Why Have There Been No Great Women Architects?

Why Have There Been No Great Women Architects?

Veranstalter
University of Technology, Vienna
Veranstaltungsort
University of Technology, Vienna
PLZ
1040
Ort
Wien
Land
Austria
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
14.06.2024 - 15.06.2024
Deadline
31.01.2024
Von
Thomas Moser, Kunstgeschichte, Technische Universität Wien

Feminist Perspectives on Gendered Spaces in Modern Architecture and Art History

Why Have There Been No Great Women Architects?

Feminist Perspectives on Gendered Spaces in Modern Architecture and Art History

14. und 15. Juni
Technische Universität Wien

Keynotes:
Despina Stratigakos (Buffalo)
Mary Pepchinski (Dresden/Berlin)

Die geplante Tagung macht es sich zur Aufgabe, die Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Geschlecht und Raum aus feministischer Perspektive zu untersuchen. Ihr doppelter Fokus liegt dabei sowohl auf der Produktivität von Frauen auf allen Ebenen der Architektur und Planung als auch auf den kunsthistorischen Diskursen über geschlechtsspezifische Raumwahrnehmung und Raumnutzung. Um der Vielfalt und Allgegenwart beider Aspekte gerecht zu werden, sollen gezielt auch nicht-westliche Positionen aus der gesamten Bandbreite architektonischer und räumlicher Gestaltung im 19. und 20. Jahrhundert Berücksichtigung finden.

Trotz jahrzehntelanger feministischer Forschung, Monografien und Ausstellungen über Architektinnen und der Bezugnahme auf Genderthemen in der Architektur- und Kunstgeschichte fehlt es nach wie vor an breiter Sichtbarkeit. Hierbei ergibt sich die paradoxe Situation, dass die architektonischen Werke von Frauen in der fachspezifischen Literatur zwar anerkannt, quasi hinzugefügt werden, diese aber noch immer kein integrativer, selbstverständlicher Teil des architektur- und kunsthistorischen Kanons sind. Durch die Fokussierung auf wenige prominente Namen, wie beispielsweise Margarete Schütte-Lihotzky, Eileen Gray, Lina Bo Bardi, Denise Scott Brown und Zaha Hadid, entsteht fälschlich der Eindruck, bei ihnen handle es sich um die solitären Ausnahmen die die Regel letztlich bestätigen, dass Frauen in der Architektur keine Rolle spielen. Auf diese Weise wird der Blick auf die zahlreichen unbekannteren Architektinnen oder Designerinnen und ihre Arbeiten umso stärker verstellt. Gleichzeitig profitieren partnerschaftlich geführte Architekturbüros bis heute von der Mitarbeit der Architektinnen, bekannt sind diese aber nur in den seltensten Fällen. Der „Stararchitekt“ ist nach wie vor ein männliches Phänomen.

Eingereicht werden können Beiträge über bislang wenig beachtete Architektinnen, (Stadt-, Garten-) Planerinnen oder Designerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts, wobei neben der soziokulturellen, gesellschaftspolitischen und feministischen Perspektive die Bauten, Interieurs und sonstige Planungen im Zentrum stehen sollten. Willkommen sind Analysen von Bauten und Räumen unter Berücksichtigung genderrelevanter Aspekte, die es erlauben, bekannte Architekturen oder Interieurs neu zu lesen. Darüber hinaus kann über die symbolische Bedeutung und die Machtstrukturen in der historischen Architektur (z. B. Herrschafts- und Repräsentationsarchitektur) referiert werden. Gewünscht sind zudem Beiträge, die sich mit der langen Tradition auf dem Gebiet der geschlechtsspezifischen Separationen und kulturellen Zuweisungen im Raum (wie z.B. in der Stadt, im Sakralraum, Privathaus, Bildungsbau, Arbeitsplätz, Bäder, Klubs etc.) befassen. Von besonderem Interesse sind Untersuchungen zur Raumaneignung durch Nutzerinnen oder das Bauen für weibliche Gruppierungen (Vereinshäuser von Frauen, Frauenklubs, Einküchenhäuser, Ledigenheime, Frauenhäuser, Wohnanlagen für Frauen etc.).

Thematisiert werden sollte auch die Frage, was unter einer feministischen oder gendersensiblen Architektur zu verstehen ist. Wie definieren sich ein „gendered spaces“, wer deklariert ihn als solchen, welche Rolle spielen soziale Konstruktionen, kulturelle oder ethnische Unterschiede? Welche Ansätze verfolgten Architektinnen und Planerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts und welche theoretischen Diskurse wurden von ihnen oder über sie geführt? Wo konnten ihre Beiträge bereits kanonisch werden und warum? Wer forscht zu „gendered spaces“ und wie ist diese Forschung universitär verankert?

Willkommen sind Beiträge aus diversen fachlichen Perspektiven wie etwa der Architektur- und Kunstgeschichte, der Designgeschichte, den Gender Studies, der (historischen) Urbanistik, Gartenkunst etc., um einen ausdrücklich transdisziplinären Diskurs zu ermöglichen. Die Beiträge sollen im Anschluss an die Tagung publiziert werden.

Bei Interesse senden Sie bitte bis zum 31. Januar ein Abstract (max. eine Seite) für einen 20-minütigen Vortrag und ein knappes CV an sabine.plakolm@tuwien.ac.at und thomas.moser@tuwien.ac.at. Vorträge können auf Englisch oder Deutsch gehalten werden. Reise- und Übernachtungskosten können nach Maßgabe unserer Mittel bezuschusst werden, falls keine Fördermöglichkeiten durch Stipendien und wissenschaftliche Anstellungen bestehen.

Why Have There Been No Great Women Architects?

Feminist Perspectives on Gendered Spaces in Modern Architecture and Art History

June 14 and 15, 2024
University of Technology, Vienna

Confirmed keynote speakers:
Despina Stratigakos (Buffalo)
Mary Pepchinski (Dresden/Berlin)

Our proposed conference will explore the intricate linkages between society, gender and space from a decidedly feminist perspective. In so doing, it seeks to emphasize both the productivity of women across all architectural and planning dimensions, as well as art historical discourses regarding the gendered perception and use of space. Doing justice to the diversity and omnipresence of both Western and non-Western positions, the conference aims to address the entire spectrum of architectural and spatial design in the 19th and 20th centuries.

Notwithstanding decades of feminist research, monographs and exhibitions on women architects, and reference to gender issues in the history of architecture and art, there still remains a lack of mainstream visibility. This results in the paradoxical situation that while women’s architectural works are acknowledged and essentially added in scientific publications, yet they are still not a part of the integral canon of architectural and art history. Due to the narrow focus on a limited number of prominent names, such as Margarete Schütte-Lihotzky, Eileen Gray, Lina Bo Bardi, Denise Scott Brown, and Zaha Hadid, one is left with the erroneous impression that these few women are the exceptions ultimately confirming the rule that women do not play a meaningful role in architecture. Consequently, the numerous lesser-known female architects or designers and their vast work is all the more obscured. At the same time, architectural firms run by a male-female partnership benefit to this day from the collaboration of women architects, while the latter hardly ever become famous. The “starchitect” continues to be a genuinely male phenomenon.

Thus, we invite submissions highlighting women architects, urban and garden planners, or designers of the 19th and 20th centuries who have received little attention to date. In addition to socio-cultural, socio-political, and feminist perspectives, particular consideration should be given to buildings, interiors, and other planning projects. We welcome gender-relevant approaches to buildings and spaces that allow us to re-read familiar architectures or interiors. In addition, papers on symbolic meaning and power structures in historical architecture (e.g., architecture of domination and representation) can be presented. Also encouraged are contributions that address the long-standing tradition of gendered separations and cultural assignments in space (such as in the urban city, sacred space, private homes, educational buildings, workplaces, baths, clubs, etc.). Of particular interest are studies of the appropriation of space by female users or building for female collectivities (women’s clubhouses, women’s clubs, kitchenette houses, single women’s homes, women’s shelters, housing for women, etc.).

A further issue to be addressed is what constitutes feminist or gender-sensitive architecture. How can “gendered spaces” be defined, who declares them as such, what role do social constructions, cultural or ethnic differences play? What approaches did women architects and planners of the 19th and 20th centuries pursue and what theoretical discourses were conducted by them or about them? Where did their contributions already become canonical and why? Who is doing research on “gendered spaces” and how is this research anchored in universities?

Contributions from diverse disciplinary perspectives such as architectural and art history, design history, gender studies, (historical) urban studies, garden art, etc. are very much welcome in order to facilitate an explicitly transdisciplinary discourse. Following the conference, the contributions will be published.

Please send an abstract (max. one page) for a 20-minute talk and a brief CV to sabine.plakolm@tuwien.ac.at and thomas.moser@tuwien.ac.at by January 31. Presentations can be given in English or German; hence basic knowledge of German is recommended. In the absence of funding through grants, fellowships, and academic employment, travel and accommodation expenses may be subsidized as our funds allow.

Kontakt

sabine.plakolm@tuwien.ac.at
thomas.moser@tuwien.ac.at

Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung