Helmut Schelsky - Der politische Anti-Soziologe. Eine Neurezeption

Helmut Schelsky - Der politische Anti-Soziologe. Eine Neurezeption

Veranstalter
TU Chemnitz, Professur Politische Theorie und Ideengeschichte
Veranstaltungsort
TU Campus, Reichenhainer Str.: ZHSG, Raum N 113 (25.10.); Weinhold-Bau, Raum W 040 (26.10.)
Ort
Chemnitz
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.10.2012 - 26.10.2012
Von
Alexander Gallus

Am 14. Oktober jährt sich zum hundertsten Mal der Geburtstag eines der namhaftesten Sozialwissenschaftler der Bundesrepublik. Der in Chemnitz geborene Helmut Schelsky gehört zu den einflussreichsten, schillerndsten und umstrittensten Soziologen des zwanzigsten Jahrhunderts.

Als Forscher und Lehrer ist es ihm in zahlreichen Analysen gelungen, gesellschaftliche Wirklichkeit prägnant auf den Begriff zu bringen. Er hat darüber hinaus wie kaum ein anderer Sozialwissenschaftler die deutsche Forschungslandschaft der Nachkriegszeit nachhaltig beeinflusst. Das von ihm geprägte Konzept der interdisziplinären Zusammenarbeit ist bis heute das Leitbild jeder (sozial-)wissenschaftlichen Analyse. Zugleich führte ihn sein Konservatismus zeitweilig weit über den Rand des demokratischen Spektrums hinaus - und sein streitbarer, bisweilen hämischer (Anti-)Intellektualismus provoziert bis heute.

Die Tagung möchte den Intellektuellen, Wissenschaftler und Lehrer Schelsky vorstellen, ihn als Konservativen in die deutsche Kulturgeschichte einordnen, sein Wissenschaftsverständnis diskutieren sowie durch gezielte Neulektüre seiner Arbeiten nach heutigen Anschlussmöglichkeiten suchen, aber auch deren Grenzen bestimmen.

Die Tagungsteilnehmer sind Soziologen, Politikwissenschaftler, Philosophen und Historiker. Neben Weggefährten und ausgewiesenen Schelsky-Experten sollen auch bewusst junge Akademiker zu Wort kommen, um so nach neuen, zeitgemäßen Interpretationsmöglichkeiten zu suchen.

Die Tagung wird gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung.

Programm

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Begrüßung: 15.00 Uhr

Prof. Dr. Arnold van Zyl
Grußwort des Rektors der TU Chemnitz

Prof. Dr. Alexander Gallus (Chemnitz)
Zur Einführung

Sektion I:
Die Kontextualisierung der Person: 15.30-16.30 Uhr

Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg (Dresden)
Von der soziologischen »Suche nach Wirklichkeit« zur »Anti-Soziologie«. Helmut Schelskys Position in der Nachkriegsgeschichte des Faches

Prof. Dr. Volker Gerhardt (Berlin)
Erinnerungen und Begegnungen

Prof. Dr. Alexander Gallus (Chemnitz)
Moderation

Sektion II: Helmut Schelsky und das politische Denken nach 1945: 17.00-18.30 Uhr

Prof. Dr. Clemens Albrecht (Koblenz-Landau)
Helmut Schelsky und die Ideengeschichte der Bundesrepublik

Nikolai Wehrs (Frankfurt/Oder)
Rückblick auf einen »Anti-68er«. Helmut Schelsky und der »Bund der Freiheit der Wissenschaft«

Prof. Dr. Eckhard Jesse (Chemnitz)
Impulse Schelskys für Politik und Politikwissenschaft

Dr. Frank Schale (Chemnitz)
Moderation

Freitag, 26. Oktober 2012

Sektion III:
Schelsky und die Wissenschaft: 10.00-11.00 Uhr

Prof. Dr. Carsten Klingemann (Osnabrück)
Zur Rezeption Max Webers durch Helmut Schelsky im Kontext der ‚Leipziger Schule der Soziologie’

Prof. em. Dr. Alfons Söllner (Berlin)
Helmut Schelsky und die Hochschulpolitik der 1960er Jahre

Michael Vollmer (Chemnitz)
Moderation

Sektion IV:
Schelsky – (Re-)Lektüren: 11.30-13.00 Uhr

Dr. Frank Schale (Chemnitz)
Thomas Hobbes. Eine politische Lehre

Dr. Patrick Wöhrle (Dresden)
Soziologie der Sexualität

Gerhard Schäfer (Berlin)
Ortsbestimmung der deutschen Soziologie

Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll (Chemnitz)
Moderation

Kontakt

Alexander Gallus

TU Chemnitz, Politische Theorie und Ideengeschichte, 09107 Chemnitz

0371/531-27710

theorie@phil.tu-chemnitz.de

http://www.tu-chemnitz.de/phil/politik/pti/schelsky/