Erziehung, Ausbildung und Bildung im Militär von der Antike bis zur Gegenwart

Erziehung, Ausbildung und Bildung im Militär von der Antike bis zur Gegenwart. Institutionen, Akteur:innen, Praktiken und Konzepte in vergleichender Perspektive

Veranstalter
Professur Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität der Bundeswehr München; Abteilung Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität Stuttgart (Prof. Dr. Isabelle Deflers; Dr. Marcus Stiebing)
Ausrichter
Prof. Dr. Isabelle Deflers; Dr. Marcus Stiebing
Veranstaltungsort
Württembergische Landesbibliothek; Universität Stuttgart
Gefördert durch
Arbeitskreis für Militärgeschichte e. V.
PLZ
70174
Ort
Stuttgart
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
04.09.2024 - 06.09.2024
Von
Marcus Stiebing, Historisches Institut, Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität Stuttgart

Die Abteilung für die Geschichte der Frühen Neuzeit der Universität Stuttgart, die Professur für die Geschichte der Frühen Neuzeit der Universität der Bundeswehr München sowie der Arbeitskreis Militärgeschichte e. V. (AKM) laden zur Tagung „Erziehung, Ausbildung und Bildung im Militär von der Antike bis zur Gegenwart. Institutionen, Akteur:innen, Praktiken und Konzepte in vergleichender Perspektive“ ein. Es handelt sich zugleich um die AKM-Jahrestagung, die vom 4. bis 6. September 2024 in Stuttgart ausgerichtet wird.

Erziehung, Ausbildung und Bildung im Militär von der Antike bis zur Gegenwart. Institutionen, Akteur:innen, Praktiken und Konzepte in vergleichender Perspektive

Militärische Erziehung, Ausbildung, Bildung und der Staat sind seit der Antike eng miteinander verzahnt. Es ist ein spannungsgeladenes Verhältnis, weil es wirkmächtige soziale Praktiken sind, nicht nur, um künftige militärische Führungskräfte auszubilden, sondern auch, um die Mitglieder eines Gemeinwesens im Namen des Staates gefügig zu machen. Die militärhistorische Forschung wandte sich vor diesem Hintergrund in den vergangenen Jahren vielfach Fragen der Militärtheorie und -wissenschaft, einzelnen Militärtheoretikern und deren Schriften sowie Institutionen zu, die im Zusammenhang mit der Erziehung, Ausbildung und Bildung von Soldaten und Offizieren stehen. Demgegenüber zeigt sich, dass die Rolle des Militärs in der historischen Bildungsforschung weniger Beachtung zu finden scheint; dies gilt umso mehr für die Vormoderne.

Die Tagung setzt sich zum Ziel, erstens Formen der Erziehung, Ausbildung und Bildung inner- und außerhalb des Militärs vergleichend zu akzentuieren, um so Kontinuitätslinien und Brüche sowie Schnittmengen und Unterschiede herauszuarbeiten. Sie möchte zweitens eine Brücke zwischen der historischen Bildungsforschung und der neueren militärhistorischen Forschung schlagen und einen interdisziplinären Dialog anregen. Drittens soll sie als Raum dienen, um aktuelle methodische Ansätze, theoretische Zugänge und deren Mehrwert für die Neue Militärgeschichte auf den Prüfstand zu stellen. Viertens soll der regionale Fokus ausgeweitet und explizit die nicht-westeuropäische Welt einbezogen werden.

Programm

Mittwoch, 4. September 2024 (Vortragssaal, Württembergische Landesbibliothek)

13.00 – 13.40 Uhr: Ankunft, Kennenlernen und Einführung

Begrüßung durch den Direktor der Württembergischen Landesbibliothek

Lukas Grawe (Warstein/Rüthen): Begrüßung durch den Vorstand des Arbeitskreises für Militärgeschichte e. V.

Isabelle Deflers (München) / Marcus Stiebing (Stuttgart)
Upbringing, training, and education in the military – an introduction

13.40 – 17.00 Uhr Panel I: Quellen
Moderation: Jannes Bergmann (Berlin)

Christoph London (Aachen): Über Leichenberge reiten oder im Feldherrenzelt Vergil schmökern? Die militärische Erziehung am spätantiken Kaiserhof zwischen Idealisierung und Ablehnung

Hannah Potthoff (Chemnitz): Ritter werden – Ritter sein. Der mittelalterliche Krieger zwischen Ausbildung und Ideal

Anett Lütteken (Zürich): „Waffen seyn ein schön Geräth/ Wan der Man sie wohl versteht.“ Militärische Erziehung im Spiegel der Zürcher Neujahrsblätter des 18. Jahrhunderts

16.30 –18.30 Uhr: Neues aus der Militärgeschichte
Moderation: Lukas Grawe (Warstein/Rüthen)

Lukas Grawe (Warstein/Rüthen) / Takuma Melber (Heidelberg): Neues vom Arbeitskreis Militärgeschichte

Gundula Gahlen (Salzburg): Neues vom Portal Militärgeschichte

Isabelle Deflers (München) / Marcus Stiebing (Stuttgart): Der Forschungsverbund MKGD/AGM

18.00 Uhr: Verleihung des Wilhelm-Deist-Preises

Donnerstag, 5. September 2024 (Vortragssaal, Württembergische Landesbibliothek)

9.00 – 12.00 Uhr Panel II: Globale Perspektiven und Zugänge
Moderation: Takuma Melber (Heidelberg)

Philip Haas (Wolfenbüttel): Bedingt bereit für den Krieg in Übersee. Ausbildung für und Anpassung der braunschweigischen Subsidientruppenan die nordamerikanischen Verhältnisse während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges

Sander Govaerts (Göttingen): Soldiers as Naturalists. Military Service and the Development of Biological Science in a Global Perspective, 1200-1800.

Anne Peiter (La Reunion, digital): „Pour tuer sans vacillation autant d’humains, il fallait détester sans indécision.” Zur Normalisierung von Tötung und genozidalerGewalt im „Training“ von ruandischen Soldaten und Zivilist:innenvor 1994

Alexander Reineke (Bochum): “Tacticool”. The Proliferation of the Training and Aesthetics of Military Forces on Social Media during the War on Terror

13.30 – 17.00 Uhr Panel III: Konzepte und Rezeption
Moderation: Gundula Gahlen (Salzburg)

Franziska Quaas (Marburg): Quia necessarium aestimavi… Reichweiten und Grenzen der Rezeption römischer Militärratgeber in der Kriegführung der Karolinger-und Ottonenzeit

Doron Avraham (Ramat Gan): Romantic Militarism. Military Education and the Formation of German Liberal Society in the Nineteenth Century

Yuliya von Saal (München): Bellifizierte Kindheit. Militärpatriotische Erziehung von Kindern und Jugendlichen in der Sowjetunion der 1930er Jahre

Michal Cáp (Prag): Shaping the Gentleman-Officer in the Democratic Army? The Interplay of Military Culture and Education in interwar Czechoslovakia

17.00 –19.00 Uhr: Podiumsdiskussion „Aufklärung und Militär“
Moderation: Isabelle Deflers (München) / Marcus Stiebing, Stuttgart (Stuttgart)

Podiumsdiskutant:innen:
Julia Kurig (Hamburg)
Alexander Querengässer (Leipzig)
Jutta Nowosadtko (Hamburg)
Tilman Venzl(München)
Daniel Hohrath (Ingolstadt)

Freitag, 6. September 2024 (Universität Stuttgart, Campus Stadtmitte)

9.00 – 10.20 Uhr Panel IVa: Akteure und Interaktionen
Moderation: Takuma Melber (Heidelberg)

Anna Willi (Nottingham, digital): All roads lead to Latin? The role of the military in the Latinization of the north-western Roman provinces

Tristan Schmidt (Kattowitz): Privileged and Professional. Education and Training of High Military Leaders in Byzantium, 11th/12th c.

9.00 –10.20 Uhr Panel IVb: Akteure und Interaktionen
Moderation: Christa Hämmerle (Wien)

Zsolt Vitári (Pécs): Konkurrenz oder Zusammenwirken nationalpolitischer und vormilitärischer Ambitionen. Die Staatsjugend „Levente” als Hauptakteurin der vormilitärischen Erziehung in Ungarn

Christian Stachelbeck (Potsdam): General Hans von Seeckt und die taktische Aus-und Fortbildung der Offiziere des Reichsheeres 1920 bis 1926

10.30 –12.10 Uhr Panel IVb: Akteure und Interaktionen
Moderation: Christa Hämmerle (Wien)

Eric Burkart (Trier): Fechtmeister als Experten der Kampfkunst vom 14. bis zum 16. Jahrhundert

Cornelia Grosse (Potsdam): Historische Bildung als
Ausnahmezustand? Die Politisierung von Militärgeschichte in der Offiziersausbildung der Bundeswehr

13.00 –15.00 Uhr Panel V: Räume und Institutionen
Moderation: Lukas Grawe (Warstein/Rüthen)

Daniel Kah (Stuttgart): Das griechische Gymnasion als Ort militärischer Ausbildung

Marcus Stiebing (Stuttgart): Von der Residenz zur Akademie. Die Wiener Neustädter Burg aus raumsoziologischer Perspektive

Helene Heldt (Hamburg): „Pflanzschule des deutschen Heeres“. (Vor)Militärische Bildungsanstalten der Garnisonstadt Potsdam im Vergleich.

15.00 –15.20 Uhr Abschlussdiskussion
Moderation: Isabelle Deflers, (München) / Marcus Stiebing (Stuttgart)

Kontakt

Aufgrund der begrenzten Platzanzahl vor Ort wird um Anmeldung gebeten (Präsenz/Digital)
Jonas Mohrmann: jonas.mohrmann@hi.uni-stuttgart.de

Organistor:innen:
Prof. Dr. Isabelle Deflers: isabelle.deflers@unibw.de
Dr. Marcus Stiebing: Marcus.stiebing@hi.uni-stuttgart.de

https://www.portal-militaergeschichte.de
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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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