The Eternal City: Conference in Memoriam Professor Vera Bácskai / A város örök: konferencia Bácskai Vera emlékére

The Eternal City: Conference in Memoriam Professor Vera Bácskai / A város örök: konferencia Bácskai Vera emlékére

Organisatoren
Erika Szívós / Mónika Mátay, Eötvös Loránd Tudományegyetem Bölcsészettudományi Kar (ELTE BTK); Árpád Tóth, Miskolci Egyetem BTK, Katalin Szende, Central Europea University Budapest
Ort
Budapest
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.05.2019 - 17.05.2019
Url der Konferenzwebsite
Von
Juliane Brandt, München

Anliegen der Konferenz zu Ehren der im vergangenen Jahr verstorbenen Vera Bácskai (1930–2018), der Begründerin und Prof. em. des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der ELTE war es, Kollegen, einstige Doktoranden und Studenten Bácskais zu versammeln und in Rückblicken, vor allem aber anhand von laufenden Projekten der Referenten die Vielfalt der Anregungen zu würdigen, die Bácskai als international anerkannte Spezialistin für Stadtgeschichte und Bürgertumsforschung und als Neubegründerin des Forschungsgebiets in Ungarn gegeben hatte.

Nach einem Grußwort von GÁBOR SONKOLY (Budapest), Dekan der Philosophischen Fakultät und Spezialist für Stadtgeschichte der Neuzeit und einstiger Doktorand Bácskais, eröffnete ERIKA SZÍVÓS (Budapest), die heutige Lehrstuhlleiterin, die Konferenz. Neben den Mitorganisatoren galt ihr besonderer Dank Peter Clark und Penelope Corfield, mit denen Vera Bácskai seit den 1990er-Jahren in der European Association for Urban History zusammengearbeitet hatte und die zu der Tagung nach Budapest gekommen waren.

Im ersten Panel - „Vera Bácskai – tribute to a remarkable scholar“ – würdigten zunächst PETER CLARK (Leicester / Helsinki) und PENELOPe CORFIELD (London) als Weggefährten die Lebensleistung der Kollegin. Clark, gemeinsam mit Básckai einer der Mitbegründer European Association for Urban History, ließ vor allem die ersten Jahre in der Tätigkeit dieses Fachverbands, gemeinsame Tagungen und interuniversitäre Kooperationen wiederaufleben. Corfield verknüpfte ihre Beobachtungen zu Veränderungen im Grüßen, im Aufkommen des Handschlags gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit Gedanken zu Vera Bácskais Überlegungen über kurz- und langfristigen Wandel bzw. zu Konzepten von Entwicklung und Fortschritt und zu Bácskais besonderer Fähigkeit, Verbindungen über die Zeit und Verbindungen zwischen Menschen zu schaffen. Sie reflektierte besonders die Rolle der 1940er- und 1950er-Jahre in Bácskais Leben, der Erlebnisse 1956 im Petőfi-Klub und im Kreis der Gruppe im Imre Nagy in der Jugoslawischen Botschaft und in Snagov, über die diese nur sehr selten gesprochen hatte. Nach 1956 für Jahrzehnte zu einer Randexistenz im Beruf verurteilt, habe Bácskai dennoch stets weiter geforscht und den Zugang zu den Quellen als städtische Archivarin zur Grundlage einer sehr unideologischen, den Quellen zugewandten Forschung gemacht, in der sie kleine Veränderungen auf der Mikro-Ebene bis zu säkularen Trends verfolgte. KATALIN SZENDE (Budapest) und Erika Szivós stellten in dieser englischsprachigen Sektion Projekte vor, die an Bácskais früheste bzw. letzte Forschungsfelder anknüpften. Szende sprach über die Entstehung der Marktflecken in Ungarn seit dem 13. Jahrhundert im Zusammenspiel von König und Grundherren. Mit Blick auf Bácskais erste Monografie erläuterte sie, wie viele Feststellungen darin noch heute Bestand haben. Szivós betrachtete das Zusammenspiel von Stadtentwicklung und Lebensweise, wie es sich im Stadtbild Budapests als Stadt ohne eigentlichen Hauptplatz niederschlägt. Im Zuge von mehreren Kontinutitätsbrüchen entwickelte es sich zu einer multifokalen Stadt mit mehreren, funktionell verschiedenen Plätzen. Die Referentin erläuterte, wie bewusst die Stadtplanung des späten 19. Jahrhundert neue zentrale Plätze mit öffentlicher Funktion wie den Szabadság tér oder Kossuth tér vor und um das Parlament gestaltete, aber auch spontane lokale Nutzungsentwicklungen auf weiteren intimeren Plätzen, vom Klausal tér bis zum Rózsák tere etc. zuließ.

Das zweite Panel, nunmehr in Ungarisch, hatte Probleme einer „Gesellschaft im Umbruch“ zum Thema. Den unmittelbarsten Bezug zur Forschung Bácskais stellte GÁBOR CZOCH (Budapest) her, der einen ihrer letzten großen Aufsätze, „Über das alte Bürgertum“, das heißt die Bürgerrecht besitzenden Einwohner der königlichen freien Städte, zum Ausgangspunkt nahm. Darin hatte die Autorin einige frühere Einschätzungen überprüft und präzisiert. Die Ergebnisse eigener Untersuchungen zur Erlangung des Bürgerrechts, zu seiner fortbestehenden Attraktivität auch im Vormärz, zur Rolle des Bürgertums als Akteur wie als Gegenstand in den Reichstagsdebatten des Vormärz, insbesondere auf der Diät von 1843/44, die Czoch präsentierte, bekräftigten Bácskais Deutung. ISTVÁN H. NÉMETH (Budapest) ging auf die Honoratioren und Beamten, wichtige Herkunftsgruppen des frühen Bürgertums des 19. Jahrhunderts ein, deren Genese im 17.-18. Jahrhundert er am Beispiel der oberungarischen Städte rekonstruierte. Die königliche Politik zur Rekatholisierung der Städte zwang den letzteren zunächst oft eine neue, wenig vorgebildete und daher fachlich ungeeignetere neue Stadtführung auf. Unter dem gleichzeitigen Druck zur Verbesserung der Wirtschaftstätigkeit der Städte und im Bestreben, diese zu besseren Steuerzahlern für den Staatshaushalt zu machen, professionalisierte sich diese neue, katholische oder konfessionell auch weiterhin gemischte Elite zunehmend. Juristische und Verwaltungskenntnisse wurden zur Voraussetzung, Bildung und fachliche Eignung waren letztlich oft von größerem Gewicht als die Konfessionszugehörigkeit. Mit ihren Ausführungen zu „Gutsbeamten in einer Gesellschaft im Wandel“ lieferte ZSUZSANNA KISS (Budapest) weitere Mosaiksteine zum Gesamtbild neuer Sozialgruppen in der späten Ständegesellschaft. TIBOR VALUCH (Budapest) ging auf eine in Bácskais Forschung noch kaum relevante Gruppe, die Industriearbeiterschaft, und deren geplante partielle prosopografische Untersuchung am Beispiel der Werkssiedlung Ózd ein. Dass dort eine solche Siedlung mit eigenen Wohnungen, Kirchen, Schulen etc. bestand, ermögliche es, anhand eines breiten Spektrums von Quellen (Geburten, Eheschließungen, Sterberegister; Fabrikdokumente, Mieterregister der Werkssiedlung, Erinnerungen u.a.) über fünf Generationen demografisches Verhalten, Strategien der sozialen Mobilität, Bildungswege und weitere Aspekte zu analysieren. ANDRÁS KESZEI (Piliscsaba) nahm mit seiner Interpretation der Präsentation von geschichtlicher Entwicklung in Tolstois „Krieg und Frieden“ als einer frühen sozialgeschichtlichen Erklärung vor allem eine symbolische Verneigung vor dem Schaffen Bácskais vor.

Stadt, Städtenetz und Urbanität waren weitere Schwerpunkte der Forschung Vera Bácskais neben dem Bürgertum, den ersten Unternehmern und der Frage der bürgerlichen Kultur in Ungarn und Ostmitteleuropa. ANDRÁS LUGOSI (Budapest) zog eine Bilanz von Vera Bácskais Stadtgeschichtsschreibung als Historiografie eines strukturierten, in sich gestuften Netzes von Orten mit zentralen Funktionen, von königlichen freien Städten und von Marktflecken, für ihr engeres und weiteres Umland. Im Kontrast dazu stand in den zeitgenössischen Debatten auch Ferenc Erdeis utopisch fundiertes Konzept von den Marktflecken als spezifisch ungarischen, aus der Frühgeschichte überkommenen Agrarstädten – das freilich, wie die Untersuchungen zahlreicher Frühneuzeit-Historiker belegen, historisch nicht korrekt ist. Bácskai hatte im Umgang mit diesen Ausführungen Erdeis in der für sie charakteristischen Art jene Beobachtungen positiv aufgegriffen, die die funktionale Logik im Verhältnis von Innenstadt und Außengehöften (tanya), von Stadt und Umland betrafen, und schließlich in ihr quantitativ modelliertes Modell der Stadt und ihrer zentralen Funktionen unterschiedlicher Reichweite für ihr Umland und die weitere Region produktiv integriert. Die Marktflecken griff auch PÉTER GRANASZTÓI (Budapest) nochmals auf – nunmehr für das von der Volkskunde lange als Zeit des Niedergangs der bäuerlichen Kultur und des Verlusts ihrer spezifischen gegenständlichen Welt gedeutete späte 19. und frühe 20. Jahrhundert. Anhand einer datenbankgestützten Auswertung von Museumsbeständen aus Marktflecken zeigte er, welche schichtgebundenen geschmacklichen Normen die Ausbreitung neuer, überregional erzeugter und vertriebener Gebrauchsgegenstände steuerten und welche Berufsgruppen dabei erkennbar eine Vorreiterrolle gespielt hatten. CSABA SASFI (Budapest) behandelte städtische Gesellschaft und Bildungsgeschichte. Für die Zeit von der Ratio Educationis 1777 bis 1848 stellte er die Städte, die zugleich Verwaltungssitze der damals eingerichteten Schulbezirke (tankerület) waren – Pressburg (Pozsony, Bratislava), Ráab (Győr), Kaschau (Kassa, Košice), Großwardein (Nagyvárad/Oradea), Agram (Zágráb/Zagreb) und Pest – als Orte heraus, an denen ein für Bildung besonders aufgeschlossenes, „edukatives“ Milieu wirksam war. Im Vergleich zu anderen Siedlungen besuchten überproportional viele Jugendliche aus diesen Orten, speziell in Raab nachweislich aus dem mittleren und höheren Bürgertum, mittlere und höhere Schulen und konnten damit intellektuelle Berufe ergreifen. Dieses besondere städtische Milieu war damit ein Kanal des möglichen Aufstiegs in die Honoratiorenschicht. Zu untersuchen bliebe, ob damit in den Raaber Gymnasien auch eine Art bürgerliche kulturelle Hegemonie entstand, nicht zuletzt auch in Abgrenzung zu adligen kulturellen Konzepten. Anknüpfend an eine Untersuchung Bácskais zum Wechselgericht der Stadt Pest im Vormärz, nach der Neuregelung des Wechselrechts in Ungarn, analysierte SZABOLCS SOMORJAI (Budapest) die Wirkung dieser Einrichtung im Komitat Pest, vor allem in einer vorübergehenden Ausweitung der Kreditgeschäfte.

Zwei weitere Beiträge führten in die Jahre des Sozialismus. Der Vortrag NOÉMI KERTÉSZ‘ (Miskolc) ließ sich zugleich als Anknüpfung an Vera Bácskais vielfältige Kontakte zur polnischen Forschung, besonders in 1970er- und 1980er-Jahren, betrachten, wie sie unter anderem in deren ersten Sammelbänden zum Bürgertum in Ostmitteleuropa ihren produktiven Niederschlag gefunden hatten. Kertész rekonstruierte, wie die polnischen Einwohner von Danzig – zu einem großen Teil Vertriebene aus den Russland zugesprochenen polnischen Ostgebieten – als nach dem II. Weltkrieg ein eigenes Verhältnis zu Danzig als ihrer Stadt entwickelten. Eine zentrale Rolle in diesem Prozess spielten historische Fotografien aus den Jahren 1855-194, die auch in Samisdat-Zeitschriften erschienen, und die zum Motor dieser kulturellen Aneignung wurden. SÁNDOR HORVÁTH (Budapest) untersuchte, wie lokale und nationale Geschichte in ihrer aktuellen politischen Fassung in der Konzeption städtischer Selbstbilder und bei der Gestaltung sozialer Räume nach 1945 verbunden wurden. Anhand von Fallbeispielen wie z.B. Szombathely (Steinamanger), Székesfehérvár (Stuhlweißenburg) und Dunapentele / Sztalinváros / Dunaújváros zeigte er, in welcher Bandbreite von Lösungen die lokale Geschichte als populistisch aufbereiteter Zugang zum sozialistischen Patriotismus dienen, aber auch zur Herausforderung der kommunistischen Perspektive genutzt werden konnte.

„Die Biografie und ihre Quellen“ waren für Vera Bácskais prosopografische Arbeiten, unter anderem ihre Studie zu den Proto-Unternehmern des Vormärz, und in den letzten Jahren zu intergenerationellen Geschichten von Unternehmerfamilien von besonderem Gewicht gewesen. Das abschließende Panel mit diesem Titel stellte aktuelle Projekte vom 17. bis zum 20. Jahrhundert vor. JÓZSEF HORVÁTH (Raab) rekonstruierte anhand von Testamenten „Die Fürsorge für die Armen im Raab (Győr) des 17.-18. Jahrhunderts", von der Bindung an Institutionen wie das Spital als Ort der Armen- wie der Krankenversorgung über die Bindung an die Kirchengemeinde bis zur personenbezogenen Zuwendung. ÁRPÁD TÓTH (Miskolc) demonstrierte mit Ergebnissen aus einem seit vielen Jahren laufenden Forschungsprojekt zum Bürgertum in Pressburg (Pozsony, Bratislava) vom 18. bis ins 19. Jahrhundert am Beispiel der Familie Habermayer die Anwendbarkeit der prosopografischen Methode in der Untersuchung der späten Ständegesellschaft. Für vier Generationen, in denen es zahlreiche überlebende Nachkommen gab, rekonstruierte er Ausbildungswege, berufliche Platzierung, Heiratsbeziehungen, soziale Kontakte etc. und belegte Strategien der Diversifizierung der Tätigkeitsfelder innerhalb der Familie (Großhandel, Handwerk, freie Berufe, Lehramt), der Nutzung von Bildungsmöglichkeiten, der Übernahme städtischer und kirchlicher Ämter, des Aufbaus von Bündnissen mit beruflich, hinsichtlich von Prestige und Vermögen ähnlichen Familien und des Umgangs mit konfessionellen Bindungen. Diese mikrogeschichtliche Betrachtung zeigt zugleich, wie sich das ständische Stadtbürgertum im Verlauf des 18. und frühen 19. Jahrhunderts veränderte und falsifiziert etliche bis in die Gegenwart fortgeschriebene Annahmen der Geschichtsschreibung des frühen 20. Jahrhunderts. ZSOMBOR BÓDY (Piliscsaba) wendete sich einer Unternehmerfamilie des frühen 20. Jahrhunderts, den Uhri, zu, die über den Fahrzeugbau in der Rüstungskonjunktur des ersten Weltkriegs zu Großunternehmern wurden. Drei der fünf Kinder führten das Unternehmen in der Zwischenkriegszeit weiter, gründeten es nach einem Konkurs 1933 neu und entwickelten es als Fahrzeug- und ab 1942 als Flugzeugfabrik erneut zu einem Großunternehmen. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings die enge Verflechtung mit Akteuren aus Politik und Militär der Preis, um den dieser Aufstieg „wie in Amerika“ möglich war. Reste des Betriebs wurden nach dem II. Weltkrieg in die Csepel-Werke eingeschmolzen.

TAMÁS KENDE (Budapest) behandelte dann ein Thema im Spannungsfeld von mündlicher Überlieferung, Memoirenliteratur und Aktenbeständen der Archive. Er zeigte, wie innere Frontlinien der sowjetischen Gesellschaft im II. Weltkrieg und kurz danach, so die Spannungen zwischen Frontsoldaten und Mitgliedern des NKWD, zwischen Wohnungsbesitzern und Menschen ohne Unterkunft, zwischen Menschen mit und ohne Macht, ihren Niederschlag in der Überlieferung von Zusammenstößen verschiedenster Art als antisemitisch motiviert fanden und in die Deutung des Stalinismus als staatlich betriebener Antisemitismus einflossen. MONIKA MÁTAY (Budapest) skizzierte ein Projekt zu Lebenslaufinterviews und zur Geschichte von Häusern, an die diese Lebenswege gebunden waren, in Kőszeg/ Güns.

Den Abschluss bildete ein Vortrag von GYÖRGY KÖVÉR (Budapest) zu der im Verlauf der Tagung mehrfach angesprochenen Gründung des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der ELTE aus dem früheren Lehrstuhl für politische Ökonomie. Mehrere Videointerviews mit Vera Bácskai, zugänglich in Történeti Interjúk Tára und im Oral History Archive Budapest, geben auch dazu Auskunft. Kövér führte vor, wie auch Zufälliges bzw. ad-hoc-Entscheidungen einzelner Akteure zu dieser Entwicklung beigetrugen, und spielte parallel dazu mit dem methodischen Problem, wie die Interviewte, die sehr methodenbewusste Historikerin, in Abhängigkeit vom Verhältnis zum jeweiligen Interviewer und zu dessen als gemeinsam vorausgesetztem angenommenen Vorwissen jeweils antwortete.

Konferenzübersicht:

Gábor Sonkoly (Budapest): Köszöntés / Grußwort

Erika Szívós (Budapest): Megnyitó / Eröffnung

Panel 1: Vera Bácskai – tribute to a remarkable scholar

Peter Clark (Leicester / Helsinki): Vera Bácskai and the development of European Urban History

Penelope Corfield (London): Extending the Hand of friendship: Changing styles of greeting in eighteenth century Britain

Szende Katalin (Budapest): The birth of market towns in fourteenth-century Hungary: The personal angle

Erika Szívós (Budapest): A city of multiple hearts: Historic squares of Budapest from the 19th century to the present

Panel 2: Átalakuló társadalom / Eine im Umgestaltung begriffene Gesellschaft

H. Németh István (Budapest): A honorátior-hivatalnok értelmiség kezdetei a 17.-18. század fordulóján / Die Anfänge der Honoratioren- und Beamten-Intelligenz im 17.-18 Jahrhundert

Gábor Czoch (Budapest): Gondolatok a „Régi polgárságról” / Gedanken über das “alte Bürgertum”

Zsuzsanna Kiss (Budapest): Renz Frigyes gazdatiszt ügyvitele és kereskedelmi kapcsolatai - Gazdatiszek egy átalakuló társadalomban / Geschäftsführung und Kontakte des Gutsbeamten Friedrich Renz – Gutsbeamte in einer Gesellschaft im Umbruch

Tibor Valuch (Budapest): Munkás család- és élettörténet(ek) a XIX-XX. századi Magyarországon / Familien- und Lebensgeschichten von Arbeitern im 19. und 20. Jahrhundert

András Keszei (Piscsaba): Történelem, háború és béke – Tolsztoj és a társadalomtörténeti magyarázat / Geschichte, Krieg und Frieden – Tolstoi und die sozialgeschichtliche Erklärung

Panel 3: Város, városhálózat, városiasság / Stadt, Städtenetz, Urbanität

András Lugosi (Budapest): Bácskai Vera funktionalista várostörténet-írásnak esete Erdei Ferenc alföldi mezővárosi parasztpolgár utópiájával / Vera Bácskais funktionalistische Stadtgeschichtsschreibung und Ferenc Erdeis Utopie von den Bauernbürgern der Marktflecken

Szabolcs Somorjai (Budapest): A pesti első bíróságú kir. váltótörvényszék hatása a pesti hitelezésre az 1840-es években / Das Pester erstinstanzliche köngliche Wechselgericht und seine Wirkung auf das Kreditwesen im Komitat Pest in den 1840er Jahren

Noémi Kertész (Miskolc): „Volt egyszer egy város”. Danzigi fotográfiák és lengyel városlakók / “Es war einmal eine Stadt”. Danziger Fotografien und die polnischen Stadtbewohner

Csaba Sasfi (Budapest): Városi társadalom és iskolázottság Magyarországon a polgárosodás korában / Städtische Gesellschaft und schulische Bildung in Ungarn im Zeitalter der Verbürgerlichung

Péter Granasztói (Budapest): Mezővárosok a tárgyak hálójában (Keszthely, Veszprém, Cegléd, Kiskunhalas) / Marktflecken im Netz der Dinge (Keszthely, Veszprém, Cegléd)

Sándor Horváth (Budapest): István Király és a kommunizmus: Városi önképek és társadalmi terek 1945 után / König Stefan und der Kommunismus: Städtische Selbstbilder und soziale Räume nach 1945

_Panel 4: Az életút és forrásai / Die Biografie und ihre Quellen

József Horváth (Raab): A szegényekről való gondoskodás a 17.-18. századi Győrben – a végrendeleti kegyes hagyománok tükrében / Die Fürsorge für die Armen im Raab des 17.-18. Jahrhunderts im Spiegel von testatentarischen Verfügungen

Árpád Tóth (Miskolc): A Habermayer-család társadalmi stratégiái (A prozopográfiai módszer alkalmazása a késő rendi társadalomban) / Die gesellschaftlichen Strategien der Familie Habermayer (Die Anwendung der prosopografischen Methode in der Untersuchung der späten ständischen Gesellschaft)

Zsombor Bódy (Piscsaba): Tiszta Amerika? Kisisparos családból magyipari vállalkozók – az Uhri család vállalkozói útja / Wie in Amerika? Von kleinen Handwerkern zu Großindustriellen – der unternehmerische Weg der Familie Uhri

Tamás Kende (Budapest): Klassenkampf vs. Rassenkampf? Belső frontvonalak a szovjet társadalomban a II. világháború alatt (az egodokumentumok tükrében) / Klassenkampf vs. Rassenkampf? Innere Frontlinien in der sowjetischen Gesellschaft während des II. Weltkriegs (im Spiegel von Ego-Dokumenten)

Mónika Mátay (Budapest): Beszélő házak és a hely szelleme / Sprechende Häuser: Lebenswege und der Geist des Lokalen

György Kövér (Budapest): A tanszékalapítás, Vera és az Oral History / Die Lehrstuhlgründung, Vera und Oral History