Kontinuität oder Neubeginn? Schließung und Wiedereröffnung in der deutschen Universitätsgeschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert

Kontinuität oder Neubeginn? Schließung und Wiedereröffnung in der deutschen Universitätsgeschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert

Veranstalter
Prof. Dr. Nina Gallion, Dr. Christian George (Forschungsverbund Universitätsgeschichte Mainz)
Ausrichter
Forschungsverbund Universitätsgeschichte Mainz
Veranstaltungsort
Alte Mensa, JGU-Campus, Forum 1
Gefördert durch
Leifheit-Stiftung, JGU Mainz, Erbacher Hof Mainz
PLZ
55128
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
06.06.2024 - 08.06.2024
Deadline
23.05.2024
Von
Christian George

1946 wurde die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, fast 150 Jahre nach der Schließung der kurfürstlichen Mainzer Universität "wiedereröffnet“. Das Phänomen der Wiedereröffnung nach einer längerfristigen Schließung ist in der deutschen Universitätsgeschichte kein Einzelfall. Die Tagung nimmt daher solche historischen Zäsuren in den Blick und fragt nach dem Verhältnis von Kontinuität und Neubeginn.

Kontinuität oder Neubeginn? Schließung und Wiedereröffnung in der deutschen Universitätsgeschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert

Als Ausbildungsstätten und Wissenszentren sind Universitäten Einrichtungen von herausragender kultureller und gesellschaftlicher Bedeutung, doch verlief ihre Entwicklung nicht immer geradlinig. Als beispielsweise die alte Mainzer Universität 1798 geschlossen wurde, erlosch eine Bildungsinstitution, deren mehr als 300-jährige Geschichte bis ins Jahr 1477 zurückreichte. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg veranlasste Frankreich als Besatzungsmacht 1946 die Gründung der heutigen Johannes Gutenberg-Universität.
Mit einer solchen Zäsur ist Mainz keineswegs ein Einzelfall. Allein in Deutschland erlebten weitere sieben Universitäten eine längerfristige Schließung ab dem späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert, wohingegen ihre Neugründungen erst im 20. Jahrhundert erfolgten.
Aufgrund der genannten Befunde beschäftigt sich die Tagung mit der Wiedereröffnung von Universitäten im neuzeitlichen Mitteleuropa und möchte vor allem nach dem Verhältnis von Kontinuität und Neubeginn fragen: Lebte der Geist der alten Universitäten in den Neugründungen fort oder betrachteten sich die jüngeren Einrichtungen des 20. Jahrhunderts als völlig eigenständig?

Programm

Donnerstag, 6. Juni 2024

13.00 Uhr
Grußwort, Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der JGU (Mainz)
Begrüßung und Einführung ins Thema, Prof. Dr. Nina Gallion (Mainz)

Sektion I: Regionale Perspektiven I – Wiedereröffnungen in Nordrhein-Westfalen
Moderation: Prof. Dr. Andreas Roth (Mainz)

13.30 Uhr
„Gute Ideen. Seit 1388“ – oder „Aus Neu mach‘ Alt“? Die Universität zu Köln und die Konstruktion von Identität, Dr. Andreas Freitäger (Köln )

14.15 Uhr
Duisburgum doctum – der alte und neue Universitätsstandort Duisburg im Kontext konfessioneller und bildungspolitischer Entwicklungen, Dr. Heike Hawicks und Dr. Ingo Runde (Heidelberg)

15.30 Uhr
Ohne Plan, ohne Traditionen, ohne Image. Die Gesamthochschulen in NRW und ihr Umgang mit universitären Traditionen, Dr. des. Timo J. Celebi (Paris)

Sektion II: Regionale Perspektiven II – Wiedereröffnungen in Bayern
Moderation: Dr. Christian George (Mainz)

16.15 Uhr
„Wir sind eine Neugründung und wir können uns nicht nachträglich eine Geschichte schaffen.“ Die Universität Augsburg und das Problem der Dillinger Tradition, Dr. Werner Lengger (Augsburg)

17.30 Uhr
Akteure und Akteurinnen der Wiedereröffnung der Universität Bamberg 1979, Dr. Margrit Prussat (Bamberg)

18.15 Uhr
Altdorf – Nürnberg – Erlangen. Traditionslinien einer aufgehobenen Universität, Dr. Clemens Wachter (Erlangen-Nürnberg)

Freitag, 7. Juni 2024

Sektion III: Regionale Perspektiven III – Die deutschen Grenzbereiche
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Breul (Mainz)

9.00 Uhr
Kontinuität oder Neubeginn? Wiedereröffnungen in der (deutschen) Geschichte der Universität Straßburg Ende des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts, Prof. Dr. Catherine Maurer (Straßburg)

9.45 Uhr
„Ihr Falsch-Gelehrte, Ihr Grund-Verkehrte, Fort packet Euch!“ Die Christiana Albertina, ihre Professorenschaft und der drohende Niedergang im 18. Jahrhundert, Dr. Swantje Piotrowski (Kiel)

Sektion IV: Materielle Perspektiven
Moderation: Dr. Gunter Mahlerwein (Mainz/Saarbrücken)

11.00 Uhr
Helmstedter Universitätserbe in Wolfenbüttel. Bestandserhaltung und Forschungsformation, Dr. Elizabeth Harding (Wolfenbüttel)

11.45 Uhr
Kontinuität oder Neubeginn? Zum Umgang mit vorhandener Universitätsarchitektur sowie die Gestaltung von Neubauten nach der Neugründung von Universitäten in Deutschland, Tanja Kilzer M.A. (Trier)

15.00 Uhr
Exkursion: Stadtführung, Stadtarchiv, Wissenschaftliche Stadtbibliothek (alternativ)

18.00 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag im Erbacher Hof
Zwischen Tradition und „Stunde Null“: Die deutschen Universitäten in der frühen Nachkriegszeit (ca. 1945 bis 1955), Prof. Dr Stephan Laux (Trier)
Moderation: Prof. Dr. Nina Gallion (Mainz)

Samstag, 8. Juni 2024

Sektion V: Zeitliche Perspektiven I – Wiedereröffnungen nach dem Zweiten Weltkrieg
Moderation: Prof. Dr. Michael Kißener (Mainz)

9.00 Uhr
Die Johannes Gutenberg-Universität und die kurfürstliche Universität Mainz – ein ambivalentes Verhältnis, Dr. Christian George (Mainz)

9.45 Uhr
Neue Universität – neues Personal. Die Personalpolitik der Universität Hamburg nach ihrer Neugründung 1945, Dr. Dennis Hormuth (Hamburg)

Sektion IV: Zeitliche Perspektiven II – Wiedereröffnungen nach 1989
Moderation: Prof. Dr. Nina Gallion (Mainz)

11.00 Uhr
Von der Academia Viadrina zur Europa-Universität Viadrina – Erinnerungskulturen an den Universitäten Breslau und Frankfurt an der Oder, Prof. Dr. Matthias Asche (Potsdam)

11.45 Uhr
Universitätsgeschichte und Traditionskonstruktionen im Wiedergründungs- und Etablierungsprozess der Universität Erfurt 1987–2000, PD Dr. Stefan Gerber (Jena)

12.30 Uhr
Zusammenfassung und Abschlussdiskussion, Dr. Martin Göllnitz (Marburg)

13.30 Uhr
Ende der Tagung

Kontakt

Arbeitsbereich Spätmittelalterliche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte
Historisches Seminar der JGU Mainz
Tel.: +49 6131 39-24462
Mail: landesgeschichte-mittelalter@uni-mainz.de

https://www.ub.uni-mainz.de/de/veranstaltung/kontinuitaet-oder-neubeginn
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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