Tintenburgen und stahlharte Gehäuse Räume und Bauten der Verwaltung

Tintenburgen und stahlharte Gehäuse Räume und Bauten der Verwaltung

Veranstalter
KU Linz / Austrian School of Government BMKÖS (Peter Plener Julia Rüdiger)
Ausrichter
Peter Plener Julia Rüdiger
Veranstaltungsort
T-Center Wien; Rennweg 97-99
Gefördert durch
Austrian School of Government BMKÖS
PLZ
1030
Ort
Wien
Land
Austria
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
23.05.2024 - 24.05.2024
Von
Julia Rüdiger, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, Katholische Privat-Universität Linz

Transdisziplinäre Tagung zu Räumen und Bauten der Verwaltung im langen 20. Jahrhundert

Tintenburgen und stahlharte Gehäuse Räume und Bauten der Verwaltung

Konferenz: 23./24. Mai 2024 — Rennweg 97–99 (›T-Center‹) — 1030 Wien

Verwaltungsarchitekturen wirken nicht nur als Anzeiger gesellschaftlicher und administrativer Strukturen, sondern agieren darin selbst als prozessprägende Kräfte. Die internationale Tagung Tintenburgen und stahlharte Gehäuse. Räume und Bauten der Verwaltung beleuchtet Architekturen und Raumgestaltungen sowohl als Spiegel als auch gestaltende Kraft in Geschichte und Gegenwart der (auch: politischer) Verwaltung.
Verwaltungsbauten unterschiedlicher Epochen und politischer Machtkonstellationen bilden die Kristallisationspunkte interdisziplinärer Analysen aus Kunst- und Architekturgeschichte, Verwaltungswissenschaften, Soziologie, Politikwissenschaften, Literatur- und Kulturwissenschaften sowie weiteren produktiven Perspektiven. Diese bieten die Grundlage für eine Fokussierung auf räumliche Verwaltungsstrukturen des 19., 20. und frühen 21. Jahrhunderts und wie diese moderne Staatsideen und Administrationstheorien reflektieren. Wenn die wirkliche Herrschaft, nicht in parlamentarischen Reden oder monarchischen Enunziationen, sondern in den Händen des Beamtentums und der Administration liegt, wie Max Weber dies für moderne Staaten konstatierte, erfordert diese Machtverschiebung auch eine Reaktion in räumlichen Konstellationen. Die Rationalität, die Weber einer modernen Bürokratie zuschreibt, kommt nicht nur in modernen Verwaltungsarchitekturen zum Ausdruck, sondern reziprok stützen moderne, an Rationalität ausgerichtete Verwaltungsarchitekturen die strukturelle Rationalisierung des Staatswesens. Dabei stehen die Architekturen vor denselben Herausforderungen wie, nach Niklas Luhmann, die Verwaltung selbst, nämlich innerhalb ihrer Grenzen (dieser Triangulation aus eigenem Personal, Öffentlichkeit/Publikum und Politik) denselben gleichermaßen gerecht bzw. ungerecht zu werden.
Mit welchen Mitteln und Ansprüchen Architekt:innen, Planer:innen und Auftraggeber:innen auf diese Herausforderungen reagieren sowie mit welchen Strategien und Wahrnehmungen die Adressat:innen und (fiktiven literarischen) Nutzer:innen dieser Räume dem begegnen und welche Konflikte und Widersprüche hierbei auch entstehen, ist Thema dieser Konferenz.

Konzept und Organisation dieser Tagung: Ass.Prof. Dr. Julia Rüdiger, KU Linz, und Dr. Peter Plener, BMKÖS (Austrian School of Government)

Programm

Donnerstag 23.05.
14.00 c.t.–14.45 Uhr:
- Ursula Rosenbichler (Wien): Begrüßung
- Julia Rüdiger (Linz): Tintenburgen und stahlharte Gehäuse in der Architekturgeschichte. Einleitung
- Peter Plener (Wien): Willkommen im Grand Hotel Amtshaus!

14.45–15.30 Uhr:
Benno Wagner (Siegen): Mohammedanische Friedhöfe und Mietskasernen. Architektur, urbaner Raum und globale Vernetzung in der Gründerzeit des Versicherungswesens

15.30–16.15 Uhr:
Vendula Hnídková (Prag) & Richard Kurdiovsky (Wien): Das Schloss und Franz K.s Suche nach Erkenntnis. Zum klandestinen Wissen über das Verhältnis von Architektur und Verwaltung

16.45–17.30 Uhr:
Ingrid Holzschuh (Wien): Der Verwaltungsbau der NSDAP. Repräsentation und Ausdruck politischen Machtanspruchs

17.30–18.15 Uhr:
Veronika Müller (Linz): Marshallplan und Nachkriegsmoderne in Linz

Freitag 24.05.
09.00–09.45 Uhr:
Hauke Horn (Kaiserslautern): Bürolandschaften – Ein demokratisch begründetes Raumkonzept in Verwaltungsbauten der 1960er und 1970er Jahre

09.45–10.30 Uhr:
Szilvia Gellai (Wien): Politische Architekturen der Transparenz

11.00–11.45 Uhr:
Christian Wimplinger (Wien): Plan:Stadt:Büro – Meliorationen der Verwaltungslandschaft um 1960

11.45–12.30 Uhr:
Maren Lehmann (Friedrichshafen): Systemebenen. Versuch über »Das Haus« (Thomas Heise, 1984)

13.45–14.30 Uhr:
Markus Schmoll (Wien): Herausforderungen an den Verwaltungsbau im 21.Jahrhundert. Praxisbeispiel aus dem Bundesministerium für Inneres

14.30–15.15 Uhr:
Julia Rüdiger (Linz): Wie bauen für die Europäische Bürokratie? Kontraste zwischen Rationalität und Resonanz

15.45–17.15 Uhr:
Diskussion betr. Amts- und Büro- sowie ›virtuellen‹ Räumen einer Administration des 21. Jahrhunderts:
- Maren Lehmann (Friedrichshafen)
- Irmengard Mayer (Wien)
- Anna Minta (Linz)
- Ursula Rosenbichler (Wien)
-
17.15 Uhr ff.:
[offene] Fragen
Vorträge und Diskussion finden in einem Veranstaltungsraum der Verwaltungsakademie des Bundes (T-Center, 7. OG), im sog. Raum ›Wien‹, statt.
Das T-Center gilt als ›Kritische Infrastruktur‹, für die ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich; Anmeldungen bitte mittels E-Mail an: asg@bmkoes.gv.at

Kontakt

Anmeldung unbedingt erforderlich
asg@bmkoes.gv.at

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