Auch in diesem Monat freuen wir uns auf zwei Öffentlichen Führungen durch unsere Ausstellungen mit Ihnen:
- Sonntag, 14.04, 13 Uhr: „Witold Pilecki. Im Widerstand gegen Hitler und Stalin"
- Mittwoch, 24.04, 17 Uhr: „Doppelt Frei: Die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts in Polen“ (Sonderausstellung)
Wie immer können Sie sich für die Führungen unter events@pileckiinstitut.de anmelden.
Mehr Infos zu unserer Dauerausstellung „Witold Pilecki. Im Widerstand gegen Hitler und Stalin":
Der Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen 1939 ändert alles. Witold Pilecki ist 38 Jahre alt, als der Zweite Weltkrieg beginnt. Der ehemals im polnisch-bolschewistischen Krieg kämpfende Soldat gibt sein geordnetes Leben als Ehemann, Vater und Gutsbesitzer auf und begibt sich auf eine außergewöhnlich waghalsige Mission. Wie in Hollywood, nur echt: Er lässt sich verhaften und nach Auschwitz bringen, wo er eine Widerstandsbewegung organisiert und die Weltöffentlichkeit über NS-Verbrechen informiert. Nach erfolgreicher Flucht beteiligt er sich am Warschauer Aufstand gegen das deutsche NS-Besatzungsregime. Im Jahre 1948 wurde er vom kommunistischen Regime in Polen hingerichtet, seine Leiche wurde nie gefunden.
Mehr zur Sonderausstellung: „Doppelt Frei: Die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts in Polen“
Unsere neue Ausstellung erzählt die bemerkenswerte Geschichte des Kampfes polnischer Frauen um das Recht, an politischen Wahlen teilnehmen zu dürfen. Als sie mit der Gründung der Zweiten Polnischen Republik im November 1918 an den Wahlurnen ihre Stimmen abgeben, gehören sie zu den ersten Frauen in Europa, deren Kampf um das Frauenwahlrecht zum Erfolg führt. Mit der Unabhängigkeit nach 123 Jahren Teilung entsteht in Polen eine der, in dieser Hinsicht, gesellschaftlich fortschrittlichsten Demokratien ihrer Zeit.
Polinnen aus allen ideologischen Lagern und sozialen Schichten hatten bereits während der Teilungszeit für ihre Rechte gekämpft. Die Entscheidung von Józef Piłsudski, das Wahlrecht für Frauen einzuführen, war eine der ersten grundlegenden Entscheidungen im Zuge des Staatsaufbaus im Jahre 1918. Hier zeigt sich der tiefere Sinn der „Doppelten Freiheit“ – die Einführung des Frauenwahlrechts bedurfte eines eigenen unabhängigen Staats.
Die Ausstellung vereint zwei Deutungen. Die links-progressive Lesart betont die Bedeutung politischer Inklusivitätsbestrebungen und die Evolution des gesellschaftlichen Bewusstseins. In der republikanischen Perspektive werden wiederum die politische Unabhängigkeit und die Errichtung des eigenen Staats als Vorbedingungen für die Einführung des Frauenwahlrechts anerkannt.
Józef Piłsudski betonte damals, dass „es hier nicht um die Linke oder die Rechte gehe, (…) sondern um das Ganze“. Frauen haben „dieses Wahlrecht nicht bekommen, sondern sie haben es sich erkämpft“.
Es ist an der Zeit, diese Geschichte zu erzählen und den Kampf der Frauen zu würdigen.