Writing Angst: The Gothic / Schauerliteratur in Scotland and Germany from 1800 until Today

Writing Angst: The Gothic / Schauerliteratur in Scotland and Germany from 1800 until Today

Veranstalter
Abteilung für Anglistische Literatur- und Kulturwissenschaft (Prof. Dr. Barbara Schaff, Universität Göttingen) und Professur für Medienwissenschaft und Neuere deutsche Literatur (Prof. Dr. Lars Koch, TU Dresden) (Universität Göttingen)
Ausrichter
Universität Göttingen
Gefördert durch
DFG-Projekt „Schauergeschichten. Literarische Emotionspraktiken der Angst um 1800“, Prof. Dr. Lars Koch
PLZ
37073
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
04.09.2024 - 06.09.2024
Deadline
01.03.2024
Von
Jakob Baur, Institut für Germanistik, TU Dresden

Writing Angst: The Gothic / Schauerliteratur in Scotland and Germany from 1800 until Today

Göttingen University, September 4-6, 2024

Writing Angst: The Gothic / Schauerliteratur in Scotland and Germany from 1800 until Today

Universität Göttingen 4. bis 6. September 2024

Writing Angst: The Gothic / Schauerliteratur in Scotland and Germany from 1800 until Today

Few literary genres are better suited to give voice to cultural, social and political anxieties in periods of collective crises and disorientation than the Gothic, or Schauerliteratur. In our own age of wars, climate catastrophe and economic recession, the gothic format seems more than ever apt for the expression of all forms of angst. Looking at the development of the two literary traditions in Scotland and Germany one notes major differences in the development of the genre. During the initial period around 1800 there was an intense interest in German Schauerliteratur and the German folktale tradition in Scotland. In Scottish literature the oeuvres of Robert Burns, James Hogg, Walter Scott indicate the beginning of an uninterrupted Gothic tradition. It was continued by the intertexual reaffirmation of canonical works through later rewritings as well as by innovative new explorations of the genre through crossings with crime fiction and science fiction. In Germany, however, Schauerliteratur remained a period phenomenon and was never taken seriously as a literary genre again after high romanticism. It has recently been rediscovered as an innovative medium.

The conference takes its cue from a collaboration between the English Literature department of the University of Göttingen, the German department of Dresden University of Technology, and The School of Critical Studies at Glasgow University. It is co-hosted by Göttingen University and the TU Dresden and aims at looking at historical and contemporary examples of the Gothic / Schauerliteratur in both national traditions. A particular focus will be on practitioners of the genre in Scotland and Germany with a view to discussing their works. Sessions will be in English and German, which is why our CFP comes in two parts, addressing different but related questions in the Scottish and German tradition.

We invite proposals for papers of 20 minutes relating (but not exclusive) to the following questions:
- What are the distinctive markers of the Gothic in both national traditions?
- What is the connection between the Gothic, on the one hand, and folklore and national identity on the other?
- Which forms, tropes and motifs does the Gothic offer for expressing cultural anxieties?
- Bodies and place are distinctive sites for Gothic fears: how do they relate to particular historical events, scientific findings and cultural movements / moments?
- What genres have been influenced by the Gothic or owe their existence to the Gothic?
- How has the translation of Gothic texts from each of the two literatures into the other furthered cultural transfer and the development of the genre?

To apply, send a 300-word abstract (in English or German) and a brief bionote to
Hiwiangl@gwdg.de and Jakob.baur@tu-dresden.de by Friday, March 1, 2024.
Travel and Accomodation costs for the speakers can be covered on a pro rata basis. The conference is a cooperation between Göttingen University and TU Dresden (DFG-Projekt „Schauergeschichten. Literarische Emotionspraktiken der Angst um 1800“, Prof. Dr. Lars Koch).

Writing Angst: The Gothic / Schauerliteratur in Scotland and Germany from 1800 until Today

Die deutschsprachige Schauerliteratur erfuhr um 1800 eine produktive Hochphase. Schiller und Goethe veröffentlichten Spuknovellen in der Thalia und den Horen, Ludwig Tieck und E.T.A. Hoffmann loteten finstere Abgründe in Märchen und Nachtstücken aus und Populärschriftsteller:innen wie Carl Grosse, Heinrich Spieß, Benedikte Naubert oder Friedrich Laun verfassten zahllose Schauerromane und Gespensterbücher. Und doch traten diese vielgelesenen Horrorwerke danach kaum einmal aus den Grüften und Verließen heraus, in die sie von den hochliterarischen Großformationen Aufklärung, Klassik und Romantik verbannt wurden. Von einer deutschen Tradition des literarischen Schauers kann also im Vergleich zur anglo-amerikanischen und schottischen Gothic Literature keine Rede sein. Zu fragen ist daher gerade vor dem Hintergrund einer notorischen hochliterarischen Ignoranz, weshalb die erst im Entstehen begriffene populäre Literatur ausgerechnet in der Literarisierung von Angst beim Publikum derartig an Konjunktur gewinnen konnte und warum gerade um 1800. Weshalb hatte eine Textsorte derart viele Leser:innen (und Autor:innen), die das negative Gefühl von Furcht und Schrecken zum Gegenstand und Effekt ihrer Lektüren machte? Was war das überhaupt für eine Emotion, die um 1800 zum literarischen Thema wurde und in Lektüren erregt werden sollte? Unterscheidet sie sich von literarischer Angst heute? Wenn ja: Wie kann die Relation zwischen Angst und Literatur genauer bestimmt werden und inwiefern lässt sich Angst überhaupt literaturwissenschaftlich erforschen? Denn auch wenn Schauerliteratur wieder zunehmend literaturhistorische Anerkennung findet und Angst angesichts der Erfahrung multipler Krisen ein bestimmendes Thema der Gegenwartsliteratur zu stellen scheint, sind soziokulturell und historisch situierte Furcht und Schrecken als Ausgangspunkt und Ziel von Literatur noch immer in Dunkelheit gehüllt. Produktiv erscheint uns daher gerade der vergleichende Dialog von Beiträgen zur Gothic Novel und zur Schauerliteratur.

Wir freuen uns über 20-minütige literatur- und kulturwissenschaftliche Beiträge, die der literarischen Auseinandersetzung mit Angst in unterschiedlichen Zeit- und Raumkontexten seit dem 18. Jahrhundert gewidmet sind und dabei beispielsweise folgenden Fragen nachgehen:

Wie lässt sich die Literarisierung von Angst, vor allem in (populär-)ästhetischen Formen genauer beschreiben?
- Welche Erzählweisen und Verfahren, welche Genre- und Medienkonstellationen,
- welche Begriffsdifferenzierungen und/oder welche philosophischen Austauscheffekte (ästhetische Theorie–literarische Praktik) sind dabei relevant?
- Wie lässt sich die Historizität literarischer Angst in Formen und Anlässen rekonstruieren?
- Welche zeitspezifischen Diskurse spielen eine Rolle?
- In welchen kulturellen Ermöglichungszusammenhängen und Wissenskontexten vollziehen sich Literarisierungen von Angst?

Zur Bewerbung senden Sie bitte eine knappe Skizze Ihres Beitragsvorschlags (300 Wörter; Deutsch oder Englisch) sowie eine Kurzbiographie an
Hiwiangl@gwdg.de und Jakob.baur@tu-dresden.de by Friday, March 1, 2024.
Für die Vortragenden können die Reise- und Übernachtungskosten anteilig übernommen werden. Die Tagung ist eine Kooperation der Universität Göttingen und der TU Dresden (DFG-Projekt „Schauergeschichten. Literarische Emotionspraktiken der Angst um 1800“, Prof. Dr. Lars Koch).

Kontakt

Hiwiangl@gwdg.de und Jakob.baur@tu-dresden.de