Wie aus Geschichten Geschichte wird - Historiographische Texte als methodische Herausforderung für Regestenprojekte

Wie aus Geschichten Geschichte wird - Historiographische Texte als methodische Herausforderung für Regestenprojekte

Veranstalter
Regesta Imperii, Arbeitsstelle Saarbrücken
Veranstaltungsort
Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
PLZ
55131
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
01.03.2023 - 03.03.2023
Von
Miriam Weiss, Regesta Imperii, Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

Eine Tagung der Regesta Imperii.

Wie aus Geschichten Geschichte wird - Historiographische Texte als methodische Herausforderung für Regestenprojekte

„Die Regesta Imperii (RI) verzeichnen sämtliche urkundlich und historiographisch belegten Aktivitäten der römisch-deutschen Könige und Kaiser […].“ So lautet der erste Satz der Projektbeschreibung der Regesta Imperii auf der offiziellen Webseite und so definiert sich die Tätigkeit der Regestenschreiber:innen im Langzeitforschungsprojekt. Zur Quellengrundlage für die Aktivitäten der Herrscher gehört also auch historiographische Überlieferung. Bei ihnen stellt sich im Besonderen die Frage, in welcher Form ihnen „Aktivitäten“ entnommen und aufbereitet werden können, denn während die Geschichtswissenschaft im Zuge von narrative turn und Diskussionen über Fakten und Fiktionen gerade im Bereich der mittelalterlichen Geschichtsschreibung darauf hingewiesen hat, wie vielschichtig Entstehung und Rezeption dieser Quellen sind, erfordert die Textgattung „Regest“ in ihrer klassischen Form, „Ereignisse“ und „Taten“ mittelalterlicher Herrscher aus Texten herauszufiltern und möglichst kurz zusammenzufassen. Ebendiesem Problem möchte sich die Tagung widmen und dabei das Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis bei der Abfassung historiographischer Regesten beleuchten und gemeinsam diskutieren.

Um Anmeldung bis zum 20. Februar 2023 wird gebeten: miriam.weiss@adwmainz.de.

Programm

Mittwoch, 01. März 2023

15:00 Uhr Anreise

15:30 Uhr Christina Abel, Michel Margue, Miriam Weiss: Begrüßung und Einführung

Sektion 1: Die Theorie (Moderation: Jörg Rogge)

16:00 Uhr Sebastian Scholz (Zürich): Strategien von Erinnern und Vergessen in historiographischen Prologen

16:45 Uhr Martin Clauss (Chemnitz): Narrative Transformation als Erkenntnisvehikel zur Analyse mittelalterlicher Historiographie

17:30 Uhr Pause

Abendvortrag (Moderation: Michel Margue)

18:30 Uhr Hans-Werner Goetz (Hamburg): Zugriff auf Geschichte(n). Überlegungen zum Umgang der Geschichtswissenschaft mit historiographischen Quellen des frühen und hohen Mittelalters

Donnerstag, 02. März 2023

Sektion 2: Die Praxis (Moderation: Irmgard Fees)

09:30 Uhr Yanick Strauch (Marburg): Die Schlacht von Andernach am 8. Oktober 876 im Spiegel der zeitgenössischen Historiographie

10:15 Uhr Veronika Unger (Erlangen): Leo III. überall: Die Reisen des Papstes ins Frankenreich 799 und 804/805 in der Historiographie von der Karolingerzeit bis zum Ende des Mittelalters

11:00 Uhr Kaffeepause

11:30 Uhr Jörg Müller (Trier): Die Regestierung historiographischer Quellen zur jüdischen Geschichte des spätmittelalterlichen Reiches auf „Medieval Ashkenas.org“. Methoden – Herausforderungen – Perspektiven

12:15 Uhr Manuel Kamenzin (Bochum): Wie aus Geschichten Diagnosen wurden. Von Herrschertoden, historiographischen Quellen und Regesten

13:00 Uhr Mittagspause

Sektion 3: Die Auswirkungen (Moderation: Steffen Krieb)

14:00 Uhr Yannick Pultar (Mainz): Herausforderungen der Modellierung und Einbindung historiographischer Regesten

14:45 Uhr Andreas Kuczera (Gießen): Regesten in graphbasierten Modellierungen

15:30 Uhr Kaffeepause

16:00 Uhr Juri Opitz (Heidelberg): Approximating history and historical approximation error from and through instruments

16:45 Uhr Pause

Abendvortrag (Moderation: Michel Margue)

18:00 Uhr Gerhard Lubich (Bochum): Dülmen und die Wahrheit. Historiographische Regesten – Herausforderungen und Anforderungen

Freitag, 03. März 2023

Sektion 4: Perspektivenwechsel (Moderation: Cristina Andenna)

09:30 Uhr Michel Margue (Luxemburg): Der Kaiser und seine besten Ritter im Epos der Gelübde auf den Vogel. Die Regesta Imperii und der schwierige Gang zwischen Faktum und Konstrukt

10:15 Uhr Christina Abel (Saarbrücken / Mainz): Wer sieht was im Schlafzimmer des Kaisers? Der Urkundenschreiber als Chronist

11:00 Uhr Kaffeepause

11:30 Uhr Antoine Lazzari (Luxemburg) und Miriam Weiss (Saarbrücken / Mainz): Regesten am Limit. Wenn Urkunden erzählen…

12:15 Uhr Abschlussdiskussion (Moderation: Miriam Weiss): Wie sollten historiographische Texte regestiert werden?

13:00 Uhr Ende der Tagung

Kontakt

E-Mail: miriam.weiss@adwmainz.de

http://www.regesta-imperii.de/startseite.html
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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