Die extreme Rechte in Deutschland und Österreich und ihr Verhältnis zu Europa, den USA und zur Sowjetunion/Russland (1945 bis heute)

Die extreme Rechte in Deutschland und Österreich und ihr Verhältnis zu Europa, den USA und zur Sowjetunion/Russland (1945 bis heute)

Veranstalter
Fachbereich Geschichte der Paris-Lodron-Universität Salzburg, Forschungsgruppe "Die radikale Rechte in Deutschland, 1945–2000" am ZZF und MMZ Potsdam, Zeithistorischer Arbeitskreis Extreme Rechte (ZAER)
Veranstaltungsort
Salzburg
PLZ
5020
Ort
Salzburg
Land
Austria
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
16.06.2023 - 17.06.2023
Deadline
27.01.2023
Von
Johannes Dafinger (Paris-Lodron-Universität Salzburg)

Unter diesem Titel wird der nächste Workshop des Zeithistorischen Arbeitskreises Extreme Rechte (ZAER) am 16. und 17. Juni 2023 an der Universität Salzburg stattfinden. Vorschläge für Beiträge zum Workshop können ab sofort bis spätestens 27. Januar 2023 eingereicht werden.

Die extreme Rechte in Deutschland und Österreich und ihr Verhältnis zu Europa, den USA und zur Sowjetunion/Russland (1945 bis heute)

Workshop des Fachbereichs Geschichte der Paris-Lodron-Universität Salzburg, der Forschungsgruppe „Die radikale Rechte in Deutschland, 1945–2000“ am ZZF und MMZ Potsdam sowie des Zeithistorischen Arbeitskreises Extreme Rechte (ZAER) am 16. und 17. Juni 2023 an der Universität Salzburg zum Thema „Die extreme Rechte in Deutschland und Österreich und ihr Verhältnis zu Europa, den USA und zur Sowjetunion/Russland (1945 bis heute)“

Der Workshop untersucht das Verhältnis der extremen Rechten in Deutschland und Österreich zu Europa, den USA und der Sowjetunion/Russland von 1945 bis zur Gegenwart. Die Verbindungen der extremen Rechten zu diesen drei Regionen und Chiffren sind als „Dreieck“ zu verstehen, die miteinander in Beziehung stehen und die der Workshop in Bezug aufeinander betrachtet und analysiert. Es geht um Positionierungen, Konzepte, Zuschreibungen und Austauschprozesse der extremen Rechten in Bezug auf diese drei geographischen und ideellen Bezugspunkte, die sowohl positiv als auch negativ, zuordnend und abgrenzend sein können. Damit sind auch Phänomene wie Antiamerikanismus (oft verknüpft mit Antisemitismus), Antikommunismus und Europafeindlichkeit in der extremen Rechten angesprochen. Analysiert werden dabei zentrale rechte Akteur:innen, Parteien, Gruppierungen und rechte Medien sowie Zäsuren und mögliche Positionswechsel im jeweiligen zeithistorischen Kontext. Neben aktuellen Bestandsaufnahmen geht es um das Fortwirken von historischen Traditionen und Ideologien (Kontinuitäten), sowie um mögliche Brüche, Gleichzeitigkeiten und damit einhergehende Widersprüchlichkeiten. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich ausgehend von der Zäsur 1945 über die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zur unmittelbaren Gegenwart. Der Workshop richtet sich besonders an in diesem Bereich tätige Zeithistoriker:innen und soll auch zur Vernetzung der historischen Rechtsextremismusforschung beitragen.

Themenfelder und Fragestellungen

Wie positionierte sich die deutsche und österreichische extreme Rechte seit 1945 gegenüber

a) „Europa“:
- Alte/neue rechtsextreme Europakonzepte (Rückgriff auf Traditionen, insbesondere NS-Europakonzepte, Adaptionen und Transformationen)
- Rechtsextreme Vorstellungen von Europäisierung und Europa als Gegenkonzepte zu Globalisierung und globalem Multilateralismus
- Anti-Migrationsdiskurs sowie Anti-Islam-Diskurs der extremen Rechten (Stichworte: „Festung Europa“, „Abendland“)
- Bedeutung von Antiamerikanismus und Antikommunismus in Bezug auf Europavorstellungen der extremen Rechten
- Agieren der extremen Rechten auf europäischer Ebene (Austausch, Kooperationen und Vernetzung) und Verhältnis zu europäischen Institutionen

b) den USA/„Amerika“:
- Historische Traditionen und aktuelle Formen von Antiamerikanismus in der extremen Rechten: Frage nach Zäsuren, Medien, Akteur:innen
- Rechte „Amerikabilder“: Kontinuitäten, Transformationen und Brüche
- Verhältnis zu den USA vor dem Hintergrund der „Niederlage“ 1945 (Stichworte: „Siegerjustiz“ vs. Bündnispartner im Kampf gegen den Kommunismus)
- Vermengung von Antiamerikanismus, Rassismus und Antisemitismus
- Positionswechsel und Verlagerungen (Stichwort: Globalisierung); Bedeutung von rechter Globalisierungs- und Kapitalismuskritik für den Antiamerikanismus
- Vernetzung der extremen Rechten in den USA und Europa

c) der Sowjetunion/Russland:
- Traditionen und Kontinuitäten von Antikommunismus nach 1945 in der extremen Rechten: Frage nach Zäsuren, Akteur:innen, Medien
- Bedeutung rassistischer, anti-slawischer und antisemitischer Denkfiguren/Ideologeme für den rechtsextremen Antikommunismus seit 1945
- Ende des Kalten Krieges: Kontinuität und Wandel rechter „Russlandbilder“ vor/nach 1991
- Rechtextreme Perspektiven auf Russlands Kriege (Tschetschenien, Georgien, Syrien und Ukraine) und ihre historischen Traditionen
- Annäherungen der extremen Rechten an Russland, prorussische Aktivitäten und Vernetzungen; rechte Eurasienkonzepte

Diese Themenfelder und Forschungsfragen sollen auf dem Workshop miteinander verknüpft und auf übergreifende Muster hin untersucht werden.

Vorschläge für Beiträge zum Workshop können bis 27. Januar 2023 eingereicht werden. Bitte senden Sie ein Abstract (maximal 300 Wörter) sowie einen Kurz-Lebenslauf (maximal 100 Wörter) an workshop.er@plus.ac.at.

Reise- und Übernachtungskosten der Vortragenden werden durch die Veranstalter:innen übernommen.

Organisationsteam:

- Margit Reiter,
- Johannes Dafinger,
- Robert Obermair (alle Universität Salzburg),
- Frank Bösch (ZZF Potsdam),
- Gideon Botsch (MMZ Potsdam),
- Maximilian Kreter (ZAER, Dresden)

Kontakt

E-Mail: workshop.er@plus.ac.at