Konstruktion, Darstellung und Rezeption genealogischen Wissens in Mittelalter und Früher Neuzeit

Konstruktion, Darstellung und Rezeption genealogischen Wissens in Mittelalter und Früher Neuzeit

Veranstalter
Giuseppe Cusa & Thomas Dorfner (RWTH Aachen University)
Veranstaltungsort
Online
PLZ
52062
Ort
Aachen
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.12.2021 - 11.12.2021
Von
Thomas Dorfner, Historisches Institut, RWTH Aachen Giuseppe Cusa, Historisches Institut, RWTH Aachen

Konstruktion, Darstellung und Rezeption genealogischen Wissens in Mittelalter und Früher Neuzeit

Programm für die vom Historischen Institut der RWTH Aachen University (Giuseppe Cusa, Thomas Dorfner) organisierte online-Tagung zu "Konstruktion, Darstellung und Rezeption genealogischen Wissens in Mittelalter und Früher Neuzeit", die am 10.-11. Dezember 2021 stattfinden wird.

Construction, Representation and Reception of Genealogical Knowledge during the Middle Ages and the Early Modern Period

Program for an online conference on "Construction, Representation and Reception of Genealogical Knowledge during the Middle Ages and the Early Modern Period" organized by the Department of History at RWTH Aachen University (Giuseppe Cusa, Thomas Dorfner), which will take place on 10-11 December 2021.

Konstruktion, Darstellung und Rezeption genealogischen Wissens in Mittelalter und Früher Neuzeit

Genealogie war in Mittelalter und Früher Neuzeit eine zentrale Ordnungs- und Denkform. Dieser widmet sich die internationale Tagung in kulturgeschichtlicher und interdisziplinärer Perspektive und möchte so einen Beitrag zur Erforschung vormoderner Wissensdiskurse leisten.

Mit Blick auf die Konstruktion von genealogischem Wissen soll nach den Absichten und Kenntnissen der heterogenen Akteure gefragt werden. Woher bezogen Adelige und Gelehrte, aber auch Handwerker und Rechtskenner die (vermeintlichen) genealogischen Informationen und wozu benötigten sie diese? Eng damit verknüpft ist die Frage nach der medialen Darstellung genealogischer Wissensbestände. Welche sprachlichen Fähigkeiten, handwerklichen Fertigkeiten und Materialien machten sich die Akteure zunutze? Von Interesse ist schließlich die Rezeption, denn genealogisches Wissen wurde keineswegs immer vorbehaltlos aufgegriffen – im Gegenteil: oftmals wurde es übersetzt, modifiziert, angefochten oder zurückgewiesen.

Die Veranstaltung wird als zoom-Konferenz abgehalten. Es werden keine Tagungsgebühren erhoben. Interessierte können sich per E-Mail an genealogie@histinst.rwth-aachen.de registrieren, um die notwendigen Zugangsdaten zu erhalten.

Construction, Representation and Reception of Genealogical Knowledge during the Middle Ages and the Early Modern Period

In general, “genealogy” is understood to mean two things: on the one hand, it is a field of research – an auxiliary historical science – that deals with the relationships and family lineages. On the other hand, it is a central cultural form of order and a model of thought employed in past epochs. The conference will examine this form of order and thought pattern taking a cultural-historical and interdisciplinary approach. It will focus on the way contemporaries dealt with genealogical knowledge and investigate its construction, representation, and reception. Thus, the conference will be dedicated to discourses of genealogical knowledge.

Conference languages are German and English. There is no registration fee. To attend the conference, please register contacting genealogie(at)histinst.rwth-aachen.de. Access information will be sent to you shortly before the conference.

Programm

Freitag, 10. Dezember 2021
09.30–09.50 Uhr Giuseppe Cusa & Thomas Dorfner (RWTH Aachen University): Begrüßung und Einführung

09.50–10.30 Uhr Oleksii Rudenko (CEU Wien): The Classical Element in Constructing Polish and Lithuanian Origin Myths in the Early Modern Era

10.30–11.10 Uhr Angana Moitra (University of Kent): Fairy Genealogy in Tudor England

11.40–12.20 Uhr Carolin Ann Triebler (RWTH Aachen University): Vom vir nobilis zum armen Bauernjungen. Konstruktion genealogischen Wissens am Beispiel der Herkunft des Billungers Hermann

12.20–13.00 Uhr Franziska Quaas (Universität Hamburg): Accessit ad radicem arbor. Die Bedeutung der westsächsischen Dynastie für die Konstruktion der Identitäten der englischen und schottischen Königsdynastien des 12. und 13. Jahrhunderts

14.30–15.10 Uhr Marcus Stiebing (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg): Genealogisches Wissen um 1600. Die Genealogia Imperatorum, Regum, Principum, Comitum, Baronum Et Dynastarum Germanorum des Jenaer Gelehrten Elias Reusner (1555–1612)

15.10–15.50 Uhr Markus Friedrich (Universität Hamburg): Herausforderungen, Chancen und Risiken von Genealogie um 1700. Die Familie Schwarzenberg und das Nürnberger genealogische Milieu als Fallbeispiel

16.20–17.00 Uhr Lena Marschall (Universität Hamburg): Der Gründer als Ahne. Genealogisches Denken in den Ordensbäumen der Prediger

17.00–17.40 Uhr Julia Bruch (Universität zu Köln): Die Darstellung genealogischen Wissens in von Handwerker:innen geschriebenen Chroniken des 15. und 16. Jahrhunderts

Samstag, 11. Dezember 2021
09.30–10.10 Uhr Olav Heinemann (Universität Duisburg-Essen): ... was sich die von Adel ein jeder bey seinem Wapen erinnern sol. Von der Bedeutung der Heraldik im Kontext genealogischer Forschungen

10.10–10.50 Uhr Giuseppe Cusa (RWTH Aachen University): Et ex ea genuit … Genealogisches Wissen in zwei Paduaner Familienkollektaneen des Trecento

11.20–12.00 Uhr Michael Hecht (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): Intermedialität von Ahnenproben in der frühneuzeitlichen Funeralkultur

12.00–12.40 Uhr Matthias Kuhn (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg): Die genealogischen Rollen der Markgrafen von Baden und der Earls von Warwick. Ein materialbasierter Vergleich

14.15–14.55 Uhr Maria-Elena Kammerlander (Deutsches Historisches Institut Paris): Reditus regni ad stirpem Karoli. Zur politischen Gestaltungskraft genealogischen Wissens am kapetingischen Königshof

14.55–15.35 Uhr Marian Coman (Universitatea din București): Cross-Cultural Genealogies. Wallachian Pretenders and Renaissance Audiences

16.05–16.30 Uhr Thomas Dorfner (RWTH Aachen University): Zusammenfassung und Ausblick

16.30 Uhr Abschlussdiskussion

Kontakt

Dr. Giuseppe Cusa & Dr. Thomas Dorfner
RWTH Aachen University
Historisches Institut
Theaterplatz 14
52062 Aachen
genealogie(at)histinst.rwth-aachen.de