Die periodische Presse der Schweiz im medialen Kontext Europas

Die periodische Presse der Schweiz im medialen Kontext Europas

Veranstalter
Schweizerische Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts (SGEAJ) / Société Suisse pour l’Étude du XVIIIe Siècle (SSEDS)
PLZ
1700
Ort
Fribourg
Land
Switzerland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
18.04.2024 - 19.04.2024
Deadline
05.03.2023
Von
Claire Gantet, Geschichte, Universität Fribourg/Freiburg (Schweiz)

Ziel dieser Tagung ist die Erforschung der periodischen Presse in der Schweiz: ihre Aufmachung, Herstellung, ihr redaktionelles und journalistisches Profil sowie ihre Leserschaft. Mit ihrer konfessionellen, sprachlichen und politischen Diversität ist die Schweiz ein interessantes Terrain für Fallstudien zu lokalen, regionalen oder transnationalen Medien. Im Fokus der Tagung stehen die verschiedenen Formen der periodischen Presse, aber auch Flugschriften, Flugblätter, Kalender, Neujahrsblätter.

Die periodische Presse der Schweiz im medialen Kontext Europas

Tagung der Schweizerischen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts (SGEAJ) / Colloque de la Société Suisse pour l’Étude du XVIIIe Siècle (SSEDS)

Die Tagung wird an der Universität Fribourg am 18.–19.04.2024 stattfinden.

Die in Strassburg 1605 erschienene erste gedruckte Zeitung hatte keine neue Programmatik. Der Verleger Johann Carolus strebte vor allem danach, die bisher handschriftlichen Zeitungen preiswerter gedruckt anzubieten und gleichzeitig ihre Auflage zu optimieren. Anfänglich wenig spektakulär und inhaltlich auch kaum neu (Nachrichten wurden ohne redaktionellen Kommentar kompiliert), avancierte jedoch die gedruckte Presse zu einem Leitmedium der frühen Neuzeit. Sie bot eine regelmässige Information über allerlei Geschehnisse in der Welt an. Ein neues Kommunikations- und Informationssystem entstand, das unmittelbare Aktualität beanspruchte. Früh wurden Zeitungen, Zeitschriften und andere periodische Medien an Höfen und in Stadträten gelesen (und gesammelt). Sie differenzierten sich aber auch rasch aus je nach der anvisierten Leserschaft. Gelehrte Zeitschriften, mondäne Magazine oder allgemeine und speziellere Periodika und Zeitungen wurden verbreitet.

Seit vier Jahrzehnten und nicht zuletzt dank der Digitalisierung zahlreicher Ressourcen (die Überlieferungsbedingungen sind nämlich äusserst zufällig) wurde die periodische Presse zum Gegenstand zahlreicher Untersuchungen – nicht zuletzt, in Deutschland, von Jürgen Wilke, Holger Böning und Daniel Bellingradt, und, in Frankreich, von Gilles Feyel, Jean-Pierre Vittu oder Pierre Rétat. Trotz der einschlägigen Studien von Jean-Daniel Candaux, Séverine Huguenin oder Timothée Léchot, von Fritz Blaser, Hanspeter Marti, Emil Erne oder Andreas Würgler, bleibt die frühneuzeitliche Presse in der Schweiz jedoch unzureichend bearbeitet.

Ziel dieser Tagung ist die Erforschung der periodischen Presse in der Schweiz: ihre Aufmachung, Herstellung, ihr redaktionelles und journalistisches Profil sowie ihre Leserschaft. Mit ihrer konfessionellen, sprachlichen und politischen Diversität ist die Schweiz ein interessantes Terrain für Fallstudien zu lokalen, regionalen oder transnationalen Medien. In Betracht gezogen werden zudem folgende Themen: Schweizerische Journalisten ausserhalb der Schweiz, journalistische Netzwerke und Kontroversen, die Übermittlung von Nachrichten in unterschiedlichen Medien, die Bezugnahmen und mehr oder weniger kommentierten Kompilationen, die Entstehung von Diskussionen in den Medien, die Informationsrhythmen und ihre Auswirkungen, die positive oder negative Wahrnehmung der Periodika (im weiten Sinne) und ihre Nutzung, beispielweise in der Entscheidungsfindung. Im Fokus der Tagung stehen die verschiedenen Formen der periodischen Presse, aber auch Flugschriften, Flugblätter, Kalender, Neujahrsblätter und Almanache.

Die chronologische Zeitspanne umfasst die Periode von 1623 (erste überlieferte Wochenzeitungen in der Schweiz) bis 1803 (Ende der Helvetik).

Drei Schwerpunkte werden besonders untersucht.

Die periodische Presse in der Schweiz in einer transnationalen Perspektive
Zum Ersten geht es um die in der Schweiz geschriebene oder gelesene periodische Presse sowie um die Schweizer Journalisten in ihren europäischen Netzwerken, den Informationsmarkt und die Informationsproduktion, die Kompilationen oder andere Modi der Informationsverbreitung.

Intermedialität und Wissen
Im zweiten Teil können Themenfelder vorgestellt werden wie die handschriftlichen, gar mündlichen Formen der Information oder die Korrespondenzen in Bezug auf die periodische Presse.

Repräsentationen in und der Presse
Schliesslich stehen die Zirkulation gedruckter Bilder, Schweizer Künstler und politische Satire und die Zensur sowie die Repräsentationen der periodischen Presse und Bilder der Schweiz in der periodischen Presse.

Willkommen sind sowohl sprachwissenschaftliche oder bildwissenschaftliche Analysen als auch Studien zur Wissensgeschiche sowie zur Kommunikations- und Mediengeschichte.

Für Einzelreferate sind 25 Minuten, für Gemeinschaftsreferate 40 Minuten vorgesehen. Vorschläge für Tagungsbeiträge können auf Deutsch, Englisch oder Französisch (max. 300 Wörter) bis zum 5.03.2023 bei Claire Gantet (claire.gantet@unifr.ch) oder Andreas Würgler (Andreas.Wuergler@unige.ch) eingereicht werden. Das wissenschaftliche Tagungskomitee wird dazu bis zum 30.04.2023 Stellung beziehen.

Link: https://www.sgeaj.ch/aktualitaet/call-for-papers/die-periodische-presse-in-der-schweiz/

Kontakt

Claire Gantet
E-Mail: claire.gantet@unifr.ch

Andreas Würgler
E-Mail: Andreas.Wuergler@unige.ch

https://www.sgeaj.ch/fr/actualite/call-for-papers-fr/la-presse-periodique-suisse/
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