Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen - Bilanz und Perspektiven der Forschung

Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen - Bilanz und Perspektiven der Forschung

Veranstalter
Historische Kommission für Thüringen; Verein für Thüringische Geschichte; Forschungsstelle für Neuere Regionalgeschichte Thüringens
Veranstaltungsort
Schloss Wilhelmsburg, Riesensaal, Schlossberg 9
Gefördert durch
Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten; Thüringer Staatskanzlei
PLZ
98574
Ort
Schmalkalden
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.09.2021 - 25.09.2021
Deadline
10.09.2021
Von
Philipp Walter

Die Tagung bildet zugleich den 28. Tag der Thüringischen Landesgeschichte und findet vom 23.–25. September 2021 in Schmalkalden statt.

Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen - Bilanz und Perspektiven der Forschung

Für 2021 hat der Freistaat Thüringen das Themenjahr „900 Jahre jüdisches Leben in Thüringen“ ausgerufen, das gemeinsam mit weiteren gesellschaftlichen und politischen Vertretern bereits am 1. Oktober 2020 durch Ministerpräsident Ramelow eröffnet wurde. Die „Historische Kommission für Thüringen“ veranstaltet gemeinsam mit der Jenaer „Forschungsstelle für Neuere Regionalgeschichte Thüringens“ und weiteren Kooperationspartnern in diesem Zusammenhang eine dreitägige wissenschaftliche Tagung. Deren Titel lautet: „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen – Bilanz und Perspektiven der Forschung“. In vier Sektionen (Mittelalter, Frühe Neuzeit, 19. Jahrhundert, 20. Jahrhundert) soll einerseits eine Bilanz der bislang für den thüringischen Raum vorliegenden Arbeiten gezogen und sollen andererseits Perspektiven für weitere Forschungen aufgezeigt werden.

Programm

Donnerstag, 23. September 2021

13:00 Uhr Eröffnung und Grußworte

Thomas Kaminski
Bürgermeister der Stadt Schmalkalden

[N.N.] angefragt
Jüdische Landesgemeinde Thüringen

Prof. Dr. Werner Greiling
Vorsitzender der Historischen Kommission für Thüringen e. V.

Sektion I: Jüdisches Leben in Thüringen im Mittelalter
Dr. Maike Lämmerhirt/Prof. Dr. Sabine Schmolinsky
(Moderation)

13:30 Uhr Prof. Dr. Johannes Heil (Heidelberg)
Jüdische Anfänge im nördlichen Europa (950–1300)

14:15 Uhr Dr. Karin Sczech (Erfurt)
Interdisziplinäre Untersuchungen am mittelalterlichen jüdischen
Friedhof in Erfurt

15:00 Uhr Kaffeepause

15:30 Uhr Dr. Andreas Lehnertz (Jerusalem)
Hebräische Notizen an Urkunden zur Geschäftstätigkeit von
Juden im mittelalterlichen Thüringen

16:15 Uhr Dr. Maike Lämmerhirt (Erfurt)
Migration von Juden in Thüringen, insbesondere nach 1349
und in der Mitte des 15. Jahrhunderts

17:00 Uhr PD Dr. Simon Paulus (Hannover)
Gebäude jüdischer Gemeinden in Thüringen im Mittelalter

19:00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag

Einführung und Moderation
Prof. Dr. Werner Greiling

Grußwort
Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff
Chef der Thüringer Staatskanzlei

Chaim Noll (Beer Sheva/Israel)
Jude sein heute

Anschließend Empfang im „Weißen Saal“ der Wilhelmsburg

Freitag, 24. September 2021

Sektion II: Jüdisches Leben in Thüringen in der Frühen Neuzeit
Prof. Dr. Uwe Schirmer (Moderation)

08:30 Uhr Dr. Johannes Mötsch (Meiningen)
Juden in Thüringen in der Frühen Neuzeit

09:15 Uhr Ulrich Hausmann, M.A. (Mainz)
„Im Bunde mit dem Feinde?“ Juden während des Bauernkrieges
1524/25

10:00 Uhr Kaffeepause

10:30 Uhr Dr. Kai Lehmann (Schmalkalden)
„Um Abschaffung der Juden angesucht“ – Judenfeindlichkeit im
Dreißigjährigen Krieg in den Gebieten südlich des Thüringer
Waldes

11:15 Uhr Dr. Katharina Witter (Meiningen)
Die jüdische Gemeinde Marisfeld/Themar vom Ende des 17.
bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts im Spiegel von Archivalien
des Staatsarchivs Meiningen

12:00 Uhr PD Dr. Marko Kreutzmann (Jena)
Hofjuden in den thüringischen Residenzen. Das Beispiel der Familie Elkan in Weimar im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts

12:45 Uhr Mittagspause

Sektion III: Das „lange“ 19. Jahrhundert und die
Weimarer Republik
PD Dr. Marko Kreutzmann (Moderation)

14:00 Uhr Prof. Dr. Hans-Werner Hahn (Aßlar)
Emanzipation – Integration – Antisemitismus: Deutschjüdische
Geschichte in Thüringen im langen 19. Jahrhundert

14:45 Uhr Prof. Dr. Alfred Erck (Meiningen)
Die Bedeutung der Bankiersfamilie Strupp für die wirtschaftliche
Entwicklung im Thüringer Raum zwischen 1850 und 1920

15:30 Uhr Kaffeepause

16:00 Uhr PD Dr. Stefan Gerber (Jena)
Jüdische Vereine und Verbindungen an der Universität Jena im
Kaiserreich und in der Weimarer Republik

16:45 Uhr Dr. Steffen Raßloff (Erfurt)
Zwischen Anerkennung und Ausgrenzung. Antisemitismus
im Erfurter Bürgertum vom Kaiserreich bis zum Ende der
Weimarer Republik

17:30 Uhr Prof. Dr. Gerhard Lingelbach (Jena)
Eduard Rosenthal und die Verfassung des Landes Thüringen
von 1920/21

Samstag, 25. September 2021

Sektion IV: Verfolgung, Vernichtung und neues jüdisches
Leben im 20. Jahrhundert
Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller (Moderation)

08:30 Uhr PD Dr. Annegret Schüle (Erfurt)
Verfolgung, Selbstbehauptung, Vertreibung und Vernichtung.
Die Geschichte der Jüdinnen und Juden im nationalsozialistischen
Thüringen

09:15 Uhr Dr. Monika Gibas (Leipzig)
Dezember 1938: „Im Kreis Arnstadt befinden sich noch folgende
Firmen im Besitz von Juden...“ Zur „Arisierung“ der Wirtschaft
in Thüringen

10:00 Uhr Dr. Michael Löffelsender (Weimar)
Das Konzentrationslager Buchenwald und die Verfolgung
der Juden in Thüringen

10:45 Uhr Kaffeepause

11:15 Uhr Stefan Hellmuth, M.A. (Jena)
Der Verbleib und die Rückerstattung ehemals jüdischen Eigentums in der SBZ/DDR nach dem Thüringischen Wiedergutmachungsgesetz von 1945

12:00 Uhr Alexander Walther, M.A. (Jena)
Jüdische Überlebende in Thüringen als Akteur*innen der
frühen Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und
Shoah

12:45 Uhr Schlussdiskussion und Verabschiedung

ca. 13:30 Uhr Führung durch das Schloss Wilhelmsburg

Kontakt

Historische Kommission für Thüringen e.V.
Dr. Philipp Walter (Geschäftsführer)
c/o Historisches Institut der FSU Jena
Fürstengraben 13, 07743 Jena
historische.kommission@uni-jena.de
03641/944436 (Tel.) | 03641/944432 (Fax)

https://www.historische-kommission-fuer-thueringen.de