Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung in der Fundmünzenbearbeitung

Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung in der Fundmünzenbearbeitung

Veranstalter
Numismatische Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland und Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Fundmünzen
Veranstaltungsort
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
Ort
Konstanz
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.03.2005 - 05.03.2005
Deadline
31.01.2005
Von
Harald Derschka, Konstanz

Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung in der Fundmünzenbearbeitung: Bilanz und Perspektiven am Beginn des 21. Jahrhunderts
Regards croisés sur l’étude des trouvailles monétaires: Bilan et perspectives au début du xxie siècle

Internationales Kolloquium, Konstanz, 4.-5. März 2005

Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Fundmünzen (SAF) und die Numismatische Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (NK) organisieren am 4. und 5. März 2005 in Konstanz ein internationales Kolloquium zur Fundnumismatik.

Die Tagung ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil reflektieren die Vertreterinnen und Vertreter der Numismatik ihre Arbeit („Selbstwahrnehmung“). An einem Runden Tisch tauschen Verantwortliche europäischer Fundmünzenprojekte und Forschende, die sich mit der Auswertung von Münzfunden befassen, ihre Erfahrungen, Pläne und Visionen für die Zukunft aus. Im zweiten Teil kommen Kolleginnen und Kollegen der Nachbardisziplinen zu Wort. Sie legen uns die Wahrnehmung numismatischer Fragestellungen und Arbeitsergebnisse aus dem Blickwinkel ihres jeweiligen Fachbereiches dar und formulieren ihre Erwartungen. Diese Betrachtungen sollen Denkanstöße für die Orientierung numismatischer Arbeit geben und neue Ansätze definieren.

Da es sich bei den Fundmünzen um eine wichtige Primärquelle handelt, deren Bereitstellung spezialisierte Fachkenntnis verlangt und mit großem Aufwand verbunden ist, muss allen auf diesem Feld engagierten Wissenschaftlern sehr daran gelegen sein, dass dieses spannende Material und sein Potenzial von den Nachbarwissenschaften genutzt wird. Ziele des Kolloquiums sind deshalb der Austausch und eine bessere Vernetzung der Fundmünzenprojekte untereinander sowie der interdisziplinäre Austausch mit den verwandten Fachgebieten. Es geht dabei auch um Bündelung von Ressourcen und um Synergieeffekte. Durch die persönlichen Kontakte sollen Anregungen für konkrete Zusammenarbeit in der Zukunft gegeben werden, sei es zwischen einzelnen Personen, Institutionen oder Fächern. In einer Zeit des stetig wachsenden finanziellen Drucks könnten diese Anregungen der Beschäftigung mit den Fundmünzen eine neue Dynamik geben.

Anmeldung
Zur Deckung der Unkosten wird eine Tagungsgebühr in Höhe von 45 Euro / 70 CHF (Studenten zum ermäßigten Preis von 30 Euro / 50 CHF) erhoben.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wird um frühzeitige Anmeldung gebeten unter:
www.sguf.ch/de/ags-saf.htm#agenda

Programm

Freitag 4. März 2005: Selbstwahrnehmung

Konzepte und Ziele der Fundmünzenbearbeitung und -auswertung.
Gespräch am Runden Tisch (Diskussionsleitung B. Zäch, Winterthur und H. Maué, Nürnberg)

14.00 Uhr
Begrüßung und Einführung (R. Cunz, Hannover und S. Frey-Kupper, Bern/Avenches)

14.20 Uhr
Diskussion am Runden Tisch I

15.30 Uhr
Diskussion im Plenum I

16.00 Uhr Pause

16.30 Uhr
Diskussion am Runden Tisch II

17.30 Uhr
Diskussion im Plenum II

18.00 Uhr
Arbeitsschluss

Institutionen und Fachleute folgender geografischer Gebiete nehmen an den Gesprächen teil:
Deutschland: R. Cunz, Hannover und M. Schlapke, Weimar (EDV-Münzfundkatalog Deutschland Mittelalter/Neuzeit der Numismatischen Kommission)
Deutschland: H.-M. von Kaenel / H.-Chr. Noeske, Frankfurt a. M. (Fundmünzen der Antike, FdA)
Schweiz: R. C. Ackermann, Bern und M. Peter, Augst (Inventar der Fundmünzen der Schweiz)
Frankreich: M. Amandry, Paris (Centre d’études des trouvailles monétaires)
Österreich: M. Alram, Wien (Fundmünzen der Römischen Zeit in Österreich, FMRÖ); W. Szaivert, Wien (EDV-Münzfundkatalog Österreich Mittelalter/Neuzeit)
Italien: E. A. Arslan, Milano (Civiche Raccolte Numismatiche e Archeologiche)
Großbritannien: Jonathan Williams, London (British Museum)
Benelux: J. van Heesch, (Cabinet des Médailles, Bibliothèque Royale) Bruxelles; R. van Laere (Provinciale Bibliotheek Limburg), Hasselt; F. Reinert, Luxembourg (Fundmünzen der Römischen Zeit in Luxemburg, FMRL); A. Pol, Utrecht (Fundmünzen der Römischen Zeit in den Niederlanden, FMRN); F. Kemmers, Nijmegen (Katholike Universiteit Nijmegen, Afdeling Provincial-Romeinse Archeologie)
Skandinavien: J. Ch. Moesgaard, Kopenhagen (Nationalmuseet, Kgl. Mønt- og Medaillesamling)
Östliches Europa: P. Kos, Ljubljana (Fundmünzen der Römischen Zeit in Slowenien, FMRS); C. Gazdac, Cluj-Napoca (Romanian Academy); A. Bursche (Universität Warschau)
Spanien: M. Garcia Bellido, Madrid (Departamento de Arqueología e Historia antigua, Centro de Estudios Históricos)

Samstag 5. März 2005: Fremdwahrnehmung
Der Nutzen und das Potenzial der Fundmünzen im Bereich der Nachbardisziplinen. Schnittstellen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit für die Auswertung

Leitung: H. R. Derschka (Konstanz)
9.00 Uhr
S. Frey-Kupper (Bern/Avenches), Einleitung und Beitrag zum 20jährigen Bestehen der SAF: vom SFI zum IFS und mehr

9.20 Uhr
J. van Heesch (Bruxelles), Coin Finds and the Monetary History of the Roman Empire

9.40 Uhr
A. Hochuli-Gysel (Avenches), L’impact de l’étude des trouvailles monétaires pour l’archéologie des Provinces romaines

10.00 Uhr Pause

Leitung: S. Frey-Kupper (Bern/Avenches)
10.50 Uhr
J.-M. Carrié (Paris), Connaître les usages de la monnaie romaine: un objectif hors de notre portée?

11.10 Uhr
N. Furrer (Lausanne/Berne), Das Objekt "Münze" zwischen Sache und Sprache: Überlegungen eines Geldhistorikers

11.30 Uhr
J.-N. Barrandon (Orléans), L'analyse des monnaies: le point de vue du numismate et celui du physicien?

12.00 Uhr Mittagspause

Leitung: R. Cunz (Hannover)
14.00 Uhr
S. Becker (Marburg), Notgroschen und sagenhafte Schätze. Volkskundliche Aspekte der Fundnumismatik

14.20 Uhr
R. Hammel-Kiesow (Lübeck), Möglichkeiten der musealen Präsentation der Wirtschaftsgeschichte anhand von Fundmünzen. Das Beispiel des Lübecker Münzschatzes.

14.40 Uhr
Th. Pauli (Solothurn), Fundmünzen im Wettstreit um die Aufmerksamkeit des Publikums. Ansichten eines Kulturmanagers und Archäologen

15.00 Uhr Pause

15.30 Uhr
Bilanz und Ausblick: Schlussdiskussion

17.00 Uhr Schluss

17.45 Uhr
Historischer Stadtrundgang durch die Konstanzer Altstadt, Treffpunkt: vor dem Archäologischen Landesmuseum

Kontakt

Für die Numismatische Kommission der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (NK):
Dr. Reiner Cunz
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
Urgeschichtsabteilung
Georgsplatz 20
D-30159 Hannover

Für die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Fundmünzen (SAF):
Suzanne Frey-Kupper
Site et musée romains d'Avenches
Case postale 237
CH-1580 Avenches

www.sguf.ch/de/ags-saf.htm#agenda
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