Tradition und Aktualität eines Themas
Die Erzählungen von Heldentaten, Verbrechen und persönlichen sowie kollektiven Tragödien haben an trauriger Aktualität gewonnen, seit wieder Krieg in Europa herrscht. Die Internationale Tagung in Nürnberg setzt sich mit jener Gattung auseinander, welche über viele Jahrhunderte solche Erzählungen literarisch verarbeitete, dem Epos in Spätantike, Mittelalter und Renaissance. Was war der Inhalt von Epen? Nicht allein die Verherrlichung bewundernswerter Persönlichkeiten aus Mythos und Geschichte in schön klingenden Versen, oft in der Nachfolge der antiken Autoren wie Vergil, die weiterhin viel gelesen, kommentiert und übersetzt wurden. Vielmehr boten die Epen vielfach eine kritische Auseinandersetzung mit den Helden und ihren Gegnern, die uns anspricht, weil sie das Kriegerische als Wert und Mittel hinterfragen. Das Epos wurde zudem auch zu religiösen und pädagogischen Zwecken eingesetzt.
Der Kongress beschäftigt sich vor allem mit den Epen, die von ca. 300 bis ca. 1500 auf Latein verfasst wurden. Latein war bis ins 18. Jh. hinein die einzige international anerkannte Sprache und vorherrschend in Wissenschaft, Kultur und Diplomatie, auch außerhalb der Kirche. Dementsprechend übte (und übt noch heute) das lateinische Epos einen starken Einfluss auf die Literatur und Bildende Kunst Europas aus.
Internationale Referentinnen und Referenten und Schulprogramm
Der in regelmäßigen Abständen stattfindende Mittellateinkongress kehrt nach 1988 und Stationen u.a. in Florenz, Toronto, Wien und Prag zum ersten Male wieder nach Deutschland zurück. Die Tagung wird unter dem Dach des International Medieval Latin Committee stattfinden.
Spitzenforscherinnen und -forscher aus Europa und Übersee (Kanada, USA) werden in Nürnberg auftreten und die Ergebnisse ihrer Arbeiten zur Diskussion stellen.
Wir erwarten ca. 70 Vorträge, verteilt über vier Tage.
Reisestipendien
Für 10 jüngere Forscher und Forscherinnen werden Stipendien angeboten in Höhe von 400€ angeboten. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 30. Juni 2024 mit einem vollständigen Lebenslauf und einer kurzen Darstellung Ihres Interesses am Mittellatein an: Dr. iur. Felix Berschin, Kennwort "HWB Mittellatein", Max-Reger-Str. 41, 69121 Heidelberg
Teilnahme
Die Teilnahme ist kostenlos. Sämtliche Vorträge stehen Interessenten zur freien Auswahl. Wir bitten um vorherige Anmeldung auf https://www.conftool.net/kongress-epos2024. Nach der Registrierung werden Sie über diese Plattform eine aktuelle Version des Programms aufrufen und Ihre persönliche Agenda planen können.
Veranstalter
Lehrstuhl für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (Prof. Dr. Michele C. Ferrari) an der FAU Erlangen-Nürnberg (Kochstr. 4/3, 91054 Erlangen)
https://www.mittellatein.phil.fau.de/epos-2024/
Mitveranstalterinnen: Stadt Nürnberg, Stadtbibliothek Nürnberg
Unterstützer
Die Tagung wird durch die Manfred-Roth-Stiftung und den Universitätsbund gefördert. Außerdem wird die Konferenz unterstützt durch die FAU Nürnberg-Erlangen, die Luise-Prell-Stiftung, Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde St. Martha, die Staatsbibliothek Bamberg und HWB Mittellatein.