Streitkräfte zwischen den Weltkriegen. Erfahrungen und Erwartungen in der nationalen und transnationalen Diskussion

Streitkräfte zwischen den Weltkriegen. Erfahrungen und Erwartungen in der nationalen und transnationalen Diskussion

Veranstalter
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
PLZ
14471
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
11.09.2024 - 13.09.2024
Deadline
31.03.2024
Von
Markus Pöhlmann, Militärgeschichte bis 1945, Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

Streitkräfte zwischen den Weltkriegen. Erfahrungen und Erwartungen in der nationalen und transnationalen Diskussion

Die Tagung untersucht den Wandel des Militärs zwischen den beiden Weltkriegen weltweit und mit besonderem Fokus auf Prozesse der gegenseitigen Wahrnehmung sowie auf die Bedeutung der Prognose.

Armed Forces between the World Wars. Experience and Expectations in National and Transnational Discourses

The conference examines the transformation of the military between the two world wars within a global framework, with a particular focus on mutual perceptions and the significance of forecasting the nature of future war.

Streitkräfte zwischen den Weltkriegen. Erfahrungen und Erwartungen in der nationalen und transnationalen Diskussion

Thema

Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) verfolgt seit 2020 ein Forschungsprojekt mit dem Titel „Reichswehr. Die Republik und ihre Streitkräfte, 1919-1935“. Die Diskussionen und ersten Forschungsergebnisse haben dabei rasch die unzureichende Einbettung der bisherigen historischen Forschungen in den inter- und transnationalen Rahmen aufgezeigt. Seit ihren Anfängen war die (west- und ost-) deutsche Forschung in der Regel national ausgerichtet. Verstärkt durch die besondere Ausgangslage des Versailler Vertrages konnte so die Vorstellung eines militärischen Sonderwegs Raum greifen. Auch wenn die spezifische Situation der Reichswehr anzuerkennen ist, sind für die Epoche von 1919 bis 1939 auch eine Reihe universaler Herausforderungen für Streitkräfte weltweit zu identifizieren. Dazu zählen die Erfahrung von Demobilisierung, Unwägbarkeiten in der Entwicklung des Militärwesens, die Renaissance der Berufsarmee, die Bedeutung von Allianzen und die Aussicht auf den zunehmend ideologisch gerahmten, gesamtgesellschaftlichen Charakter eines zukünftigen Krieges.
Die Tagung untersucht den Wandel des Militärs zwischen den beiden Weltkriegen weltweit und mit besonderem Fokus auf Prozesse der gegenseitigen Wahrnehmung sowie auf die Bedeutung der Prognose. Ausgangspunkt aller Überlegungen sind dabei die Streitkräfte selbst.
Mit besonderem Interesse erwarten die Veranstalter auch Diskussionsbeiträge aus Disziplinen, die der Geschichtswissenschaft benachbart sind. Vorschläge, die den Blick auf das militärgeschichtliche Vergleichen oder auf Transfers haben, sind dabei von besonderem Interesse.

Mögliche Fragen

Ein Vorschlag für einen Konferenzbeitrag sollte eine der folgenden Fragen behandeln:

- Streitkräfte und ihr Staat: Wie gingen Streitkräfte mit der Herausforderung einer Demobilisierung und dem folgenden Wiederaufbau von Kräften und Strukturen im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung um? Welche Rolle spielte Paramilitär als militärisches Instrument und als Herausforderung für das staatliche Gewaltmonopol?

- Transnationale Ordnungen von Sicherheit: Wie unterschieden sich ab 1919 die Sicherheitsbedürfnisse von Imperien und Nationalstaaten? Welche Bedeutung hatten militärische Kooperationen und Bündnisse für das Militär?

- Militärisches Lernen: Wie organisierten Streitkräfte das Lernen aus dem Weltkrieg? Lässt sich für die Epoche die Ausbildung von transnationalen Expertenkulturen (epistemic communities) beobachten?

- Militärische Prognostik: Wie organisierten Streitkräfte den Ausblick in mögliche militärische Zukünfte? Wer entwarf Zukunftskriegsszenarien und was war dabei die Agenda?

- Die Streitkräfte und ihre Geschlechter: Welche Bemühungen der Neudefinition von Vorstellungen von (soldatischer) Männlichkeit lassen sich zwischen 1919 und 1939 beobachten? Welche Erwartungen formulierten die Streitkräfte und andere gesellschaftliche Gruppen an die Rolle von Frauen in einem zukünftigen Krieg?

- Die Signaturen einer ambivalenten Moderne: Motorisierung, Mechanisierung, Zeit und Tempo, Sachlichkeit, Rationalisierung und Totalitarismus – wo griff das Militär gesamtgesellschaftliche Strömungen auf und wo brachte es solche in die eigene Gesellschaft ein?

- Legitimation und Delegitimation des Krieges: Auf welche Weise wurde Krieg als Mittel der Politik zwischen 1919 und 1939 in der politischen Kommunikation, in Kunst und Kultur und in den Wissenschaften bestätigt, in Frage gestellt oder neu definiert? Inwiefern wurden pazifistische Überzeugungen handlungsrelevant bzw. politisch mehrheitsfähig oder auch gerade nicht?

Organisatorische Fragen

Bitte richten Sie Ihren Vorschlag für einen Vortrag bzw. ein Panel bis 31. März 2024 an die unten genannte Kontaktadresse. Der Vorschlag sollte ein 1-2-seitiges Abstract und bio-bibliografische Informationen enthalten.

Die Tagung findet vom 11. bis 13. September 2024 in Potsdam statt.

Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Eine Simultanübersetzung steht nicht zur Verfügung.

Die Veranstalter übernehmen die Kosten für Fahrt und Unterkunft in Anlehnung an das Bundesreisekostengesetz.

Als Ergebnis der Tagung ist eine international sichtbare, englischsprachige Veröffentlichung geplant.

Veranstalter für das ZMSBw: Dr. habil. Markus Pöhlmann und PD Dr. John Zimmermann

Armed Forces between the World Wars. Experience and Expectations in National and Transnational Discourses

International Conference on Military History 2024
Call for Papers

Topic

Since 2020, the Bundeswehr Center for Military History and Social Sciences (ZMSBw) has been pursuing a research project entitled "Reichswehr. The Republic and its Armed Forces, 1919-1935". The discussions and initial research results quickly revealed the inadequate integration of previous scholarship in an inter- and transnational framework. Since its beginnings, (West and East) German historiography has generally been oriented towards the German national experience. Reinforced by the politico-military framework imposed by the Treaty of Versailles, the idea of a German military Sonderweg took hold. Even if the situation of the Reichswehr differed from other European countries, the interwar period presented similar challenges for all the large- and medium-sized military powers.

Significant examples of this are the experience of demobilization, a particular uncertainty with regard to the rapid developments in the military domain, the surprising return of the professional army, the importance of alliances, and the prospect of a future war that was ideologically framed and threatened to embrace whole societies.

The conference examines the transformation of the military between the two world wars within a global framework, with a particular focus on mutual perceptions and the significance of forecasting the nature of future war. The starting point for all considerations are the armed forces themselves.

The organizers also welcome contributions from disciplines related to history. Proposals which pursue comparative or transnational military history are of particular interest.

Possible Sets of Questions

A proposal for a conference paper should address one of the following questions:

- Armed forces and their state: How did armed forces deal with the challenge of demobilization and the rebuilding of forces and structures in the context of national and alliance defence plans? What role did paramilitaries play as a military instrument and as a challenge to the state’s monopoly on the use of force?

- Transnational security schemes: How did the security concerns of empires and nation states differ after 1919? What significance did international cooperation and alliances have for the military?

- Military learning: How did the armed forces organize learning after the First World War? Can the formation of transnational expert cultures (epistemic communities) be observed for the era?

- Military prognostics: How did armed forces organize the assessment for potential military futures? Who designed future war scenarios and what was the agenda?

- Armed forces and gender: What efforts to redefine notions of soldierly masculinity can be observed between 1919 and 1939? What expectations did the armed forces and other social groups formulate regarding the role of women in a future war?

- The signatures of an ambivalent modernity: motorization, mechanization, time and speed, objectivity, rationalization and totalitarianism – where did the military pick up on societal trends and where did it introduce them into its own ranks?

- Legitimization and delegitimization of war: In what ways was war confirmed, questioned or redefined as a means of politics between 1919 and 1939 in political communication, in art and culture and in universities? To what extent did pacifism become relevant to action or politically acceptable to the majority of the population?

Practical Issues

Please send your proposal for a presentation or a panel to the contact address below by 31 March 2024. The proposal should include a 1-2 page abstract and bio-bibliographic information.

The conference will take place from 11 to 13 September 2024 in Potsdam.

The conference languages are German and English. Simultaneous translation will not be available.

The organizers will cover the costs of travel and accommodation in accordance with the Federal Travel Expenses Act.

An internationally visible, English-language publication is planned as a result of the conference.

Organizers for the ZMSBw: Dr. habil. Markus Pöhlmann and PD Dr. John Zimmermann

Kontakt

ZMSBwITMG@bundeswehr.org

https://zms.bundeswehr.de/de