Donnerstag, 20. Juni 2024, 19:00 Uhr
Al-Andalus – Geschichte, Gesellschaft, Nachwirkungen
Vortrag und Gespräch mit PD Dr. Eric Böhme, anschließend Tapas-Empfang
Vom 8. bis zum 15. Jahrhundert standen große Teile der Iberischen Halbinsel unter muslimischer Herrschaft. Al-Andalus gilt vielen bis heute in romantisierender Rückschau als Musterbild für ein friedliches Zusammenleben (convivencia) verschiedener Religionsgemeinschaften. Künste und Wissenschaften florierten im Austausch zwischen arabisch, jüdisch und christlich geprägter Kultur.
Doch al-Andalus war keineswegs ein immerwährendes „Paradies“ der Toleranz, denn die zahllosen Kriege, die um die Vorherrschaft auf der Halbinsel geführt wurden, prägten das Verhältnis der Religionsgemeinschaften nachhaltig. Unter welchen Bedingungen kam es dennoch zu einem zweckgebundenen „Miteinanderauskommen“ (conveniencia)?
Der Historiker PD Dr. Eric Böhme (Konstanz) stellt in seinem Vortrag Meilensteine und Wendepunkte andalusischer Geschichte und Gesellschaft vor und wirft auch einen Blick auf die modernen Deutungskämpfe zu dieser Epoche.
Weitere Informationen und Anmeldung bis 16. Juni unter https://www.akademie-rs.de/vakt_25140.
Donnerstag, 11. Juli 2024, 19:00 Uhr
Convivencia in Al-Andalus – Vom Miteinander, Neben- und Gegeneinander der Religionen
Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Stefan Schreiner und Musik von Max Bilal Heidelberger
Wann immer heutzutage nach einem Modellfall gelungenen Miteinanders der drei monotheistischen Religionen Ausschau gehalten wird, wird alsbald auf al-Andalus verwiesen. Gemeint ist das unter islamischer Herrschaft befindliche Spanien des Mittelalters, dessen Name geradezu zum Inbegriff von convivencia geworden ist: zum Beispiel eines friedlichen Zusammenlebens der Kinder Abrahams. Übersehen wird dabei nur allzu oft, dass diese convivencia nur zum Teil ein tatsächliches, mitunter eher ein vermeintliches Miteinander beschreibt, das sich bei genauerem Hinsehen immer wieder auch als ein Neben- oder gar ein Gegeneinander erwiesen hat. Das Sprichwort beschreibt es gut: „Wo Licht ist, ist auch Schatten; aber wo Schatten ist, muss es Licht geben.“ Die Ambivalenz dieser convivencia am Beispiel ausgewählter Abschnitte ihrer Geschichte Revue passieren zu lassen und dabei zu fragen, ob und – wenn ja – in welcher Weise diese Geschichte ein Lehrstück sein kann, ist Anliegen des Vortrags. Wie sagte doch der martiniquische Dichter und Politiker Aimé Césaire (1913-2008), an den heute mehr denn je zu erinnern ist: „Der kürzeste Weg in die Zukunft führt über die Vertiefung der Vergangenheit.“
Das diskutiert der Tübinger Religionswissenschaftler Prof. Dr. Stefan Schreiner. Musikalisch umrahmt wird der Abend vom Stuttgarter Islamwissenschaftler und Multiinstrumentalisten Max Bilal Heidelberger.
Weitere Informationen und Anmeldung bis 7. Juli unter https://www.akademie-rs.de/vakt_25178.