Konfessionsübergreifende Perspektiven auf das Theologiestudium um 1600: Studentenkulturen – Studienorganisation – Studentischer Alltag

Konfessionsübergreifende Perspektiven auf das Theologiestudium um 1600: Studentenkulturen – Studienorganisation – Studentischer Alltag

Veranstalter
Dr. Philipp Pilhofer: philipp.pilhofer@uni-rostock.de (Universität Rostock, Hauptgebäude, Aula und Konzilsaal)
Ausrichter
Universität Rostock, Hauptgebäude, Aula und Konzilsaal
Gefördert durch
Fritz-Thyssen-Stiftung; Nordkirche
PLZ
18055
Ort
Rostock
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
07.10.2024 - 09.10.2024
Von
Philipp Pilhofer

Vom 7. bis 9. Oktober findet an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock eine interdisziplinäre und internationale Tagung zum Thema „Konfessionsübergreifende Perspektiven auf das Theologiestudium um 1600: Studentenkulturen – Studienorganisation – Studentischer Alltag“ statt.

Konfessionsübergreifende Perspektiven auf das Theologiestudium um 1600: Studentenkulturen – Studienorganisation – Studentischer Alltag

An der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert – einer Zeit, in der die Theologie gleichsam die universitäre Leitwissenschaft darstellte – bildete sich das Theologiestudium als Ausbildung und Voraussetzung zum Pfarr- und Lehrberuf gerade erst heraus. Die interdisziplinäre und internationale Tagung soll den Fokus auf die konfessionsübergreifend vergleichende Untersuchung der Theologie-Studenten und ihrer historischen Lebenswelt sowie des Studiums und der Praktiken des Studierens richten – ein bislang kaum je verfolgtes Anliegen. Dazu kommen Spezialistinnen und Spezialisten zusammen, die aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven zu verschiedenen wichtigen vorwiegend mitteleuropäischen Standorten der Hochschulbildung um 1600 gearbeitet haben. Das Theologiestudium soll in einem konfessionsübergreifenden und -vergleichenden Zugriff in den Blick genommen werden; dabei soll das reichhaltige Quellenmaterial von universitären Archivalien über Briefwechsel und Nachlässen bis hin zu Kleinpublikationen berücksichtigen werden.

Auf der Tagung sollen konkrete Inhalte der Lehrveranstaltungen und Disputationen genauso Gegenstand sein wie die allgemeine Studienorganisation zwischen Immatrikulation und Promotionsfeier, aber auch das studentische Leben in Konvikten, Professorenhäusern und Kneipen. Neben den drei Konfessionen „Katholisch“, „Lutherisch“ und „Reformiert“ wird ausblicksweise auch die orthodoxe Ausbildung berücksichtigt.

Programm

Montag, 7.10.2024

18 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag – Lutherisches Theologiestudium um 1600 – Thomas Kaufmann (Göttingen)

Dienstag, 8.10.2024

9 Uhr: Eröffnung der Tagung – Philipp Pilhofer (Rostock)

Session 1: Historische Lebenswelt der Studenten einzelner Standorte

9.15 Uhr: Die Kiewer Akademie im 17. Jahrhundert: Lehrende & Studierende – Bücher & Studium – Nataliia Sinkevych (Leipzig)

10.05 Uhr: Studieren bei den Wiener Jesuiten bis 1623 – Zsófia Kádár (Wien)

11.10 Uhr: Studentenleben an der reformierten Hohen Schule in Herborn – Andreas Mühling (Trier)

12 Uhr: Das kurfürstlich-sächsische Stipendienwesen an der Universität Wittenberg um 1600 – Patrick Schiele (Potsdam)

Session 2: Konfessionelle Grenzziehungen

14.30 Uhr: Die kontroverstheologische Anlage der jesuitischen Studienordnung – Leonhard Hell (Mainz)

15.20 Uhr: Identität und Konfessionalisierung: Ansätze deutscher Universitäten zur studentischen Abweichung – Ciara Sheehan (Limerick/Irland)

Session 3: Protestantische Praktiken des Studierens

16.25 Uhr: Practical Aspects of Theological Education in Reformed Switzerland – Amy Burnett (Lincoln, Nebraska/USA)

17.15 Uhr: Lectio integra und lectio cursoria. Beobachtungen zu einem Aspekt frühneuzeitlicher Anweisungsliteratur – Daniel Bohnert (Jossa)

Mittwoch, 9.10.2024: Seminarraum 322

9 Uhr: Leges privater Disputations-Kollegien in Helmstedt und Jena – Philipp Pilhofer (Rostock)

9.50 Uhr: Einübung in die Theologie. Übungsdisputationen als Teil des Theologiestudiums an den Universitäten Wittenberg und Jena im frühen 17. Jahrhundert – Lars Röser-Israel (Celle)

Session 4: Praktiken studentischer Kultur

10.55 Uhr: The Notebooks of the Theologian and Language Teacher Nicolaus Köppen – Alicja Bielak (Warschau/Polen)

11.45 Uhr: Protestantische Studentenkulturen um 1600 unter besonderer Berücksichtigung der Universität Rostock: Spezifika, Praktiken und Besonderheiten im konfessionellen Vergleich – Matthias Asche (Potsdam)

12.30 Uhr: Zusammenfassung & Abschlussdiskussion

14 Uhr: Universitäts- und Stadtführung (optional) – Kersten Krüger (Rostock)

Kontakt

Johannes Endmann: johannes.endmann@uni-rostock.de

https://christentumsgeschichte.de/theologiestudium1600