5. Montafoner Gipfeltreffen: „Religion in den Bergen“

5. Montafoner Gipfeltreffen: „Religion in den Bergen“

Organisatoren
Michael Kasper, Montafoner Museen, Schruns; Robert Rollinger, Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik, Universität Innsbruck / Universität Wrocław; Andreas Rudigier, vorarlberg museum, Bregenz; Josef Wiesehöfer, Institut für Klassische Altertumskunde, Universität Kiel; Forschungszentrum Ancient Worlds Studies and Archaeologies, Universität Innsbruck; Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik, Universität Innsbruck; Montafoner Museen; Österreichische Akademie der Wissenschaften Wien; vorarlberg museum Bregenz
Ort
Schruns
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.10.2021 - 23.10.2021
Url der Konferenzwebsite
Von
Clemens Steinwender / Alexander Steiner, Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik, Universität Innsbruck

Unter dem Titel „Religion in den Bergen“ fand die durch das NAWA Chair 2020 Programme “From the Achaemenids to the Romans: Contextualizing empire and its longue-durée developments” und dem National Science Centre Polen geförderte Konferenz in Schruns im Montafon (Vorarlberg, Österreich) statt. In der Gesamtschau der Tagungsbeiträge ergab sich eine interdisziplinäre, epochenübergreifende sowie globalhistorische Betrachtungsweise auf die Lebenswelten im Gebirge – Von den Anden und den Black Hills in den Amerikas über die Alpen Zentraleuropas und dem Zagros in Vorderasien bis hin zum Adams Peak auf Sri Lanka.

Nach den erfolgten Grußworten der politischen Vertreter des Landes Vorarlberg wurde über die forschungsrelevante Dimension der Tagung referiert. Die wissenschaftlichen Grußworte eröffnete dabei BRIGITTE TRUSCHNEGG (Innsbruck). Sie betonte die besondere interdisziplinäre Bedeutung von entangled history. ULRIKE TANZER (Innsbruck) erörterte die Rolle von Bergen und Religion in der Literatur und darüber hinaus. Danach sprach ROBERT ROLLINGER (Innsbruck) über die große internationale Teilnahme, denn es präsentierten Forscher aus Polen, Großbritannien sowie aus Kalifornien. Organisatorische Begebenheiten wurden von Organisator MICHAEL KASPER (Schruns) erläutert. In seiner Keynote berichtete SIMONE PAGANINI (Aachen) in einem breiten Bogen über die Bedeutung der Berge Sinai und Zion im Verlauf der Alten und Vorderasiatischen Geschichte und darüber hinaus. Ebenso setzte er sich mit der Bedeutung des Bergbegriffs in der Bibel sowie mit ihrer Rolle als Identitätsstifter auseinander. Bei seiner Betrachtung der Stadt Jerusalem und der dortigen heiligen Stätten kam Paganini auch auf die komplexen Vorrichtungen zu sprechen, mit deren Hilfe es möglich war, Tieropfer in großer Zahl auf den heiligen Stätten der Berggipfel zu tätigen. Abschließend beschrieb er die Faszination der Berge als heilige Orte und betonte einmal mehr die Symbolik und Autorität, die ihnen beigemessen wurden.

Über die Gebirge und deren Bezug zur Religion im altorientalischen Raum referierten SEBASTIAN FINK (Innsbruck) und MIROSLAVO SALVINI (Rom). Ersterer sprach über den sumerischen Helden Lugalbanda. Neben einer äußerst aufschlussreichen Betrachtung der Lugalbanda-Erzählung erläuterte der Vortragende die Nuancen der beiden vorhandenen Texte über diese Gestalt und verglich dessen Abenteuer mit einer Rite de Passage. Salvini gab einen Einblick in die Kultur und Geschichte der Urartäer. Er demonstrierte weiters auch die Verbindung der Tempel des urartäischen Hauptgottes Ḫaldi mit den mancherorts auftretenden Felsheiligtümern. Diese wurden als Tore in den Berg konzipiert, wo dieser Gott in der Vorstellung der Urartäer lebte. KRZYSZTOF NAWOTKA und PIOTR GłOGOWSKI (Wrocław) sprachen über die Gestalt des Adonis und der Ausformung seines Kultes in Byblos und am Berg Lebanon. Im Fazit wurde der Berg Lebanon als heilige Stätte identifiziert, an der man dem Adonis opferte. Über den Berg Casius als Opferplatz für Seleukos und andere antike Herrscher wie etwa Trajan referierte PAULINA ZAGÓRSKA (Wrocław). Im Besonderen betonte sie das Zusammenspiel zwischen Opfergabe und erscheinendem Adler als Zukunftsdeutung für eine Stadtgründung. HERBERT NIEHR (Tübingen) verblieb ebenfalls in Nordsyrien und sprach über denselben Berg als heiligen Ort, der von seiner Bedeutung in der Region höchstens vom Berg Sinai oder Jerusalem übertroffen wurde. Schon früh wurde der Kasion personifiziert und tauchte in verschiedenen Epochen der Vorderasiatischen Geschichte in Inschriften oder Erzählungen auf, beispielsweise als Beschützer von Königen und Wettergott. Aufgrund der Grenzlage im Gebiet zwischen der Türkei und Syrien konnten allerdings keine umfassenden Ausgrabungen mehr vorgenommen werden.

Ebenso wurde die Religion in den Bergen der iranischen Geschichte von den Vortragenden betrachtet. HILMAR KLINKOTT (Kiel) zeigte eindrücklich, dass Berge und Berggipfel eine zentrale Rolle im altpersischen Kult der Göttin Anahita spielten und dass dieser wohl aus dem Elamischen übernommen wurde. STEFAN HAUSER (Konstanz) sprach über die Wahl des Ortes von arsakidenzeitlichen Bergheiligtümern und Reliefs wie in Tang-e Sarvak (Chuzestan, Iran) und den Möglichkeiten, diese problematisch zu deutenden Reliefs zu verstehen. Des Weiteren stellte TOURAJ DARYAEE (Irvine) den avestischen Mythos des Bogenschützen Arash vor, der mit einem Schuss mit seinem Bogen das Land der Iraner abgrenzte. In unterschiedlichen Epochen wurde diese mythische Figur zur Herrschaftslegitimation von Gebieten beansprucht. Über das iranische Erbe in Kleinasien in hellenistischer Zeit berichtete CHRISTOPH MICHELS (Münster), in dem er die Grabanlage Antiochos‘ I. auf dem Nemrud Dağı auf ihre iranischen Elemente hin untersuchte.

Im Hinblick auf christliche Vorstellungen merkte JOHANNES HAHN (Münster) über Berge an, dass diese nicht nur ein Landschaftsmerkmal darstellten, sondern sich durch Höhenheiligtümer ein Band zwischen Erde und Himmel formen ließ. Besondere Betrachtung legte Hahn auf die Säulenheiligen wie Symeon Stylites den Älteren, deren Säule die Verbindung Gottes mit den heiligen Orten symbolisierte. Er bezeichnete diese Asketen als „Living Landmarks“ und sprach ihnen ein starkes Charisma und hohe Bedeutung im lokalen nordsyrischen Religionsdiskurs zu. Der Vortrag von SONJA JOHN (Berlin) setzte sich mit der orthodoxen Kirche und ihrer Rolle als Erzieher, Bewahrer von religiösen, intellektuellen und kulturellen Schätzen sowie als identitätsstiftende Institution auseinander. Besonderes Augenmerk richtete sie in ihren Erläuterungen dabei auf das Äthiopische Henochbuch, der ältesten bekannten apokalyptischen Schrift, sowie seiner außergewöhnlichen Stellung in der Kirchengeschichte des Landes.

ORELL WITTHUHN (Göttingen) führte weiter nach Ägypten und weg vom Christentum. Er referierte über die Bedeutung der Berge als gefestigter Ruheort der Toten, der Verehrung von Göttern schon bei der Baumaterialgewinnung von Gestein sowie bedeutende Felstempel. Beispielhaft dafür standen der große Tempel von Abu Simbel oder die Kultanlage von Hatschepsut. NINA MAHZJOO (Wrocław/Breslau) berichtete über ihre Forschungen im Bereich des Mithraskults. Ihr Fokus fiel dabei auf das Mithräum als sakralem Versammlungsort des Kultes in Höhlen und Bergen sowie der vorhandenen Ikonographie.

Seine Ausführungen im thematischen Bereich der Bedeutung der Berge im islamischen Kontext begann STEPHAN PROCHAZKA (Wien) mit dem Fokus auf den Bergen in der islamischen Kosmologie, in der diese als Garant für Stabilität gelten. Sie wurden als in die Erdkruste getriebene „Zeltpflöcke“ bezeichnet und spiegelten somit die frühe nomadische Lebenswelt des entstehenden Islam wider. Jedoch galten Berge nicht von sich aus als heilige Orte, sondern erlangten diesen Status meist im Zusammenspiel mit Grabanlagen oder Pilgerorten. BERT FRAGNER (Wien) gab Einblick in den Umgang von Herrschern, beispielsweise Alp Arslan, gegenüber Aufständischen, die ausgehend von Bergen und Schluchten die Ordnung des seldschukischen Reiches bedrohten. Prominentes Beispiel für eine solche Gruppe waren die Assassinen. MARIA SIX-HOHENBALKEN (Wien) sprach über die religiöse Vielfalt in kurdischen und yezidischen Gesellschaften. Vor allem die Transhumanz spielte im Laufe der Geschichte eine entscheidende Rolle, an die sich das religiöse Leben in den Bergen anpasste. Dies wurde unter anderem anhand der vorherrschenden Mobilität heiliger Ritualgegenstände ersichtlich.

PETER FUNKE (Münster) zeigte die Entwicklung und Bedeutung der Orakel von Delphi und Dodona für private und offizielle Anfragen in der griechischen Antike auf. Mit den Argeaden und ihrer Nutzung von Bergheiligtümern beschäftigte sich JULIAN DEGEN (Trier). Obwohl Makedonien von Gebirgen umschlossen war, existierten keine großen Tempelanlagen in dem Königreich, wodurch etwa Philipp II. am gebirgigen Inselheiligtum Samothrake opferte. Ebenso führte Degen aus, wie die Berge Makedoniens in ein Kontinuitätsnetzwerk eingespannt wurden, um deren Bewohner in der griechischen Fremdsicht als „Die Anderen“ zu bezeichnen. THOMAS STEPPAN (Innsbruck) sprach in seinem Vortrag über die byzantinischen Klöster und ihre Stifter am Berg Athos. Sein Fokus lag auf der architekturhistorischen Bedeutung der Klöster und ihre stilistische Herkunft. ACHIM LICHTENBERGER (Münster) setze die Darstellungen des Olymps, beispielsweise als „Sitz der Götter“ bei Homer, den Darstellungen auf ikonographischen Quellen sowie der archäologischen Funde am und um den Olymp in den Fokus seiner Überlegungen. OLIVER JENS SCHMITT (Wien) betrachtete die Balkanberge in ihrer Ausprägung als sakrale Orte, die zahlreiche Mönchsgemeinschaften und islamische Derwische beherbergten. Somit nahmen diese eine multireligiöse Rolle ein. ERICH KISTLER und THOMAS DAUTH (Innsbruck) sprachen über ihre Grabung am Monte Iato in Sizilien und wiesen auf eine besondere Fundsituation hin, die auf einen identitätsstiftenden Hirschkult der einheimischen Bevölkerung in Abgrenzung zu einwandernden Phöniziern und Griechen hindeutete.

Dem Alpenraum kam bei der Tagung ein beträchtlicher Teil der Vorträge zu. So sprach KAI RUFFING (Kassel) über die Nutzung des großen St. Bernhard Passes und die dort vollzogenen Kulthandlungen rund um Iuppiter Poeninus. Dabei ging er auf Münzen, epigraphische Evidenz sowie archäologische Funde ein, die eine lange Opfer und – Verehrungstradition bewiesen. Erst in der Spätantike folgte das Ende der Kulthandlungen. Des Weiteren beschäftigte sich HUBERT STEINER (Bozen) mit den Brandopferplätzen der Bronze – und Eisenzeit im heutigen Südtirol. Diese befanden sich an Orten wie etwa Burgstall am Schlern, Schnals oder die Göge Alm Weißenbach. Am letzten Platz fanden sich Holzgegenstände (Schaufeln, Kellen und Paletten), die wohl im Zuge von kultischen Brandopfern verwendet wurden. Weitere Funde an diesen Brandopferplätzen waren Tierknochen, botanische Reste und Kochgruben. ALOIS NIEDERSTÄTTER (Dornbirn) setzte sich mit der Besiedlung von Vorarlbergs Tälern auseinander und revidierte die ältere Forschungsmeinung dazu. Diese ging davon aus, dass die höher gelegenen Gebiete erst im Hoch- und Spätmittelalter von niedrig gelegenen Tälern aus besiedelt wurden. Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass dies durchaus früher stattfand und auch in einigen Fällen von höher in niedrigen gelegenen Gebieten, zum Beispiel vom Bartholomäberg nach Schruns, der Fall war. EDITH HESSENBERGER (Ötztal) widmete sich dann den Mirakelbüchern des 18. Jahrhunderts der Kirchen Gries im Ötztal und Tschagguns im Montafon, in denen Gebetserhöhungen dokumentiert wurden. Die Verbreitung solcher Geschichten stärkte den „Volksglauben“ und war ein Mittel der katholischen Kirche, um im Kontext der Gegenreformation gegen die Kritik an Wundergeschichten seitens der Protestanten vorgehen zu können. FLORIAN HITZ (Chur) zeigte in seinem Vortrag sehr deutlich, wie sich die reformatorische Bewegung in diesen Gebieten nicht wie ursprünglich angenommen von Zürich, sondern von Bludenz, im Jahre 1524 ausbreitete und das „Hinterland“ der Stadt erreichte. Eine zentrale Rolle spielte dabei der Prediger Jakob Streiter. ANDREAS RUDIGIER (Bregenz) führte in seinem Vortrag durch die alpenländischen Eigenheiten und Verwendungen des Kunstgenres der Votivtafeln. Er betonte die unterschiedliche Motivik dieses Genres und führte mehrere lokale Beispiele an. Das Leben und Wirken des Exorzisten Johann Josef Gassner wurde von MANFRED TSCHAIKNER (Bregenz) zusammengefasst. Er beschäftigte sich auch mit dem (in-)direkten Einfluss Gassners auf die letzten Hexenprozesse im deutschsprachigen Raum. HARALD KOFLER (Sterzing) skizzierte darauf die frühe Verbreitung der reformatorischen Täuferbewegung im südlichen Wipptal und die Schwierigkeiten, etwa die Verfolgung durch Berg – und Landgerichte, mit denen die Gläubigen zu kämpfen hatten. Schlussendlich wurden sie durch gegenreformatorische Maßnahmen zur Gänze vertrieben.

FRIEDRICH PÖHL (Innsbruck) und DORIS KURELLA (Stuttgart) sprachen über heilige Berge der Ureinwohner in den Amerikas. Dabei ging es einerseits um die Black Hills und ihre Bedeutung als mythologischer Ort der Schöpfung und andererseits um die Mapuche in Chile und das Gebirge als von den Göttern erschaffener Schutz gegen die unzähmbaren Kräfte des Meeres. Mit Beobachtungen zum Verhältnis zwischen Theravada-Buddhismus und Bergen beschäftigte sich TILMAN FRASCH (Manchester). In dieser religiösen Strömung galt das Gebirge als Zivilisationsgrenze und abgeschiedener Rückzugsort (lena). Frasch fasste seine Erkenntnisse in drei Punkten zusammen: Theravada-Buddhisten sahen Berge als individuellen Rückzugsort für Mönche, als Ort institutioneller und spiritueller Erneuerung und als Ziel von Pilgerfahrt und Tourismus an.

Die interdisziplinäre, internationale und multiperspektivische Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Religion in den Bergen‘ zeigte auf, wie relevant die landschaftlichen Merkmale wie Gebirge im religiösen Kontext für die dort lebende Bevölkerung waren und auch heute noch sind. Es ist weiterhin ein Thema, dass weit über die Grenzen des Alpenraumes hinaus höchst aktuell ist. Dank der technischen Ausstattung konnte in diesem Jahr außerdem ein breites und interessiertes Publikum erreicht werden. So lässt sich die Tagung nicht nur durch die Veröffentlichung1 der Beiträge erschließen, sondern bietet Interessierten ebenfalls die Möglichkeit einer Nachschau auf der Plattform YouTube.2

Konferenzübersicht:

Begrüßung und Eröffnungsworte
Manfred Welte (Bregenz): Moderation

Harald Sonderegger (Bregenz) / Jürgen Kuster (Schruns) / Brigitte Truschnegg (Innsbruck) / Ulrike Tanzer (Innsbruck)

Robert Rollinger (Innsbruck): Wissenschaftliche Einleitung
Michael Kasper (Schruns): Organisatorische Einleitung

Keynote

Simone Paganini (Aachen): „Einmal heilig, immer heilig. Der Berg Zion in Jerusalem von der neolithischen Zeit bis in die Spätantike“

Panel I
Chair: Agnieszka Wojciechowska (Wrocław)

Oliver Jens Schmitt (Wien): „Heilige Berge am Balkan“

Krzysztof Nawotka / Piotr Głogowski (Wrocław): „Women of Byblos, Adonis and Mount Lebanon”

Paulina Zagórska (Wrocław): „Seleucus' sacrifices on the mountaintops in Northern Syria”

Herbert Niehr (Tübingen): „Ḫazzi - Ṣapūnu - Kasion. Einblicke in die Kultgeschichte des heiligen Berges Nordsyriens“

Panel II
Chair: Julian Degen (Trier)

Stephan Prochazka (Wien): „Berge in der islamischen Kosmologie“

Bert Fragner (Wien): „Von bösen Ketzern in Bergen und Schluchten: Die Polemik eines mittelalterlichen islamischen Staatsmannes gegen Häretiker“

Sonja John (Berlin): „The Ethiopian Orthodox Church as Caretaker - Qusquam Mariam Church“

Sebastian Fink (Innsbruck): „Lugalbanda - der erste Bergheilige der Geschichte?“

Panel III
Chair: Harald Kofler (Sterzing)

Nina Mazhjoo (Wrocław / Breslau): „From the Platonic Cosmos to the Mountains of Persia”

Maria Six-Hohenbalken (Wien): „Religiöse Vielfalt in Gebirgsregionen. Performanzen und Transformationen in den kurdischen und yezidischen Gesellschaften“

Doris Kurella (Stuttgart): „Schamanismus bei den Mapuche, der größten indianischen Gruppe Chiles“

Orell Witthuhn (Göttingen): „Der Amun vom Heiligen Berg. Religiöse Aspekte von Bergen in der altägyptischen Kultur“

Panel IV
Chair: Sebastian Fink (Innsbruck)

Tilman Frasch (Manchester): „Dhammapabbata. Berge und religiöse Praxis im Theravada-Buddhismus“

Johannes Hahn (Münster): „Die Christianisierung von Höhenheiligtümern im spätantiken römischen Orient“

Julian Degen (Trier): „Religion im Schatten des Olymps. Berge als sakrale Orte und Konnektivitätsfaktoren im argeadischen Makedonien“

Kai Ruffing (Kassel): „Iuppiter Poeninus. Göttliche Hilfe und die Nutzung des Großen St. Bernhards in der römischen Kaiserzeit“

Hubert Steiner (Bozen): „Brandopferplätze im Hochgebirge“

Panel V
Chair: Doris Kurella (Stuttgart)

Alois Niederstätter (Dornbirn): „Die pfarrliche Erschließung der Gebirge in Vorarlberg“

Martina Sochin (Zürich): „Totgeborene Kinder im Alpenraum“

Edith Hessenberger (Ötztal): „Von ganz alltäglichen Wundern. Alpine Mirakelbücher im 18. Jh. am Beispiel des Montafons und des Ötztals“

Florian Hitz (Chur): „Ein Vorarlberger Priester als Reformator im Prättigau“

Panel VI
Chair: Martina Sochin (Zürich)

Jon Mathieu (Luzern): „19 Gipfelkreuze für '19 Jahrhunderte Cristo Redentore': Der italienische Katholizismus auf dem Weg in die Berge“

Andreas Rudigier (Bregenz): „Anonyme Kunst im Dienst der Religion. Ein Beitrag zur alpenländischen Verwendung des Genre der Votivtafel“

Manfred Tschaikner (Bregenz): „Der Exorzist Johann Josef Gassner und die letzten Hexenprozesse im deutschsprachigen Raum“

Harald Kofler (Sterzing): „Die Täuferbewegung in den Bergbaurevieren des südlichen Wipptals“

Thomas Steppan (Innsbruck): „Athos, der 'Heilige Berg'. Monastische Architektur im gestalterischen und ikonologischen Kontext einer sakral begriffenen Gebirgslandschaft“

Panel VII
Chair: Kai Ruffing (Kassel)

Hilmar Klinkott (Kiel): „Anahita, Artaxerxes und der achaimenidische Gipfelkult - Überlegungen zu einer Kultreform des Artaxerxes II.“

Peter Funke (Münster): „Die Zukunft in den Bergen erfragen. Die griechischen Orakelstätten im 'felsigen' Delphi und im 'winterlich rauhen' Dodona“

Miroslavo Salvini (Rom): „Berge und Götter in Urartu (IX.-VII: Jh v. Chr.)“

Christoph Michels (Münster): „Von Pontos nach Kommagene. Dynastische Bergheiligtümer und iranisches Erbe“

Panel VIII
Chair: Tilman Frasch (Manchester)

Stefan Hauser (Konstanz): „Performanz und Präsenz. Felsreliefs und Bergheiligtümer der Arsakidenzeit“

Friedrich Pöhl (Innsbruck): „Die mythisch-religiöse Relevanz der Black Hills für das kulturelle Bewusstsein der Lakota Sioux“

Touraj Daryaee (Irvine): „Arash, archer of the Iranians and the arrow from a mountain”

Erich Kistler (Innsbruck / Thomas Dauth (Innsbruck): „Das Heiligtum beim 'Aphrodite-Tempel' auf dem Monte Iato: Hirsch-Kult und Indigenität im Archaischen Westsizilien (6./5. Jh. v. Chr.)“

Achim Lichtenberger (Münster): „Der Olymp: Archäologie eines Götterbergs“

Anmerkungen:
1 Aktuelle Veröffentlichung: Michael Kasper / Robert Rollinger / Andreas Rudigier / Kai Ruffing (Hrsg.), Wirtschaften in den Bergen - Von Bergleuten, Hirten, Bauern, Künstlern, Händlern und Unternehmern (Montafoner Gipfeltreffen 4), Wien 2020.
2 Die Tagung ist nachzusehen auf dem Kanal: Montafoner Museen (https://www.youtube.com/user/MontafonerMuseen)