Digitale Ressourcen und Arbeitstechniken in der historischen Religions- und Bildungsforschung

Digitale Ressourcen und Arbeitstechniken in der historischen Religions- und Bildungsforschung

Veranstalter
Arbeitskreis für historische Religionspädagogik (Fachbereich Evangelische Theologie)
Ausrichter
Fachbereich Evangelische Theologie
Veranstaltungsort
Goethe-Universität, Campus-Westend, Norbert-Wollheim-Platz 1, Raum: Nebengebäude NG 1.741a
PLZ
60323
Ort
Frankfurt am Main
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
27.02.2024 - 28.02.2024
Von
David Käbisch, Fachbereich Evangelische Theologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Die Tagung setzt sich zum Ziel, die Nutzung und den Nutzen digitalisierter Medien und computergestützter Analyseverfahren zu reflektieren und mit etablierten Forschungsmethoden in Beziehung zu setzen.

Digitale Ressourcen und Arbeitstechniken in der historischen Religions- und Bildungsforschung

Digitale Ressourcen und Arbeitstechniken bestimmen zunehmend die internationale und interdisziplinäre Religions- und Bildungsforschung. Wissenschaftler:innen aus ganz unterschiedlichen Disziplinen nutzen beispielsweise digitalisierte Medien zur Geschichte und gegenwärtigen Praxis religiöser Erziehung, Bildung und Sozialisation, wie sie u.a. die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF, das Leibniz-Institut für Internationale Schulbuchforschung (GEI) in Braunschweig und das Jenaer Digitalisierungsprojekt Kirchliches und schulisches Zeitschriftenwesen in vorbildlicher Weise zur Verfügung stellen. Zudem nutzen Wissenschaftler:innen computergestützte Verfahren zur Analyse digitalisierter Medien, um beispielsweise kollektivbiographische Daten auszuwerten, typische Denk- und Verhaltensmuster zu identifizieren oder Diskurse zu rekonstruieren. Etablierte historische Forschungsformate werden durch digitale Ressourcen und Arbeitstechniken weiterentwickelt und ausdifferenziert. Insbesondere die Methoden, Arbeitstechniken und Tools der Digital Humanities wie das Text Mining verheißen in diesem Zusammenhang ein Erkenntnispotential, das bisher kaum erprobt und diskutiert wurde.

Die Tagung „Digitale Ressourcen und Arbeitstechniken in der historischen Religions- und Bildungsforschung“ setzt sich zum Ziel, die Nutzung und den Nutzen digitalisierter Medien und computergestützter Analyseverfahren zu reflektieren und mit etablierten Forschungsmethoden in Beziehung zu setzen. In den Blick kommt dabei auch die Geschichte digitaler Arbeitstechniken in der historischen Forschung, wie sie beispielsweise mit der Software IBM SPSS Statistics in den 1970er Jahren begann. Neben einer Bestandsaufnahme vorhandener Projekte sollen vor allem Forschungsperspektiven in den Blick kommen, die sich aus dem ‚digital turn‘ für die historische Religions- und Bildungsforschung ergeben. Im Einzelnen sollen auf der Tagung die folgenden Themen und Forschungsfragen vertieft und diskutiert werden:

1. Etablierte Forschungsformate in der historischen Religionspädagogik: Wie werden diese durch digitale Ressourcen und Arbeitstechniken weiterentwickelt, modifiziert und/oder obsolet?

2. Grenzen der Digitalisierung: Was lässt sich nicht digitalisieren? Welche Nachteile haben digitale Ressourcen und Arbeitstechniken?

3. Digitale Ressourcen in der historischen Religions- und Bildungsforschung (Datenbanken, digitalisierte Quellen, digitale Editionen etc.)

4. Digitale Arbeitstechniken in der historischen Religions- und Bildungsforschung (Recherche, Analyseverfahren, neue Formen der Wissenschaftskommunikation etc.)

5. Methoden und Tools der Digital Humanities in der historischen Religions- und Bildungsforschung (Information Retrieval, computerlinguistische Werkzeuge, Korpuslinguistik, Text Mining etc.)

6. Geschichte digitale Ressourcen und Arbeitstechniken in der historischen Religions- und Bildungsforschung (Datenbanken, quantitative Analysen mit SPSS, qualitative Inhaltsanalyse mit MAXQDA etc.)

Programm

Dienstag, 27. Februar 2024

13:30

Kaffee (und die Möglichkeit zu einem Mittagessen in der Mensa Casino)

14:00-14:15

David Käbisch
Begrüßung und Einführung in das Tagungsthema

14:15-15:15

Andreas Oberdorf (Münster)
Der Digital Turn in der Historischen Bildungsforschung: Perspektiven für die Geschichte religiöser Bildung

15:45-16:45

Marcelo Caruso, Anna Lindner, Daniel Töpper und Jan Uredat (Humboldt-Universität zu Berlin)

Zur Emergenz der Fachlichkeit der Schulaufsicht aus Interdisziplinärer Sicht – Möglichkeiten und Grenzen datenbankgestützter Auswertungen zur Schulaufsicht

17:15-18:15

Zrinka Stimac (GEI Braunschweig)
Verschränkung von Religion und Bildung in normativen Quellen der IOs: DH und LDA-topic modeling

ab 19:00: Tagesausklang in der Apfelweinschänke „Zum Gemalten Haus“, Schweizer Straße 67, 60594 Frankfurt am Main (Sachsenhausen)

Mittwoch, 28. Februar 2024

9:15-10:15

Alexander Mehler und David Käbisch (Frankfurt am Main)
Digitale Auswertung und Text Mining religionspädagogischer Zeitschriften zum Thema „Judentum“ und „Islam“: Methoden – Ergebnisse – Grenzen

10:30-11:30

Antje Roggenkamp (Münster)
Zur Reproduktion von religionsaffinen Artefakten. Chancen und Grenzen der Digitalisierung

11:45-12:45

Johan (J.C.) Smits (Vrije Universiteit, Amsterdam)
Professors on the National Stage: A Social Network Approach to Academic Theology (1820-1870)

13:00-14:00

Michael Lapp (Gelnhausen)
KI-Anwendungen im Religionsunterricht – Zwischen Spielerei und religiöser Aneignung

14:00-14:15

Tagungsrückblick

Kontakt

Bitte melden Sie sich für die Tagung bis zum 19. Februar 2024 per Email bei Frau Gabriele Behl an: behl@em.uni-frankfurt.de

https://fachtag.sane-digital.de/