Die tschechische Arbeiterschaft in Wien 1868–1918

Die tschechische Arbeiterschaft in Wien 1868–1918

Veranstalter
Ständige Konferenz österreichischer und tschechischer Historiker zum gemeinsamen kulturellen Erbe (SKÖTH) / Stálá konference českých a rakouských historiků ke společnému kulturnímu dědictví (SKČRH); Institut für Osteuropäische Geschichte, Universität Wien; Historický ústav, Masarykova univerzita Brno; Centrum středoevropských studií – eine gemeinsame Einrichtung des Masarykův ústav a Archiv AV ČR, v. v. i. und der Hochschule CEVRO
Veranstaltungsort
Ritterlicher Kreuzherrenorden mit dem roten Stern, Rektoratssaal, Kreuzherrengasse 1
Gefördert durch
Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten der Republik Österreich
PLZ
1040
Ort
Wien
Land
Austria
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
26.09.2024 - 27.09.2024
Deadline
20.09.2024
Von
Hildegard Schmoller, Historikerin und Filmemacherin, Wien

Die Reichshaupt- und Residenzstadt Wien hatte in der Zeit der Habsburgermonarchie eine große Anziehungskraft für Menschen aus allen Teilen der Monarchie, insbesondere auch auf jene aus den böhmischen Ländern. Sowohl deutsch- als auch tschechischsprachige Menschen kamen in großer Zahl und prägten und veränderten Wien (mit).

Im Fokus der diesjährigen SKÖTH-Konferenz stehen die in den Jahren zwischen 1868 und 1918 nach Wien kommenden, dort lebenden und arbeitenden tschechischen Arbeiterinnen und Arbeiter.

Die tschechische Arbeiterschaft in Wien 1868–1918

Die Aufgabe der von der 2009 eingerichteten Ständigen Konferenz österreichischer und tschechischer Historiker zum gemeinsamen kulturellen Erbe (kurz: SKÖTH) ist es, die Geschichte und Kultur der beiden Länder zu erforschen. Ein prägendes Kapitel der gemeinsamen Geschichte ist die Arbeitsmigration aus den böhmischen in die österreichischen Länder am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Zu den „Wiener Tschechen“ existieren bereits zahlreiche Publikationen aus den Federn von Historiker:innen, aber nur wenige beschäftigen sich im Speziellen mit der tschechischen Arbeiterschaft in Wien. Die Konferenz stellt einen ersten Schritt zur Füllung dieser Leerstelle, indem ein differenzierter Blick und neue Perspektiven auf die „Wiener tschechische Arbeiterschaft“ vorgestellt werden.

Programm

Donnerstag, 26. September 2024

08:30 Registrierung

09:00 Begrüßung und Eröffnung

- Ulrike Hartmann, Botschafterin, Leiterin der Abteilung für wissenschaftliche Zusammenarbeit und Dialog, BMEIA

- Jiří Šitler, Botschafter der Tschechischen Republik in Österreich

Einbegleitung durch die SKÖTH-Vorsitzenden
- Stefan M. Newerkla, Universität Wien

- Luboš Velek, Masarykův ústav a Archiv AV ČR, Praha

Eröffnungsvortrag
- Wolfgang Maderthaner, Verein für die Geschichte der ArbeiterInnenbewegung, Wien
Migration - Akkulturation - „Separatismus“. Die tschechische Arbeiterschaft in Wien 1868–1918

10:30 Kaffeepause

11:00 Panel 1: Politische Bewegungen

- Jiří Pokorný, Univerzita Karlova, Praha
Tschechische Gewerkschafter in Wien: Zentralisten und Autonomisten

- Luboš Velek, Masarykův ústav a Archiv AV ČR, Praha
Die Tätigkeit der tschechischen national-sozialistischen Arbeiterschaft in Wien und ihre politische Organisation an der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts

- Maria Schinko, Universität Wien
Die tschechische Arbeiterbewegung in Stockerau um 1900

12:30 Mittagspause

14:00 Panel 2: Akkulturation

- Pavel Kladiwa, Ostravská universita
Die Wiener Tschechen und die Volkszählungen nach Umgangssprache 1900 und 1910

- Vojtěch Kessler, Akademie věd České republiky, Praha
- David Smrček, Universität Wien
Die Suche nach einem besseren Leben. Veränderungen im sozialen und beruflichen Umfeld der Wiener Tschechen um 1918

15:30 Kaffeepause

16:00 Panel 3: Bildung

- Petr Kadlec, Ostravská univerzita
- Ivan Puš, Palacký University Olomouc
Das Bildungswesen der tschechischen Arbeiter in Wien 1869–1918:
Möglichkeiten, Grenzen, Kontext

- Richard Lein, Universität Wien
Ein „Niederösterreich innewohnender Volksstamm“?
Der Kampf um eine öffentliche tschechische Volksschule in Wien

20:00 Konferenz-Dinner

Freitag, 27. September 2024

09:00 Panel 4: Individuelle Zeugnisse
- Pavla Šimková, Collegium Carolinum, München
Aus Hluk in die Welt: František Malůš und die saisonale Arbeitsmigration aus Südostmähren nach Wien und Niederösterreich um 1900

- Mojmír Stránský, Universität Wien
„Grüße aus Wien“ – Tschechische Ansichtskarten aus Wien

- Gertraude Zand, Universität Wien
Die sozialdemokratischen Wiener Jahre der tschechischen Journalistin und Schriftstellerin Helena Malířová

10:30 Kaffeepause

11:00 Panel 5: Literarisches Schaffen

- Lucie Merhautová, Masarykův ústav a Archiv AV ČR, Praha
Bilder der Arbeitervorstadt und der sozialen Probleme in der Wiener Kurzprosa von Maria Majerová

- Michal Topor, Univerzita Karlova, Praha
„Olbracht, der Fischer, entdeckt das Dickicht an der Donau" oder Kamil Zeman, der Schriftsteller und die Wiener Arbeiterschaft

- Štěpán Zbytovský, Univerzita Karlova, Praha
Arbeiterschaft, Ironie und die tiefere Bedeutung von Václav Hrubýs Wiener Prosa

12:30 Mittagsbüffet

13:15 Endnote und Abschlussdiskussion

- Lukáš Fasora, Masarykova univerzita, Brno / Hildegard Schmoller, Universität Wien

14:00 Ende der Konferenz

Anmeldungen erbeten bis 20. September 2024 unter: hildegard.schmoller@univie.ac.at

Kontakt

Dr. Hildegard Schmoller
hildegard.schmoller@univie.ac.at

Prof. Mgr. Lukáš Fasora, Ph.D.
fasora@phil.muni.cz

https://iog.univie.ac.at/