Autobiographik von Exil, Widerstand, Verfolgung und Lagererfahrungen

Autobiographik von Exil, Widerstand, Verfolgung und Lagererfahrungen

Organisatoren
Theodor Kramer Gesellschaft Wien; Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien; Haus der Geschichte Österreich Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
23.11.2017 - 25.11.2017
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Von
Sarah Knoll, Universität Wien

Vom 23. bis 25. November 2017 veranstalteten die Theodor Kramer Gesellschaft und das Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Kooperation mit dem Haus der Geschichte Österreich eine interdisziplinäre Konferenz zu autobiographischen Schriften und Zeugnissen als Quellen der Biographie-Forschung, der Geschichtsschreibung und des Geschichts- und Literaturverständnisses. Die Veranstaltung ging von der These aus, dass die vielfältig überlieferte autobiographische Erinnerungsliteratur von Bedeutung für das Verständnis der Lage und des (Über-)Lebens von Verfolgten aus Österreich ist und somit einen wesentlichen Beitrag zur Erforschung von Exil, Widerstand, Verfolgung und Lagererfahrungen leistet. Sie ermöglichen die Beweggründe von Menschen auf der Flucht oder von Erfahrungen und Entbehrungen, die Verfolgte des NS-Regimes zu erleiden hatten, besser zu verstehen. Eröffnet wurde die Konferenz durch den ehemaligen Vize-Präsidenten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Arnold Suppan, den Direktor des Instituts für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung, Arno Strohmeyer, von Heidemarie Uhl für das Haus der Geschichte Österreichs und Karl Müller als Vorsitzendem der Theodor Kramer Gesellschaft.

Ein Großteil der Vortragenden setzte sich mit Herausforderungen bei der Herausgabe autobiographischer Texte und bei an Erinnerungen angelehnten biographischen Darstellungen auseinander. Darüber hinaus wurde die Frage behandelt, was die Besonderheiten der Autobiographik sind und ob man von einem eigenen Literaturgenre sprechen kann.

Eine Antwort auf diese zweite Frage versuchte man gleich zu Beginn der Tagung zu geben. Das erste Panel widmete sich den Grundfragen des autobiographischen Schreibens: MARK H. GELBER (Be’er Sheva) plädierte in seinem grundlegenden Vortrag dafür, Autobiographien von Holocaust-Überlebenden als Genre der Weltliteratur zu begreifen und zu erforschen. Untersuchungen zu Übersetzung und Rezeption von autobiographischen Texten Überlebender seien ein wichtiger Schritt in diese Richtung. SOONIM SHIN (Mainz) diskutierte in ihrem Vortrag die These Philipp Reemtsmas, der die im 20. Jahrhundert geschriebenen Autobiographien von Lagerüberlebenden als eine neue Art der Literatur bezeichnete. Sie ging im Unterschied zu Reemtsma davon aus, dass wegen der „Besonderheit“ der Shoah von einer Literatur sui generis der KZ-Überlebenden gesprochen werden muss. EVELYN ADUNKA (Wien) wiederum skizzierte in ihrem Beitrag die Kriterien für eine gute (jüdische) Biographie. Dabei stellte sie nicht die Zeit des Exils oder der Verfolgung in den Mittelpunkt, sondern ging auf Aspekte wie Familie, Jugend und jüdische Identität ein.

Im zweiten Panel der Tagung standen ebenfalls grundsätzliche Überlegungen zur Arbeit mit autobiographischen Texten im Vordergrund. KONSTANTIN KAISER (Wien) gab einen interessanten Überblick über die Editionsgeschichte der Autobiographien des Widerstands und der Verfolgung. MARIANNE WINDSPERGER (Wien) analysierte die Reden der Theodor Kramer Preisträgerin Ruth Klüger, in denen diese sich an eine österreichische Öffentlichkeit wandte. Die Literaturwissenschaftlerin zeigte in ihrem Vortrag, wie sich die Zeitzeugin Ruth Klüger gegenüber Gedenkprojekten und tagesaktuellen Diskursen positioniert. ANNELYSE FORST (Salzburg) stellte ihr Forschungsprojekt zu Autobiographien von ehemaligen, während des Krieges versteckten Kindern und Jugendlichen als historische Quelle vor. Zentral geht es dabei nicht nur um die Frage nach der Qualität der Erinnerungen als literarische Texte, sondern vor allem um den Informationsgehalt der erzählten Geschichten. Dabei gilt es vor allem zu berücksichtigen, dass die Texte Jahre nachdem die Kinder versteckt gelebt hatten, dann von bereits erwachsenen Personen verfasst wurden, womit die nachträgliche Gestaltung der Erinnerungen berücksichtigt werden muss.

Der erste Tag der Tagung wurde durch einen spannenden von ALBERT LICHTBLAU (Salzburg) moderierten Roundtable abgerundet. DVORI BARZILAI (Tel Aviv/Wien), MARIA ELENA GALIDESCU (Wien) und SONJA ALFONS MOSELEY (Oregon) berichteten über ihre eigene Familie und ihre Kindheit unter dem Eindruck von Exil und Flucht. Dabei stand vor allem die Frage nach dem Umgang der Nachkommen, also der zweiten Generation, mit den Flucht- und Exilerfahrungen ihrer Familien im Vordergrund.

Der zweite Tag begann mit einem Panel zu vergleichenden Ansätzen in der Autobiographie-Forschung. TERESA CAÑADAS GARCÍA (Madrid) ging zu Beginn des dritten Panels der Frage nach, wie Autorinnen und Autoren, die Exil und Lagererfahrungen gemacht haben, ihre eigene Kindheit in ihren autobiographischen Werken darstellen. Sie berücksichtigte dabei vor allem, dass das Kind nicht wusste, welche Erfahrungen es zukünftig machen wird, die spätere Verfasserin oder der Verfasser rückblickend jedoch schon. JÜRGEN DOLL (Paris) wiederum untersuchte Jakov Linds „Selbstporträt“ unter der Perspektive, dass das Werk mehr über den Autor zur Zeit des Verfassens des Texts aussagt als über den Protagonisten seiner Erzählung. Doll ging der Frage nach, aus welchen Beweggründen der Autor gewisse Episoden seines Lebens ausließ und auf andere einging. ALANA SOBELMAN (Be’er Sheva) wiederum untersuchte die Selbstreflexionen von Schriftstellerinnen oder Schriftstellern und betrachtete das Verhältnis zwischen ihrem intellektuellen und empirischen Selbst. Mit Blick auf die Schriften Sarah Kofmans fragte sie nach den Möglichkeiten der Sprache selbst.

Im vierten Panel beschäftigte sich KRISTINE MATEESCU (Stuttgart) mit der Darstellung des Heimatverlusts in den autobiographischen Manuskripten und Exiltagebüchern des österreichischen Schriftstellers Oskar Jellinek. KLAUS BRUCKINGER (Tübingen) untersuchte anhand der Erfahrungen des Germanisten Paul Hoffmann die Auswirkungen des Exils auf den Gebrauch der Sprache und die Wahl seiner Forschungsthemen. Paul Hoffmann verbrachte sein Exil in Neuseeland, seine Forschungssprache blieb jedoch Deutsch. JOSEPH W. MOSER (West Chester/Pennsylvania) wiederum analysierte die Autobiographie seines Vaters, „Wallenbergs Laufbursche“. Er unterstreicht hier die Kontextualisierung in der Geschichte als ein zentrales Merkmal des Werkes. Als Historiker war es Moser ein Anliegen, nicht nur die eigene Familiengeschichte zu erzählen, sondern diese mit den historischen Ereignissen der Zeit zu verbinden.

Im fünften Panel der Tagung wurde das Thema Autobiographik zu Exil und Widerstand ebenfalls aus der Perspektive von biographischen Annäherungen betrachtet. RALF GEORG CZAPLA (Heidelberg) nahm den Wiener Philosophen Paul Schrecker anhand der Tagebücher seiner Frau Claire Bauroff in den Blick. Die Aufzeichnungen geben einen spannenden Einblick in das Schicksal eines aus der Heimat Vertriebenen, dargestellt aus der Perspektive einer in Deutschland Gebliebenen.

FRANҪOISE KREISSLER (Paris/Wien) berichtete aus dem Leben ihres Vaters Felix Kreissler im französischen Exil, im Widerstand und im Konzentrationslager. Als Grundlage dienten ihr hierfür zwei autobiographische Texte von Felix Kreissler. SARAH KNOLL (Wien) beleuchtete in ihrem Vortrag die Erfahrungen des kommunistischen Widerstandskämpfers und KPÖ-Funktionärs Franz Marek im französischen Exil und der Résistance anhand seiner Lebenserinnerungen. Dabei ging sie auch auf Probleme und Herausforderungen, wie das „Lesbarmachen“ eines Textes für eine heutige Generation und beim Herausgeben von autobiographischen Texten, ein.

Um einzelne autobiographische Darstellungen ging es auch im sechsten Panel. IRENE NAWROCKA (Wien) beleuchtete hier das spannende, aber auch widersprüchliche Leben des Begründers des schwedischen Filminstituts Harry Schein. Der in Wien geborene Schein emigrierte nach Schweden und war dort bestrebt, seine jüdische bzw. österreichische Herkunft zu verbergen. ESTER SALETTA (Bergamo) untersuchte das politische Engagement der österreichischen Architektin Margarete Schütte-Lihotzky zwischen 1938 und 1945 anhand ihrer 1985 erstmals veröffentlichten „Erinnerungen aus dem Widerstand“, wobei sie die Dimension ihre Rolle als emanzipierte Frau und berufstätige Architektin unterstrich. MARLEN ECKL (Frankfurt am Main) ging auf das autobiographische Schreiben der Historikerin Gerda Lerner, einer Pionierin der Frauengeschichte, ein. Lerner, der nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich die Emigration in die USA gelang, verarbeitete ihre persönlichen Erfahrungen mit Antisemitismus, dem autoritären Dollfuß-Schuschnigg-Regime und dem Nationalsozialismus sowie ihre politische Bewusstseinsbildung in ihren literarischen Werken. In ihrer 2009 erschienenen politischen Autobiographie „Feuerkraut“ entnahm sie ganze Passagen aus ihrem ersten Roman „No Farewell“.

Abgerundet wurde der zweite Tagungstag durch einen Filmvortrag. Die Filmemacherin MELISSA HACKER (New York) berichtete über ihre Erfahrungen bei der Arbeit mit Tagebüchern, Interviews und Briefen von Überlebenden und deren Verwendung im Film. Bei der Bearbeitung und Darstellung dieser Zeugnisse sind Fragen nach dem Blickwinkel des Filmemachers, der Stimme des Erzählers ebenso wie die Art der Darstellung der Überlebenden und der Quellen zu beachten.

Das siebte Panel am dritten und letzten Tag der Tagung widmete sich nun wieder vergleichenden Ansätzen. Gleich im ersten Vortrag analysierte HELGA SCHRECKENBERGER (Vermont) die autobiographischen Texte von Hertha Pauli „Der Riss der Zeit geht durch mein Herz“ von 1970 und Lisa Fittkos „Mein Weg über die Pyrenäen“ aus dem Jahre 1985. Beide Frauen beschrieben in ihren Texten ihre Erfahrungen in Frankreich nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Im Fokus stand dabei die Frage, wie das Erlebte im Nachhinein inszeniert wird und welche gesellschaftlichen Normen zum Tragen kommen. Argumentiert wurde, dass die mit Gefahren verbundene Flucht aus Frankreich zu einem Autonomiegewinn der Frauen führte, bei der Selbstdarstellung aber auf vorgeformte weibliche Zuschreibungen zurückgegriffen wurde.

KARL FALLEND (Wien) stellte sein Projekt zur Edition der Briefe zwischen den emigrierten Psychoanalytikerinnen Marie Langer und Else Pappenheim vor. Dabei stand auch die Wandlung seiner eigenen Rolle als Student der beiden zum späteren Biographen und Herausgeber im Fokus.

REGINA WEBER (Marbach) wiederum verglich die Autobiographien der Literaturwissenschaftler Heinz Politzer und Egon Schwarz. Beide teilten das Schicksal der vom NS-Regime vertriebenen Emigranten, der sich in den Aufnahmeländern zunächst nicht einleben und erst nach dem Kriegsende an amerikanischen Universitäten Karriere machen konnte.

Im achten Panel standen zum Abschluss autobiographische Sammlungen, Archive und Editionen im Fokus. Die Sprachwissenschaftlerin ANNE BETTEN (Salzburg) berichtete über ein Interviewprojekt mit deutschsprachigen jüdischen Emigrantinnen und Emigranten und Angehörigen der zweiten Generation in Israel, in dessen Fokus Sprach-, Kultur-, und Identitätswechsel standen. Sie kam dabei unter anderem zur Erkenntnis, dass sich bei einem großen Teil der Emigrantinnen und Emigranten in Israel ein ausgeprägtes und lebendiges Bildungsdeutsch erhalten hatte. Als Grund hierfür nannte sie, dass viele nicht perfekt Hebräisch lernten und darum viel Wert auf ein gutes Deutsch legten. Die Oral History Interviews sind nicht nur wegen der darin erzählten spezifischen Erlebnisse von Bedeutung, sondern auch aufgrund ihrer sprachlichen Merkmale, wie spezifische rhetorische Ausformungen. MARYNA DUBYK (Kiew) analysierte in ihrem Vortrag die Korrespondenz ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Österreich, die um Entschädigungszahlungen ansuchten, und der Ukrainischen Nationalen Stiftung „Verständigung und Aufarbeitung“. Die Briefe geben ein einzigartiges Portrait einer vom Schicksal gezeichneten Generation wieder und zeigen, wie wichtig es heute ist, sich mit diesen individuellen Zeugnissen zu beschäftigen.

IRENE MESSINGER (Wien) gewährte in ihrem Vortrag interessante Einblick in die Zusammenarbeit und den damit verbundenen Herausforderungen, wie das Wechselspiel zwischen wissenschaftlichen und familiären Interessen bei der Herausgabe von Autobiographien gemeinsam mit Familienangehörigen. Die Vortragende arbeitete bei der Veröffentlichung der Lebenserinnerungen der Wiener Tänzerin Anita Bild mit deren Sohn Peter zusammen.

JACQUELINE VANSANT (Dearborn/Wien) wiederum befasste sich mit den Herausforderungen bei der Herausgabe eines Briefkorpus, den vom NS-Regime als jüdisch definierte Klassenkollegen zwischen 1938 und 1953 anlegten, um im Exil weiter Kontakt miteinander halten zu können.

Die interdisziplinäre Ausrichtung der Tagung im Spannungsfeld zwischen Germanistik, Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaften und Sprachwissenschaft ermöglichte einen angeregten Meinungsaustausch über die Grenzen der Disziplinen hinweg und eröffnete neue Perspektiven für die eigene Arbeit. Stellen Historiker vor allem die historische Darstellung einer Autobiographie in den Mittelpunkt, so interessieren sich Germanisten, Sprach- und Literaturwissenschaftler für narrative Strategien, Sprachreflexionen und Rezeption bzw. Übersetzung von autobiographischen Texten. Die Perspektiven des jeweils anderen zu reflektieren, erlaubt gewinnbringende Erkenntnis und vor allem neue Ansätze für eine moderne Forschung. Die Tagung lieferte einen wesentlichen Beitrag hin zu einer international ausgerichtet und Disziplinen übergreifenden Erforschung von Autobiographien zu Exil, Widerstand, Verfolgung und Lagererfahrungen und legte einen Grundstein für neue Kooperationen in diesem Forschungsfeld.

Konferenzübersicht:

Eröffnung und Begrüßung

PANEL 1: Grundfragen autobiographischen Schreibens
Moderation: Martha Keil (St.Pölten/Wien)

MARK H. GELBER (Be’er Sheva): Holocaust-Autobiographien als Weltliteratur

EVELYN ADUNKA (Wien): Was ist eine gute (jüdische) Autobiographie?

SOONIM SHIN (Mainz): Die Autobiographien der Lager-Überlebenden des 20. Jahrhunderts – eine „neue Literaturgattung“? Eine kritische Untersuchung von Reemtsmas These

PANEL 2: Grundfragen autobiographischen Schreibens
Moderation: Traude Bollauf (Wien)

KONSTANTIN KAISER (Wien): Notizen zur Geschichte der Autobiographien des Widerstands und der Verfolgung

MARIANNE WINDSPERGER (Wien): „Rede(n) an die Jugend“. Reflexionen über das Schreiben, Erinnern und kommende Generationen in öffentlichen Reden österreichischer Verfolgter

ANNELYSE FORST (Salzburg): Autobiographien von ehemaligen versteckten Kindern und Jugendlichen als historische Quelle

Abendveranstaltung: Roundtable-Gespräch mit Zeitzeug/innen
Moderation: Albert Lichtblau (Salzburg)

DVORI BARZILAI (Tel Aviv/Wien): Musik und Kunst im Spannungswinkel zwischen Israel und Österreich

MARIA ELENA GALIDESCU (Wien): Rumänien. Einreise und Auswanderung meiner Familie

SONJA ALFONS MOSELEY (Oregon): Forever Exiled. Anton Alfons‘ Political Path

PANEL 3: Vergleichende Ansätze
Moderation: Heidemarie Uhl (Wien)

TERESA CAÑADAS GARCÍA (Madrid): Die Kindheit in den Autobiographien des Exils

MARGIT FRANZ (Graz): Kolb, Koppers & Co. Rewriting Internierung in Britisch-Indien während des Zweiten Weltkrieges – entfallen

JÜRGEN DOLL (Paris): „Ich würde nicht im Konzentrationslager sterben, weil ich gar nicht erst hingehen wollte.“ Strategien des Überlebens in Jakov Linds autobiographischem Bericht über seine Kindheit und Jugend im Exil

ALANA SOBELMAN (Be’er Sheva): The Holocaust Scholar-Autobiographer as a Writing Subject

PANEL 4: Monographische Annäherungen
Moderation: Günther Stocker (Wien)

KRISTINA MATEESCU (Stuttgart): „Wien war gestorben.“ Zu Oskar Jellineks Exiltagebüchern und autobiographischen Manuskripten

KLAUS BRUCKINGER (Tübingen): Der „verfremdende Blick“ des zurückgekehrten Germanisten Paul Hoffmann (1917–1999)

JOSEPH W. MOSER (West Chester): Erinnerungen an die Vertreibung der Juden aus dem Burgenland und das Exil in Ungarn in Jonny Mosers Autobiographie „Wallenbergs Laufbursche“ (2006)

PANEL. 5: Monographische Annäherungen
Moderation: Doris Ingrisch (Wien)

RALF GEORG CZAPLA (Heidelberg): Flucht und Exil aus der Perspektive einer Daheimgebliebenen. Paul Schrecker in den Tagebuchaufzeichnungen seiner Frau Claire Bauroff

SARAH KNOLL (Wien): Franz Marek (1913 – 1979). Ein Kommunist im französischen Widerstand aus dem Blickwinkel seiner Lebenserinnerungen

FRANÇOISE KREISSLER (Paris / Wien): Das Jahrzehnt der Extreme (1937 – 1947) in den autobiographischen Schriften von Felix Kreissler (1917–2004)

PANEL 6: Monographische Annäherungen
Moderation: Michaela Raggam-Blesch (Wien)

IRENE NAWROCKA (Wien): Der König des schwedischen Films, Harry Schein aus Wien

MARLEN ECKL (Frankfurt am Main): „Ich schreibe, um herauszufinden, was ich weiß.“ Die Bedeutung autobiographischen Schreibens im Werk von Gerda Lerner

ESTER SALETTA (Bergamo): Portrait Margarete Schütte-Lihotzkys. Das politische Engagement einer Wiener Architektin gegen das Widerstandsvergessen

Filmvortrag
MELISSA HACKER (New York): From Novosielitza to New York City. Creating Films with Survivor Diaries, Letters, Interviews

PANEL 7: Vergleichende Ansätze
Moderation: Peter Roessler (Wien)

HELGA SCHRECKENBERGER (Vermont), Ausnahmesituationen und ihre Darstellbarkeit in den autobiografischen Texten von Hertha Pauli und Lisa Fittko

KARL FALLEND (Wien): Mimi und Els. Späte Briefe einer Frauenfreundschaft (1983–1987). Marie Langer (Mexico City) – Else Pappenheim (New York)

REGINA WEBER (Marbach): Geschlossene Form oder fragmentarische Spiegelung. Ein Vergleich von Egon Schwarz‘ Autobiografie „Keine Zeit für Eichendorff. Chronik unfreiwilliger Wanderjahre“ und Heinz Politzers „Selbstportrait“

PANEL 8: Sammlungen, Archive und Edition
Moderation: Konstantin Kaiser und Marianne Windsperger (Wien)

ANNE BETTEN (Salzburg): Narrative autobiographische Interviews emigrierter deutschsprachiger Juden in Israel im Vergleich zu schriftlichen Aufzeichnungen

MARYNA DUBYK (Kiew): Autobiographische Selbstpräsentationen der Opfer nationalsozialistischer Verfolgungen in Österreich in den Briefen an die Ukrainische Nationale Stiftung „Verständigung und Aussöhnung“

IRENE MESSINGER (Wien): Gemeinsame HerausgeberInnenschaft von Autobiografien mit Familienangehörigen am Beispiel der kommentierten Memoiren von Anita Bild

JACQUELINE VANSANT (Dearborn / Wien): „Damit nie der Kontakt verloren geht“. Problemstellungen


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