Das Institut für Ost- und Südosteuropa-Forschung in Regensburg und das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung in Marburg veranstalten am 7. Februar 2014 in Regensburg zum zweiten Mal einen Workshop zur Qualitätskontrolle in der historischen Osteuropaforschung, diesmal unter dem Titel: „Publikationskulturen im Wandel in den Osteuropa- und Geschichtswissenschaften II. Bibliometrie und Rankings in der redaktionellen und bibliothekarischen Praxis“. Der Workshop wendet sich insbesondere an die Redaktionen der einschlägigen Fachzeitschriften: Er dient der Orientierung, der Weiterqualifizierung, dem Erfahrungsaustausch sowie der Entwicklung gemeinsamer Strategien vor dem Hintergrund der Erkenntnis, dass eine verbesserte internationale Wahrnehmung der historischen Osteuropaforschung letztlich allen vertretenen Zeitschriften nützt. Als Referenten sind Vertreter maßgeblicher europäischer und internationaler Akteure der Qualitätskontrolle eingeladen, in gleicher Weise auch Vertreter von betroffenen Wissenschaftlergemeinden sowie von Bereichen der Wissenschaft, die sich mit dem Problem der Qualitätskontrolle auseinandersetzen.
Beim ersten Workshop im Oktober 2012 im Marburg (Bericht unter: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=4582) machten sich die Teilnehmer vor allem mit der ERIH-Liste des Europäischen Wissenschaftsrats vertraut, die im östlichen Teil der EU große Anerkennung genießt. Außerdem wurde ein weites Spektrum elektronischer und qualitätsgesicherter Publikationsmöglichkeiten vorgestellt. Ein wissenschaftlicher Vortrag setzte sich kritisch mit dem forcierten Trend zu Aufsatzpublikationen auseinander, die nach einem vereinheitlichten Qualitätssicherungsverfahren in möglichst namhaften Zeitschriften veröffentlicht werden, deren Auswahl kaum transparent ist.
In unserem Nachfolge-Workshop wird sich nun der wichtigste und älteste Akteur auf dem Gebiet der quantifizierenden Qualitätssicherung, Thomson Reuters mit seinem „Web of Science“, präsentieren, dabei unter anderem seine Auswahlkriterien für die Auswertung von Zeitschriften erläutern und sich kritischen Fragen stellen. In einem weiteren Vortrag werden aus dem Blickwinkel der betroffenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem östlichen Europa die Probleme analysiert, die sich ihnen bei der Einreichung von Aufsätzen in westlichen Zeitschriften stellen. Mehrere Beiträge erläutern außerdem das Interesse der Bibliotheken an der Bibliometrie und ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet. Im Anschluss an die Referate und Präsentationen ist ein intensiver Erfahrungsaustausch zwischen den Redaktionen vorgesehen.