Kommunalpolitiker:innen 1920–1945 – Aufbruch und Verfolgung. (2 Werkstattgespräche)

Kommunalpolitiker:innen 1920-1945 – Aufbruch und Verfolgung. (2 Werkstattgespräche)

Veranstalter
Mitte Museum / Bezirksamt Mitte von Berlin
Veranstaltungsort
Mitte Museum
PLZ
13357
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
19.09.2022 - 17.10.2022
Von
Stefan Wünsch, Mitte Museum (Berlin)

Das Projekt „Kommunalpolitiker:innen 1920-1945“ im Mitte Museum (Berlin) erzählt eine Geschichte der Demokratie anhand der Abgeordneten in den Berliner Bezirken Mitte, Tiergarten und Wedding während der Weimarer Republik. Die Spurensuche setzt mit den Anfängen demokratischer Kommunalpolitik im Kaiserreich ein und folgt dem politischen Engagement einzelner Abgeordneter bis zum Ende der Weimarer Republik, um aufzeigen zu können, wie sich die Zäsur des Jahres 1933 auf ihre Biografien auswirkte?

Kommunalpolitiker:innen 1920-1945 – Aufbruch und Verfolgung. (2 Werkstattgespräche)

Kommunalpolitik gewinnt in Wissenschaft und Öffentlichkeit zunehmend an Aufmerksamkeit. Es sind die lokalen parlamentarischen Versammlungen, die politische Anliegen vor Ort aufnehmen und umsetzen. Im direkten Dialog mit Bürger und Bürgerinnen gestalten sie kulturelle, soziale oder bauliche Politik.

Das zeithistorische Forschungsprojekt „Kommunalpolitiker:innen 1920-1945“ im Mitte Museum erzählt die Geschichte der Demokratie und der Abgeordneten in den Berliner Bezirken Mitte, Tiergarten und Wedding während der Weimarer Republik. Die Spurensuche setzt mit den Anfängen demokratischer Kommunalpolitik im Kaiserreich ein. Gefolgt wird den Spuren einzelner Abgeordneter – Männer und Frauen – und ihrem politischen Engagement bis zum Ende der Weimarer Republik und darüber hinaus: Wie wirkte sich die Zäsur 1933 auf ihre Biografien aus?

In zwei Werkstattgesprächen geben die Kurator:innen Heike Stange und Thomas Irmer Einblicke in ihre Recherchen und stellen sie zur Diskussion. Präsentiert werden erste Ergebnisse über die lokalen demokratischen Anfänge in der Weimarer Republik, ihre politische Fragilität und ihre Zerstörung. Im Fokus der Recherchen stehen sowohl institutionelle Strukturen als auch ausgewählte Abgeordnete aus den Bezirken Mitte, Tiergarten und Wedding.

Programm

Erstes Gespräch
19.9.2022 um 18 Uhr
Impulsvortrag: Heike Stange
Moderation: Thomas Irmer

"Die Bezirksversammlungen von Mitte und ihre Abgeordneten"

Die wenig bekannte Geschichte lokaler Politik in den drei damaligen Bezirken Mitte, Tiergarten und Wedding ermöglicht einen differenzierten wie spannenden Einblick in Zusammensetzung und Entwicklung auf kommunaler Ebene. Die politische Stimmung war zu Anfang der 1920er Jahre von Aufbruch gekennzeichnet, gerade auch unter den weiblichen Abgeordneten: erst 1918 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht in Deutschland. Mit dem Jahr 1931 begann eine Entdemokratisierung, die 1933 mit der Machtübergabe und der endgültigen Auflösung der demokratischen Bezirksversammlungen 1934 vollzogen wurde.

Einige der kommunalen Abgeordneten, seien es Bezirks- oder Stadtverordnete, die während der Weimarer Republik um Demokratie stritten, waren als Repräsentant:innen des im Nationalsozialismus verhassten Systems ein frühes Ziel von Übergriffen. Wer wurde individuell verfolgt und bedroht und aus welchen Gründen?

Zweites Gespräch
17.10.2022 um 18 Uhr
Impulsvortrag: Thomas Irmer
Moderation: Heike Stange

"Die Bezirksversammlungen von Mitte: Demokratie im Widerstreit"

Berlin zur Zeit der Weimarer Republik: Die drei damaligen Bezirksversammlungen von Mitte, Tiergarten und Wedding spiegeln die dramatischen Entwicklungen der ersten deutschen Demokratie wider. Der Blick geht über das ganze politische Spektrum: vom bürgerlich geprägten Bezirk Tiergarten bis zum proletarischen Bezirk Wedding.

In den damaligen Bezirken Mitte, Tiergarten und Wedding zeigten sich Glanz und Elend in ihrer ganzen Schärfe – von einer Kommunalpolitik, die fast ohne Finanzmittel auskommen musste, bis hin zu großen Ausbauplänen für Berlin als moderne Metropole. Ein Beispiel dafür ist der Wedding, der als ein neuer eigenständiger Bezirk zunächst Gewinner bei der Bildung von Groß-Berlin 1920 war, dann als „Roter Wedding“ zum Schauplatz erbitterten Streits politischer Parteien wurde. Die politische Bezirksgeschichte wurde zur Konfliktgeschichte: Wie schlugen sich die Kämpfe zwischen Sozialdemokrat:innen und Kommunist:innen auf kommunaler Ebene nieder? Und welche Rolle nahmen wenig bekannte Akteur:innen anderer Parteien in der Lokalpolitik ein?

Kontakt

info@mittemuseum.de

Anmeldung bis spätestens 15 Uhr am Veranstaltungstag unter „info@mittemuseum.de“ erbeten.

https://www.mittemuseum.de/
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung