allgemeinen Verbindungen. Die Kneipe sei dabei auch hier Schauplatz eines normierten Rituals geworden, bei dem die Teilnehmer diszipliniert und zu Männern erzogen worden seien. Mit den Zweikämpfen auf dem Fechtboden hätten die Mitglieder der Verbindungen ihre Stärke und Gemeinschaft nach außen demonstriert. Dies und das Zurschaustellen der Männlichkeit in Zweikämpfen hätten das Selbstbewusstsein der jüdischen Studenten verstärkt, was in der Weimarer Republik als „Jüdische Renaissance“ benannt wurde. Das Demonstrieren der Männlichkeit sei dazu gedacht gewesen, „die Aufnahme in [die] Hegemonialgesellschaft bzw. [der] (deutsche[n]) Nation“ zu bewirken. Dementsprechend sollte durch Kneipe und Fechtboden eine „Zugehörigkeitsgemeinschaft“ etabliert werden.

Für die Frühphase der Weimarer Republik lässt sich insgesamt eine zunehmende Radikalisierung im akademischen Milieu festmachen, wie MARTIN GÖLLNITZ (Kiel) anhand ausgewählter Beispiele von studentischen Gewalttätern herausarbeitete. Die der Kriegsjugendgeneration zugehörigen Akteure hätten dabei eine Rastlosigkeit und Gewaltbereitschaft an den Tag gelegt, die sich vor allem aus den zahlreichen Konflikten mit ihren weltanschaulichen Gegnern abgeleitet hätten. Die diffuse Angst vor einer bolschewistischen „Weltrevolution“, die Niederlage im Ersten Weltkrieg sowie andere, bislang nur unzureichend ausgeleuchtete Faktoren hätten derartige Radikalisierungsprozesse beschleunigt. An den aufgezeigten Beispielen wurde sichtbar, dass diese militanten Überzeugungstäter Vertreter einer Politik waren, die Gewalt um der Gewalt willen verherrlichte und der eine zugespitzte Politik der Tabula rasa immanent war. Göllnitz kam letztlich zu dem Schluss, dass der Eintritt eines Individuums in die paramilitärischen Freikorps oder die konspirative Organisation Consul nicht den Höhepunkt eines Radikalisierungsprozesses markierte, sondern diesen erst richtig vorantrieb.

MICHAEL GRÜTTNER (Berlin) stellte im Anschluss daran die Gewalttaten an den Hochschulen der Weimarer Republik in den Jahren 1929 bis 1933 dar. Er hielt fest, dass sich besonders die Gruppe der Studierenden bereits vor der Machtübernahme mit großem Enthusiasmus dem Nationalsozialismus anschloss. Als gewichtige Faktoren hierfür nannte er die sukzessiv ansteigende Angst vor der gesellschaftlichen Deklassierung zu Beginn der 1930er-Jahre sowie den im verbindungsstudentischen Milieu gepflegten Nationalismus, oftmals eng verzahnt mit einem radikalen Antisemitismus. Am Beispiel der Professoren Günther Dehn (Universität Halle) und Ernst Cohn (Universität Breslau) skizzierte Grüttner die NS-Kampagnen gegen einzelne Hochschullehrer sowie das ambivalente Verhalten der deutschen Lehrkörper.

Mit einem Vortrag über den sogenannten Greifswalder „Blutsonntag“ vom 17. Juli 1932 richtete JAN MITTENZWEI (Berlin) den Fokus erneut auf Greifswald zu Beginn der 1930er-Jahre. Dort hätten sich die NS-Hochschulaktivisten im Jahre 1927 im Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) organisatorisch zusammengeschlossen und verstärkt an gewaltsamen Aktionen der SA beteiligt. Die zunehmende Radikalisierung in Pommern gegen Ende der Weimarer Republik habe im bereits erwähnten „Blutsonntag“ ihren Höhepunkt gefunden. Nach einem SA-Aufmarsch auf dem Greifswalder Marktplatz und der Weihe der Hakenkreuzfahne des NS-Studentenbundes durch Gauleiter Wilhelm Karpenstein kam es auf dem Rückweg aus der Stadt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten, bei denen drei SA-Männer tödlich verletzt wurden. Ihr Tod wurde von der pommerschen NSDAP zum propagandistischen nationalen Opfer stilisiert. Aufgrund der Zugehörigkeit Bruno Reinhards, Student und zugleich SA-Anhänger, zur Universität sei dieses Ereignis zudem dazu genutzt worden, eine nationalsozialistische Tradition an der Hochschule zu schaffen. Noch in späteren Jahren hätten sich die NS-Hochschulaktivisten in Greifswald auf den „Blutsonntag“ bezogen.

Den Auftakt zur Podiumsdiskussion gab KONRAD JARAUSCH (Chapel Hill, USA) mit seinem Vortrag „Studentischer Protest im Wandel der Zeiten“. Hierbei stand der „ideologische Seitenwechsel“ der Studierenden der letzten zwei Jahrhunderte im Fokus. Jarausch kam zu dem Ergebnis, dass die Mobilisierung der Studierenden einer Wellenbewegung gleichkomme. Einer Phase radikaler Aktionen sei zumeist eine längere Ruheperiode gefolgt, wobei die Hochschülerinnen und Hochschüler eine ideologische Zickzackbewegung vollführt haben sollen. Der anfänglich liberale Aktivismus sei in einen nationalistischen übergegangen, aus dem eine dem Nationalsozialismus zugewandte Gesinnung entstanden sei. Diesem sei wiederum ein linksgerichteter Aktivismus gefolgt. Diese Anfälligkeit für neue Ideologien kann laut Jarausch unter anderem auf den „jugendlichen Überschwang“ zurückgeführt werden, da in diesem Lebensabschnitt nicht alle möglichen Konsequenzen einer Indoktrinierung überblickt werden können. Die Folgen der studentischen Protestbewegungen sollen „als Warnung vor unkritischem Extremismus“ betrachtet werden, wie Jarausch abschließend unterstrich.

In der anschließenden Diskussionsrunde, moderiert FREDERIC WERNER von der Friedrich-Ebert-Stiftung (Schwerin), lag der Fokus auf der sogenannten 68er-Bewegung und den Protesten gegen den Bologna-Prozess. Beide Aktionen seien, wie aus der Diskussion hervorging, letztlich mit ihrem Aufbegehren kaum von Erfolg gekrönt gewesen.

Den zweiten Tag der Tagung eröffnete WOLFGANG KRAUSHAAR (Hamburg) mit seinem Vortrag über die Gruppe der Tupamaros Westberlins (TW), welche Ende der 1960er-Jahre aus den militanten Teilen der Studentenbewegung hervorging. Vor allem der Tod Benno Ohnesorgs hatte eine Vorbildfunktion hinsichtlich der Radikalisierung westdeutscher Studentenbewegungen, so Kraushaar. Er betonte zudem den sogenannten "Robin-Hood-Effekt" der Berliner Tupamaros um Dieter Kunzelmann: Die Studierenden hätten so gewalttätig reagiert, da sie der Ansicht waren, durch ihre gewaltsamen und teils in Verbindung damit humoresken Taten der Bevölkerung zu nützen. Um die Militanz und Gewaltbereitschaft dieser terroristischen Gruppe darzustellen, wurden die beiden Fallbeispiele von Georg von Rauch sowie Thomas Weisbecker präsentiert. Anhand ihrer Lebensgeschichte lassen sich studentische Transformationsprozesse, die augenscheinlich in Terrorismus münden konnten, exemplarisch darlegen.

Da FRANK GROBE (Wiesbaden) kurzfristig an der Tagungsteilnahme verhindert war, verlas Harald Lönnecker dessen Vortrag. Darin ging Grobe ausführlich auf Übergriffe ein, die seit 1990 von politisch linksorientierten beziehungsweise linksextremistischen Personen und Gruppen gegen Verbindungsstudenten verübt worden seien. Seiner Ansicht nach seien dafür ideologische Hintergründe und ein Versagen von Politik und Medien verantwortlich, die rechtsfreie Räume geschaffen und in diesem Kontext eine Teilkapitulation des Rechtsstaates hervorgerufen hätten. Die spannende Frage nach der sicher auch nicht nur passiven Rolle der Verbindungsstudenten konnte wegen der Abwesenheit des Referenten leider nicht diskutiert werden.

Auch das 21. Jahrhundert ist von studentischen Widerstandsbewegungen betroffen, wie der Beitrag von ELISABETH WESTPHAL (Wien) zeigte. Sie setzte „sich mit studentischen Protesten im Kontext der Bologna-Reform“ in Österreich auseinander. Auf der Grundlage ihrer Dissertation arbeitete sie heraus, dass die Bologna-Reform bereits mit einer Überarbeitung des Universitätsstudiengesetzes (1997) von 1999 erfolgt sei und nicht erst durch das Universitätsgesetz 2002 (UG 02). Wesentlicher Kritikpunkt sei das zu wenig erfolgte Abwägen der Vor- und Nachteile ebenso wie fehlende Überlegungen und Pläne zur konkreten Finanzierung der dreigliedrigen Studienarchitektur. Die durchaus ambivalente Haltung der Studierenden gegenüber den Neuerungen sei unter anderem durch die Forderung nach einer Umstrukturierung sowie „Beseitigung überfrachteter Studienpläne“ gekennzeichnet. Weiterhin habe sich die Kritik durch Protestkundgebungen und Demonstrationen zwischen Ende Mai und Juli 1999 gezeigt. So sieht Westphal viele der aufgestauten Motive als Faktoren für die "Uni brennt"-Bewegung von 2009/10, welche sich sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene abspielte.

HOLGER ZINN (Wiesbaden) resümierte anhand sechs aufgestellter Thesen alle Vorträge der Tagung. Seine erste These besagte, die Beteiligung der Studentenschaft an radikalen Protesten sei zunehmend zurückgegangen. Im Vergleich zur heutigen Zeit, in der Proteste meist über soziale Medien wie Blogs oder Facebook organisiert und realisiert werden, habe früher die Tat mehr im Vordergrund gestanden als das Wort. Die Radikalisierung habe sich, gemäß der zweiten These, nicht nur über die Medien, sondern über die Akteure selbst verbreitet, indem diese sich gezielt für eine Bekanntmachung ihrer Vorstellungen und Gewaltbereitschaft eingesetzt hätten. Als dritte These hielt Zinn fest, dass Gewalt an den Hochschulen Tradition besitze und nicht nur als ein einmaliges Aufflackern studentischer Proteste verstanden werden dürfe. Dies werfe die Frage auf, ob eine derartige Radikalisierung seitens der Studierenden heutzutage noch möglich ist. Viertens stellte Zinn die Behauptung auf, dass das neue Studiensystem zu verschult und somit keine Radikalisierung neben einem abschlussorientierten Studium möglich sei. Damit verband er die fünfte These oder vielmehr Beobachtung, dass im 19. und 20. Jahrhundert ein Wandel bei Korporationen zu verzeichnen sei. Diese hätten im Laufe der Zeit an Bedeutung verloren und seien in ihrer Bedeutung für das Hochschulleben zunehmend in den Hintergrund gerückt. Die abschließende These zielte auf den politischen Raum ab und fragte gezielt nach den Beweggründen, welche für eine derartige Radikalisierung unter den Studierenden ausschlaggebend gewesen seien. Überhaupt bliebe zu klären, welche Folgen oder Konsequenzen eine offene Gewaltbereitschaft der Hochschülerinnen und Hochschüler nach sich ziehen konnte. Durch eine verstärkte Inaugenscheinnahme persönlicher oder sozialer Motive, die studentische Gewalttaten begünstigten, sowie die Untersuchung individueller Konsequenzen, die aus dem militanten Verhalten resultieren konnten, eröffne sich für künftige Studien ein fruchtbares Forschungsfeld, das bislang nur unzureichend betrachtet wurde und gewiss noch viele spannende Erkenntnisse bereithält. Eine Veröffentlichung der Tagungsbeiträge ist geplant.

Konferenzübersicht:

Oliver Auge / Martin Göllnitz (Kiel): Begrüßung und Einführung in das Tagungsthema

Harald Lönnecker (Chemnitz / Koblenz): „zum fechten wider alle Welt gebildet“ – Deutsche Studenten in den Befreiungskriegen 1813–1815

Jan Schlürmann (Kiel): „…und sie kamen wieder mit Schwertern in der Hand“: Studentische Gewalt im Vormärz und der 1848er Revolution zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Dirk Alvermann (Greifswald): Demagogische Theoretiker oder radikale Socialisten? Das Ende der Greifswalder Burschenschaft 1833–1837

Miriam Rürup (Hamburg): Auf Kneipe und Fechtboden: Anerkennungskämpfe jüdischer Studentenverbindungen in Kaiserreich und Weimarer Republik

Arndt Weinrich (Paris) (verhindert): Politischer Protest und Totenkult. Das studentische Langemarck-Gedenken in der Weimarer Republik

Martin Göllnitz (Kiel): Militante Kommilitonen. Radikalisierungsprozesse studentischer Gewalttäter in den Anfangsjahren der Weimarer Republik

Michael Grüttner (Berlin): Nationalsozialistische Gewaltpolitik an den Hochschulen 1929–1933

Jan Mittenzwei (Berlin): Der Greifswalder „Blutsonntag“ und die Universität – studentische Gewalt und ihre Folgen

Konrad Jarausch (Chapel Hill, USA): Studentischer Protest im Wandel der Zeiten. Ideologische Seitenwechsel der Studierenden im 19. und 20. Jahrhundert

Wolfgang Kraushaar (Hamburg): Die Tupamaros Westberlin (TW) als Transformationszusammenhang studentischer in terroristische Gewalt

Frank Grobe (Wiesbaden): Diskursverweigerung und „Jagd auf Korporierte“ als Mittel studentisch-politischer Auseinandersetzung seit 1990

Elisabeth Westphal (Wien): Die Bologna-Reform und studentischer Protest. Im Focus: Die „Uni brennt“ Bewegung 2009/10

Holger Zinn (Wiesbaden): Zusammenfassung