Land-Wirtschaft. Literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf agrarische Arbeit

Land-Wirtschaft. Literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf agrarische Arbeit

Veranstalter
PD Dr. Sandra Fluhrer (Erlangen) und Dr. Mareike Schildmann (Bremen) in Kooperation mit dem Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt (Dortmund)
Veranstaltungsort
LWL-Museum Zeche Zollern, Grubenweg 5, 44388 Dortmund, Seminarraum 3
Gefördert durch
Fritz-Hüser-Institut, Dortmunder Volksbank, Dr. Alfred Vinzl-Stiftung, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Literaturhauses Dortmund.
PLZ
44388
Ort
Dortmund
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
06.03.2024 - 08.03.2024
Von
Mareike Schildmann, Universität Bremen

Landwirtschaft gilt als älteste Form der Arbeit. Ausgehend von aktuellen Problemlagen (globalisierter und kapitalisierter Agrarsektor, Subventionspolitik und Bauernproteste, Krieg, Ökologie und Klimawandel) untersucht die Tagung die kulturellen Codierungen und historischen Umbrüche bäuerlicher Arbeit von der Antike bis zur Gegenwart aus einer dezidiert kultur- und geisteswissenschaftlichen Perspektive.

Land-Wirtschaft. Literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf agrarische Arbeit

Landwirtschaft gilt als älteste Form der Arbeit. Agrarische Arbeit ist eine Kulturtechnik im ursprünglichen Sinne des Wortes: Cultura meint die Pflege, Bearbeitung und Bebauung des Bodens, die wiederum spezifische (Körper-)Techniken, Wissen und den Gebrauch von Instrumenten erforderlich macht. Heute steht landwirtschaftliche Arbeit wie nie zuvor im Zentrum politischer, ökologischer und wirtschaftlicher Kontroversen. Ausgehend von aktuellen Problemlagen (globalisierter und kapitalisierter Agrarsektor, Subventionspolitik und Bauernproteste, Krieg, Ökologie und Klimawandel) untersucht die Tagung die kulturellen Codierungen und historischen Umbrüche bäuerlicher Arbeit von der Antike bis zur Gegenwart aus einer dezidiert kultur- und geisteswissenschaftlichen Perspektive: von Hesiods und Vergils agrarischen Lehrgedichten über die landwirtschaftlichen Revolutionen des 18. und 19. Jahrhunderts und den sozialistischen Agrar-Experimenten des 20. bis zu den ökologischen Debatten des 21. Jahrhunderts. Fluchtlinien bilden die literarischen und künstlerischen Darstellungen bäuerlicher Arbeitspraktiken und Milieus, die auf ihre ambivalenten politischen, mythologischen und anthropologischen Implikationen sowie ihre wissens- und technikhistorischen Kontexte befragt werden.

Programm

Mittwoch, 6. März 2024

12.15–12.45: Sandra Fluhrer (Erlangen) und Mareike Schildmann (Bremen): Begrüßung und Einführung

Moderation: Sandra Fluhrer
12.45–13.30: Astrid Möller (Freiburg): Die Kunst des Pflügens

13.30–14.45: Mittagspause

14.45–15.30: Maëlys Blandenet (Lyon): The representations of agricultural work in the Virgilian poems, between ambiguity and apoliticism

Moderation: Mareike Schildmann
15.30–16.15: Juri Auderset (Bern): Raubbau. Zur Gebrauchsgeschichte einer agrarökologischen Metapher im Zeitalter des Industriekapitalismus, 1850–1950

16.15–16.45: Pause

16.45–17.30: Florian Freitag (Duisburg-Essen): Family Farms, Plantations, Factory Farms, Urban Gardening: Zur Ambivalenz der Organisationsformen agrarischer Arbeit in der amerikanischen Literatur und Kultur

19.00: Lesung mit Reinhard Kaiser-Mühlecker im Literaturhaus Dortmund
Moderation: Arnold Maxwill

Donnerstag, 7. März 2024

Moderation: Jan Gerstner
10.15–11.00: Marcus Twellmann (Hamburg): Lob der Landarbeit. Zur Verbürgerlichung der Georgik im 18. Jahrhundert
11.00–11.45: Verena Lehmbrock (Erfurt): Figurationen landwirtschaftlicher Arbeit im frühen 19. Jahrhundert: (Agri-) kulturelle Ursprünge des wissenschaftlichen Managements

11.45–12.15: Pause

12.15–13.00: Anne Kersten (Berlin): Realismus im Wandel. Landwirtschaftliche Arbeit in der bildenden Kunst vom 19. Jahrhundert bis heute

13.00–14.15: Mittagspause

Moderation: Iuditha Balint
14.15–15.00: Karin Krauthausen (HU Berlin): Über und unter der Erde – Bodenwirtschaft und Arbeiterkampf in Émile Zolas Romanen La Terre (1887) und Germinal (1885)
15.00–15.45: Roman Widder (HU Berlin): Russische Arbeiter, ukrainische Bauern: Die Agrarfrage zwischen Anarchismus und Sozialismus (Tolstoj, Gorkij, Čajanov)

15.45–16.15: Pause

Moderation: Kyra Palberg
16.15–17.00: Laura Reiling (KWI Essen): Ernten, Pflügen, Scheren. Vorindustrielle Bewirtschaftung in James Mitchells Szenen aus Schottland (1934) und Angharad Prices Das Leben der Rebecca Jones (2002)
17.00–17.45: Teresa Hiergeist (Wien): La crise est dans le pré. Landwirtschaft als Berufung im französischen Kino der Gegenwart

Freitag, 8. März 2024

Moderation: Mareike Schildmann
9.15–10.00: Hanna Eglinger (Erlangen): Die Reblaus am Weinstock. August Strindberg als Agrarreporter
10.00–10.30: Pause

Moderation: Sandra Fluhrer
10.30–11.15: Heike Endter (München): Der Western als agrarisches Genre
11.15–12.00: Claudia Lillge (Erlangen): Am Beispiel der Kuh: Nutz-und Arbeitstiere im Dokumentarfilm
12.00–12.30: Abschlussdiskussion und Verabschiedung

Kontakt

mschildm@uni-bremen.de
sandra.fluhrer@fau.de

http://dortmund.de/fhi
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung