Netzwerkforschung in der Kirchengeschichte

Workshop: Netzwerkforschung in der Kirchengeschichte – Zwischen Metapher und Social Network Analysis

Veranstalter
Aneke Dornbusch / Claudia Kampmann / Dorothee Schenk, Projektgruppe Netzwerkforschung in Kirchengeschichte und Theologie (2024–2026) (Heyne-Haus)
Ausrichter
Heyne-Haus
Gefördert durch
Wissenschaftliche Gesellschaft für Theologie
PLZ
37073
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
01.11.2024 - 02.11.2024
Von
Aneke Dornbusch, Theologische Fakultät, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

In diesem Workshop wird anhand aktueller Projekte aus allen Epochen der Kirchengeschichte eine Bestandsaufnahme der Vielfalt von Netzwerkansätzen vorgenommen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Reflexion des jeweiligen Netzwerkansatzes und der Methodologie.

Workshop: Netzwerkforschung in der Kirchengeschichte – Zwischen Metapher und Social Network Analysis

Der Begriff ‚Netzwerk‘ hat sich zu einem geflügelten Wort innerhalb der kirchenhistorischen Forschung entwickelt und wird in allen Epochen als ein Schlüsselbegriff eingesetzt. Eine Vielzahl historischer Settings und Sachverhalte kann mit dem Begriff Netzwerk in Verbindung gebracht werden, zum Beispiel bischöfliche Netzwerke in der Spätantike, monastische Netzwerke im Mittelalter, reformatorische Netzwerke in der frühen Neuzeit oder die wissenschaftlichen Netzwerke des deutschen Kaiserreiches.

Doch wie ein kurzer Blick in die bisherige Forschung zeigt, ist Netzwerk nicht gleich Netzwerk: Qualitative und quantitative Methoden kommen gleichermaßen zum Einsatz, der deskriptiv-metaphorische Gebrauch des Begriffs steht neben der computerbasierten Analyse großer Datensätze. Theoretische und methodische Ansätze der traditionellen Quellenkritik, der Sozialwissenschaften und der Digital Humanities treten in der kirchenhistorischen Netzwerkforschung nebeneinander und machen diese zu einem ebenso vielschichtigen wie zukunftsfähigen Themenfeld. Diesem Befund weiter nachzugehen hat sich die Projektgruppe der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie „Netzwerkforschung in Kirchengeschichte und Theologie“ im Projektzeitraum 2024–2026 zum Ziel gesetzt.

Der Auftaktworkshop dieser Projektgruppe, der vom 1. bis 2. November 2024 in Göttingen stattfinden wird, bringt Forschende, die aktuell ein Projekt planen oder durchführen, in dem Netzwerke eine Rolle spielen, zusammen. Die Beiträge, größtenteils von Early Career Researchers, stammen aus allen Epochen der Kirchengeschichte und decken eine Vielzahl an Themen und Methodologien ab, von einem metaphorischen Netzwerkbegriff bis hin zur Social Network Analysis. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf der gemeinsamen Methodendiskussion und dem kollegialen Feedback zu den vorgestellten Projekten.

Eine Teilnahme am Workshop ist nach Anmeldung möglich (s.u.).

Programm

Freitag, 01.11.24

13:30 Uhr Begrüßung und Einführung

14:00 Uhr András Handl (Leuven) – A Collection of Heretics or a Network of Intellectual Teachers? Reconsidering Early Heresiographies in Light of Network Theory

14:45 Uhr Lisa Haag (Erlangen) – Von Schlaglichtern und Netzen. Überlegungen am Beispiel des Vigilantius von Calagurris

16:00–16:45 Carmen Cvetcovic (Göttingen) – Searching for Meaning: Qualitative Approaches to Studying Social Networks in Premodern Historical Textual Sources

16:45–17:30 Dorothee Schenk (Göttingen) – Character Networks – Spätantike Erzählungen als Datenbasis

17:45–18:30 Moritz Vogelbacher (Freiburg) – ‚Humanistische‘ Netzwerke zwischen Person und Text. Überlegungen am Beispiel Jakob Wimpfelings (1450–1528)

18.30-19.15 Aneke Dornbusch (Bonn) – Briefnetzwerke der Täufer-Verfolgung: Über das Zusammenspiel qualitativer und quantitativer Methoden

Samstag, 02.11.24

9:00–9:45 Sven Dittmar (Mainz) – (Karriere-)Netzwerke der frühneuzeitlichen Reichskirche

9:45–10:30 Bernward Schmidt (Eichstätt-Ingolstadt) – Netzwerke der Luther‐Gegner. Chancen und Grenzen der Social Network Analysis in der Reformationsgeschichte

11:00–11:45 Jaap Geraerts (Mainz) – Networks of Confessional Affiliation. Religious Choice and the Schism of Utrecht, 1702 – c. 1775

11:45–12:30 Johan Smits (Amsterdam) – Networking Theology and Society: The Case of German-speaking Academic Theology (1820-1870)

13:30–14:15 Uta Koschmieder (Halle) – Mission, Natur und Wissenschaft: Die globale Vernetzung der Herrnhuter Brüdergemeine und ihr botanisches Erbe

14:15–15:00 Jasper Althaus (Berlin) – Als „Ameise“ in der Missionsgemeinde Stellenbosch? Akteur-Netzwerk-Theorie und Missionsgeschichte

15:00–15:30 Abschlussdiskussion (Moderation: Claudia Kampmann)

Kontakt

Dr. Aneke Dornbusch
Rabinstr. 8
53111 Bonn
aneke.dornbusch@uni-bonn.de

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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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