fake history? Unsichere Vergangenheits(re)konstruktionen auf Social Media

fake history? Unsichere Vergangenheits(re)konstruktionen auf Social Media

Veranstalter
Dr. Paul Franke, Uni Marburg; Dr. Martin Göllnitz, SFB 138; Dr. Sarah Kirst, SFB 138; Janina Schwarz, Uni Marburg (Creative Space)
Ausrichter
Creative Space
Veranstaltungsort
Bahnhofstr. 7
Gefördert durch
Sonderforschungsbereich 138 "Dynamiken der Sicherheit", Philipps-Universität Marburg
PLZ
35037
Ort
Marburg
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
14.11.2024 - 15.11.2024
Deadline
03.10.2024
Von
Martin Göllnitz, SFB/TRR 138 "Dynamiken der Sicherheit", Philipps-Universität Marburg

Auf Social Media teilen viele Nutzer:innen immer häufiger irreführend attribuierte Bilder und falsche oder aus dem Kontext gerissene Zitate. Der auf den Social Media Plattformen X, YouTube, TikTok sowie Instagram erstellte, vermeintlich historische Content entbehrt vielfach aber jeglicher wissenschaftlicher Grundlage oder wurde – mal mehr, mal weniger offensichtlich – gefälscht, manipuliert bzw. auf problematische Weise modifiziert. Unser Workshop widmet sich den vielfältigen Formen, Herausforderungen und Gefahren der digitalen »Fake History« in den sozialen Medien. Auf diese Weise möchten wir die Debatte in Form einer Problemgeschichte der Gegenwart in breitere Kontexte einbetten.

fake history? Unsichere Vergangenheits(re)konstruktionen auf Social Media

In den letzten Jahren hat sich eine digitale »Fake History« in den sozialen Medien etabliert, die unsere akademische, bildungsorientierte Darstellung und Vermittlung von Geschichte infrage stellt. Immer häufiger teilen viele Nutzer:innen auf Social Media irreführend attribuierte Bilder und falsche oder aus dem Kontext gerissene Zitate. Der auf den Social Media Plattformen X, YouTube, TikTok sowie Instagram erstellte, vermeintlich historische Content entbehrt vielfach aber jeglicher wissenschaftlicher Grundlage oder wurde – mal mehr, mal weniger offensichtlich – gefälscht, manipuliert bzw. auf problematische Weise modifiziert.

Unsere Ziele und Zugänge
Mit dem Workshop laden wir Wissenschaftler:innen, Medienschaffende, Content Creators und andere Expert:innen zum fachlichen Austausch über die Gefahren, Formen sowie Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit »Fake History« auf Social Media ein. Auf diese Weise möchten wir die Debatte in Form einer Problemgeschichte der Gegenwart in breitere Kontexte einbetten. Die Zugänge des Workshops erstrecken sich über die Methoden und Theorien der Public History und Geschichtswissenschaft, der Medien- und Kulturwissenschaften sowie der politischen Bildung und Erinnerungskultur. Erfahrungen von Content Creators und Influencer:innen sowie museale Praxisbeispiele geben Einblick in aktuelle Herausforderungen.

Programm

Donnerstag, 14. November 2024

13:00-13:30: Begrüßung & Einführung
Paul Franke, Martin Göllnitz, Sarah Kirst & Janina Schwarz (Marburg)

13:30-14:30: Panel I »Jugend & Bildungsarbeit«
Moderation: Sarah Kirst (Marburg)

Förderung von Evaluierungsstrategien als Game-changer in einer postfaktischen Welt?
Philipp Marten (Bochum)

(De-)Konstruktionsprozesse historischer Narrationen
Alexandra Krebs (Zürich)

15:00-16:00: Panel II »Alternative Authentizität«
Moderation: Lea Lachnitt (Marburg)

Selfies mit Sophie Scholl. Mediale Aufarbeitung der NS-Verbrechen in Deutschland am Beispiel des Projekts @ichbinsophiescholl
Laura Steinbrück (Berlin)

»[…] to the depths of her soul« - Authentizitätsfiktionen im Instagram-Projekt @eva.stories
Gesche Beyer (Berlin)

16:30-17:30: Panel III »Wie falsch ist Fake?«
Moderation: Polly Wagner (Marburg)

John Locke in der digitalen Geschichtskultur. Eine methodische Untersuchung zu »Fake History«
Kai Krüger (Berlin)

Nur uninformiert oder Desinformation? Der Templerorden zwischen Faszination, Verschwörungsmythen und politischer Ideologie
Joachim Rother (Gütersloh)

Abendvortrag, 18:00 Uhr
Fake oder Fakt? Wenn Algorithmen Geschichte schreiben
Leonie Schöler (Berlin)

Freitag, 15. November 2024

9:30-10:30: Panel IV »Logiken, Kommerzialisierung«
Moderation: Paul Franke (Marburg)

Von Content Farm bis Upscaling: KI und Geschichte auf YouTube
Florian Wittig (Berlin)

(Un-)suitable for advertisers – der Zweite Weltkrieg und seine (Un-)Vermarktbarkeit auf YouTube
Julia Quast (Paderborn)

11:00-12:30: Panel V »Generative KI«
Moderation: Janina Schwarz (Marburg)

Fake historians? How generative artificial intelligence models (mis)represent the history of the Holocaust
Mykola Makhortykh, Victoria Vziatysheva & Maryna Sydorova (Bern)

Geschichte der Möglichkeiten als Chance? Mikrogeschichte und Künstliche Intelligenz als Vergangenheitskonstruktionen
Jennifer Jessen, Vivien Schiefer & Ato Quirin Schweizer (Stuttgart)

Konstruktion von historischem Bildmaterial mittels KI auf Social Media
Jana Spiller (Berlin)

13:30-15:00: Panel VI »Digitale Geschichtskulturen«
Moderation: Martin Göllnitz (Marburg)

»Ich fresse einen Besen, wenn…« Herausforderungen und Strategien der Digital Public History am Beispiel von wasbishergeschah.at
Nora Lehner & Benjamin Schlöglhofer (Wien)

»people whos only source is tiktok: 😨 « Geschichtsbezogene Aushandlungs- und Aneignungsprozesse auf Instagram und TikTok
Mia Berg, Andrea Lorenz & Kristin Oswald (Bochum & Hamburg)

Tagungsende & Verabschiedung

Kontakt

sfbevent@uni-marburg.de

https://www.instagram.com/fakehistory.umr/