Forschungskolloquium des Stasi-Unterlagen-Archivs im Bundesarchiv

Der Hinstorff Verlag Rostock im Spiegel der Stasi-Akten

Veranstalter
Stasi-Unterlagen-Archiv im Bundesarchiv
Veranstaltungsort
Karl-Liebknecht-Straße 31/33
PLZ
10178
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
10.05.2023 -

17. Juni 1953. Berichte über den Volksaufstand aus Ostberlin und Bonn

Veranstalter
Stasi-Unterlagen-Archiv im Bundesarchiv
Veranstaltungsort
Karl-Liebknecht-Straße 31/33
PLZ
10178
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
07.06.2023 -

„Die Genossen muß man auch erziehen, daß sie die Gleichberechtigung der Frau begreifen.“ Eine geschlechterhistorische Untersuchung zum Ministerium für Staatssicherheit

Veranstalter
Stasi-Unterlagen-Archiv im Budnesarchiv
Veranstaltungsort
Karl-Liebknecht-Straße 31/33
PLZ
10178
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
12.07.2023 -
Von
Oliver Lesting, Vermittlung und Forschung, Bundesarchiv Stasi-Unterlagen Archiv

Das Stasi-Unterlagen-Archiv lädt wieder zu seinem semesterbegleitenden Forschungskolloquium ein.

Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18:00 Uhr und finden sowohl vor Ort (Karl-Liebknecht-Str. 31/33, 10178 Berlin) als auch digital via Zoom statt. Die Zugangsdaten senden wir Ihnen rechtzeitig vor der Veranstaltung zu. Dazu melden Sie sich bitte unter kolloquium@bundesarchiv.de an. Wir freuen uns, Sie bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu dürfen!

Der Hinstorff Verlag Rostock im Spiegel der Stasi-Akten

Referentin: Dr. Kerstin Hohner, „Runde Ecke“ Leipzig

Bereits frühzeitig begann die Stasi, einen eigenen Apparat für die gezielte Überwachung, Beeinflussung und Unterwanderung des Literaturbetriebes aufzubauen. Zu den Institutionen, die es abzusichern galt, zählten u. a. die Verlage. Sie waren eine der wichtigsten Anlaufstellen, um Informationen zu „feindlich-negativen“ Schriftstellerinnen und Schriftstellern sowie deren Manuskripte zu erhalten und Einfluss auf den Inhalt von Texten zu nehmen und Änderungen erwirken zu können.
Auch im Hinstorff Verlag wurden inoffizielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt. Der gezielte Aufbau einer IM-Basis im Lektorat erfolgte in den 1960er Jahren, wodurch der Informationsfluss zur Stasi stets gesichert war. Als Hinstorff Anfang der 1970er Jahre Autoren wie Franz Fühmann, Jurek Becker, Rolf Schneider, Klaus Schlesinger und Fritz Rudolf Fries um sich versammelte, rückte der Verlag in das Visier der Stasi. Als „Sammelbecken schwankender und negativer Schriftsteller aus der DDR“ wurde er zum Schwerpunkt in der operativen Arbeit, was eine erhöhte Einflussnahme im Lektorat und in der Leitungsspitze des Verlages bis 1989 nach sich zog.
Die Ergebnisse basieren auf der Auswertung von umfangreich überlieferten Stasi-Unterlagen über den Hinstorff Verlag der Jahre 1959–1989.

Kontakt

kolloquium@bundesarchiv.de

17. Juni 1953. Berichte über den Volksaufstand aus Ostberlin und Bonn

Referent: Dr. Ronny Heidenreich, Bundesarchiv Berlin

Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 zählt zu den eingehend erforschten Erhebungen in der Geschichte des frühen Kalten Krieges. Für seine Untersuchung bieten die Bestände des Bundesarchivs eine vielfältige Überlieferung. Neben der Staatssicherheit ergründeten in der DDR auch Polizei, Verwaltung und parteihörige Organisationen wie die FDJ, die Gewerkschaften und nicht zuletzt der SED-Apparat selbst die Lage im Land und bemühten sich um eine Interpretation der Ereignisse. Im Westen wiederum teilten Geheimdienste und antikommunistische Gruppierungen ihre Einschätzungen über die Entwicklung in der DDR mit dem Bundeskanzleramt in Bonn. Sie alle nahmen die Reaktionen der Menschen in Ostdeutschland in den Blick, deren Einstellungen sich unter anderem in Flüchtlingsberichten und den Meldungen westlicher V-Leute spiegeln.
Die vorzustellende Edition des Bundesarchivs stellt Ausschnitte der Lageberichterstattung an die SED-Führung den geheimdienstlichen Erkenntnissen der frühen Bundesrepublik gegenüber. Der Blick der Sicherheitsbürokratien wird mit verschiedenen im Bundesarchiv überlieferten Augenzeugenberichten kontrastiert. Aus diesem Dreiklang ergeben sich auch 70 Jahre später noch neue Impulse für die Auseinandersetzung mit dem 17. Juni 1953.

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kolloquium@bundesarchiv.de

„Die Genossen muß man auch erziehen, daß sie die Gleichberechtigung der Frau begreifen.“ Eine geschlechterhistorische Untersuchung zum Ministerium für Staatssicherheit

Referent: Daniel R. Bonenkamp, Universität Münster

Als die Berliner Mauer 1989 fiel, waren in der DDR-Geheimpolizei mehr als 90.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, die mehr als 190.000 Informantinnen und Informanten führten. Unter den inoffiziellen Mitarbeitenden waren nur 26.000 Frauen für das MfS im Einsatz. Dies führt zu der Frage, wie die Überwachung der ostdeutschen Gesellschaft gelingen konnte, wenn es siebenmal mehr männliche als weibliche Spitzel gab? Ähnlich verhielt es sich bei den hauptamtlichen Mitarbeitenden: 1989 waren lediglich 14.259 Frauen tätig bzw. nur 14,5 Prozent der Belegschaft weiblich. Welche Rolle spielten sie im Apparat? In welchen Funktionen bzw. Bereichen waren sie eingesetzt und an der Werbung und Führung von inoffiziellen Mitarbeitern beteiligt? Gab es im MfS Debatten über Gleichberechtigung und welche Spielräume eröffneten sich hierfür? Das vorzustellende Promotionsprojekt betrachtet das MfS erstmals aus einer geschlechterhistorischen Perspektive und rückt als akteurszentrierte Studie die weiblichen Mitarbeitenden in den Mittelpunkt der Betrachtung.

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17. Juni 1953. Berichte über den Volksaufstand aus Ostberlin und Bonn
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„Die Genossen muß man auch erziehen, daß sie die Gleichberechtigung der Frau begreifen.“ Eine geschlechterhistorische Untersuchung zum Ministerium für Staatssicherheit
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