Geschichte(n) von Gesundheit und Krankheit: 'Alternative und komplementäre Heilmethoden vom Mittelalter bis zur Gegenwart'

Geschichte(n) von Gesundheit und Krankheit: 'Alternative und komplementäre Heilmethoden vom Mittelalter bis zur Gegenwart'

Veranstalter
Verein für Sozialgeschichte der Medizin
Veranstaltungsort
Stadtarchiv
Ort
Salzburg
Land
Austria
Vom - Bis
08.05.2013 - 11.05.2013
Deadline
05.10.2012
Website
Von
Elisabeth Lobenwein, Institut für Geschichte / Abteilung für Österreichische und Neuere Geschichte, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Die Sammelbezeichnungen „alternative“ und „komplementäre Medizin“ werden aktuell im deutschsprachigen Raum vor allem für Behandlungsmethoden und diagnostische Konzepte verwendet, die jenseits der bzw. ergänzend zu den wissenschaftlich begründeten und universitär gelehrten Behandlungsmethoden der so genannten Schulmedizin zu verorten sind; so, in Kurzform, auch die offizielle Definition der Weltgesundheitsorganisation: „Die Begriffe Alternativmedizin / Komplementärmedizin (CAM) umfassen ein breites Spektrum von Heilmethoden, die nicht Teil der Tradition des jeweiligen Landes sind und nicht in das dominante Gesundheitssystem integriert sind.“ Die Ansätze der letzten Jahre streben zunehmend eine integrative Medizin an, die Zusammenarbeit von konventioneller Medizin und Komplementärmedizin.

Alternative Verfahren wurden in der Geschichte immer wieder erfunden, weiterentwickelt und angewendet und setzten sich durch (z. B. Homöopathie) oder auch nicht (z. B. tierischer Magnetismus). Häufig durch Einzelpersonen erfunden, zielten diese z. T. auch auf eine grundlegende Änderung des medizinischen Gesamtverständnisses hin. Nicht selten wurde dabei mit anekdotischen Fallberichten oder theoretischen Annahmen argumentiert, die häufig im Widerspruch zu der jeweils anerkannten Auffassung von Anatomie, Biochemie oder Physik standen bzw. stehen.

Die diversen ab dem Mittelalter, zunehmend aber seit dem 18. Jahrhundert entwickelten neuen Ansätze und Methoden haben unterschiedliche Ausrichtungen. Sie können beispielsweise auf der Anwendung von Naturprodukten wie Kräutern, Nahrungsmitteln und Vitaminen bzw. auch auf der Diätetik basieren, die Wechselwirkungen zwischen bzw. die Einheit von Körper und Geist betonen, aber auch manuelle Verfahren, Wasser, Luft, Lehm oder auch „Energiefelder“ nutzen. Diverse Reform- und Erneuerungsbewegungen begleiten seit dem Ende des 18. Jahrhunderts den Aufstieg der naturwissenschaftlichen Medizin, wobei der Kampf zwischen Schulmedizin und „Kurpfuschern“ bis heute anhält. Einige der ursprünglichen „Außenseitermethoden“ konnten sich durchsetzten und werden heute sogar von den Krankenversicherungen abgegolten.

In der Tagung thematisiert werden soll anhand der Genese unterschiedlicher alternativer Methoden eine möglichst große Bandbreite an erfolgreichen und weniger erfolgreichen Heilkonzepten. Rezeption, Adaptierung und Weiterführung, aber auch Strategien der Abwehr und Diffamierung von neuen medizinischen Ideen sind Aspekte, die ebenso zur Sprache kommen sollen wie deren tatsächliche Anwendung im Alltag und die unterschiedlichen dahinterstehenden Auffassungen vom menschlichen Körper.

Wir möchten Interessierte aus allen Wissenschaftsbereichen, die historisch zum Thema alternative und komplementäre Medizin arbeiten, zur Einsendung von Beitragsvorschlägen sowie zur Teilnahme an der Tagung Geschichte(n) von Gesundheit und Krankheit: „Alternative und komplementäre Heilmethoden vom Mittelalter bis zur Gegenwart“ 8.–11. Mai 2013 in Salzburg (Stadtarchiv) einladen.

Grundsätzlich sind wir an vielfältigen thematischen Aspekten und methodischen Herangehensweisen an das Thema interessiert. Insbesondere laden wir auch Nachwuchswissenschaftler/innen aus dem In- und Ausland zur Teilnahme ein. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Bitte senden Sie Ihre Beitragsvorschläge in Form eines Abstracts im Umfang von einer Textseite bis 5. Oktober 2012 per Email an:

Dr. Elisabeth Lobenwein / Dr. Alfred Stefan Weiß
Email: Elisabeth.Lobenwein@sbg.ac.at
Alfred.Weiss@sbg.ac.at
Fachbereich Geschichte
Universität Salzburg
Rudolfskai 42
A-5020 Salzburg/Österreich

Selbstverständlich sind auch Kolleg/innen, die keinen eigenen Vortrag halten möchten, zur Teilnahme herzlich eingeladen.

Tagungsgebühr: Die Tagungsgebühr beträgt 50 Euro und deckt anfallende Kosten für Getränke am Eröffnungsabend, für Führungsgebühren sowie die Kaffeepausen ab.

Die Aussendung des (vorläufigen) Tagungsprogramms erfolgt gegen Jahresende.

Für den Verein für Sozialgeschichte der Medizin:
Carlos Watzka, Präsident
Elisabeth Dietrich-Daum, Vize-Präsidentin

Für die Tagungsleitung und -organisation:
Gerhard Ammerer, Elisabeth Lobenwein, Sabine Veits-Falk, Alfred Stefan Weiß

Programm

Kontakt

Elisabeth Lobenwein / Alfred Stefan Weiß

Universität Salzburg
Rudolfskai 42
A-5020 Salzburg/Österreich

elisabeth.lobenwein@sbg.ac.at
alfred.weiss@sbg.ac.at