Disability History: Neue Perspektiven und interdisziplinäre Ansätze

Disability History: Neue Perspektiven und interdisziplinäre Ansätze

Veranstalter
Jens Gründler, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Münster; Radu-Harald Dinu, Jönköping University; Jonathan Schlunck, Uppsala University
PLZ
48147
Ort
Münster
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
06.11.2024 - 08.11.2024
Deadline
30.04.2024
Von
Jonathan Schlunck, Department of History of Science and Ideas, Uppsala University

Disability History: Neue Perspektiven und interdisziplinäre Ansätze

Für die Geschichtswissenschaft hat die Erforschung von Behinderung als verkörperte Differenz in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Doch gibt es noch viele unerforschte Themenbereiche, ungenutzte Quellen und vielversprechende Ansätze, die das Potenzial haben, die Geschichtswissenschaft mit neuen Perspektiven und Anregungen zu bereichern. Die anstehende Tagung hat vor, genau diese Themenbereiche der Disability History aufzugreifen.

Disability History: New Perspectives and Interdisciplinary Approaches

In recent years, the exploration of disability has increasingly gained importance within historical research. At the same time, there are still many unexplored topics, unused sources, and promising approaches that have the potential to enrich historiography with new perspectives. The upcoming symposium intends to address these very topics of disability history.

Disability History: Neue Perspektiven und interdisziplinäre Ansätze

Für die Geschichtswissenschaft hat die Erforschung von Behinderung als verkörperte Differenz in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die Disability History hat insbesondere die sozialen und kulturellen Dimensionen von Behinderungen betont und sich dafür eingesetzt, Behinderung als eine zentrale historische Kategorie neben anderen Kategorien wie Geschlecht oder Klasse anzuerkennen. Diese Perspektive hebt hervor, wie gesellschaftliche Normen, Werte und Institutionen die Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen und deren Identitäten prägen. Sie hinterfragt traditionelle Narrative, in denen die Erfahrungen behinderter Menschen marginalisiert oder übersehen wurden, und befürwortet eine inklusive und nuancierte historische Analyse des aus der Norm fallenden Körpers. Nicht zuletzt stellt die Disability History die tradierten Periodisierungen der modernen Geschichte in Frage.

Die Dynamik und Entwicklung dieses Forschungsfeldes in den letzten Jahren, seine interdisziplinäre Reichweite sowie das Potenzial, unser historisches Verständnis menschlicher Vielfalt zu erweitern, zählen zu seinen wichtigsten Charakteristika. Gleichzeitig gibt es noch viele unerforschte Themenbereiche, ungenutzte Quellen und vielversprechende Ansätze, die das Potenzial haben, die Geschichtswissenschaft mit neuen Perspektiven und Anregungen zu bereichern. Die anstehende Tagung hat vor, genau diese Themenbereiche der Disability History aufzugreifen.

Wir erbitten Beiträge, die sich mit Arenen gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse über Behinderung aus historischer Perspektive beschäftigen. Willkommen sind sowohl regionale und nationale Fallstudien als auch transnationale Perspektiven. Darüber hinaus interessieren uns besonders Wechselwirkungen zwischen verschiedenen disziplinären Ansätzen und Überschneidungen von Disability History und historischer Bildforschung, Alltagsgeschichte, Wissensgeschichte, Medizingeschichte und Bildungsgeschichte.

Dabei interessieren uns u. a. folgende Fragen:
- Wie wurde Behinderung außerhalb westlicher Gesellschaften wahrgenommen?
- Welche alternativen Perspektiven lassen sich finden, die euro-amerikanische Konzepte von Normalität herausforderten?
- Wie zirkulierten Konzeptionen von Behinderung zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Akteur:innen? Welche Faktoren und Begebenheiten ermöglichten bzw. verhinderten Austausch und Transfer?
- Welche Formen von Kooperation und Antagonismen zwischen Gruppen, Organisationen und Vereinigungen finden sich auf nationaler und internationaler Ebene?
- Welche Strategien der Selbstermächtigung lassen sich im Kontext institutioneller Settings finden? Welche Rolle spielen dabei Selbstzeugnisse von Menschen mit Behinderung, um jene Lebenswelten rekonstruieren zu können?
- Wie trugen bildende Kunst und visuelle Medien zur Konzeption von Behinderung bei und wie können diese als Spiegel gesellschaftlicher Normen und Vorstellungen befragt werden?

Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch, alle Abstracts werden auf Deutsch und Englisch zur Verfügung gestellt.

Die Reise- und Übernachtungskosten werden von den Veranstaltern übernommen, für Catering und ein Conference Dinner ist gesorgt. Das Geld muss jedoch ausgelegt werden und wird dann erstattet.

Der Call richtet sich an alle Interessierten ab Promotionsphase, wir fordern daher alle akademischen Positionen auf, sich zu bewerben. Bitte zögern Sie nicht, sich bei Fragen an uns zu wenden. Bitte melden Sie zudem bei ihrer Bewerbung den nötigen Unterstützungsbedarf (z. B. Gebärdensprachendolmetscher) an, damit wir uns um eine frühzeitige Buchung kümmern können.

Bitte schicken Sie uns bis zum 30.04.2024 ein Abstract des geplanten Beitrags von ca. 250 Worten mit einer Kurzbiographie an die folgenden Mail-Adressen:
Radu.Dinu@ju.se
Jens.Gruendler@lwl.org
Jonathan.Schlunck@idehist.uu.se

Disability History: New Perspectives and Interdisciplinary Approaches

In recent years, the exploration of disability has increasingly gained importance within historical research. Disability history has particularly emphasized the social and cultural dimensions of disabilities, advocating for the recognition of disability as a central historical category alongside others such as gender or class. This perspective highlights how societal norms, values, and institutions shape the experiences and identities of people with disabilities. It questions traditional narratives in which the experiences of disabled people have been marginalized or overlooked, and advocates for an inclusive and nuanced historical analysis of the non-normative mind and body.

The dynamics and development of this field of research in recent years, its interdisciplinary reach, and its potential to broaden our historical understanding of human diversity are among its most important characteristics. At the same time, there are still many unexplored topics, unused sources, and promising approaches that have the potential to enrich historiography with new perspectives. The upcoming symposium intends to address these very topics of disability history.

We welcome submissions that delve into the historical aspects of social negotiation processes surrounding disability. We welcome both regional and national case studies as well as transnational perspectives. Furthermore, we are particularly interested in the interactions between various disciplinary approaches and the intersections of disability history with visual history, microhistory, the history of knowledge, medical history, and the history of education.
Among others, we are interested in the following questions:
- How was disability conceptualized outside of Western societies?
- What alternative perspectives can be found that challenge Euro-American concepts of normality and ablebodiedness?
- How did conceptions of disability circulate among different social actors? What factors and events enabled or hampered exchanges and transfers?
- What forms of cooperation and antagonisms between groups, organizations, and associations can be found on a national and international level?
- What strategies of empowerment can be found in the context of institutional settings?
- What role do self-testimonies of people with disabilities play in reconstructing those life-worlds?
- How did visual arts and media contribute to the conception of disability, and how can they be interrogated as mirrors of societal norms and perceptions?

The conference language is both German and English, with abstracts provided in both languages.

We welcome scholars from all levels of academia and encourage contributions spanning the full spectrum of academic disciplines. Travel and accommodation costs will be covered by the organizers, and catering and a conference dinner will be provided. However, expenses must be advanced and will be reimbursed.
Please do not hesitate to contact us with any questions. Also, please indicate any necessary support requirements (e.g., sign language interpreter) in your application so we can arrange for early booking.

Please send us an abstract of the planned contribution of approximately 250 words along with a short biography to the following email addresses by April 30, 2024:
Radu.Dinu@ju.se
Jens.Gruendler@lwl.org
Jonathan.Schlunck@idehist.uu.se

Kontakt

Radu.Dinu@ju.se
Jens.Gruendler@lwl.org
Jonathan.Schlunck@idehist.uu.se

Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch
Sprache der Ankündigung